Am Anfang war… der Urknall – warum der Kreationismus versagt

Kreationismus ist der vergebliche Versuch, das naturwissenschaftliche Weltbild solange umzudeuten und zu verfälschen, bis es ins enge Korsett passt, das die wortwörtliche Auslegung der Bibel vorgibt. Das Fernziel: die Schöpfungslehre soll an den Schulen gleichberechtigt mit der Evolution und der Geologie gelehrt werden – bestenfalls soll sie natürlich alleine gelehrt werden…

Am Anfang
Am Anfang
Vor ein paar Monaten arbeitete ich als Standhelfer an einer öffentlichen Ausstellung zu wissenschaftlichen Themen. An unserem Stand waren eine schöne Auswahl von Meteoriten zu sehen, ausserdem waren Poster aufgestellt worden, die die Herkunft der Meteoriten erklärten. Einige Meteoriten enthalten Einschlüsse aus dem ältesten Material des Sonnensystems, das sich vor ziemlich genau 4,567 Milliarden Jahren bildete.

An einem Nachmittag kam eine ältere Frau an den Stand und sagte zu mir, das sei jetzt doch alles sehr faszinierend, aber sie habe eine dringende Frage. „Eine Bekannte hat mir vor ein paar Tagen gesagt, dass die Erde eigentlich nur wenige Jahrtausende alt sei, und dass man das Alter von Gesteinen gar nicht so gut bestimmen könne.“ Ob denn das stimme, sie könne schon fast nicht mehr schlafen deswegen. „Nein“ antwortete ich. „Das Alter von Gesteinen lässt sich sehr gut bestimmen.“

Ich fragte nach, und es war, wie ich schon vermutet hatte: die Bekannte war schon seit längerer Zeit Mitglied einer evangelikalen Gemeinde. Diese Freikirchen lehnen die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft, insbesondere in den Bereichen Geologie, Astronomie und Biologie (Evolutionstheorie) ab. Gestützt auf Vorbilder in den USA versuchen sie, Einfluss auf die Schulen zu nehmen, damit dort ihre Version der Schöpfungsgeschichte (natürlich direkt abgeleitet aus der Bibel) gelehrt werden darf – natürlich auch ausserhalb des Religionsunterrichts.

Die Interpretation der Bibel als wortwörtliche Wahrheit, angewandt auf die Naturwissenschaften, nennt man „Kreationismus“. Seine Vertreter, allesamt Mitglieder einer solchen evangelikalen Gemeinde / Freikirche, stellen sich auf den Standpunkt, „wissenschaftlich“ beweisen zu können, dass die Erde, wie angeblich in der Bibel beschrieben, erst 6000 Jahre alt sei und alle Gebirge durch die Sintflut gebildet wurden. Evolution hat natürlich nie stattgefunden, und die Wissenschaftler, die an sie glauben (abfällig „Evolutionisten“ genannt), sind allesamt Dummköpfe, die nichts von ihrem Fach verstehen (wohlverstanden, die Kreationisten sind seltenst Leute vom Fach, doch wer braucht schon eine wissenschaftliche Ausbildung, wenn er die Bibel hat).

Natürlich versteht sich der „Kreationismus“ als eigenständige Wissenschaft. Diese „Rolle“ wurde ihm, zumindest in den USA, in einem Aufsehen erregenden Prozess abgesprochen. Beim Kreationismus, so befanden die Richter, handle es sich nur um eine mit wissenschaftlichen Ausdrücken verbrämte Version der Schöpfungsgeschichte, die keinerlei wissenschaftlichen Kriterien wie Falsifizierbarkeit oder Anwendung der wissenschaftliche Methode aufweist. In der Folge heckten die Kreationisten das „Intelligent Design“ (ID) aus, das zwar ähnliche Inhalte hat, aber das Wort „Gott“ tunlichst vermeidet. Doch dadurch wird der Inhalt auch nicht richtiger.

Was ist denn nun dran am Kreationismus / ID? Bei beiden handelt es sich ganz eindeutig nicht um eine Wissenschaft. Warum? Wissenschaft ist prinzipiell Ergebnisoffen. Das heisst, man ist daran interessiert, herauszufinden, wie die Welt funktioniert, durch Beobachtung der Welt Schlüsse zu ziehen und damit Gesetzmässigkeiten aufzudecken. Dabei ist es im Prinzip egal, welches Ergebnis dabei heraus kommt.

Kreationismus hingegen hat ganz klar das Ziel, zu „zeigen“, dass die Bibel wissenschaftlich korrekt ist. Jedes Phänomen in der Natur kann nur, „darf“ nur im Rahmen der Bibel interpretiert werden. Daher kommt auch das typische synkretistische Verhalten des Kreationismus: was irgendwie ins eigene Konzept passt, wird akzeptiert, was nicht passt, wird rundweg abgelehnt – selbst wenn es sich dabei um denselben physikalischen Prozess handelt, einfach in anderer Erscheinungsform.

Der Kreationismus lässt weitere Ansprüche, die an eine Wissenschaft gestellt werden, vermissen: So ist er prinzipiell nicht falsifizierbar (es ist nicht möglich, zu beweisen, dass er falsch ist). In der Wissenschaft sind alle Hypothesen, die man aufstellt, prinzipiell falsifizierbar. Als Einstein postulierte, dass Materie den Raum krümmt, oder dass für schnell bewegte Teilchen die Zeit langsamer verläuft, liessen sich daraus konkrete Aussagen treffen, die sich dann testen liessen. Die Krümmung des Raumes etwa sollte Sterne, die sich von der Erde aus hinter der Sonne befinden, während einer Sonnenfinsternis sichtbar werden lassen. Und die der Verlauf der Zeit für bewegte Teilchen sollte sich anhand von zwei Atomuhren zeigen lassen. Wären die beiden Experimente anders ausgefallen als von Einstein vorhergesagt, wäre die Relativitätstheorie sofort verworfen worden, und man hätte sich auf die Suche nach einer anderen, besseren Theorie machen können. Doch beide Experimente verliefen positiv, genauso wie alle bisherigen Untersuchungen der Relativitätstheorie. Da muss also etwas dran sein…

Doch beim Kreationismus funktioniert dieser Mechanismus nicht: kein Kreationist würde sich jemals von einem Experiment davon überzeugen lassen, dass der Kreationismus falsch ist. Denn wo sich Löcher im kreationistischen Weltbild auftun, da springt stets Gott ein mit seiner Allmacht und schliesst sie. Und jedes Mal, wenn ein Loch durch neue Erkenntnisse geschlossen wird, muss der „Lückenbüsser-Gott“ ausziehen… So entzieht sich der Kreationismus der Falsifizierbarkeit: die einzelnen Argumente lassen sich zwar einfach wiederlegen, doch die „Schöpfungshypothese“ lässt sich nicht falsifizieren, weil eben für jeden Widerspruch innerhalb der Hypothese Gott einspringt.

Mit dem Argument „Gott hat es gemacht“ oder „Gottes Wege sind eben unergründlich“ lässt sich eben alles und gar nichts beweisen.

Zu den eigentlichen Argumenten, die der Kreationismus gegen das „etablierte“ Weltbild der Naturwissenschaft aufbringt, lässt sich sagen, dass sie sich allesamt nach spätestens einem Jahr Geologiestudium in Luft auflösen. Die wenigsten Geologen und Biologen nehmen den Kreationismus ernst. Und das nicht nur, weil er den formalen Ansprüchen einer Wissenschaft nicht genügt, sondern weil die Behauptungen, die gegen das „etablierte“ Weltbild (das es so ohnehin nicht gibt) erhoben werden, jeglicher Grundlage entbehren. Die meisten Argumente sind schlicht und einfach auf zu wenig gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema zurück zu führen, einige wenige noch mit Fehlüberlegungen auf dem Gebiet der Statistik.

Natürlich mag es den einen oder anderen Geologen, die eine oder andere Biologin geben, die den Kreationismus unterstützt – aber mal ehrlich, würden sich die Kreationisten von einem Theologie-Studenten, der die Evolution unterstützt, überzeugen lassen?

Das Zielpublikum der Kreationisten sind aber natürlich nicht die Wissenschaftler: sondern der Rest der Bevölkerung, der in geologischen und biologischen Fragen nicht genügend Detailwissen hat, um Unsinn als solchen zu erkennen. Mit pseudowissenschaftlichen Phrasen werden in unzähligen „guten Büchern“ (wie viele Male wurde mir schon die Lektüre eines solchen Machwerks empfohlen… nach zweien oder dreien davon hat man alle gelesen) die kreationistischen Argumente ausgebreitet und der Stand der Naturwissenschaften unzulässig vereinfacht, verfälscht oder sonst wie lächerlich gemacht. Doch selbst, wenn einige dieser Bücher vom Stil her interessant und attraktiv geschrieben sind, macht das ihren Inhalt nicht richtiger. Zumal in den seltensten Fällen Argumente für eine Schöpfung geliefert werden, sondern meist nur Argumente gegen den Stand der Naturwissenschaften vorgebracht wären, als wäre die Schöpfung bewiesen, wenn die Naturwissenschaften irren…

Aber wenn Gott allmächtig ist, könnte er dann nicht die Erde einfach viel älter aussehen lassen, als sie ist? Ja, natürlich könnte er. Aber es wäre eine wirklich ganz raffinierte Täuschung. Es gibt so viele, auf so viele verschiedene Arten ineinander greifend Systeme auf der Erde, und alle, alle bieten das selbe Bild.

Gott müsste auch das Licht der Sterne, die Millionen von Lichtjahren entfernt sind (deren Licht also Jahrmillionen bräuchte, um die Erde zu erreichen), schon unterwegs, mitten im „Flug“ zur Erde erschaffen, um die perfekte Täuschung aufrecht zu erhalten. Ein Milliarden Lichtjahre grosses Universum, bis in den hintersten Winkel eine grossartige Täuschung? Unzählige Fossilien, sorgfältig und in genau abgestimmter Anordnung in Sedimenten vergraben? Der Zerfall von radioaktiven Isotopen, in unzähligen Gesteinen perfekt abgestimmt?

Ich weiss ja nicht… also auf mich wirkt ein solcher „Fossilien-Verstecker-Gott“ eher lächerlich und arglistig als mächtig und gütig.

Das tragischste am Kreationismus ist, dass er der Gesamtheit der Wissenschaftler im Prinzip unterstellt, die Menschheit kollektiv zu betrügen und sich „verzweifelt“ an einem nicht-bibelkonformen Weltbild festzuklammern. Oder noch schlimmer, die Wissenschaftler sollen „keine Ahnung“ haben, die einfachsten Zusammenhänge nicht erkennen (aber die Kreationisten, die keine Geologen oder Biologen sind, sehen sie natürlich…)

Oft wird dabei noch daran erinnert, dass sich die Wissenschaft eben schon „oft“ geirrt habe, man sehe nur wie Galileo Galilei das damalige Weltbild auf den Kopf gestellt habe. Was witzig ist, denn Galileo Galilei musste seine Theorien eben gegen mächtige Kirchenvertreter verteidigen, die ihr geozentrisches Weltbild aus der Bibel ableiteten…

Die Bibel ist ein Buch mit Fehlern und Widersprüchen. Natürlich, es wurde auch von Menschen geschrieben und durch Menschen übersetzt. Es gibt dazu unzählige Internetseiten, solche, die Widersprüche akribisch zählen und bewerten, andere, die sie durch Interpretation zu entkräften versuchen und wieder andere, die dem ganzen Treiben etwas fassungslos zusehen.

Insbesondere fällt auf, dass der bibeltreue Christ etwas dazu tendiert, nur diejenigen Bibelstellen wörtlich zu nehmen, die ihm gerade in den Kram passen, während andere, die nicht ins vermeintlich perfekte Gesamtbild der Bibel passen, als „Bildersprache“, „Symbolik“, „Vereinfachung“ etc. interpretiert werden. Die Frage drängt sich auf, warum dieselbe Interpretation als „Bildersprache“, „Symbolik“ und „Vereinfachung“ nicht auch für die Schöpfungsgeschichte oder die Sintflut erlaubt sein soll.

Viele gläubige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fühlen sich beleidigt durch den Kreationismus. Und viele sehen ihn mittlerweile als Hindernis bei der Verbreitung der christlichen Lehre an: Eine Religion, die solch lächerliche Verrenkungen macht, um die Naturwissenschaften in ihr kleinliches Weltbild zu zwängen, kann gar nicht glaubwürdig sein. Denn wer sagt denn, dass sie sich in gesellschaftlichen Fragen nicht gleichsam verrenkt?

Tatsächlich liessen sich mit einer wortwörtlichen Auslegung der Bibel auch Sklavenhandel, Folter, Genozid und vieles mehr rechtfertigen – wenn man nicht anerkennt, dass man diese Aussagen im historischen Kontext betrachten muss. Genau wie die „Schöpfungsgeschichte“ oder die „Sintflut“, übrigens…

Die Grosskirchen haben längst ihren (vernünftigen) Frieden mit den Wissenschaften geschlossen: die theistische Evolution, die sie vertreten, gibt Gott die Rolle als Auslöser der Entwicklung des Universums (Gott als Verursacher des Urknalls, etwa), und gibt ihm die Rolle des Lenkers der Evolution, der über Jahrmilliarden die Entwicklung der Erde hin zum Menschen führt. Es ist unmöglich, die Naturwissenschaft in das enge Korsett zu zwängen, das die wortwörtliche Auslegung der Bibel vorgibt.

Diese Erkenntnis führt dann zur Einsicht, dass man die Bibel wohl kaum als Naturwissenschaftliches Lehrbuch, sondern als gesellschaftlich-spirituelle Anleitung verstehen sollte. Und mit dieser Einstellung kann jeder moderne Mensch leben.

Die Frau in der Ausstellung war durch meine Ausführungen beruhigt. Sie lächelte: „Wissen sie, ich habe mir schon gedacht, das kann nicht sein. Aber es ist gut, dass ich es jetzt noch einmal von Ihnen gehört habe.“ Sie bedankte sich freundlich und verschwand zufrieden in der Menge.

Waschke.de – eine sehr gute, ausführliche Seite mit allen Argumenten gegen den Kreationismus

Martin Neukamm – eine weitere gute Seite zum Thema

Progenesis – eine Kreationisten-Seite im Sinn eines Beispiels

26 Kommentare

  1. Es gab mal ein vermutlich überwiegend von Sachsen genutztes Forum, in dem behauptet wurde „NASA schickt Balloon um die flache Erde“.

  2. @ goerke 06.01.2006

    \“…im Museum des ICR (Institut of Creation Science, Californien) hängen Bilder von Hitler, Lenin, Stalin und Marx und werden dort als grosse Kreationisten verehrt. \“

    Mit Verlaub – ich war zwar noch nie in diesem \“Museum\“, aber das kann wohl nicht stimmen.

    Die Bilder könnten zwar durchaus dort hängen – aber keineswegs mit einer solchen Begründung.

    Gerade diese Personen werden von Kreationisten immer wieder gerne als Beispiel dafür angeführt, wohin der \“Evolutionismus\“ führe.

  3. Der Unterschied liegt darin, dass kein Wissenschaftler den Anspruch erhebt, die einzig wahre Antwort zu kennen.

    Wenn wir beobachten, wie die Galaxien in alle Richtungen auseinanderfliegen, können wir auf die Expansion des Raumes schliessen, und daraus auf den Umstand, dass vor 13.7 Mrd Jahren der Raum extrem klein gewesen sein muss – das nennt man, im Rückblick, den Urknall (im Übrigen sagt niemand, dass vor dem Urknall zwingend \“nichts\“ gewesen sein muss). Mit diesem Modell lassen sich dann weitere Details erklären, etwa die chemische Zusammensetzung der Materie, die entstand, etc. Wissenschaftler entwerfen Modelle, die sich mit Beobachtungen in Einklang bringen lassen, oder von diesen widerlegt werden. Nur, weil man nicht erklären kann, warum die Materie-Antimaterie-Vernichtung einen kleinen Rest Materie übrig gelassen hat, heisst das nicht, dass die Galaxien sich nicht mehr auseinanderbewegen, oder dass die chemische Zusammensetzung des Universums plötzlich nicht mehr zum Urknallmodell passt. Das Modell entwickelt sich ständig weiter, es wandelt sich mit unserem wachsenden Wissen über die Realität, in der wir leben.

    Der Kreationist tut nichts von alldem: er gibt sich damit zufrieden, zu \“wissen\“, dass jegliche logischen Lücken in seinem Weltbild durch einen allmächtigen, allwissenden Gott geschlossen werden. Echte Erkenntnis über die Welt ist in diesem Weltbild gar nicht möglich.

  4. Ich habe zwar nicht den ganzen Artikel gelesen… Aber der Urknall, so wie er heute gelehrt wird, ist genau so abenteuerlich… Aus nichts entsteht aufeinmal etwas?? hmmm..also 0+0=1??? Oder wie ist das mit Ursache und Wirkung?? Und wie erklärt sich folgendes: Als unser Universum durch den Urknall entstanden ist, hat sich, die für unser Leben entscheidende, Materie gebildet. Alles was auf der Erde besteht, besteht aus Materie. Und genau hier liegt das Problem. Bei der Enstehung von Materie müsste eigentlich genau gleichviel Anti-Materie enstanden sein. Das heisst Materie, die von ihrer Zusammen-setzung das genaue Gegenteil von der bekannten Materie ist. Doch diese Anti-Materie existiert in unserer Welt fast nicht. Es ist, als ob sie plötzlich verschwunden wäre!? Plötzlich verschwunden??
    Bitte nicht falsch verstehen, bin weder ein kreationist oder der gleichen, aber fragen stelle ich trotzdem und das auf beide Seiten…..

  5. @ABPoS: da braucht man nicht großartig zu argumentieren; Du willst das gesamte Universum anschaulich darstellen ohne mathematische oder physikalische Methoden anzuwenden – das kann nicht gut gehen.

  6. hallo,
    es passt vll vom inhalt nicht ganz hier rein.
    wenn man annimmt das im grunde alle arten von materie wellen sind. entsprechen dem welle-teilchen-dualismus und sogar die vier kräfte quasi als wellen agieren. kann man dann nicht annamen das das universum ansich eine art welle ist.
    wenn man zu grunde legt das die nicht sichtbare \“fehlende Masse\“ / \“Dunkle Materie\“ ausreicht um die kritische Masse des Universums zu erreichen, für den Endknall / Big Crunch könnte man dann nicht eigentlic9h behaupten die existenz des universums ist auch eine schwankund, quasi ein e sinuskurve. das vll sogar zeitlich gesehen nacheinander ein positives und ein negatives universum erzeugt. eimal mit normaler materie und nach dem big crunch mit antimaterie?
    das das universum in einem höherdimensionalen raum eingebettet ist und von einem punkt ausgestrahlt wird so wie die sonne das licht ausstrahlt?

    ich hofe jemand hat die lust und muße das für und gegen zu argumentieren.

    mfg
    ABPoS

  7. Ein hervorragender Artikel … … …
    Direkt, sachlich und das ohne „wirkliche“ Religionen herabzusetzen …

    Mir persönlich fehlt nur eine Anmerkung zu der sogenannten „nichtreduzierbaren (oder irreduziblen) Komplexität“, welche besagt, dass die Evolution schon aus den Grund auszuschließen sei, weil die Zwischenstadien der Tiere nicht effizient oder gar nicht überlebensfähig währen …

    Was zwar in den ersten Momenten sehr überzeugend klingt … aber einer genaueren Betrachtung der natürlichen Anpassung nicht stand hält ….

    FG Thanathos

  8. Ich halte die Vorstellung eines \“Gottes\“, der im Himmel sitzt und das treiben der Menschen beobachtet, beeinflusst und begleitet, für naiv (auf dem Niveau des Nikolaus und Osterhasen…) und anthropozentrisch, ein verstaubtes Relikt aus der Zeit, in der wir glaubten, das ganze Universum würde sich allein um den Menschen bzw die Erde drehen. Ich sehe auch keinerlei Hinweise auf das Wirken eines irgendwie anders gearteten \“höheren Wesens\“ im Universum. Die alten Überlieferungen aus \“heiligen Büchern\“, wie Schöpfungsgeschichte etc haben sich darüber hinaus im naturwissenschaftlichen Bereich allesamt als nicht haltbare Märchen herausgestellt.

    Ein einigermassen moderner Zugang zur Bibel wäre also, die Schriftbesessenheit (die die Kreationisten an den Tag legen) aufzugeben und das herauszunehmen, was einem wertvoll und aktuell für die heutige Zeit erscheint (das ist auch etwa die Haltung der Landeskirchen und der Theologen). Aber, um ehrlich zu sein – wer das tut, kann sich genausogut selbst überlegen, an welche positiven Werte er sich in seinem Leben halten will, da braucht er kein jahrtausendaltes Buch dafür (ausser vielleicht, er lässt sich von dessen \“gewachsenen Autorität\“ beeindrucken?).

    @Alex: man müsste das sogar noch stärker formulieren: ein solcher Gott würde nicht gefunden werden wollen. Oder aber, er würde wollen, dass man ihn zwar nicht findet, sondern nur an ihn glaubt. Aber natürlich kann man das selbe auch vom Osterhasen behaupten…

  9. Nein, der Artikel ist nicht zu harsch, ganz im Gegenteil.
    Man kommt leider unwillkürlich zu einem harten Urteil über die Heilige-Schriften-Religionen wenn man unser modernes Wissen daran ansetzt.
    Das wirkt dann nur auf viele Menschen sehr harsch, denn \“um Himmels Willen, es glauben ja schließlich Milliarden Menschen an solch enien Gott\“ – nur ist das überhaupt kein Argument.
    Wenn ich eine Kiste habe und darin ist nichts, dann können meinetwegen alle Menschen der Erde glauben daß da etwas drin ist. Den wahren Inhalt der Kiste verändert das nicht.
    Und wenn sich die Kiste einer genauer anschaut und aufgrund seiner Beobachtung (kein träges Moment, geringes Gewicht, kein Geräusch beim Schütteln) zu dem Schluß kommt: \“Das Ding ist leer\“ – dann wirkt das auf die Milliarden, die glauben die Kiste sei nicht leer natürlich harsch – in etwa wie der Ruf \“Der Kaiser ist nackt\“. Aber wem würdet Ihr dann eher glauben? Einem alten Buch wo drin steht daß die Kiste mit Vanillepudding gefüllt sei oder den für jedermann zugänglichen und nachvollziehbaren Argumenten, wenn man sich mal ein wenig mit der Sache beschäftigt hat?

    Ich halte es da lieber mit Kant und vertraue doch lieber meinem eigenen Verstand 😉

    Und das beste: sollte es wider Erwarten doch einen Gott geben, der die Welt so geschaffen hat daß man mit Verstand zu dem Schluß kommen muß, daß es ihn nicht gibt, und der seinen Weltenbewohnern eben jenen Verstand mitgibt – dann bleibt nur der Schluß daß dieser Gott gar nicht will daß man an ihn glaubt.

    Gruß Alex

  10. Ausnahmsweise ein nicht so schöner Artikel, vielleicht etwas zu harsch, denn sein Spiegel in Form dieser Diskussion, lässt auch etwas an Niveau vermissen. Mir fehlt ein wenig die Distanz, die Du trotz Deiner Faszination zu den Themen immer wieder geschickt aufbaust.
    Im Großen und Ganzen pflichte ich dem Inhalt dennoch bei. Und ich sehe mich gezwungen einzusteigen, ein wenig Arbeit abzunehmen:
    Der Text betreibt keineswegs Propaganda gegen das Christentum, lediglich gegen den Kreationismus, dessen Schnittmenge mit dem Christentum immer weiter schwindet:
    „(…)und viele sehen ihn mittlerweile als Hindernis bei der Verbreitung der christlichen Lehre an(…)“
    „(…)Die Großkirchen haben mittlerweile ihren (vernünftigen) Frieden mit den Wissenschaften geschlossen (…) Und mit dieser Einstellung kann jeder moderne Mensch leben.“

    Bitte genauer lesen!

  11. Also das ist mal wieder n typischer propaganda text der das christentum als eine verlogene und falsche relligion darstellen lässt…..unterste schublade…vor allem wegen der subjektiven ausrichtung

  12. Die \“heutige Schöpfung\“ ist keineswegs nur 6000 Jahre alt (selbst wenn die Erde viel älter wäre). Das Licht von Sternen etwa zeigt uns, dass vor 6000 Jahren (und davor) die gleichen physikalischen Gesetze galten wir heute auch. Zudem machen die Datierungen \“in sich\“ Sinn, etwa wenn man modelliert, wie lange eine Magmakammer braucht, um auszukühlen, und man dann die verschiedenen Chronometer auf das Gestein anwendet (wobei jedes Chronometer bei einer anderen Temperatur zu \“laufen\“ beginnt), dann man das ganze Sinn und Theorie und Beobachtung decken sich. Die Annahme, die Chemie und Physik sei vor mehr als 6000 Jahren völlig anders gewesen, ist schlicht und einfach Quatsch und steht im Widerspruch zu Beobachtungen.

  13. Hier machen beide Seiten Fehler, die Pseudo-Kreationisten die nicht kapieren was alles in die Zeit heineipasst von der es vor der Schöpfungsgeschichte heißt \“Die Erde wear wüst und leer und die Pseudowissenschaftler die nicht ehrlich genug sich ihre reinen Annahmen eingestehen.
    Niemand kenn die Verhältnisse damals und wie in diesem Umfeld chemische und physikalischen Reaktionen abliefen.
    Fest steht, dass die heutige Schöpfung ca. 6000 Jahre alt ist aber es eben etwas davor gab das so endete, dass die Erde eben wüst und leer war.
    Wenn die Wissenschaft also einen Dinosaurier findet der so und so alt sei dann kann das doch alles so stimmen, viele Kreationisten sind zu dumm ihre eigene Bibel zu kennen und es werden Widersprüche gesehen und bekämpft wo gar keine sind.

  14. Hier kann ich nur sagen:
    Froschänliches Wesen; xx Millionen Jahren; wird Mensch = Evolutionstheorie Wissenschaft???
    Frosch wird zum Prinz = Märchen!!!

  15. Wenn du so einen langen Text zitierst, musst du schon genauer werden, was denn \“falsch\“ ist. Der Begriff \“Evolutionisten\“ unterstellt, dass es sich bei der Evolution um eine Art Ideologie handelt, was nicht zutrifft.

  16. >>Evolution hat natürlich nie stattgefunden, und die Wissenschaftler, die an sie glauben (abfällig \“Evolutionisten\“ genannt), sind allesamt Dummköpfe, die nichts von ihrem Fach verstehen (wohlverstanden, die Kreationisten sind seltenst Leute vom Fach, doch wer braucht schon eine wissenschaftliche Ausbildung, wenn er die Bibel hat).<< Dies ist schlicht und ergreifend falsch. Und: was soll an der Bezeichnung \"Evolutionisten\" abfällig sein? Gruß Max

  17. Genial! 2 hervorragende Artikel über den Kreationismus. Mir persönlich gehen diese Halbaffen schon eine Ewigkeit auf den Geist, so dass ich selbst mal was in der Art schreiben wolte, aber ich glaube, das wird gar nicht mehr nötig sein 🙂

  18. Dein Artikel ist etwas lang… 🙂 Aber trotzdem danke für deinen Beitrag. Ich habe ihn hierhin verschoben, hier passt er zum Thema, im Gegensatz zu „Ãœber diese Seite“.

  19. Kreationismus
    ist ein religiöser Fundamentalismus mit bigotten Wurzeln in England, der Begriff selber wurde um 1920 von Harold Clark geprägt. Die Kreationisten sehen den biblischen Schöpfungsglauben durch die Naturwissenschaften bedroht, jeder wahre Christ muss Darwins Evolutionslehre ablehnen. Die ohne Irrtümer und Widersprüche überlieferte Bibel ist ewige Wahrheit und göttliche Offenbarung zugleich, ihr Weltbild ist statisch und beliebig in die Zukunft fortzuschreiben. Die Erde ist immobil und flach (Hiob 9:6, 1.Sam 2:8, Psalm 104:5), Kontinente und Meere waren immer so wie heute, Lebewesen und Rassen wie von Gott geschaffen. Tiere sind nur ausgestorben, eine Evolution durch Anpassung und eine Artenabfolge ist ausgeschlossen.

    Die katholische Kirche erklärt 1996 die Evolution als mit der Bibel vereinbar und zwingt damit die Kreationisten zu einem Zweifrontenkrieg. Typische Auswirkungen sind Argumente sind wissentliche Falschaussagen, nicht existierenden Referenzen, Nennung von Autoren die nie etwas geschrieben haben, fragwürdige Argumente als Tatsachen darzustellen, Zusammenhänge zu verdrehen, beliebige Behauptungen ohne jeden Beweis aufzustellen und Erkenntnisse der Wissenschaften zu leugnen. Kein Beitrag des „creation research“ ist bisher in einer wissenschaftlichen Zeitschrift von Rang publiziert worden (http://www.sciencedirect.com), wie George W. Gilchrist von der Universität Washington um 1995 nach Durchsicht von über Hunderttausend Veröffentlichungen feststellt. Als Ausweg wird von den Fanatikern versucht die Evolution als vage Theorie oder gar als Religion darzustellen ganz im Gegensatz zu „creation research“ als „wahre Wissenschaft“.

    Im Internet betreiben die Kreationisten intensiv Werbung für Bücher, Videos und Spenden (http://www.bible-infonet.org, http://www.creationists.org). Die Ausstrahlung auf über 20 Satellitenkanälen in Europa und 1700 Radiostationen in den USA ist nicht gerade billig, muss sich aber offenbar lohnen. Es ist der Versuch das statische, aristotelische Weltbild des Altertums neu zu beleben und als Dogma gegen Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse abzuschotten. Die perfekte Analogie zur Wertigkeit von Evolution und Kreationismus ist die von Astonomie und Astrolgie.

    Alle monotheistische Religionen pflegen das Existenz sichernde Dogma allein Gläubige werden gegen Gebühr gute Menschen, die Ungläubigen sind mit Feuer und Schwert auszurotten. Der Religionsfanatiker und Jurist C. Merl verkündet 2005 im SPIEGEL-Forum „die Einwohner von Sodom und Gomorra hatten gesündigt, waren für Gottes Experiment nicht mehr zu gebrauchen und deswegen zur Vernichtung freigegeben“. Auf dieser biblischen Tradition basierte auch der Rassenwahn der NAZI`s sowie die Religionskriege im Mittelalters, wer an die Bewegung glaubt ist gut, treu und heldenhaft. Die Nichtgläubigen sind dagegen als Untermenschen zu vernichten. Hier schliesst sich der Kreis, im Museum des ICR (Institut of Creation Science, Californien) hängen Bilder von Hitler, Lenin, Stalin und Marx und werden dort als grosse Kreationisten verehrt.

    Abstammung und Genetik
    Das Mittel TAMIFLU (oseltamivir phosphate) gegen die Vogelgrippe ist in wenigen Monaten teilweise wirkungslos geworden, die Mehrzahl der weltweiten H5N1-Viren hat bereits Resistenzen entwicklt. Von allen Primaten ist das Erbgut des Schimpansen dem modernen Menschen am nächsten und unterscheidet sich nur um 1,6 %, das ist deutlich weniger als zwischen Afrikanischen und Indischen Elefanten. Das Erbgut des Mammuts mit 13 Millionen Basenpaaren unterscheidet sich nur um 1,45 % vom afrikanischen Vetter, die vor 5 bis 6 Millionen Jahren noch einen gemeinsamen Vorfahren hatten.

    Die 1997 und 2000 untersuchte mitochondriale Neanderthaler DNS war vor 500.000 Jahren noch gemeinsames Erbgut mit dem modernen Menschen (Homo Heidelbergensis), sein Erbgut weicht um einen höheren Wert. Dabei war der Neanderthaler nicht der dumme Wilde nach frühen Darstellungen, er hatte Werkzeuge, Kultur in Form von Schmuck, Musikinstrumente und Grabbeigaben. In den vergangenen 50.000 Jahren haben sich etwa 1800 Genome oder 7% des menschlichen Ergutes verändert, diese Veränderungen stehen in Zusammenhang mit Lebenszeit, Nahrung, Fortpflanzung, Krankheitserregern und Funktion von Nervenzellen. Die Darwins Theorie ist allgegenwärtig, die unklare Einteilung in Mikro- und Makroevolution dient den Glaubensfantikern nur als beliebige Ausgrenzung.
    Nach Funden wie etwa in Mille/Äthiopien und Olduvai/Tansania gab es vor etwa 4,5 bis 7 Millionen Jahren einen aufrecht gehenden Affenmenschen als unseren Urahn und davon abstammend mindestens drei verschiedene Menschenarten, wobei die Abstammungslinie der vor wenigen Jahren entdeckten Flores Zwergmenschen noch unklar ist. Das erste Auftreten des modernen Menschen wie etwa als „Omo-1“ Fossile aus Äthiopien liegt 195.000 Jahre zurück, die erste Besiedlung Westeuropa mit England datiert in die Zeit vor 700.000 bis 850.000 Jahre. Durch einen vererbten DNA-Kopierfehler auf dem Y-Chromosom der Männer konnte die Abstammung der Europäer, Asiaten und Nordamerikaner über 2.000 Generationen oder 500.000 Jahre zurück verfolgt werden auf einen noch in Kirgisen siedelnden Stamm.
    Biblische Ãœberlieferung
    Der älteste erhaltene biblische Text ist die 7,5 Meter lange Jesajarolle aus Qumram um 180 B.C. entstanden. Weitere Texte des Tanach existieren nur in Fragmenten, andere Funde geben klare Hinweise auf verlorene Texte. Die Unterchiede zwischen den hebräischen Texten und der altgriechischen Septuaginta aus Alexandria sind ganz erheblich, Hauptgrund sind die fehlenden Vokale in Hebräisch, die nur durch Punkte über den Konsonaten markiert sind. Die Evangelisten haben ab 120 A.C. ihnen bekanntes Material und Mythen zusammengedichtet und nach bestem Wissen persönliche Akzente gesetzt, Wesentliches überhöht und Unverständliches erklärt. Der Sinflutmythos, die Altersanggaben sowie 5- bzw. 6-stellige Kriegerzahlen (4.Mose 2, 2.Cr 26:12) sind Ãœbersetzungsfehler oder Aufschneiderei, der Moslem Tharik hat 711 A.C. die Meerrenge von Gibraltar mit nur 8.000 Mann überquert und Spanien sowie Südfrankreich erobert.

    Eine Ernährung von Hundertausenden in einer Halbwüste mit steinzeitlichen Wildpflanzen und Grabstockbau ist faktisch unmöglich, mit dem Ackerbau wurde in Mesopotamien erst um 1100 B.C. begonnen. Ohne Dezimalsystem bei totalem Analphabetismus war Zählen über 100 reiner Zufall. Die Zahl NULL wird erst um 500 A.C. ins Zahlensystem eingeführt, Vorzeichen noch viel später und haben dadurch Rechnen mit grossen Zahlen möglich gemacht. Die Summerer nutzten die NULL bereits um 2500 B.C. als Schriftzeichen aber nicht im Zahlensystem, die Entzifferung gelang Creswicke Rawlinson nach den Fund der mehrsprachigen Behistun Inschrift im Jahre 1851. Man versuche nur ohne Dezimalsystem mit römischen Zahlen die Multiplikation LXIV * CXXVII = zu lösen. Enosch (Enoch) war im Hebräischen Urtext 65 Jahre alt und über den Altgriechischen Text in der Lutherbibel bereits 905 Jahre alt – typische Fehler aus Unfähigkeit.

    Die Auferstehung Christi als zentrales Dogma der Christenheit wurde dazu gedichtet, im ältesten Text ist nur ein leerer Sarg erwähnt. Das Dogma der Dreifaltigkeit wird durch Bischof Athanasius aus dem Orient um 390 A.C. erfunden, in der ältesten Bibelversion existiert der Vers 1.Joh 5:7 nicht. Ähnlich ist es mit den heiligen 3 Königen und deren namentlicher Nennung. Im Mittelmeerraum gab es damals keine Äpfelbäume, die von Eva im Paradies gereichte Frucht der Erkenntnis war – wenn überhaupt – eine Feige. Die Teilung des roten Meeres durch Moses ist ein Ãœbersetzungsfehler, im alten Text ist von einem Schilfmeer die Rede. Das Wort jungeFrau (alma) im Syriacus Sinaiticus wird als Jungfrau (bethulah) übersetzt und begründet den Jungfrauenkult der Kirche, der 431 A.C. auf dem Konzil zu Ephesus vom heidnischen Kult um Ischtar, Aschera und Artemis übernommen wird. Die Sintflut wird vom Gilgamesch Epos (Schreiber Sin-leqe-uninni) kopiert, am Euphrat sind Ãœberschwemmungen ein beinahe jährliches Ereignis. Diese Arche mit 3 x 3 Meter war aus dem Holz der Hütte, die Flut dauert 7 Tage.

    Die Konzile von Laodicea (363 A.C) und Carthage (397 A.C) schliessen Bücher wie Offenbarung, Weisheit Tobit, Judith, und Makkabäer aus. Andere Texte unterschiedlicher Qualität über einen Messias und Gott in Aramäisch, Hebräisch und ab 400 B.C. in Altgriechisch wie das Nazaräer Evangelium, das Hebräer Evangelium, das Evangelium der Zwölf oder einzelne Jesus Logien werden nicht in die Bibel aufgenommen. Hauptstreitpunkt der frühen Konzile war, welche der vielen Texte von Gott inspiriert waren. Da es dabei um Macht und Pfründe ging, war Mord und Bestechung unter den Bischöfen der Konzile wie unter Papst St.Cyril üblich und nachprüfbar. Der 392 A.C. von Papst Damasus I beauftragte Vulgata-Verfasser Hieronymus warnte seinem Auftraggeber in den vielen differierenden Quellen wäre schwerlich die Wahrheit anzutreffen. Es dauert noch weitere 500 Jahre, bis seine Vulgata die sehr kurze Bibel Vetus Latina ablöst.
    Nach der Erhebung zur Staatsreligion 380 A.C. vernichtet die Amtskirche systematisch alte urchristliche Texte sofern sie damaligen Dogmen zuwider laufen wie etwa die Schriften des „Origenes“ oder die Bibliothek in Alexandria. Die Vulgata wird 1590 A.C. unter Papst Sixtus V. als authentische Bibel „Editio Sixtina“ revidiert und kirchenamtlich für fehlerlos erklärt. Sie war voller Fehler, wurde notgedrungen unterdrückt und 1592 A.C. unter Papst Clemens VIII durch die fehlerlose „Editio Clementina“ ersetzt. Auch sie enthielt viele Fehler und wurde erneut ersetzt. Die Rede von einer gefälschten Bibel ist weitaus zutreffender als die Behauptung des Gegenteils. 1199 A.C verbietet Papst Innozenz jegliche Lektüre der Bibel in privaten Zusammenkünften. Wieso die Bibel auf der Synode von Tarragona 1234 A.C auf den Index der verbotenen Schriften kommt, deren Besitz bis 1478 A.C. mit dem Tode bestraft wird, ist mit göttlicher Offenbahrung der ewigen Wahrheit unvereinbar. Ähnlich erging es 1383 A.C. dem als Ketzer veruteilten John Wyclif, dessen englische Vulgata Ãœbersetzung verboten wird. 1979 wird die Bibel als Nova Vulgata neu verlegt.
    Dabei bleibt Vers 1.Tim-4 erhalten, der all jene als Heuchler und Lügenredner bezeichnet, die Ehe und bestimmte Speisen verbieten. Offenbar haben das Papst Benedikt VIII und Kaiser Heinrich II nicht gelesen, als sie 1022 A.C die Heirat für alle Priester endgültig untersagen. Wer also die Bibel unabdingbar als ewige Wahrheit definiert, der sollte sagen welchen der vielen Bibeltexte er damit meint.
    Religiöser Fanatismus und seine Auswirkung
    Besonders in den USA resultiert religiöser Fanatismus in Absurditäten wie etwa 1925 der „Affenprozess“ gegen den Lehrer Scopes, der trotz Verbot Darwins Evolutionslehre unterrichtet und zu einem Monatslohn Strafe verurteilt wird. In Kansas verliert Biologielehrer Stan Roth seinen Job, er weigert sich den unwissenschaftlichen Ursprung des Lebens der Genesis zu unterrichten. Daraufhin machte die Schülerin Anna Harvey Front gegen den Pädagogen, der nach 40 Jahren Schuldienst gefeuert wird. In den USA wird 1963 mit dem Murray vers. Curlett Fall das Beten und Lesen aus der Bibel an den Schulen verboten, 1986 erfolgt die Trennung von Kirche und Staat mit dem Verbot Religion zu unterrichten. Daraufhin betreiben die Fundamentalisten „Intelligent Design“ unter dem Deckmantel einer Wissenschaft ohne Reizworte. Diese Wissenschaft beruht nach den Kreationisten auf strengster innerer Redlichkeit, die Herkunft und Entwicklung des Menschen durch den „Creator“ ist zweifelsfrei gegeben und wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Ziel und Zweck ist es den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung zu unterlaufen und Religion als Wissenschaft getarnt wieder im Schulunterricht zu etablieren.

    Die kalifornische Schulbehörde wird in den 90er Jahren zu 225,000 US$ Strafe verurteilt, weil sie dem ICR die Wissenschaftlichkeit abspricht. 1995 werden Schulbücher in Alabama mit Stickern beklebt, nach denen die Evolution „eine umstrittene Theorie ist, die nicht als Tatsache angesehen werden darf“. In Kentucky müssen Buchseiten zum Thema „Urknall“ überklebt werden, In Louisiana und Arizona müssen Lehrer vor Lektionen über Darwins Lehre Warnungen verlesen. In Dover County wird Biologie nur noch mit Warnhinweisen verabreicht, die Evolutionslehre sei nur eine mit „Lücken und Problemen behaftete Theorie“. Als besonderer Erfolg zählt 1999 das Verbot durch die Schulbehörde von Kansas im Unterricht Evolution und Urknall in staatlichen Leistungsprüfungen abzufragen oder gar zu erwähnen. Im November 2005 ändert die Schulbehörde von Georgia im letzten Moment eine Beschlussvorlage, wonach der Begriff Evolution und Erkenntnisse wie das Erdalter oder die Plattentektonik aus dem Unterricht gestrichen werden. Ein Gesetzentwurf in Missouri bedingt ab 2006 solche Lehrer zu feuern, die Evolution und „Intelligent Design“ im Unterricht nicht gleichwertig behandeln. Wenn Gerichte darüber entscheiden müssen welches Wissen richtig oder falsch ist, dann degeneriert die Wissenschaft letztendlich zur Ansichtssache.

    Etwa 55% aller Amerikaner glauben an die biblische Schöpfung und nur 35% halten die Evolution für wissenschaftlich fundiert. Dabei sind Frauen, Republikaner und Ungebildete wesentlich bigotter als Männer, Demokraten und Gebildete, ein deutlicher Beleg für das miserable Bildungsniveau. Bigotte Studenten mit Schmalspurwissen und Aberglauben haben grosse Probleme an privaten Eliteuniversitäten wie Harvard, Stanford und Princeton. Für Wissenschaftler ist das Leugnen von Fakten und Erkenntnissen fatal für die Karriere und nicht durch schlichte Einfalt kompensierbar. Niemand kann einen Dipl. oder Dr. Grad erreichen mit der Aussage, alle Sedimete und Fossilien der Erde entstanden nur während der Sintflutmonate.

    Kongressmitglieder wie William J. Bryan und Tom Delay behaupten fest und sicher Darwins Lehre sei schuld am Drogenproblem, der Kriminalität, an Millionen Toten in den Weltkriegen, den Schiessereien in den Schulen und dergleichen Ãœbel mehr. Dagegen steht Kreationismus für gute Regierung wie etwa bei R. Nixon, echtes Familienleben und wahre Wissenschaft – was immer das auch sein mag. Ob die gerichtsnotorische Geldwäscherei des Tom Delay auch dazu gehört bleibt ungeklärt. Dr. John Morris vom ICR gibt in einer Publikation der Evolutionstheorie die Schuld am Rassenhass sowie der Rassentrennung und übersieht dabei vollkommen, dass die frommen Pilgerväter in Amerika bereits Sklavenhandel betrieben lange vor Darwins Reisen.

    Kreationismus als ideologische Doktrin duldet keinerlei kritische Betrachtung der Kernthese, bietet aber für alle Fragen einfachste Denkmodelle und ist damit auch dem schlichtesten Gemüt zu vermitteln. Diese Vorgehensweise ist typisch für Sekten und Pseudowissenschaften, deren Anhänger noch nie zur geistigen Elite gehörten. Die Kreationisten folgen dabei zwanghaft ihrer schwarz-weiss Ideolgie sie allein sind die aufgeklärten Guten, die Anderen sind immer nur dumme Ignoranten.

    Bekanntester Vertreter dieser schlichten Einfalt bei reduziertem IQ ist Präsident Georg W. Bush jun, der im August 2005 an allen Schulen Unterrichtung von „intelligent design“ zusammen mit der Evolutionslehre fordert. Nach richterlicher Beurteilung ist das ein klarer Verstoss gegen die US-Verfassung und geltende Gesetze. Sein Vorgänger Ronals Reagan stand ihm nur wenig nach, vor politischen Entscheidungen suchte er einen Wahrsager auf. Mit 135 Millionen US$ an Zuschüssen wurde eine Warnschrift an den US-Schulen verteilt, nach der Mädchen schwanger werden wenn sie Jungen in den Schritt fassen, AIDS wird nur durch Berührung übertragen und Kondome führen in 30% der Anwendung zur Schwangerschaft (in Realität sind es unter 2%).

    Aus den „Science and Engineering Indicators 2002“ der „National Science Foundation“ geht klar hervor, dass wesentliche Teile der US-Bevölkerung unfähig sind zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft zu unterscheiden. Obwohl diese Leute vorgeben sich für Wissenschaft und Technik zu interessieren, leitet sich daraus keine vertiefte Kenntnis ab. Nur 54% der Befragten wusste, dass die Erde 1 Jahr benötigt um die Sonne zu umkreisen. Nach einer Gallup Umfrage von 2004 glauben 45% aller Amerikaner, dass Gott die Menschen in den letzten 10.000 Jahre zusammen mit den Dinosauriern schuf. Die Herausgeber der 1563 US-Tageszeitungen sind zu 49 % überzeugt Menschen und Dinosaurier lebten zusammen auf der Erde, allen voran der „Discovery Channel“ und Lens Armstrong Sponsor.

    Nur 1/3 der US-Bevölkerung ist geistig fähig einfache wissenschaftliche Analysen wie etwa einen Dreisatz nachzuvollziehen. Zu diesem Bild schlichter Einfalt passt, dass 7% der Amerikaner totale Analphabeten sind mit 48% als Spitzenwert für die Stadt Detroit, weitere 8% können gerade mal den eigenen Namen schreiben. Das Bildungssystem der USA ermöglicht Kindern reicher Eltern eine Spitzenausbildung an privaten Universitäten, die grosse Masse wird dagegen in erbärmlicher Weise abgefertigt. Das Unterrichtsmaterial ist von miserabler Qualität und unterliegt ausserdem dem Einfluss selbsternannter lokaler Grössen einer mächtigen Schulbehörde, was Verirrungen wie „intelligent design“ erst möglich macht.

    Kreationistische Argumente
    Die modernen Datierungen von Fossilien durch den Zerfall von Nukliden mit Halbwertzeiten von 1.000 bis zu Milliarden von Jahren, durch Dendrologie, durch Kalkbildung in Sedimenten, durch Nachweis seltener Spurenelemente, durch Röntgen Luminizens, durch Eisbohrkerne aus Grönland und der Antarktis mit bis zu 650.000 Jahresschichten, durch eingeschlossene perfekt erhaltene Insekten und Samen im Bernstein mit bis zu 40 Millionen Jahren sind für Kreationisten alle falsch. Als pseudowissenschaftliche Begründung muss jede Uhr eine Feder haben, die immer wieder aufgezogen werden kann. Hätte die Erde ein Alter unter 10.000 Jahren, dann müssten die schnell zerfallende Nuklide in grossen Mengen nachgewiesen werden können, aber nichts dergleichen. Bei grosser Sorgfallt mit der Probenentnahme bietet jedes Nuklid nur einen begrenzten Zeitrahmen an verwertbaren Ergebnissen, was Kreationisten nutzen bestimmte Messungen zu diskreditieren. Die C-14 Methode mit einer Halbwertzeit von 5730 (+-40) Jahren eignet sich bestens für einen Altersbereich von 1.000 bis 60.000 Jahren, mittels Massenspektrometrie wird dazu der noch verbliebene C-14 Anteil in Relation gesetzt. Der Anteil von Hafnium-182 im Mondgestein mit 9 Millionen Jahren Halbwertzeit reicht gut für ein Erdalter von etwa 4.5 Milliarden Jahren.

    Die Erklärungsversuche für eine biblisch jungen Erde wie Verlust von Sonnenmaterie, Ansammlung kosmischen Staubs, Existenz kurzlebiger Kometen, Änderung des Mondabstandes, Linksdrehung von Monden, Ausdehnung von Sternenhaufen, Existenz der Saturnringe, Auskühlung von Saturn und Jupiter, Heliumgehalt der Athmosphere, Abfall des Erdmagnetismus, Lavamassen der Erde, Mineralgehalt der Meere, Artenschöpfung in Grundtypen usw. sind alle widerlegt. Viele dieser Erklärungen extrapolieren bekannte Messungen der letzten Hundert Jahre auf einen Zeitraum von Millionen oder Milliarden Jahre, statistisch totaler Unsinn. Ein weiteres Argument der Kreationisten ist die Komplexität des Menschen, es wäre unmöglich die Evolution zu wiederholen und den Menschen neu zu erschaffen. Das zeigt wie sehr sie im biblischen Anspruch gefangen sind, der Mensch als Ebenbild Gottes steht über der Natur. Die Evolution kann jederzeit wiederholt werden, allerdings gäbe es bei der Vielzahl von Katastrophen und Zufällen ein vollkommen anderes Ergebnis als einen gottgleichen Menschen.

    Fossilien in geologischen Schichtungen wie die Dinosaurier wurden von Gott angelegt um uns zu verwirren und unseren Glauben zu prüfen. In der Bibel gibt es keine Dinosaurier. Wenn Fossilien von Saurier nur in bestimmten geologischen Schichten vorkommen, hat das nichts mit deren Aussterben vor 65 Millionen Jahren zu tun, sondern ist nach „EVOLUTION FACTS INC, Tennessee“ darauf zurückzuführen, weil sie sich schneller laufend als andere vor der Sintflut retten wollten. Versteinerte Fussspuren in Glenn Rose und Antelope Springs dienen den Kreationisten als Beweis für die gemeinsame Existenz von Mensch und Saurier. Eifrige Kreationisten haben bei den Versteinerungen im Paluxy-River sogar mit Hammer und Meisel nachgeholfen. Dinosaurier, die zufällig die Sintflut überlebten, sind ausgestorben weil auf Jahrzehnte Vulkanismus jegliche Sonneneinstrahlung auf der Erdoberfläche blockierte. Wie die 100 Millionen Arten und Menschen das überlebt haben, wird von den Kreationisten nicht verraten.

    Das Licht von Milliarden Lichtjahre entfernter Sterne erreichte die Erde sofort nach der Schöpfung, weil Gott es am ersten Tag schuf und dabei Objekte wie Sonnen und Sterne vergass, welche die Lichtstrahlung aussenden. Gottes biblisches Licht älter als 6.000 Jahre ist somit nur ein Video und kann nicht wirklich untersucht werden. Dr. Russell Humphreys vom ICR ändert mit von ihm postulierten „weissen Löchern“ des Universums Einsteins Relativitätstheorie dahingehend ab, dass die Lichtgeschwindigkeit kein konstanter Wert ist, Millionen Mal grösser sein kann und alle auf Einsteins Theorien basierende Erkenntnisse falsch sind. Dabei hat die Begründung viele Sach- und Rechenfehler. Ein Dr. Bouw beweist, dass die Sonne sich um die Erde dreht, was Marschall und Sandra Hall auf Konferencen vortragen. Diese Pseudowissenschaftler fahren gleichzeitig mit GPS-Navigation spazieren, obwohl das GPS-System ohne Einsteins Formeln und Physik keine brauchbaren Ergebnisse liefert.

    Wegen der erdnahen Schöpfung des Lichts gab es Pflanzen auf der Erde lange bevor die Sonne schien, die je nach Dogma der Kreationisten einen Tag oder Äonen ohne Licht durchgehalten haben. Die Krater von Mond und Mars und die Ringe des Saturn sind aus dem ewigen Kampf zwischen Satan und dem Erzengel Michael (The Remarkable Birth of Planet Earth, Henry Morris, ICR). Das ist Kaffeesatz lesen auf dem Niveau von Spiderman. Seitdem das ICR sogar Doktortitel als „Kämpfer für das Christentum“ vergeben kann, ist auch ein Titel für Dr. Donald Duck denkbar.

    Pseudowissenschaft des „Creation Science“
    Der ICR Kreationist Dr. Richard Bliss hat einen Titel der „University of Saritosa“, eine Titelschmiede für beliebige Diplome, die aus einem Hotelzimmer besteht. Der ICR Mitbegründer Dr. Kelly Segraves hat einen Dr. der Christian University und einen Master der Sequoia University. Beide Bildungsstätten existieren überhaupt nicht. Der ICR Mitbegründer Dr. Harold Slusher hat einen nicht anerkannten Titel der Columbia Pacific University und einen nicht anerkannten Ehrendoktor der Bibelschule Indiana Christian University. Der ICR Kreationist Dr. Cliffort Burdick hat einen Titel der University of Physical Sciences in Arizona, die nur aus einem Postfach besteht. Der Kreationist Dr. Carl Bauw hat seinen Titel von der nicht anerkannten Bibelschule College of Advanced Education, Rev. Dr. Dr. Dr. Dr Carl Baugh hat seine vielen Sears-Roeback Titel nicht durch Studium erworben usw. Das sind die herausragenden Wissenschaftler des ICR und des Creation Science, entsprechend sind die Resultate – bullshit. Auf seinem Wissensstand hält Herr Baugh laufend Seminare ab und erklärt wie die Sonne um die Erde kreist. In den USA kann jeder eine Postfach-Universität gründen und Titel verkaufen.

    Reverent Baugh hält öffentliche Seminare ab, auf denen gemäss der Bibel die Sonne um die Erde kreist. Bei einem 1.3 Millionen fachem Volumen wären die Fliehkräfte der Sonne durch nichts zu beherrschen, es sei denn Gott hat die Erde irgendwo angenagelt. Scharlatanerie gab es schon in der UDSSR unter Stalin mit der Vererbungslehre von Trofim D. Lyssenko, für den Gene und Erbanlagen „unsozialistisch“ waren, somit nicht existentierten und die Vererbung nur durch Erziehung und Zucht erfolgte. Zu seinen glorreichen Erkenntnissen gehört es Pfirischbäume in Kühlhäusern an die Kälte zu gewöhnen und in Sibirien Pfirsichplantagen anzulegen. Das hat Millionen Hungertote gefordert, die politische Führung wurde mit gefälschten Statitstiken abgespeist.

    Bibeltexte und Geschichte
    Man darf die alten Bibeltexte von Genesis und Sintflut nur im Kontext mit dem damaligen Weltbild interpretieren. Die Erdenscheibe steht auf Säulen im Urmeer, darüber sind die Firmamente wie Käseglocken gestülpt und die Himmelskörper daran aufgehängt. Zur Sintflut hat Gott die Bodenventile (Moses 7:11) geöffnet und die Erde ist im Urmeer versunken. Danach tauchte sie wieder auf und alles Leben der Erde ausgenommen auf Noahs Arche war vernichtet. So erklären die Kreationisten auch die Milliarden an Versteinerungen von Meerestieren in den Wüsten und auf Bergen wie auf dem 700 m hohen Zentralplateau von Saudi Arabien, der Sahara, in Patagonien und in vielen Hochgebirgen, die alle während der wenigen Monate der Sintflut entstanden.

    Der Grieche Erathostenes (275 – 194 B.C. aus Kyrene) hatte den Umfang der runden Erde fast genau berechnet, einen Kosmos mit Kugeln als Planeten postuliert und einen Sternenkalender mit 675 Positionen erstellt. Er war der dritte Bibliothekar der von Ptolemaios gegründeten Bibliothek in Alexandria. Die Verbreitung derartiger Erkenntnisse war mangels Druck- und Kopierverfahren extrem gering, nur ganz wenige Menschen konnten lesen, noch viel weniger konnten schreiben und kaum jemand hatte genug Vermögen sich die sehr teuren Abschriften zu leisten. Schriften des Mathematikers Archimedes (287 – 212 B.C aus Syrakus, Sizilien) sind uns nur bekannt, weil die sehr kostbaren Folianten gereinigt und mehrfach beschrieben wurden. Vieles von dem wenigen Wissen ging durch den Brand der ersten Bibliothek in Alexandria im Jahre 48 B.C. verloren, den römische Legionäre gelegt haben. Die wieder aufgebaute Bibliothek wurde 391 A.C. von den Christen der Amtskirche in Rom zerstört, damit die Erde auf Ewig eine Scheibe bleibe.

    Ob seine Sprache überhaupt diverse Dingen unterscheiden kann, bestimmt offensichtlich wie der Mensch die Realität seiner Umwelt wiedergibt. Keine Sprache kennt Begriffe für Dinge, die in Umwelt, Wissenschaft und Mythologie nicht vorkommen. Sprache dient der Kommunikation zwischen den Menschen. Ein Paradies-Einsiedler wie Adam erfindet keine Millionen Namen für Tiere und Dinge, mit wem sollte er sich austauschen. Wenn Nostradamus (1503 – 1566 A.C. Michel de Notredam) in seinen Alpträumen wirklich Flugzeuge, Panzer und Raketen gesehen hat, mit welchen Worten hätte er seine Mitmenschen warnen können ohne der heiligen Inquisition. Bei Klartext hätte man ihn umgehend auf dem Scheiterhaufen verbrannt, vielleicht zusammen mit dem Teufelswerk des Eier legenden Hahns der Stadt Basel. Die belgischen Flamen haben eine eigene Kommissionen, um ihren alten holländischen Dialekt durch Kunstworte etwa für Atomspaltung, Computer und Relativitätstheorie auf „modern“ zu trimmen. Es gibt heute noch Indianerdialekte wie den der Piraha, die keine Zahlworte kennen und in deren Begriffswelt Vergleiche wie etwa „mehr als“, „weniger“ vollkommen unbekannt sind.

    Menschen und Tiere auf der Unterseite einer Kugel mit dem Kopf nach unten hängend, so etwas gibt es nicht. Was konnte ein schreibender religiöser Eremit im Zweistromland über Ebbe und Flut wissen, über Seebeben, Vulkane, Zyklone, Gletscher, die Eiskappen der Pole, die langsame Versalzung von Kulturland, die Jetströme der Stratosphäre usw. Was könnte er schreiben über die Berge des Himalaja und der Anden, die ohne künstliche Beatmung langfristig nicht zu besteigen sind oder die Biotope des Regenwaldes im Amazonasdelta, welche ohne jeden Humus aus immensen Regenmengen Millionen von Tierarten in einzigartigen Lebensräumen schaffen. Typische Vertreter sind Hunderte von Kolibriarten, die mit speziellen Schnabelformen auf wenige Blüten als Nahrung angewiesen sind. Sie sind unfähig im Körper Energievorräte für mehr als einen Tag anzulegen und verhungern ohne ihre ständig verfügbare Spezialnahrung umgehend.

    Die Authoren früher Bibeltexte hatten keine Vorstellung über die Dauer der Menschwerdung, die langsame Entwicklung von Kulturen und Techniken und kannten keine zuverlässige Zeiteinteilung. Bis zum heutigen Verständnis des Vulkanismus galten zum Beispiel die exakten Aufzeichnungen von Plinius dem Jüngeren über den Vesuvausbruch im August 79 A.C. als reine Phantasie, die Beschreibung phyroplastischer Ströme war nicht nachvollziehbar. Ein wichtiger Aspekt der Verhältnisse ist die Tatsache, dass Pompeji als bedeutende Metropole des römischen Reiches maximal 2000 Einwohner hatte Heutigen Ingenieuren liegen Zeichnungen von Leonardo Da Vinci vor, nur kann man damit kaum Geräte bauen. Die Methode auf Papier eindeutige Darstellungen und Vermassungen zu machen, ist erst seit etwa 120 Jahren bekannt. Zur Umwelt der Bibelverfasser gehörten wenige Tiere einer Halbwüste wie Ziege, Schaf, Esel, Kuh, Kamel, Hund, Katze, Huhn und einige Vögel. Adam und Eva kamen bekleidet aus dem Paradies, haben ihren Bauernhof bewirtschaftet und mit zahmen Ochsen die Felder gepflügt. Ihre Kinder bauten bereits feste Häuser, wohnten in Zelten aus gewebten Stoffen, spielten Flöte und Zither, haben Erze und Eisen geschmiedet und kannten nach Artefakten die Schrift (1 Moses 4). Die komplexe menschliche Zivilisation ist in nur einer Generation vom Himmel gefallen.

    In Realität haben die Frühmenschen Millionen Jahre als nomadisierende Jäger und Sammler überlebt, haben Raubtieren die Beute abgejagt, sich als deren Beute in Höhlen versteckt, erste Laubhütten gebaut, wurden als Fischer sesshaft, begannen Feldfrüchte und Wildtiere zu domestizieren, haben erste Siedlungen befestigt und sind mit Erfindungen wie Feuer, Rad, Pflug, Keule, Speer, Pfeil mit Bogen, Schleuder, Keramik sowie der Vorratshaltung in der Jungsteinzeit angekommen. Erste Steinwerkzeuge aus Gona in Äthiopien sind bereits 2,6 Millionen Jahre alt. Auf dem sehr langen Weg gab es hoch entwickelte Kulturen, wie die Felsenmalereien in Südfrankreich, Spanien, Australien und der Sahara belegen. Die frühesten menschlichen Siedlungen in Palästina mit noch ungebrannter Keramik sind bis zu 12.000 Jahre alt. Auf die Steinzeit folgte Kupferzeit, Bronzezeit mit dem Mythus der Sintflut, Eisenzeit und zuletzt die Moderne mit Altertum, Mittelalter und Neuzeit. Schmelzen von Meteoreisen mittels Holzkohle bei 1.000 °C durch die Ägypter und Sumerer ist ab 4.000 B.C. bekannt. Stahl konnte man erst schmelzen nachdem etwa ab 1800 A.C. mittels Koks Temperaturen weit über 1500 C ° erreicht wurden.

    Bibel und Mythen
    Eine solche Entwicklung ist nicht in Deckung zu bringen mit 77 Generationen zwischen Schöpfung und Messias (Moses 5), deren Lebenszeiten auf über 900 Jahre gestreckt wurde. Im Lukas Evangelium sind 57 Generation bis Abraham aufgezählt, im Matthäus Evangelium nur 41. Allerdings ist nur das Zeugungsalter von Bedeutung, das dürfte bei 25 Jahren bleiben. Spielereien mit der Zahl 7 sind mythischer Klimbim der Buchreligionen. Der Tiroler Ötzi ist gemäss mehreren Datierungen um 3300 B.C. lange vor den ägyptischen Altreichen als „Zeitgenosse“ von Adam, Kain und Abel an einem Pfeil gestorben. Er war winterfest in Leder und Pelz bekleidet, hatte Geräte wie Kupferaxt, Kupfermesser, Pfeil und Bogen sowie Feuer mittels Feuerstein und Holzkohle. In seiner Kleidung befanden sich Getreidesamen der ersten Kulturpflanzen. Die DNA Analyse enthielt Gensequenzen die ihn eindeutig als Mitteleuropäer ausweisen und einen kleinasiatischen Menschentyp ausschliessen. Dies und seine Existenz 4000 km vom Paradies entfernt negiert nicht nur das biblische Weltbild, sondern reduziert die Zeitangaben der Fanatker zur Illusion.

    Eine Landschaft fast 9 Monate Tausende Meter unter Salzwasser ist auf Jahre unfruchtbar. Grundwasser und Quellen sind ungeniessbar und im Süsswasser lebende Tiere und Pflanzen tot. Nur der Albatros kann Monate über Wasser im Flug leben und schlafen, andere Vögel verhungern oder ertrinken. Was nach der Flut auf dem Watt wächst, ernährt allenfalls Schafe. Das Luft ein Gasgemisch ist, nur wenig Wasserdampf löst und dazu grosse Energiemengen braucht, wurde nicht einmal geahnt. Das gesamte gelöste Wasser der Lufthülle ergibt einen Wasserfilm von höchsten 3 cm. Die Welt bestand aus den 3 Elementen Erde, Feuer und Wasser. Sturm, Donner, Blitze, Regen und Nebel waren göttliche Zeichen. Mond- und Sonnenfinsternisse, Kometen und Asteroiden waren Strafen eines höheren Wesens für menschliches Fehlerverhalten, welches nur die Priester deuten konnten. Es gab in allen Glaubensgemeinschaften 100% sichere Endzeitverkünder, keine traf je ein. Das Nachsehen hatten immer nur die vielen Einfalltspinsel wie etwa die „Zeugen Jehovas“ in den Jahren 1874, 1914, 1925 und 1975, die ihre Habe spendeten und ein bilanziertes Sektenvermögen von 1 Mrd. US$ schufen.

    Biologische Populationen brauchen zur gesunden Vererbung einen breiten Genpool, ein einzelnes Paar hat durch Inzucht und Mutationen viele geschädigte Nachkommen. Kain kann seine biblischen Kinder nur mit einer unbekannten Schwester oder seiner Mutter Eva gezeugt haben, nach 3.Moses-18.6 und 19:11 eine Totsünde für beide. Wenn Gottes Kainsmal ihn vorm Erschlagen schützen sollte, wo kamen die potentiellen Mörder her. Erste Kulturen haben Rituale und Tabus entwickelt um Inzucht in der Familie zu vermeiden. Im Mittelalter gab es in den Alpentälern häufig behinderte Inzuchtkrüppel. Jede Population braucht in der Vererbung 3% bis 12% an Mutationen. Bei zu wenig stirbt sie mangels Anpassungsfähigkeit an neue Bedingungen aus, bei zu viel geht die Identität der Art verloren. Eine Entwicklung aller Lebewesen aus jeweils nur einem Geschlechtspaar funktioniert nicht, zumal es Tiere gibt die ihr Geschlecht ändern oder erst nach Jahren annehmen..

    Sintflut und Realität
    Der irische Bischof Ussher errechnete um 1650 A.C. die göttliche Schöpfung für den 28. Oktober 4004 B.C. und die Sintflut für das Jahr 1490 B.C. Das war nur 21 Jahre vor der Schlacht bei Megiddo in Israel zwischen dem Pharao Thutmosis III und dem syrischen Fürsten von Kadesch, an der einige Tausend Soldaten beteiligt waren. Die ägyptische Beute war 924 Wagen, 2238 Pferde, 2000 Stück Grossvieh und 300 Gefangene, absurd wenn es kurz vorher eine Sintflut gegeben hat. Anders als der biblische Sintflutmythos belegen ägyptische Aufzeichnungen die Schlacht von Megiddo genau. Die Truppen von Thutmosis III kamen aus der Grenzfestung Sile (Tjaru), gelangten nach 10 Tagen nach Gaza und erreichten 11 Tage später Jehem (Chirbel Jimma). Ein Rabbi Schwab spekuliert 1962 in „Torah Views on Science and its Problems“ als Schöpfungsjahr 3773 BC., andere selbsternannte „Experten“ haben unterschiedliche Ergebnisse ermittelt. Alle berufen sich dabei auf eine willkürlich zusammengestoppelte Bibel als absolute Quelle, denn Gott lügt nicht. Wenn es gar nicht mehr passt, schreibt man die Bibel nach Bedarf neu wie die Zeugen Jehovas mit der Neue Welt Bibel, in der Gott etwa 3000 Jahre vor dem Ackerbau die Haustiere erschuf.

    Seit der Schöpfung wachsen die Gebirge jährlich um etwa 2 Meter und haben erst in der Neuzeit damit aufgehört, sonst hätte Noahs Arche auf einer 9 km hohen Flutwellen schwimmen müssen. Die Fanatiker um Herrn Morrison vom ICR suchen am Berg Ararat bereits mit der 13.ten Expedition nach Resten der Arche Noah. Die dort vom Kreationisten Dr. Charles Willis 1972 gefundenen Beweise mit deutlichen Photos von Fundstücken der biblischen Arche konnten später zurück verfolgt werden auf einen Aprilscherz der „Kölnische Illustrierte Zeitung“ vom 1. April 1933.

    Mittelmeerraum – klimatische Entwicklung
    Erdbeben und Flutwellen sind im Mittelmeer häufig wie 1628 B.C. die Insel Santorin und Kreta mit dem Untergang der Minoischen Kultur, danach 1430 B.C. erneut Kreta, 440 B.C. Sparta, 79 A.C. der Vesuv mit Pompeji, um 300 A.C. Alexandria und 1556 A.C. Konstantinopel mit Vernichtung der Osmanischen Flotte – um nur einige zu nennen. Die Dendrologie zeigt für zehn Jahre nach der Katastrophe von Santorin kein Wachstum der Bäume, derart kalt war das Klima und die Ernten schlecht. Die Gegend um das Tote Meer in Verlängerung des ostafrikanischen Grabenbruchs ist geologisch instabil, der historische Ort Numera am Ostufer wurde um 2350 B.C. von einem Erdbeben zerstört. Mit der Klimaverschlechterung bis 2216 B.C. gab es weltweit grosse Kälte und geringe Niederschlägen, in Folge sind in Nubien zwischen Sudan und Ägypten riesige Grassteppen zu Wüsten vertrocknet und viele lokale Kulturen untergegangen. Dies entspricht dem Untergang der 6.ten Dynastie der ägyptischen Reiche, aus dieser Zeit wurden im Norden Ägyptens Gräberfelder mit Tausenden von Hungertoten gefunden. In der Bibel findet dies keinerlei Erwähnung, obwohl die Verhältnisse im östlichen Mittelmeerraum nach Funden in Israel überall gleich schlecht waren und auch dort ganze Landstriche durch Hunger und Elend entvölkert wurden.

    Das Mittelmeerklima der letzen 13.000 Jahre war sehr wechselhaft und ähnelt einer gedämpften Schwingung mit Rückkopplung. Das hat sich fortgesetzt mit warmen Perioden oder der kleinen Eiszeit vor nur 250 Jahren. Wenn gemäss den Kreationisten Gott selber den Bibeltext seinen bronzezeitlichen Schreibern in die Feder diktierte, wieso bleiben diese fatalen Ereignisse mit so grossem Einfluss auf die Menschheit ohne jede Erwähnung. Was möchte Gott vertuschen? Oder war es so, das mit dem Verhungern der lokalen Bevölkerung auch die Religion ausstarb.

    Sintflut und die Arche
    In der Zeit der Römer und Karthager hatte sich die Schiffbautechnik gegenüber der Sintflutzeitzeit erheblich entwickelt, man konnte Galeeren von 40 m Länge und 5,50 m Breite bis zu 200 t Verdrängung zimmern. Je nach Ausbau waren für eine römische Galeere bis zu 2.000 Bäume notwendig, der grösste Teil davon endete als Holzkohle. Dazu waren etwa 20 bis 40 Mann bis zu einem Jahr beschäftigt mit fällen, transportieren, sägen, trocknen, zuschneiden und befestigen. Holz hat in den ersten 2 bis 3 Jahren quer zur Faser einen Schwund von etwa 3%, deswegen wurde nur 10 Jahre getrocknete Eiche oder Zeder verarbeitet. Eine Schiffsbeplankung mit grünem Holz ist fatal, in wenigen Monaten kann man die Finger durch die Fugen stecken und der Kahn versinkt.

    Die Decks dieser alten Schiffe hatten um 200 kg/m ² Tragfähigkeit wie ein modernes Eigenheim. Die Bohlen waren zur Lastverteilung mangels Technik nicht mit Nut und Feder verzahnt sondern nur dick und schwer. Die Fugen wurden mit Hanf kalfatert, der Teer dazu als Erdpech am Toten Meer gewonnen. Antike Schlachten wurden mit bis zu 600 Galeeren geführt, dazu wurden wie in Spanien ganze Küstenregionen abgeholzt und zu Grassteppen gemacht. Das technische Problem war die kraftschlüssige und biegesteife Verbindung von tragenden Holzbalken ohne Metall bei Spannweiten über 5,50 Meter oder dem längsten gewachsenen Stamm. Selbst 3.000 Jahre später in den Loire Schlössern des Mittelalters sind die grossen Räume noch unter 6 m breit und haben tragende Deckenbalken in einem Stück. Grosse breite Säle wie der in Versailles und Schönbrunn haben dagegen sehr hohe Deckengewölbe und darunter nur eine extrem leichte abgehängte Decken.

    Eine von den Kreationisten erträumte Arche soll 135 * 23 * 13 Meter (Länge * Breite * Höhe) gehabt haben und stützt sich auf biblische Angaben. Das zeigt totale Unkenntnis in der Statik und von Holz als Werkstoff ohne Stahl. Um dieses Schiff in Pontonform mit Tieren bis 6 Meter Höhe und 5 Tonnen Gewicht zu beladen, gäbe es höchsten 2 Decks mit maximal 7,000 m ² Stellfläche. Das steht im Gegensatz zu den 3 Etagen der biblischen Arche. Damit die schweren Tiere ins unterste Deck laufen können, ist eine begehbare Rampe von 15% Steigung mit etwa 100 m Länge notwendig. Bleiben die schweren Tiere dagegen auf dem oberen Deck und bewegten sich, dann kentert die Arche, zumal ein Schiff ohne Antrieb hilflos Wind und Wellen ausgeliefert ist. Die Stürme auf dem Mittelmeer sind nicht zu unterschätzen, sie haben manche Yacht in hochfester Kunststoffverbundbauweise zu Kleinholz zerlegt und grosse moderne Fähren bei Maschinenausfall wie etwa in Livorno direkt vorm sicheren Hafen versenkt. Dazu kommt das Trinkwasserproblem, allein die Elefanten saufen 2 m ³ am Tag. Für die Dauer der Sintflut wäre die Phantasiearche etwa 1,5 m hoch mit Trinkwasser gefüllt und hätte den wesentlichen Teil der Nutzlast aufgebraucht.

    Noah, die Arche und seine Passagiere
    Noah hat im Alter von 600 Jahren mit 3 Söhnen und Frauen auf göttliche Weisung die Arche gebaut, in der 100 Millionen Arten aus der ganzen Welt Platz finden, wobei über 99% aller Arten nur in den tropischen Regenwäldern vorkommen. Nach Dr. John Morris vom ICR gab es damals noch gar keine Klimazonen wie polare Eisgebiete und Wüsten, wie das bei der Neigung der Erdachse zu Bahn um die Sonne funktioniert hat bleibt wie so Vieles offen. Alle bekannten 21.600 Tierarten waren gleichmässig auf der Erde verteilt und wurden binnen 7 Tagen im Minutentakt in die Arche verladen. Ein Volumen von weit über 50,000 m ³ Holz bei Deckenlasten bis 2,000 kg/m ² wären für diese Arche notwendig, der Bau hat aber nur wenig Zeit beansprucht. Fällen, transportieren und zuschneiden von über 25,000 harten Zedern hätten Noahs 600 Jahre komplett ausgefüllt, sofern der Baumbestand dafür vorhanden war. Natürlich hatte die Arche genug Futter und Trinkwasser für Tiere und Menschen um autark auf See zu überleben. Skorbut, Fäulnis, Vitaminmangel, Pilz- und Bakterienbefall hat Gott verboten, da man Tausende m ³ Vorräte weder konservieren noch nachzüchten konnte. Er sorgte auch dafür, dass die grossen Tiere nicht in Panik ihre Holzverschläge zerlegen und übereinander herfielen. Kein schweres Tier oder schneller Läufer kann ohne Schäden an Gelenken und Kreislauf 9 Monate im engen Käfig bleiben.

    Die 8 Elefanten in 4 Arten, Deinotherium, Kuduarten, Stegodon, Mastodon, Mammut, Nilpferde, Nashornarten mit Wollnashorn, Pferde, Esel, Kühe, Schafe, Ziegen, Schweine usw. brauchen für die Reise täglich über 5 Tonnen Grünfutter oder etwa 1,500 Tonnen in 800 Ochsenkarren und produzieren etwa 500 Wagenladungen Mist. Für Kreationisten wie Woodmorappe hat Noah die Tiere trainiert nur auf Befehl zu pinkeln. Weitere Tierarten wie Giraffe mit Okapi, Affen mit Gigantopithecus, Antilopenarten, Wildpferdarten, Riesenfaultier, Reharten, Kamelarten, 120 Känguruarten, Riesenbeutler, Opossums, Diprotodon, Büffelarten mit Steppenbison, Pandas, Koalas, Jack, Wisent, Wapiti, Karibu, Elch, Moschusochsen usw. brauchen täglich über 25 Tonnen Heu, Rinde oder Blattwerk. Nicht jede Art frisst jede Pflanze bzw. viele Tiere brauchen spezielle Pflanzen wie etwa arktisches Renntiermoos. Das sind vielfach Pflanzen und Tiere für die es in der Sprache der Bibelschreiber nicht einmal Namen gab. Diese Futtermengen in einer Halbwüste zu ernten und zu bevorraten, in der allenfalls Ziegen und Kamele mühsam ihre Nahrung finden, ist in Jahrzehnten auch nicht mit vielen Ernten zu schaffen.

    Die Koalas in der Arche haben nur Eukalyptus, die Seidenraupen nur Maulbeerblätter und die Pandas pro Tag nur 40 kg Pfeilbambus bekommen, das Futter wird bei einer Lagerung über 3 Tage ungeniessbar und die Tiere verhungern. Diese Pflanzen wachsen nicht im Mittelmeerraum und wurde von Noah-Airlines direkt aus Fernost eingeflogen zusammen mit dem Futter für andere schwer zu haltende Tiere, wie etwa diverse Affenarten aus Madagaskar, Neu-Guinea usw., die nur von tropischen Früchten und Nüssen leben. Mit Hilfe von Noah-Airlines wurden auch die 1200 Schmetterlingsarten von Costa Rica vor Ort eingefangen, versorgt und direkt zur Arche geflogen, erfreuen doch deren Nachklommen noch immer die Menschen. Viele Tierarten sind an spezielle Umweltbedingungen angepasst und können nicht unter den abweichenden Bedingungen einer Halbwüste oder einer feuchten und dunklen Arche leben.

    Andere Kreationisten wie etwa Kenn Hamm vom ICR beweist mit Bibeltexten zweifelsfrei mit innerster Redlichkeit, dass auch die Dinosaurier in der Arche waren und zeigen das in einem eigens dafür gebautem Museum. Wie diese vielen Rassen mit etwa 45 Pflanzenfressern und 60 Fleischfressern in Einzelfällen bis zu 50 m Länge, 15 m Höhe und 80 t Gewicht bei weit über 6,000 t Gesamtgewicht an Dinos in ein Holzschiff von höchsten 300 t Tragfähigkeit passen, bleibt ein göttliches Wunder. Der schwerste Dinosauriers würde nicht einmal in das grösste Schiff der Römer nach 1,000 Jahren weiterer Entwicklung im Schiffbau passen.

    Für Tiere mit 20 Tonnen Gewicht je Fuss und 40 Tonnen beim Laufen ist es heute noch schwierig statisch ausreichende Leimholzbinder für die Decks zu fertigen. Noah verfügte über keine Hobelmaschinen, Leimpressen und Kräne. Für Dinosaurier ausreichende Deckenbinder würden bei 8 m Spannweite über 6 Tonnen/Stück wiegen, davon wären für die Arche der Kreationisten etwa 200 Stück erforderlich. Diese Phantasiearche hätte mit einem Deckengewicht von über 2000 Tonnen Holz einen viel zu hohen Schwerpunkt und wäre wie das schwedische Flagschiff „VASA“ 1628 A.C. in Stockholm noch vor der ersten Reise gekentert und gesunken. Diese Arche hätte ohne Nutzlast mehr als 5 Meter Tiefgang gehabt und geleckt wie ein Sieb. Eine Arche für 100 Millionen Tierarten hätte die Grösse eines Supertankers, für den Zedernbedarf würde der ganze Libanon der geschichtlichen Vorzeit nicht ausreichen. Ohne Stahl würde ein Holzschiff dieser Grösse im Sturm zerbrechen oder wegen der Undichtigkeiten untergehen. Von der Problematik einen so grossen Schiffskörper zu belüften, zu beleuchten und mit den Ausscheidungen der Tiere innen ausreichend trocken und temperiert zu halten gar nicht zu reden.

    Die grossen Raubtiere wie diverse Tiger, Säbelzahnkatzen, Löwe, Steppenlöwe, Panther, diverse Leoparden, Geparde, Pumas, Krokodilarten, Alligatoren, Varane, diverse Bärenarten, tasmanischer Teufel, Wölfe, Hunde, Marder usw. fressen täglich weit über 4 Tonnen Frischfleisch. Mangels Kühltechnik ist für die Versorgung für fast ein Jahr ohne Dinosaurier an Bord eine Herde von 6.000 Schlachtrindern notwendig mit etwa 20 Schlachtungen täglich, die das Platz- und Futterproblem fatal verschärfen. Ein sehr reicher Bauer zu Noah’s Zeiten besass vielleicht 2 Rinder, mehr gab die Halbwüste an Futter nicht her. Die Raubtiere haben nach der Sintflut nicht die noch existierenden 2 Exemplare der Grasfresser jeder Art aufgefressen, sondern haben weit über 10 Generationen auf Nachwuchs bis zur Herdenbildung als Jagdbeute gewartet und auf dem Heimweg nach Asien, Australien und Amerika durch salzige Schlammwüsten und tiefe Ozeane göttlichen Kohldampf geschoben ohne dabei mangels Süsswasser zu verdursten. Einige Tiere bewegen sich extrem langsam und wären heute noch auf dem Rückweg.

    Für Leute wie Dr. John Morris vom ICR waren die Fleischfresser bis nach der Sintflut Grasfresser. Viele der unterdrückten religösen Texte weisen sogar den Messias und seine Jünger als Vegetarier aus, die Mönche des Mittelalters haben dagegen den Biber als Fisch erklärt um die öde Fastenzeit zu bereichern. Nach der Sintflut hat Gott diesen Tieren neue Gebisse, Verdauungsapparate, Instinkte und Stoffwechsel gegeben und sie als Fleischfresser neu erschaffen. Wieso er dabei die fossilen Fleischfresser der Dinosaurier übersehen hat, bleibt ein der Rätsel des „Intelligent Design“. Nach der Sintflut hat Gott fast alle Pflanzen und Süsswassertiere neu geschaffen, nur wenige Samen überstehen eine derart lange Lagerung im Salzwasser. Ãœber diese zweite Schöpfung schweigt sich die Bibel aus, es wäre an der Zeit für weitere Nachdichtungen ganz im Stil der römischen Kirche oder der Zeugen Jehovas.

    Natürlich ist den Kreationisten die Problematik der Futterversorgung auf der Arche auch schon aufgefallen. Man ersann man den Ausweg Gott hat alle Tiere in den Winterschlaf versetzt. Dieser Zustand ist eine Hormon gesteuerte Reduzierung des Stoffwechsels, sie funktioniert nur wenn der Organismus die notwendigen Vorraussetzungen hat. Unabdingbar ist jedoch die Ansammlung von Körperfett bis zu 50% des normalen Gewichts. Fast alle Grasfresser auf den Steppen und Savannen sind Fluchttiere, jedes Kilo überflüssiges Fett bedeutet langsamer laufen und sichere Beute der Raubtiere. Die grossen Grasfresser haben kaum Feinde, wie die Elefanten haben sie eine extrem schlechte Futterverwertung von nur 45% und fressen jetzt schon täglich 16 Stunden. Die Raubtiere sind alle Beutegreifer, überflüssiges Gewicht bedeutet langsamer laufen und sehr schnell gibt es keinen Jagderfolg mehr. Ein Löwe, Gepard oder Leopard mit 50% Ãœbergewicht könnte kaum noch stehen, geschweige denn seine Beute jagen.

    Die Tiere können nicht zu Fuss durch Kontinente, über Hochgebirge und Ozeane ins Zweistromland kommen. Unabhängig von Höhe und Dauer einer weltweiten Sintflut haben zur gleichen Zeit die „Könige fremder Länder“ in Ägypten, die Chang-Dynastie in China und die Jömon Kultur in Japan regiert. Die Caral Kultur in Peru an der Pazifikküste bestand bereits seit 1000 Jahren, blieb ebenfalls von der Flut verschont und kein Bibelschreiber hat jemals in seinem Leben davon etwas gehört. Ebenso sind im Norden Europas und Amerikas die Nomaden wie Eskimos und Indianer weiter auf die Jagd gegangen, die Eiskappen der Pole und die 3 km dicken Gletscher sind nicht im Wasser geschmolzen und aufgeschwommen. Das Reich der Hethiter mit Hattuscha als Hauptstadt nahe Ankara existierte in der Zeit von 1800 B.C. bis 1200 B.C., hat auch die Sintflut unbeschadet überlebt und lag als Verbündete der Pharaonen im gleichen geopolitischen Raum.

    Nach der Sintflut sind die gigantischen Salzwassermengen spurlos verschwunden, was bei einer Erde als Kugel nur ein Wunder bewirkt. Die von Noah ausgeschickte Taube kam nach Tagen mit einem frischen Olivenzweig zurück, offensichtlich der schnell wachsende Baum, der anstelle von Jahren nur einige Tage braucht und auch auf etwa 2000 m Höhe wächst. Obwohl auf den verschlammten Salzböden der Erde auf Jahre nur Schafgarbe und Strandhafer wachsen kann, haben Millionen von Tieren den Heimweg über Kontinente und Weltmeere bewältigt und sind weder verhungert noch verdurstet.

    Geschichte und Realität
    Dazu kommen alle unsere festen Zeitwerte und Bezugspunkte ins Wanken. Die Sonne mit 1,3 Millionen km Durchmesser in 150 Millionen km Entfernung strahlt gigantische 4,2 Millionen Tonnen Masse pro Sekunde ins Weltall und zieht gleichzeitig stellaren Staub an. Die Bahnen der Planeten ändern sich minimal. Die Rotation der Erde wird durch Reibung von Luft und Wasser langsamer, wenn auch nur um etwa 1,5 Millisekunden in 100 Jahren. In der Frühzeit des Devon hatte ein Erdentag um 21 Stunden bei weit über 400 Tagen im Jahr. Unser Mond vergrössert seine 384.400 km mittlere Erdentfernung jährlich um 38 mm, in der Frühzeit stand er doppelt so gross am Himmel, in ferner Zukunft wird er bei einem 40 Stunden Erdentag nahezu fest am Himmel stehen. Gezeiten gibt es dann nicht mehr und die runde Erde wird zur ovalen Kartoffel. Nach dem Ende der Kernverschmelzung mit derzeit 73% Wasserstoff im Sonnenofen wird sie in etwa 4,5 Milliarden Jahren zum roten Riesen, dehnt sich bis weit über die Erdenbahn hinaus aus, bevor sie zusammen mit einigen ihrer Planeten als weisser Zwerg mit unvorstellbarer Dichte endet.

    Frühzeitdatierungen sind schwierig, man kann nicht wie Bischof Ussher in einem falschen Kalender zurückblättern um Frühgeschichte zeitlich einzuordnen. Damals hatte jede Kultur ihre eigene Zeitrechnung, selbst die von Sparta und Athen unterschieden sich gravierend um bis zu einem Monat pro Jahr und wurde willkürlich angepasst. Die zeitliche Einordnung alter Dokumente ist nur sinnvoll, wenn der Ort der Aufzeichnung mit den jeweiligen Zeitangaben bekannt und diese willkürliche Skala an astronomischen oder zeitlich gesicherten Fakten zu eichen ist.

    Jesus kam noch vor dem Jahre 4 B.C. lange vor seiner biblischen Geburt (Matt-2:1) im Jahr NULL zur Welt, sein Lebensweg passt nicht in die Regentschaft des Herodes unter Kaiser Augustus. Die endet mit dessen Tod 4 B.C. als Jesus mit Vater Joseph bereits in Ägypten ist. Der Sohn Herodes-Antipas regierte danach als „tetrarch“ nur Gallilea und die Westbank bis zu seiner Verbannung nach Lyon in Gallien im Jahr 37 A.C. Um das Jahr 34 A.C. heiratet er seine verwitwete Schwägerin Herodias, deren Intrigen ihm alsbald den Thron kosten. Herodes-Antipas kommt in der Bibel gar nicht vor. Der dritte Sohn des Herodes, Archelaus (Matt 2:22), wird nur nationaler Führer (ethnarch) von Samara und Judäa mit Bethlehem und wird wegen Unfähigkeit schon im Jahr 6 A.C. nach Vienne in Gallien verbannt. Diese Zeitangaben aus römischen Quellen sind im Gegensatz zur Bibel relativ zuverlässig.

    Nur wem Gott seine Erleuchtung als Gnade gewährte, der kann genaue Kenntnis erlangen. Wegen Interpretationen vielfach manipulierter Bibeltexte, fahrlässigem Umgang mit Fakten und Naturgesetzen sowie der Ausgrenzung aller Nichtgläubigen ist die Pseudowissenschaft des „Intelligent Design“ nichts als ein Wettbewerb absurder Spinnereien. Die Anzahl verschiedener kreationistischer Argumente ist nur begrenzt durch die Anzahl der teilnehmenden Spinner. Allerdings behält sich besonders die römische Kirche die wahre Auslegung von Fakten vor und vermeidet so gefährliche Diskussionen und Fragen. Deswegen wird ab 1999 Exorzismus nach “De Exorcismis et Supplicationibus Quibusdam“ gelehrt, der beste Teilnehmer überwacht dann das 300 Jahre gültige Verbot der Kirche die Gabel als reines Teufelswerk zu benutzen

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