Die Mär von der Energieeffizienz

Energieeffizienz wird weit herum als Teil der Lösung der Klimaproblematik angepriesen, aber niemand tut das, was nötig wäre, um sie zu erreichen: deutlich höhere Energiepreise. Warum?

Die Menschheit braucht immer mehr Energie. Zurzeit verbraucht die Zivilisation etwa 15 Terawatt, das sind rund 15 Billionen Joule pro Sekunde (das ist so, als würde jeder einzelne Mensch weltweit in jeder Sekunde 200 Liter Wasser einen Meter hoch stemmen). Dieser Wert steigt fast jährlich, einzig 2009 wurde aufgrund der Wirtschaftskrise ein schwacher Rückgang beobachtet. Der Anstieg ist vor allem auf den steigenden weltweiten Wohlstand zurückzuführen. Nicht nur in den Industrieländern, sondern vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern steigt der Energiebedarf. Die einzigen Energiequellen, welche diesen stetig steigenden Bedarf befriedigen können, sind fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas, die deshalb auch gut 80-90% des weltweiten Energiebedarfs ausmachen. Wasserkraft, Atomenergie und regenerative Energiequellen können – pro Watt später produzierter Leistung – nicht gleich schnell, günstig und umfassend ausgebaut werden. Erdölfelder, Gasfelder, Kohleflöze sind jedoch sehr simpel zu erschliessen, die Technologie ist vorhanden, erprobt und vergleichsweise günstig – denn der Energierohstoff kann im Prinzip direkt aus dem Boden gepumpt werden, ohne dass man der Erde etwas bezahlen müsste. Und obwohl das Produktionsmaximum zumindest beim Öl nicht mehr weit ist, wird dieses, selbst bei abnehmendem Produktionsvolumen, noch für Jahrzehnte reichen. Nun haben wir das Problem, dass die Verbrennung ebendieser fossilen Rohstoffe massiv in das Klimasystem der Erde eingreift, die Abgase aus den damit betriebenen Kraftwerken (z.B. Kohlekraftwerken) gesundheitsschädigend sind, und die Gewinnung mit vielen politischen Risken verbunden ist. Wenn wir all dies verhindern wollen, müssen wir also von den fossilen Rohstoffen weg.

Da es völlig unrealistisch ist, diese 80-90 Prozent innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit (die nächsten 50 Jahre) durch regenerative Energien zu ersetzen, und auch ein entsprechender Ausbau der Atomenergie wegen massiven politischen und gesellschaftlichen Widerständen ebenfalls undenkbar ist, wird häufig die „höhere Energieeffizienz“ ins Feld geführt, die dann irgendwie den Rest der Differenz ausmachen soll.

Diese Milchmädchenrechnung vernachlässigt aber weitgehend wirtschaftliche Prozesse und Realitäten. Energieeffizienz ist nicht etwas, was spontan vom Himmel fällt, weil Politiker ein neues Gesetz erlassen. Sicher kann es, durch die ständigen Diskussionen um den Klimawandel, für Herstellerfirmen plötzlich total angesagt sein, nur noch energieffiziente Waschmaschinen, Autos, Mixer und Fernseher anzubieten. Aber diese Geräte werden langfristig keine Chance haben, sich zu etablieren, wenn die tieferliegenden wirtschaftlichen Mechanismen einfach ignoriert werden.

Maschinen, Geräte sind deshalb Energiefresser, weil sie nicht effizient sein müssen. Und mit „müssen“ meine ich jetzt nicht neue Gesetze, sondern die wirtschaftliche Realität: Enerige, komme sie nun aus der Steckdose oder aus der Zapfsäule, ist praktisch gratis. Und so lange sich das nicht ändert, wird sich auch nichts an der Energieeffizienz ändern. Jeder weiss, wie viel er monatlich für die Wohnungsmiete oder die Krankenkasse bezahlt, aber die letzte Stromrechnung?

Energieeffiziente Maschinen und Geräte senken sogar die Nachfrage nach Energie, und machen sie damit noch günstiger. Stellen wir uns vor, über Nacht würden alle Motoren weltweit 80% effizienter. Was würde passieren? Der Ölpreis würde zusammenbrechen, weil plötzlich viel weniger getankt, aber immer noch gleich viel produziert würde. Das hingegen würde ein Umdenken bei den Autofahrern bewirken: wenn Benzin nun SO billig ist, warum nicht das Auto etwas häufiger benutzen? Viele Anwendungen für Öl, die durch den höheren Preis der letzten Jahre unwirtschaftlich wurden, würden plötzlich wieder möglich. Am Ende würde sich der Preis, und der Verbrauch, wieder auf einem ähnlich hohen, oder sogar höheren Niveau einpendeln, als vor der wundersamen Effizienzsteigerung.

Effizienz alleine bringt also gar nichts. Effizienz ist vielmehr die Konsequenz hoher Energiekosten. Erst, wenn sich durch all die Haushaltgeräte im Standby ein beträchtlicher monatlicher Betrag zusammenläppert, wird man sie auch immer ausschalten, oder beim nächsten Kauf eines aussuchen, das zur höchsten Energieeffizienzklasse gehört. Das Geld, das man einspart, in dem man ein zwar teureres, aber dafür im Betrieb deutlich günstigeres Gerät anschafft, ist ein viel grösserer Motivator als der „Goodwill“, als die „freiwilligen Massnahmen“, die heute beschworen werden.

Deutschland zum Beispiel könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn es sofort alle Kohlekraftwerke ausser Betrieb nehmen würde. Einerseits würde der Wegfall von rund 50% der produzierten Elektrizität die Stromkosten deutlich in die Höhe treiben, was energieeffizienten Geräten mehr Auftrieb geben würde als jede Glühbirnenreform. Gleichzeitig wären die grössten CO2-Schleudern ausser Betrieb genommen, die CO2-Bilanz Deutschlands mit einem Schlag deutlich aufpoliert. Man könnte noch weiter gehen und die Steuern auf Benzin verfünffachen. In der Folge würden innerhalb von (höchstens) wenigen Jahren sparsamere Autos auf den Markt gebracht, die gar nicht schnell genug gebaut werden könnten, wie sie gekauft werden. Und der CO2-Ausstoss würde nochmals zurückgehen, nicht zuletzt, weil man für solche hohen Preise Benzin auch durch CO2-Bindung (mittels Bakterien) aus der Luft herstellen kann. Ein ganz neuer Wirtschaftszweig würde sich auftun. Alles tolle Dinge, die man eigentlich nur begrüssen kann. Warum macht man das nicht?

Die Antwort ist ganz einfach: Billige Energie ist eben auch ein Standortvorteil, und eine wichtige Komponente des allgemeinen Wohlstands. Der moderne Lebensstil, mit grosser individueller Mobilität, iPhones, Computer, täglichen warmen Duschen für alle (um einige Beispiele zu nennen) basiert auf der günstigen Energie. Firmen, Fabriken verlassen sich darauf, dass sie für Energie nicht allzuviel Geld ausgeben müssen. Steigen die Enerigekosten drastisch, ziehen sie dorthin um, wo die Energiekosten tiefer sind, und nehmen damit Steuern und Wohlstand mit. Angesichts dieses Dilemmas ist irgendwie auch klar, warum die Politik nicht viel mehr tut als an „freiwillige Massnahmen“ zu appelieren und Glühbirnenreformen durchzusetzen, die den Staat nichts kosten. Preiserhöhung durch Angebotsverknappung ist also keine Option.

Wir können die Klimaerwärmung nicht durch „freiwillige Massnahmen“ aufhalten. Das ist ein typisches „Allmend-Problem“, bei dem derjenige, der sich für die Allgemeinheit einsetzt, am Ende der Dumme ist, weil er Konforteinbussen und höhere Ausgaben in Kauf nimmt, während die Mehrheit so weiterlebt wie bisher. Es gibt im Prinzip zwei Lösungsansätze:

Entweder, wir endecken eine neue Energiequlle, die billiger als Erdöl, Gas und Kohle ist, aber das Klima nicht beeinflusst. In diesem Fall könnte im Prinzip alles so weitergehen wie bisher, bloss für die heutigen Erdölproduzierenden Länder würde es wirtschaftlich äusserst düster aussehen. Kernfusion, in welcher Form auch immer, wäre ein Kandidat, oder vielleicht auch Thorium-Reaktoren. Vielleicht wird schon bald einmal die Solarenergie so günstig, dass sie die fossilen Rohstoffe schlägt. Das ist alles durchaus möglich, aber vielleicht sollten wir nicht einfach nichts tun, in Erwartung, dass jemand die ultimative Energiequelle entwickelt.

Die Alternative ist ein langsamer Ausstieg aus den fossilen Energiequllen, bei gleichzeitigem Ausbau der regenerativen Energien (und, sicher für eine Übergangszeit, auch der Atomenergie) und einer „höheren Energieeffizienz“, wie eingangs angetönt. Doch wie kommen wir dahin? Wir müssen dafür das Allmend-Problem lösen. Der Einsatz für die Allgemeinheit, das heisst, in diesem Fall gegen die Klimaerwärmung, muss sich auch für den einzelnen lohnen. Wenn Energie generell (von der Steckdose bis zur Zapfsäule) höher besteuert wird, und diese Steuereinnahmen wieder per Giesskannenprinzip über die gesamte Bevölkerung verteilt werden, dann profitieren jene, die energiesparend leben, mehr als solche, die das nicht tun. Auch für Firmen ist dieses Modell attraktiv: zwar steigen die lokalen Energiekosten, aber durch die Umverteilungsmassnahme haben die Menschen auch mehr Geld in der Tasche (insbesonders jene, die energiesparsam leben) – und brauchen deshalb auch weniger Lohn. Zudem werden regnerative Energiequllen plötzlich viel konkurrenzfähiger, wenn eine hohe, fixe Steuer auf alle Energie erhoben wird: Wenn Atomstrom 5 Rappen/Cent pro Kilowattstunde kostet und Solarstrom 15 Rappen/Cent pro Kilowattstunde (womit Solarstrom 200% teurer ist als Atomstrom), aber auf beiden Beträgen eine Steuer von 50 Rappen/Cent erhoben wird, dann ist Solarstrom plötzlich nur noch 18% teurer). Natürlich könnte eine solche Steuer nicht über Nacht eingeführt werden. Aber wenn sie in vorhersehbarer Weise jedes Jahr um einen bestimmten Betrag ansteigen würde, könnten Firmen damit zu rechnen beginnen. Neue Anbieter regenerativer Energien werden konkurrenzfähig, mehr Forschungsgelder werden in die Energieeffizienz gesteckt, und dann tun sich neue technische Möglichkeiten auf, wie Mobilität, iPhones, Computer und warme Duschen bezahlbar bleiben.

8 Kommentare

  1. Tjaa, die Politik ist gefragt und Menschen, die sich mit der Materie auskennen oder zumindest Vorstellungen davon machen können – in der Politik!

  2. Eine weitere denkbare Energiespeicherung ist die
    Lithium-Luftbatterie, klingt jedenfalls aussichtsreich.

    Würde der Gesetzgeber die Leistung limitieren,
    würde er wie von Bynaus dargelegt, die Marktmechanismen verzerren. Benzin würde billiger und es würde mehr gefahren,
    aber auch ich glaube nicht, dass das unbegrenzt gilt.

    Vielleicht ändert sich etwas, wenn die Energie die verbraucht
    wird, in eigenem Haus und Garten hergestellt wird,
    da würde der einzelnesofort merken, wenn ihm durch effiziente
    Nutzung mehr Energie zur Verfügung steht.

  3. Ich kann nur wiederholen daß Du REchnungen und Zahlenverhältnisse nimmst, die in der Energieeffizienz völlig egal sind.
    z.B. daß die 500er ein schelchteres Hubraum/Leistungs-Verhältnis hat. Das interessiert mich nicht, mit der 125er spare ich rund 2 Liter je 100 km die ich so oder so fahren muß (für mich sind Motorräder – im Gegensatz zu den meisten anderen Motorradfahrern – schlicht ein preiswertes Alltagsfahrzeug).
    Selbst wenn ich mit der 125er 5 Minuten mehr brauchen sollte zur Arbeit, die zwacken sich von meiner Freizeit ab und tangieren daher keinerlei Effizienzrechnung.

    Dein Handwerkerbeispiel in Ehren, es mag auch so funktionieren, der Allgemeinfall ist es aber nicht sondern eher ein eng begrenztes Beispiel wie und wo etwas funktionieren könnte. Beim 99%-Rest der Autofahrten aber sicher nicht.

    Weiter vergleichst Du den C2 mit dem BMW und sagst \“wenn er so schnell fahren würde\“ – tja, wenn. Fährt er aber nicht, verbraucht effektiv für die Strecke weniger und ist daher wirtschaftlicher.
    Oder wieso denkst Du, ruft Greenpeace seit jeher dazu auf, Autos mit geringem Verbrauch zu kaufen? Sonst würden die ja auch Werbung für Ferrari machen, da hättest Du dann Deine optimale \“Leistung-je-Hubraum\“-Effizienz.

    Zu meinen 600-km-Fahrten: ich bin da insgesamt in einem halben Jahr über 50 mal hin und her gefahren, also die Strecke über 100 mal.
    Durchschnittliche Fahrzeit mit maximal 90 waren etwa 7:00-7:30 Stunden, mit Bleifuß 6:15-7:00.
    Ich habe das einem Bekannten Polizisten dort oben erzählt, der hat das als er uns besuchte mal ausprobiert und mich bestätigt.
    Der Mensch tendiert dazu hohe Geschwindigkeiten zu überschätzen. Beispiel: Ich hätte ein Auto das Lichtgeschwindigkeit fahren kann.
    Mit dem normalen Golf bin ich immernoch schneller unterwegs, wenn der Lichtgeschwindigkeitsgolf 1-2 Staus mehr hat und im dichten Verkehr hängt.
    Man kann im heutigen Verkehr nur auf wenigen Spitzen bedeutsam schneller fahren, Staus wirken sich aber sehr viel schwerwiegender aus; kommt man wegen eines Staus (auf der 600-km-Strecke) für eine halbe Stunde nur mit 5 km/h statt 100 km/h voran, dann muß Deine Durchschnittsgeschwindigkeit schon um 8,5 km/h steigen um das noch einzuholen, und das heißt daß Du Deine Maximalgeschwindigkeit je nach Verkehrsfluß schon um 10-15 km/h steigern mußt um die Auswirkungen dieser halben Stunde zu bereinigen, denn Du wirst ja trotzdem nicht den ganzen Rest durchgängig 108,5 fahren können.
    Fährst Du üblicherweise 120 km/h und hängst eine halbe Stunde im Stau, dann muß Deine Durchschnittsgeschwindigkeit sogar um 12,7 km/h steigen, und die Maximalgeschwindigkeit noch mehr, etwa 20-30 km/h, denn je schneller Du fahren willst, je mehr Kfz sind langsamer als Du und zwingen Dich öfter, das Tempo zu reduzieren, was Du exponentiell schnellere Geschwindigkeitsspitzen brauchst um Deinen höheren benötigten Schnitt zu halten.

    Übrigens: das Optimum für den perfekten Verkehrsfluß auf Autobahnen, also die Geschwindigkeit die den größtmöglichen Durchsatz von PKW je Stunde erlaubt, liegt bei 80 km/h (war bei uns mal ne Aufgabe in der Oberstufe Mathe-LK). Aufgrund des größeren Abstandes der bei höheren Geschwindigkeiten nötig ist, verringert sich dieser Durchsatz dann wieder, höhere Geschwindigkeiten an sich sind also auch nicht effektiver für den Verkehrsfluß.

    Und um wieder einen Bogen zum Thema zurück zu schlagen:
    Diese Fakten sind der Grund für mich zu sagen, daß de der GEsetzgeber in der Pflicht ist, die Leistung (und damit den Verbrauch) von Kfz zu limitieren, was Elektrofahrzeuge auch erst konkurrenzfähig machen kann.

    Gruß Alex

  4. @Heraklit
    Keine Sorge wir streiten nicht 😉
    Wir setzen uns nur intensiv mit dem Thema auseinander.
    Dabei kann es halt auch etwas hitzig werden 😉

    Eine Batterie in 5min. volltanken wie ein Benzinfahrzeug ist bis Weilen kaum möglich.
    Die Schnellladefunktion benötigt ca. 30 min.
    Bemühen wir aber noch einmal das Beispiel des Hypothetischen Servicetechnikers.
    Nehmen wir an er hat eine Anfahrt von 50 – 100km und verbringt ca. 1-2Stunden beim Kunden.
    Aktuelle Reichweite sind ca. 150km, siehe auch Beitrag weiter unten.
    D.h. also wärend der Techniker die Servicearbeit durchführt kann sein Auto wieder vollständig,
    vor Ort aufgeladen werden. Es sind keine Umwege und ausgewiesene Tankstellen, wie es bei einem
    benzinnutzenden Fahrzeug der Fall ist, nötig.
    Du tankst direkt beim Kunden, ShoppingCenter, zu Hause oder anderer Stelle nach.
    Damit fällt das zweite von dir zum Austausch vorgeschlagene Fahrzeug weg.

    Der Nachteil den ich auch nicht leugene sind alle Entfernungen die am Stück länger als 150km sind.
    Diese Aussage bezieht sich auf ein Fahrzeug das nur eine reichweite von 150km hat.
    Laut Wikipedia sind 500km Reichweite jetzt schon möglich.

    Und jeder der einen 08/15 Job hat sollte ebenfalls nicht in seiner Anreisezeit/Heimfahrt eingeschränkt sein.
    Da der Großteil der Bevölkerung sich zwischen 7 und 11 Stunden am Arbeitsplatz aufhällt.

    Ich nehme mich als Beispiel.
    Hagen – Köln, Fahrstrecke: ca. 75km
    (vorrausgesetzt es gibt keinen Stau) benötige ich ca. 50min
    hierbei ist die Durchschnittsgeschwindigkeit 90km/h
    Mein Spritverbrauch sind 5,5-6l/100km
    Ich halte mich im schnitt 10-11Stunden am Arbeitsplatz auf.
    Hätte ich ein Elektroauto (diese sind momentan für mich mit 34000 Euro nicht bezahlbar) könnte ich mein Auto in der Firma bei Bedarf nachladen.

    Mien Chef z.B. fährt mit seinem A6 (170PS), fast die gleiche Strecke (2km weiter). Er braucht dafür ungefähr 30min.
    Durchschnittsgeschwindigkeit. ca.150km/h
    Sein durchschnittlicher Verbrauch: 9-10l/100km
    Würde ich mein Auto mit durchschnittlich 150km/h fahren würde mein Auto (C2) mindestens 1,5l/100km mehr als seins verbrauchen. Da seins für solche Geschwindigkeiten ausgelegt ist.
    Dazu kommt noch das sein Auto schwerer ist.

    Übrigens eine Tankstelle auf dem Land und in der Stadt kann von einem Unwetter genauso beschädigt werden wie eine Stromleitung,
    dazu kommt noch das die Tankstellen selbst von den Stromleitungen abhängig sind (Elektronik, Pumpen, usw.).

    @Alex
    Ich habe keineswegs behauptet, dass ein Auto doppelt so schnell fahren kann nur weil es doppelt so viel Leistung hat. Das musst du falsch verstanden haben.
    Meine Behauptung ist:
    –Mein C2 ist bei höheren Geschwindigkeiten deutlich spriteffizienter als der alte 2CV. So wie der A6 bei noch höheren Geschwindigkeiten effizienter ist als mein Auto.–

    Wenn der 2CV 60km/h fährt und du fährst doppelt so schnell… also 120km/h, kann ich es mir nicht vorstellen, dass dein (ich nehme an du hast ein recht aktuelles fahrzeug, keine 50 Jahre alt o.ä.) Auto dann statt 6l/100km 12l/100km benötigt.
    Der C2 ist ein Stadt/Landstraßenauto und eigentlich für Geschwindigkeiten unter 100km/h ausgelegt. Er verbraucht trotzdem keine 12l/100km bei 120km/h.

    Bei
    70km/h 5,5l/100km ca.2000U/min
    90km/h 5,6l/100km —
    100km/h 5,8l/100km 3000U/min
    110km/h 6,5l/100km —
    120km/h 7,5l/100km —
    130km/h >8,5l/100km —
    140km/h >9,8l/100km —
    150km/h >11,3l/100km 6000U/min ..mehr sollte man dem Motor nicht zumuten bei 7000 ist bald der Deckel drauf

    Zu deinen 600km-Fahrten von Mannheim nach Boizenburg/Elbe würde mich interressieren wie lange deine Reisedauer beim sparsamen Fahren war.
    Wenn du sie freundlicherweise posten würdest.

    Ausgehend von einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 90km/h bei einer Entfernung von ca. 600km hast du theoretische 6St. 42min. gebraucht.
    Wenn du beim \“Bleifuß\“-Fahren die angegebene halbe Stunde gesparst hast. Betrug deine Durchschnittsgeschwindigkeit ca.97km/h.
    Kannst du deine Fahrt vll. genauer schildern?!
    Ansonsten würde ich vermuten das dein Auto die Idealgeschwindigkeit deutlich unter 180km/h hat und das du evtl. unstätig gefahren bist
    (häufiger Geschwindigkeitswechsel, bedingt durch Verkehr oder andere Faktoren)
    Das du \“nur\“ eine halbe Stunde gespart hast liegt einfach an dem geringen Unterschied in deiner Durchschnittsgeschwindigkeit:
    90km/h und 97km/h

    Zu den Motorrädern:

    Deine 500er, mit 34PS(25kW) und 5l/100km (übrigens bei welcher Durchschnittsgeschwindigkeit?)
    Hat in Gegenteil, ein schlechteres Hubraum/Leistungsverhältnis als deine 125, nämlich: 20

    Deine 125 mit 15PS(11kW) (auch hier ist die Geschwindigkeit relevant) hat dagegen ein Hubraum/Leistungsverhältnis von: 11,4

    Deine 500 ist erstens schwerer (der Motor muss eine höhere Masse beschleunigen) und zweitens nicht für so geringe geschwindigkeiten wie deine 125 ausgelegt.
    An deine 500 werden ganz andere Anforderungen gestellt.
    Du solltest es einfach mal ausprobieren wieviel deine 125er bei 100km/h (oder das was deine 125er hergibt) und wieviel deine 500er bei der gleichen Geschwindigkeit verbrauchen.
    Und beides nochmal bei 50km/h.
    Bei 50km/h ist zu erwarten das deine 125er effizienter ist und bei 100km/h die 500er.

    Übrigens:
    Wenn du Ware, nehmen wir an aus Australien, nach Deutschland lieferst macht sich das bemerkbar ob du eine Woche eher da bist oder nicht
    (bei gleichem Karftstoffverbrauch!; nur noch mal als Hinweis).

    MfG
    ABPoS

  5. ABPoS: Du unterliegst dem gleichen Denkfehler wie die meisten Menschen.
    Nur weil ein Auto doppelt- oder dreimal so viel Leistung hat fährt es nicht doppelt oder drei mal so schnell.
    Und WENN Du mal wirklich doppelt so schnell unterwegs sein solltest – dann verbraucht der Wagen auch entsprechend, von Effizienz ist dann nicht mehr viel übrig.
    Ich habe das mal ein halbes Jahr lang testen können und bin wöchentlich die Strecke Mannheim-Boizenburg gefahren.
    Mit Bleifuß (bis zu 180 km/h wo möglich) habe ich gerademal im Schnitt 30-45 Minuten \“gespart\“, das hat dann aber gleich 20 Liter mehr gekostet als mit dauerhaften 90 km/h über die gesamte Strecke.
    Geschwindigkeit ist in der Effizienzrechnung aber trotzdem definitiv nicht vorhanden.
    Noch ein Beispiel?
    Ich habe auch eine 500er, 34 PS, verbraucht etwa 5 Liter.
    Wow, der Motor ist effizienter als der meiner 125er mit 15 PS und 3 Litern Verbrauch. Bringt es was? Nein, die 500er ist teurer.
    Da der Bedarf alleine in zurückzulegender Strecke vorhanden ist und sich Geschwindigkeitunterschiede nur in Minuten festmachen lassen, läuft Effizienz also alleine auf den tatsächlichen Verbrauch je km hinaus.

    Gruß Alex

    Gruß Alex

  6. Zum Zeitmanagement ein Beispiel:
    Du studierst oder arbeitest in einer fremden Stadt und besuchst regelmäßig Freunde und Familie in deiner Heimatstadt.
    Mit denen hast du viel vor:gemütlich Fernsehen,
    den Dachboden aufräumen, tausend Sachen bereden,
    deinen alten Briefkasten leeren
    jemandes Geburtstag feiern… und willst auch etwas mit jemandem unternehmen, der Sonntagmorgen zufällig in der Stadt ist, während du Sonntagnachmittag schon wieder los mußt.
    Je mehr unerledigt bleibt, desto eher würde man nächstes Wochenende wieder Hin-und Rückfahrt auf sich nehmen.

    Was ich unten vergessen habe:
    Das ist alles kein Grund zu streiten, wer mit Elektrizität fahren will, soll mit Elektrizität fahren, wer mit Benzin, soll das tun.
    Ein Nebeneinander beider Systeme halte ich für am wahrscheinlichsten.

  7. Elektoautos haben eine höhere Energieeffizienz,
    aber Verbrennungsmotoren eine bessere Flexibilität:
    In wenigen Minuten sind die Autos vollgetankt.
    Und wenn ein Orkan eine Hochspannungsleitung umreißt,
    geht der Strom aus, aber nicht so schnell das Benzin.
    Chemische Kraftstoffe stehen quasi auf Abruf zur Verfügung.
    Unschlagbar billige Quelle sind Kohle und Gas.
    Laut Wikipedia (En) wurde kürzlich ein Verfahren erfunden,
    das Methan bei unter 100° in Methanol umwandelt.
    Damit entfallen auch Schwierigkeiten beim Gastransport.
    Es wird also genug XtL-Treibstoffgeben, wenn man die Klimaschutzbemühungen zugunsten der Stromversorgung vernachlässigt
    Chemische Antriebe sind ineffizient, sie geben Wärme an die Umgebung ab, aber tragen weniger \“Totgewicht\“ mit sich herum und sind energiedichter.

    Weil E-Autos häufigere Ladefrequenz und längere Ladezeit haben, sind sie wohl etwas für Menschen in dicht besiedelten
    Gebieten mit lockerer Zeiteinteilung.
    Der unten erwähnte Servicetechniker würde wohl Verbrennnungsmotor oder zwei E-Autos im Wechsel fahren.
    Eins wird aufgeladen, das andere gefahren.

    Die Haltezeiten und Zu- und Abfahrtswege zu den Ladestationen sowie das schwierige Zeitmanagement, das zu zusätzlichen Wegen führt,lassen mich daran zweifeln,
    dass E-Autos unterm Strich effizienter sind.
    Und Verbrennungsmotoren sind schon viel sauberer geworden,
    ich nehme den Auspuffgeruch kaum wahr.
    (OT:Hingegen riecht ein E10-Auto nach Schnaps!Wirklich!)
    lass

  8. rstmal danke an Bynaus 😉
    Werde es demnächst auf die vorgeschlagene Art und Weise versuchen.

    Ich versuche es noch einmal zu erklären anscheinend reden wir aneinander vorbei.

    Nehmen wir an du bist ein Servicetechniker der viel unterwegs ist um die Geräte deiner Kunden zu warten.
    Du hast also die wahl.
    Nimmst du den Citroen C2 mit dem du bei einem Verbrauch von 6l/100km 100km/h schnell fahren kannst
    ODER
    nimmst du den 2CV mit dem du bei einem Verbrauch von 6l/100km 60km/h schnell fahren kannst?

    Es gibt nur eine einzige logische und auch wirtschaftliche Lösung für dich.

    Der neue C2.

    Da du mit dem C2 bei gleichem Verbrauch fast doppelt so schnell unterwegs bist kannst du auch deutlich mehr Kunden am Tag aufsuchen
    und folglich mehr Geräte warten.
    Was dir wiederum erlaubt mehr Kunden anzufahren und noch mehr Geräte zu warten
    und
    dadurch nicht nur deine wirtschaftliche Effizienz erhöhen sondern
    auch
    die deiner Kunden da diese ja nicht mehr so lange auf dich/Servicetechniker warten müssen.
    Du würdest ja auch einen Pizzaservice nehmen der dir die Pizza in einer halben Stunde liefert
    und
    trotzdem gleichviel kostet/gleich viel Kraftstoffverbraucht wie derjenige der eine Stunde für die Auslieferung benötigt.

    Und dieses Schema lässt sich auf viele Wirtschaftszweige übertragen. Nicht nur im Transportwesen.

    Wenn du natürlich eine 125cm³-Maschine fährst ist es noch besser!!

    Da 125cm³-Motor effizienter ist wie ich an der Yamaha SR 125 vorgerechnet habe:

    \“Hubraum/Leistungs-Verhältnis: 14\“

    Biomasse:

    Du hast mich ertmal richtig verstanden.
    Es regt mich auf, dass Nahrungsmittel (Getreide, usw.) für Karftstofferzeugung verwendetet werden.

    Im letzten Post habe ich dich lediglich darauf hingewiesen das Nahrungsmittel eben doch verwendet werden
    und
    welche das im Falle \“Deutschland\“ sind.

    Zitat:
    \“
    Biomasse:
    Deutschland–> Zuckerrüben(Zuckergehrung) und Getreide(Stärkegehrung)
    Andere Länder–> Zuckerrohr, Zuckerrübe, Mais, Roggen, Weizen
    \“

    Im deinem vorherigen Post hast du das nämlich abgestritten.
    Zitat:
    \“
    Was die Biomasse angeht, so behauptet niemand daß dafür Getreide genommen wird.
    Aber die landwirtschaftliche Nutzfläche hat nunmal nur eine bestimmte Größe.
    \“

    Was die landwirtschaftliche Nutzfläche angeht:
    Sie hat natürlich wie du trefflich formuliert hast nur eine begrenzte Größe.
    UND
    ich bin der Meinung, dass man diese nicht für Kraftstofferzeugung verschwenden sollte.

    MfG
    ABPoS

Kommentare sind geschlossen.