Von Ur- und anderen Knällen

Der Urknall ist wohl die meistmissverstandene wissenschaftliche Theorie. Kein Wunder also, finden sich hier und da prominente „Urknallgegner“, die dieser Theorie den Kampf angesagt haben. Eine Analyse der Argumente.

Eine Supernovaexplosion in einer nahen Galaxie
Eine Supernovaexplosion in einer nahen Galaxie
In der Zeit vor 1929, also bevor der amerikanische Astronom Edwin Hubble (nach dem das Hubble-Weltraumteleskop benannt ist) die Galaxienflucht entdeckte, dachten die meisten Astronomen, das Universum sei unendlich alt und unendlich gross. Einstein fand damals heraus, dass ein solches Universum in sich selbst kollabieren müsste, und fügte deshalb eine „Kosmologische Konstante“ in seine Gleichung ein, die dies verhindern soll – später, nach der Entdeckung der Galaxienflucht, bezeichnete er dies als seine „grösste Eselei“.

Der belgische Priester und Astronom Georges Lemaitre entwickelte in den Jahren um 1930 eine erste Version der Urknall-Theorie: Dies geschah damals in der Absicht, wissenschaftliche Beobachtung und biblische Schöpfung in Einklang zu bringen. In einem unendlich grossen und unendlich alten Universum, so die Überlegung, hat Gott keinen Platz – also musste er über einen Urknall wieder Einzug in das Weltbild finden (so ähnlich versuchen heute die Kreationisten, ihre biblischen Vorstellungen in der Schule lehren zu lassen – allerdings, im Unterschied zur Theorie Lemaitres, handelt es sich dabei um nachweislich falsche Behauptungen).

Flüchtende Galaxien

In den Jahren nach 1930 wurde zum ersten Mal die sogenannte „Galaxienflucht“ entdeckt. Es gibt viele Milliarden Galaxien im beobachtbaren Universum, unsere Milchstrasse mit ihren gut 200 Milliarden Sternen (darunter die Sonne) ist nur eine von ihnen. Beobachtet man nun ferne Galaxien, so zeigt sich, dass sie von der Erde zu fliehen scheinen – egal, in welche Richtung man auch blickt. Diese Geschwindigkeit dieser Fluchtbewegung wird als „Hubble-Konstante“ bezeichnet und beträgt rund 71 Kilometer pro Sekunde und Megaparsec, wobei ein Megaparsec rund 3.26 Millionen Lichtjahren entspricht. Wie lässt sich denn nun die Geschwindigkeit von so gigantischen Objekten wie Galaxien messen? Hier liegen auch schon die ersten Fehlüberlegungen der meisten „Urknallgegner“ begraben.

Licht kann als elektromagnetische Welle aufgefasst werden. Das „elektromagnetische Spektrum“ enthält alle denkbaren Wellenlängen, von sehr kurzen, energiereichen Wellen wie Röntgen- und Gammastrahlen, über UV-Strahlen und dem sichtbaren Licht (dabei hat das blaue Licht am meisten, das rote am wenigsten Energie) bis zu den Infrarotstrahlen und Mikrowellen bis zu den extrem langwelligen Radiowellen.

Bewegt sich eine Lichtquelle auf einen Beobachter zu, so werden die Wellen in Bewegungsrichtung „gestaucht“, also in Richtung höhere Energie verschoben (man spricht von „Blauverschiebung“, weil im sichtbaren Licht eine Verschiebung in Richtung höhere Energie einem etwas blaueren Licht entspricht). Bewegt sich eine Lichtquelle von einem Beobachter weg, so werden die Wellen entgegen der Bewegungsrichtung (also auf den Beobachter zu) gedehnt, also in Richtung tiefere Energie verschoben, und man spricht von „Rotverschiebung“. Das Ausmass der Rot- oder Blauverschiebung gibt also die relative Geschwindigkeit der Lichtquelle zum Beobachter an (so funktionieren übrigens Laser-Geschwindigkeitsmessgeräte, die bei Verkehrskontrollen eingesetzt werden). Ein ähnliches Phänomen kann beim Signalhorn eines vorbei fahrenden Krankenwagens beobachtet werden: so lange sich der Krankenwagen nähert, wird der Ton höher (energiereicher), sobald er sich wieder entfernt, wir der Ton wieder tiefer (energieärmer).

Bei allen Galaxien (ausser den allernächsten, bei denen ihre lokale Bewegung überwiegt) beobachtet man nun eine Rotverschiebung, also eine „Fluchtbewegung“ von uns fort, und zwar umso schneller, je weiter die Galaxien von uns entfernt sind.

Das wird so interpretiert: Wir können natürlich nicht davon ausgehen, dass ausgerechnet unsere kleine Erde im Zentrum der Fluchtbewegung des Universums steht. Vielmehr dehnt sich der gesamte Raum aus: dadurch entfernen sich alle Galaxien voneinander. Vorstellen kann man sich das folgendermassen: Auf einem Ballon (dessen Oberfläche unserem Universum entspricht) sind die Galaxien wie kleine Punkte aufgemalt. Durch das Aufblasen des Ballons entfernen sich die Punkte voneinander, ohne, dass sie sich gross bewegen müssen. Jeder beliebige Punkt auf der Ballonoberfläche kann ausgewählt werden: immer sieht es so aus, als würden sich alle Galaxien exakt von diesem Punkt entfernen.

Der Ballon
Der Ballon
Wenn eine Expansion da ist, der Ballon sich aufbläht, dann war er bzw. das Universum in der Vergangenheit einmal kleiner: Deshalb wurde durch die Beobachtung der Galaxienflucht das unendlich alte und unendlich grosse Universum nun plötzlich unmöglich. Es gab einen Rettungsversuch: Das sogenannte Steady-State-Universum (unendlich gross und alt) sollte sich zwar ständig aufblähen, doch im Schnitt sollte immer so viel Materie neu entstehen, dass die mittlere Materiedichte gleich blieb (allerdings wurde eine solche „Materieproduktion“ noch nie irgendwo beobachtet…). Daher blieb die Astronomengemeinde gespalten: die einen gingen nun von einem Urknall aus, die anderen favorisierten weiterhin Steady-State.

Müdes Licht?

„Könnte man die Rotverschiebung denn nicht auch anders erklären?“ fragten die Urknallgegner und brachten die Idee vom „müden Licht“ ein. Das Licht, das während Milliarden von Jahren durch das Universum unterwegs war, unzählige Male reflektiert oder durch Gravitationsfelder abgelenkt worden war, musste doch irgendwann einen Teil seiner Energie verlieren. Dieser Effekt würde natürlich umso wichtiger, je weiter das Licht unterwegs war: kein Wunder also, dass von den entferntesten Galaxien das energieärmste Licht ausgeht: das Licht ist hier einfach am stärksten ermüdet! So, sagten (und sagen immer noch) die Kritiker: Galaxienflucht aus dem Weg geräumt. Doch so einfach ist es nicht.

Zum einen kann der Effekt des Energieverlustes durch Gravitationsfelder berechnet werden: er fällt gegenüber der beobachteten Rotverschiebung insgesamt sehr gering aus. Zudem beobachtet man folgendes: Supernovaexplosionen (Explosionen von massiven Sternen) in weit entfernten Galaxien dauern länger als erwartet. Bei einer Dehnung des Lichtes durch eine Fluchtbewegung würde man eine solche Dehnung der Dauer einer Explosion erwarten – nicht aber bei einer Ermüdung des Lichtes. Tatsächlich passt die zeitliche Dehnung der Supernova-Explosion durch die Fluchtbewegung exakt auf die jeweilige Rotverschiebung der Galaxie, in der sie sich ereignet, wenn man den Effekt des Energieverlustes durch das Gravitationsfeld der Galaxie heraus rechnet.

Was der Urknall ist – und was nicht

Der Urknall ist keine Explosion, wie der Name (im englischen „Big Bang“) nahe legt. Urknallgegner stehen oft unter dem Eindruck, die Galaxienflucht (sofern sie sie akzeptieren) sei durch ein „Wegschleudern“ der Trümmer der „Urknall-Explosion“ zu erklären. Das ist jedoch falsch: die Bewegungen der Galaxien erklären sich einzig und allein aus der Expansion des Raums zwischen ihnen. Eine dreidimensionale Bewegung durch den Raum hätten wir längst identifiziert. Warum das so ist, kann man sich verdeutlichen, in dem man gedanklich mit einem Trümmerstück aus einer Explosion mitreist: Die Trümmer neben einem bewegen sich praktisch nicht – diejenigen in Richtung der Explosion bewegen sich nur langsam auseinander, diejenigen in Gegenrichtung (also von der Explosion weg) stieben schnell auseinander. Allein aus dieser Beobachtung könnte man auf die Position des „Explosionszentrums“ schliessen. Beim Universum ist das nicht der Fall: Alle Galaxien, in allen Richtungen, fliehen gleichmässig und gleichartig. Es gibt keine Unterschiede, die auf eine grosse, gerichtete Bewegung von einem Punkt weg hindeuten würden.

Beim Urknall entstanden Raum und Zeit, wie wir sie kennen. Wir können unmöglich sagen, ob es schon etwas davor gab, einfach weil aus dieser Zeit keinerlei Informationen über den Urknall hinaus gelangten. Möglich, dass es zuvor ein anderes Universum gab. Möglich, dass es gar nichts gab, möglich, dass es etwas ganz anderes gab. Niemand behauptet, beim Urknall sei das Universum wirklich „aus dem Nichts“ entstanden.

Im Augenblick des Urknalls war das Universum „randvoll“ gefüllt mit Materie: erst etwa 397000 Jahre später war diese Materie so stark verdünnt, dass zum ersten Mal so etwas wie Licht durchdringen konnte: das Universum wurde „durchsichtig“. Die Strahlung aus dieser Zeit wurde ebenfalls stark rotverschoben – sie bildet heute den sogenannten „Mikrowellenhintergrund“ des Universums, für dessen Vermessung dieses Jahr (2006) zwei amerikanische Physiker mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Als in den 60er Jahren genau diese Hintergrundstrahlung entdeckt wurde, war das eine phänomenale Bestätigung der Urknall-Theorie: seither ist die grosse Mehrheit der Astronomen und Kosmologen vom Urknall überzeugt (in den Jahren danach sind noch viele weitere, stützende Hinweise hinzu gekommen, wie die Verteilung von bestimmten, sogenannt „primordialen“ Elementen in Gaswolken, die exakt mit den theoretischen Werten aus Urknall-Simulationen überein stimmt).

Inflationärer Unsinn

Die Expansion nach WMAP
Die Expansion nach WMAP
Die Urknalltheorie hat sich seit den Zeiten Lemaitres stark weiter entwickelt. So hat sie immer wieder neue Konzepte und Ideen in sich aufgenommen: wir können deshalb heute sagen, wir können recht gut beschreiben, was geschehen ist – aber wir sind (leider) noch weit davon entfernt, zu erklären, warum es genau so abgelaufen ist. So beobachtet man, dass das Universum überraschend „homogen“ ist, das gilt auch zum Beispiel für die genannte Hintergrundstrahlung. Es fiel den frühen Urknalltheoretikern schwer, zu erklären, warum das Universum so homogen war: bis zur Einführung der sogenannten Inflationsphase des Universums. In dieser Phase, die sich kurz nach dem Urknall ereignete, blähte sich das Universum gewaltig auf, und zwar überlichtschnell (das steht nicht im Widerspruch zur speziellen Relativitätstheorie, da diese nur Bewegungen mit Überlichtgeschwindigkeit durch den Raum verbietet), jeder Teil des Raumes, der vorher so gross wie ein Proton (ein Atomkernteilchen) war, mass danach rund 10 cm im Durchmesser.

Die Inflationsphase ist natürlich das Lieblingsziel der „Urknallgegner“: „Ha, das ist doch bloss eine schlecht zusammengeschusterte Erklärung für etwas, das wir nicht verstehen! Die Urknall-Anhänger wollen einfach nicht anerkennen, dass ihr Modell gescheitert ist!“

So funktioniert das aber nicht. Die Urknall-Theorie ist keine in sich abgeschlossene, auf ewig gleich bleibende Theorie: Anpassungen wie die Inflationsphase waren immer möglich und vorgesehen. Allein daran scheitert die Urknalltheorie natürlich nicht: das wäre nur dann so, wenn durch die Urknalltheorie eine Inflation ausgeschlossen würde!

Die Urknall-Theorie hat eine bewegte Geschichte hinter sich, und jede Episode wird nun von den „Urknallgegnern“ auf neue Fundgruben durchsucht: So war lange unklar, wie alt die ältesten Sterne sind, die wir kennen: in einigen Fällen schien es so, als seien sie älter als das Universum. Solche Widersprüche lösen sich schnell, wenn man sieht, wie gross die Fehlerbalken solcher Messungen sind: Wenn es zum Beispiel heisst, ein Stern sei 12 bis 15 Milliarden Jahre alt, und das Universum stellt sich als 13 – 14 Milliarden Jahre alt heraus, dann ist dies natürlich nicht zwingend ein Widerspruch, denn es gibt Kombinationen von Alterswerten, die ohne Widersprüche funktionieren.

Der grösste Ruck ging im Jahr 1996 durch die „Urknallgemeinde“, als klar wurde, dass das Universum seit bald 8 Milliarden Jahren beschleunigt expandiert: Das heisst, die Hubble-Konstante wird grösser. Diese Interpretation hängt allerdings davon ab, dass „Standardkerzen“ wie typische Supernovaexplosionen tatsächlich im ganzen Universum gleich ablaufen. Hinweise darauf, dass das nicht zwingend so sein muss, wackeln zur Zeit etwas an dieser „beschleunigten Expansion“. Eine weitere Erschütterung – aber auch eine faszinierende Bestätigung – war die Mission der Raumsonde WMAP im Jahr 2001: Sie vermass die Hintergrundstrahlung so genau wie noch nie zuvor. Aus diesen Daten konnten die Astronomen und Kosmologen dann die folgenden Informationen herauslesen: Das Universum ist demnach 13.7 Milliarden Jahre alt, das Universum wurde 397000 Jahre nach dem Urknall „durchsichtig“, die Hubble-Konstante beträgt zur Zeit 71 km/s pro Megaparsec und das Universum besteht aus 4.4% „normaler“ Materie, 22% dunkler Materie und 73% dunkler Energie, deren Natur bis heute nicht geklärt ist.

Urknallgegner und Crackpots

Die meisten Urknallgegner sind selbsternannte Experten ohne Hintergrundwissen, aber mit viel Kritik, die sie loswerden wollen – sogenannte Crackpots. Allerdings gilt das natürlich längst nicht für alle: Fundierte Urknallkritik ist immer berechtigt! Bloss gibt es heute eben nur sehr wenig, was dafür spricht, dass kein Urknall stattgefunden hat: Die Galaxienflucht legt nahe, dass einst mal alles eng zusammen lag, die Hintergrundstrahlung und die die Verteilung primordialer Elemente sind exakt so, wie man es von einem Urknall erwarten würde, die Beobachtung, dass es keine Objekte im Universum gibt, die älter als jene 13 Milliarden Jahre sind, die man aus der Urknalltheorie erwarten würde. Niemand bestreitet, dass es Dinge gibt, die die Urknalltheorie nicht erklären kann, und die eine umfassende Theorie der Entstehung unseres Universum ebenfalls beschreiben sollte: Dazu gehört der Urknall selbst, dann die Gründe für die Inflationsphase, die Gründe für die beschleunigte Expansion, für die beobachtete Materieverteilung, etc. Ganz klar ist in der Kosmologie das letzte Wort noch nicht gesprochen, und wer weiss, vielleicht wird es sich eines Tages erweisen, dass unsere Vorstellungen zum Urknall falsch sind, weil eine neue Theorie aufgekommen ist, die die Beobachtungen besser erklären kann als die Urknall-Theorie. Fazit: Urknallkritik ja gerne, aber bitte fundiert.

Atlas of the Universe – Urknall (und der Rest des Universums) kurz und prägnant erklärt (englisch).

Big Bang – Common missconceptions – Typische Missverständnisse beim Urknall (englisch).

Talkorigins zum Urknall – Talkorigins ist eine ausgezeichnete Webseite, auf der Crackpot-Behauptungen (hauptsächlich zur Evolution, aber auch zu anderen Themen) wiederlegt und Dinge wie Evolution und Urknall erklärt werden (englisch).

Unfundierte Kritik – Peter Ripota, Topesoteriker bei „P.M.“ über die Urknalltheorie, die er offenbar nicht verstanden hat.

Cosmology Statment – Das „Cosmology Statement“ ist ein offener Brief an die Physiker-Gemeinde, auch anderen Ideen eine chance zu geben. Es kann von jedem unterschrieben werden.

34 Kommentare

  1. Masse und Energie sind äquivalent. ich sage, dass es grundsätzlich nur kinetische Energie gibt, und zwar, Energie besteht immer aus einem Quant“ Urmaterie“ welches sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt.
    Wenn dieses Materiequant sich linear bewegt, dann erkennen wir es als Photon d.h. Strahlung
    Wenn das Materiequant auf der Stelle rotiert, so erkennen wir es z.B. als Proton, d.h. als Masse..

    Diese Auffassung erklärt, dass die Urmaterie noch keine Rotationsenergie besass. Die hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese kinetische Energie durch Kollision entstanden sein muss.

  2. Die Kollisionstheorie
    Warum erkläre ich den „Urknall“ für unlogisch?
    Weil die Idee im Jahre 1927 von dem katholischen Priester Georges Lemaitre erdacht war und 1951 von Papst Pius XII, als die Schöpfung Gottes abgesegnet wurde. Das ist völlig in Ordnung, aber gehört als Glaubenssache in die Bibel. Erst der Versuch der Physiker, den Urknall mathematisch beweisen zu wollen, hat aus der gut gemeinten Idee den Unsinn gemacht, der gegen alle Gesetze der Physik verstösst.Es gibt ca.125 Milliarden Galaxien, jede enthält über 100 Milliarden Sterne, und eine enorme Menge Planeten. Diese können nicht in einem atomaren Punkt gewesen sein. Die Erklärung, dass die gesamte Masse aus 10 hoch 32 Kelvin heissem Plasma bestand, ist Nonsens von höchster Qualität.

    Die logische Kollisionstheorie, dagegen, beruht auf den drei, von Albert Einstein geforderten Voraussetzungen:
    Energie kann im gesamten Universum nicht erzeugt werden, d.h., sie mussvon aussen hereingekommen sein.
    Energie kann nicht verbraucht, sondern nur durch Umwandlung in ndere Energieformen genutzt werden.DerVerbleib der Energie muss sich nach jeder Umwandlung nachweisen lassen.

    Albert Einstein hat erkannt, dass Masse und Energie sich nur in der Konzentration unterscheiden und das hat er in seiner einfachen Formel: E = mc² ausgedrückt und diese Formel sagt ganz eindeutig und unmissverständlich: mc² ist kinetischeEnergie, weil „c“ eine Geschwindigkeit von etwa 300 000 000 m/s bedeutet, d.h.
    „c² “ entspricht der enormen Zahl von 90 000 000 000 000 000, eine 9 mit16 Nullen
    oder 9 mal 10 hoch16, d.h 90 Billiarden. Zum Verständnis der enorm grossen Zahl: 90 Billiarden mm entspricht einer Länge von 600-mal Erde—Sonne!

    In einem kg Masse ist eine kinetische Energie von 90 Billiarden Joule gespeichert, das bedeutet, in 1 mg Masse ist eine Energie gebunden, die ein Gewicht von 1000 Tonnen 9000 m hocheben könnte, wenn man die gebundene Energie wieder freisetzen könnte.
    Zum Glück ist das unmöglich, sonst wäre das gesamte Universum längst explodiert. Selbst eine Supernova kann die gebundene Energie, nicht wieder freisetzen, nur die Bindungsenergie, die bei der Fusion oder Atomspaltung freigesetzt wird, kann durch Umwandlung in andere Energieformen genutzt werden.

    Eine so immens hohe Speicherung ist physikalisch nur kinetisch, d.h. durch eine Kollision mit Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. Es ist doch kein Zufall, dass eine Kollision mit Lichtgeschwindigkeit exakt die realen 90 Billiarden Joule erzeugt, welche in 1 kg Masse physikalisch vorhanden sind, d.h. gespeichert sein müssen.

    In welcher Energieform lässt sich kinetische Energie speichern?
    Es wäre z.B. möglich in Wärme. Angenommen, die Materie hätte eine Temperatur von 10 Milliarden Kelvin; hat sie aber nicht. Dann bleibt, als Möglichkeit, eine extrem hohe Frequenz ( String Theorie )
    Die Stringtheorie kann aber die Trägheit der Masse und die Starke Kernkraft nur mathematisch, aber nicht physikalisch erklären, darum ist es logischer, sie ist als Rotationsenergie gespeichert und das bedeutet:
    Die Hadronen, d.h. Protonen und Neutronen, als Träger der Energie, müssen rotieren und zwar mit extrem hoher Drehzahl.
    Die Energie muss von aussen ins Universum gekommen sein, durch die Kollision einer winzig kleinen Urwolke mit einer enorm grossen Urwolke.

    Die Kollisionsgeschwindigkeit :
    Weil Einsteins Formel E = mc² iautet und nicht E = ½ mc², wie in der Mechanik, so wäre das geklärt, wenn beide Wolken die Geschwindigkeit „c“ besessen hätten, dann hätte die Kollisionsenergie 2 mal ½ mc² betragen. Das würde aber bedeuten, dass sich die grosse Urwolke sich weiterhin mit Lichtgeschwindigkeit gegen die Materie bewegen müsste.
    Wie dann aber ?
    Die kleine Wolke muss mit Wurzel 2-facher Lichtgeschwindigkeit in die grosse Wolke gefahren sein. Die Begrenzung der Geschwindigkeit auf „c“ nach Einstein gilt nur im Universum aber nicht ausserhalb im NICHTS.

    Die Suche nach der „Dunklen Materie“
    Das „Standardmodell“ kann sie nicht finden, weil man am falschen Ort sucht.
    Nach der Kollisionstheorie ergibt sie sich ganz einfach aus der Logik.
    Die Urwolken bestanden aus Quanten. Ein Quant ist ein sehr kleines, „Energiepaket“

    Die Wissenschaftler haben berechnet, dass im Universum 95 % Materie fehlt und diese muss als „Dunkle Materie“ im Universum vorhanden sein. Die Dunkle Materie kann nicht aus kollidierten Quanten bestehen, sonst wäre sie baryonische Materie aus der die materielle Welt besteht
    Das Universum besteht demnach aus 5 % kollidierten Quanten, als baryonische Materie und zu 95 % aus nicht kollidierten Quanten, welche, logisch, die gesuchte imaginäre
    “ Dunkle Materie “ sein muss .
    Die Kollision der Quanten mit Lichtgeschwindigkeit erhöhte ihre sehr geringe Masse auf c²-fache d.h. auf das 90-Billiarden-fache. Diese konzentrierte kinetische Energie muss als Rotationsenergie in den Quanten gespeichert sein
    Hieraus folgert: 90 Billiarden nicht kollidierte Quanten besitzen die gleiche Masse, wie ein kollidiertes Quant, d.h. 95 % der fehlenden Masse entsprechen demnach
    19 mal 90 = 1710 Billiarden Quanten gleich 1,71 Trilliarden.
    Das bedeutet: Das Mengenverhältnis der kollidierten Quanten zu den nicht kollidierten steht im Verhältnis 1 zu 1,71 mal 10 hoch 18.
    Welche Erkenntnis ergibt sich hieraus?
    Die Urwolken bestanden nicht aus einer „grösseren“ und einer 95 % „kleineren“ Wolke, sondern die Urwolke ist kollidiert mit einem winzigen Wölkchen, das
    1,7 Trillionen-mal kleiner war als die Urwolke.

    Die Astronomin Mrs Cooper Rubin hat beobachtet, dass die Randsterne jeder Galaxie sich schneller bewegen als nach dem Newtonschen Gesetz zu erwarten ist. Man vermutet als Ursache eine bisher völlig unbekannte hypothetische “ Dunkle Energie „.
    Ich erkläre: Eine Galaxie und die in ihr befindliche Dunkle Materie, mit dem
    19-fachen Gewicht der Sterne und Planeten, als Gesamtheit, drehen sich gemeinsam um den Schwerpunkt der Galaxie, der oft durch ein Super-Massives-Schwarzes-Loch markiert ist. Darum bewegen sich die Randsterne schneller als es nach dem Newtonschen Gesetz zu erwarten wäre. Selbstverständlich wirkt die Dunkle Materie nicht wie eine starre Verbindung sondern wirkt elastisch auf die Bewegung der Randsterne.
    Ich vermute, dass die Dunkle Materie das Transportmedium für das Licht und die Gravitationswellen ist und weil sie im Kontakt ist mit der Materie und sich mit ihr bewegt, so kann man auch keine Relativbewegung messen gegen die Dunkle Materie. ( Das erklärt den Misserfolg von Michelson und Morley )
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    Sehr grobe Berechnung des Spezifischen Gewichtes der Dunklen Materie:
    Alpha Centauri ist ca. 4 Lichtjahre entfernt.
    Ein Lichtjahr sind 3600 mal 24 mal 365 mal 300 000 = 9,5 Billionen km, das sind 9,5 mal 10 hoch 12 km . Kurz geschrieben als 9,5 ^12 km,
    4 Lichtjahre = 4 mal 9,5 ^12 ergibt rund 3,8 ^13 km, gedacht als Radius einer Raumkugel. = 4/3 pi mal R hoch 3 = (3,8 ^13 hoch 3) ergibt:
    2,3 ^41 Kubikkilometer Kugelvolumen. ( Radius = Sonne—-Alpha Centauri )
    Die Sonne und Planeten wiegen ca 2^30 kg, und das soll ca.5% der im Raum befindlichen Materie sein, dann sind 95% = 2^30 mal 19 = 3,8 ^31 kg
    Das Gewicht der Dunklen Materie im Raum Sonne / Alpha Centauri berägt 3,8^31 kg
    Gewicht geteilt durch das Volumen der Raumkugel:
    3,8^31 durch 2,3^41= 0,000 000 000 165 kg pro Kubikkilometer, dieses Ergebnis multipliziert mit 1 Milliarde, ergibt eine sehr erstaunliche Erkenntnis:
    Eine Milliarde Kubikkilometer der gesuchten, unbekannten Dunklen Materie wiegen nur 165 g und könnten vom Hochvakum sicherlich nicht unterschieden werden.
    ( Achtung ! Mit „Vakuumenergie“, ist die Energie der Dunklen Materie gemeint.)
    Ausschbitt aus WIKIPEDIA: „Vakuumenergie“
    „Einige Forscher vermuten auch, dass die Vakuumenergie die in der Kosmologie diskutierte Dunkle Energie ist, die wesentlichen Einfluss auf die Kosmologische Konstante und damit auf die zeitliche Entwicklung des Universums hat“.

    Die Kollisiontheorie erklärt: Die kleinere „Urwolke“ wandelte ihre kinetische Energie ohne Knall und hohe Temperatur, durch eine Streifende Reibung, in äquivalente Rotationsenergie um, so dass wir die Massequanten als Materie erkennen können.

    Was bedeutet “ Streifende Reibung „?
    Hinkender Vergleich mt Luftströmungen: Wenn zwei Luftmassen mit Geschwindigkeit aufeinandertreffen und die Moleküle sich nicht exakt zentrisch treffen, so versetzen sie sich gegenseitig in Rotation und das bedeutet: Die kinetische Energie ihrer linearen Geschwindigkeit wird umgewandelt in Rotationsenergie d.h. physikalisch Impuls und der ist eine Erhaltungsgrösse.
    Die Dunkle Materie übernimmt scheinbar auch die Funktion des Lichttransportes und ebenfalls, wegen der fehlenden enormen Rotationsenergie, ist sie passiv an der Entstehung der Gravitation beteiligt und mit ihr können die Gravitationswellen erzeugt werden. Ohne sie gäbe es kein Licht, keinen Magnetismus und keine Gravitation.
    Die Dunkle Materie verhält sich völlig passiv, weil sie keine Rotationsenergie besitzt.

    Über die Erfolgsmeldung am CERN
    Das am 4.Juli 2012 am CERN erzeugte „Higgs-Teilchen“, mit der hohen Energie von125 Giga eV, ist verkündet worden wie die Entdeckung des gesuchten „Gottesteilchens“, welches der Masse die Tägheit übermittelt.
    Es war aber nicht das gesuchte Graviton, sondern ein völlig unbedeutendes Teilchen, das erklären soll, wie die Quarks und Elektronen zu Ihrer Masse kommen. (Erklärte mir Herr Dr.Zoufal, DESY,) Es gibt kein Graviton, welches der Masse die Trägheit übermittelt.
    Dr. Harald Leschs Erklärung: „Masse ist geronnene“ Energie“ d.h. ein bisher unbekannter Aggregatzustand der Energie, gehört in die Bibel.

    Das Standardmodell kann die Trägheit der Masse physikalisch nicht erklären.
    Die Kollisionstheorie kann nicht nur die Gravitation erklären, sondern auch die Starke Kernkraft, und die bisher völlig unverstandene Trägheit der Masse.

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    Die Trägheit der Masse:
    Die Trägheit ist das Reale an der Masse, denn in der Schwerelosigkeit gibt es kein Gewicht. Aus der Rotation der Hadronen folgert der Kreiseleffekt und damit die Trägheit der Masse. Erklärung: Wenn die Rotationsachse eines Kreisels nicht um 90° ausweichen kann, ist das Kippen der Achse nur mit sehr großem Krafteinsatz möglich, weil das Kippen der Achse ohne die Ausweichbewegung, eine Erhöhung oder Verminderung der Drehzahl erfordert, ausserdem bedeutet Zunahme kinetischer Energie Zunahme der Masse.
    Die Hadronen besitzen Trägheit wegen ihrer enormen Rotationsenergie. Die
    Summe aller Kreiselwirkungen der Hadronen ergibt die Trägheit der Masse. Die Rotationsenergie ist ein Drehimpuls und damit eine „Erhaltungsgrösse“

    Wie entsteht, nach der Kollisionstheorie, die Starke Kernkraft?
    Protonen haben eine positive Ladung und stossen sich sehr stark ab. Wenn die Abstossung aber durch hohen Druck überwunden ist, so kommen die Protonen einander so nahe, dass durch ihre hohe Rotation die DUNKLE MATERIE zwischen einander so immens beschleunigt wird, dass durch den dadurch erzeugten Unterdruck die Protonen fest aneinander gepresst werden. Das erklärt auch, weshalb die Starke Kernkraft nur im Kern wirkt und nicht ausserhalb des Kernes.

    Die Gravitation ist eine passive Funktion der Dunklen Materie.
    Erklärung: Die Rotation der Hadronen in der Materie beschleunigt die umgebende Dunkle Materie und der dadurch entstehende Unterdruck erzeugt die Gravitation. Die Dunkle Materie besteht aus Quanten und ist völlig passiv aber sie überträgt die Gravitation als Welle mit der gleichen Geschwindigkeit wie die elektromagnetische Strahlung.

    Die Entwicklung des Universums.
    Die Gravitation ist die schwächste aller Naturkräfte, besonders verglichen mit der Elektro- Magnetischen-Kraft, aber durch ihre Allgegenwart ist sie die Bestimmende im Universum. Die Kollision konnte nur Wasserstoffatome in unvorstellbarer Menge erzeugen. Alles Weitere entstand durch die Verdichtung infolge der Gravitation.
    Die irrige Auffassung des Standardmodells, der Urknall könnte auch Helium erzeugt haben, ist unlogisch, weil nur der hohe Druck in den Gassternen eine Fusion des Wasserstoffes in Helium ermöglicht.
    Die ersten entstandenen Materieteilchen müssen Protronkerne gewesen sein. Die Rotation der Kerne erzeugte durch die Reaktion mit der Dunklen Materie die positive Ladung und diese erzeugte als Gegenpol negative Elektronen. Das erste Element d.h. Wasserstoff, war kreiert. Die Elektronen müssen den Protonkern sehr schnell umkreisen, weil die elektrische Anziehungskraft im Gleichgewicht sein muss mit der Fliehkkraft des Elektrons, sonst würde es vom Kern eingefangen.
    Die Logik fordert: Es muss ein “ Vorzeituniversum “ existiert haben.

    „Vorzeituniversum“ nenne ich den Zustand der grossen Wolke vor der Kollision, noch ohne kinetische Rotationsenergie. Dieses könnte viele Billionen Jahre existiert haben. In der langen Zeitspanne könnten sich viele “ Inseln “ mit einer höheren Dichte der Quanten gebildet haben, aus denen, als es zur Kollision kam, sich die Grossraumstrukturen des Universums entwickelten, für deren Entstehung die Zeitspannne, vom hypothetischen
    Urknall an, viel zu kurz war.

    Die „Lichtgeschwindigkeit“ ist keine Eigenschaft des Lichtes, sondern es ist die Transportgeschwindigkeit der Dunklen Materie.
    Darum wird ein Elektronenblitz auch nicht schneller transportiert als das Glimmen einer
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    Zigarette oder das zarte Glühen eines Leuchtkäfers. Photonen, die aus einer Laserkanone geschossen werden „fliegen“ nicht zum Mond, sondern übertragen ihre Energie auf die Dunkle Materie und die transportiert die Energie als Welle mit
    “ Lichtgeschwindigkeit “ zum Mond und beim Aufprall entstehen aus der Energie der Welle wieder Photonen. Der Doppelspaltversuch erklärt:
    Schiesst man einzelne Photonen auf die Doppelspalte, so verdoppeln sich die Photonen und fliegen durch beide Spalte und erzeugen darum ein Interferenzmuster.
    Ich sage: Ein Photon kann nicht “ fliegen „, sondern es wird immer vom Medium als Welle transportiert und erzeugt stets ein Interferenzmuster, wenn zwei Spalte vorhanden sind.

    Nebenbei bemerkt:
    Die durch Beobachtung “ erkannte “ Ausdehnung des Universums ist kein Faktum. Eine Theorie, die nicht ohne Expansion funktioniert, muss falsch sein im Ansatz. Weil es physikalisch keinen Urknall gegeben haben kann, ist eine darauf bezogene Expansion des Universums unlogisch. Die Rotverschiebung im Spektrum ist auch anders erklärbar:
    Lange Wellen werden durch „Schmutzpartikel“ weniger behindert als kurze, daher ist es doch erklärlich, dass aus Entfernungen von Milliarden Lichtjahren mehr Rotanteil im Spektrum vorhanden ist. Noch kein Wissenschaftler hat jemals die abendliche Rotfärbung der Sonne mit dem Dopplereffekt zu erklären versucht.
    Im intergalaktichen Raum gibt es nur sehr wenige Partikel, aber wenn ein Lichtstrahl nur alle 100 Jahre mit einem kollidieren würde, so wären das in zehn Milliarden Jahren 100 Millionen Zusammenstösse, d.h. eine Rotverschiebung ohne Dopplereffekt wäre also erklärbar und ist nur ein Mass für die Entfernung und hat mit Geschwindigkeit nicht das Geringste zu tun. Unser Universum expandiert mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht, denn das Universum ist aktiv durch die Gravitation und welchen Grund sollte die haben, sich nach einigen Milliarden Lichtjahren plötzlich umzukehren? Da ist es doch logisch wahrscheinlicher, das die gemachte Beobachtung falsch interpretiert worden ist. Das Universum wird sich nach der Entstehung durch die Kollision im „steady state“ befinden, so wie Fred Hoyle es vermutet hatte. Der erfolgreiche Astronom Edwin Hubble hat die
    Astrowissenschaftler auf eine falsche Spur gelenkt, obgleich er sich mehrfach distanziert hat von der Interpretation, die beobachtete Rotverschiebung als Dopplereffekt zu deuten.

    Die Hintergrundstrahlung, als stärkstes Argument für einen „Urknall“, könnte viel logischer erzeugt werden von Quanten, die, aus allen Richtungen aus dem
    “ NICHTS “ kommend, mit hoher Geschwindigkeit ins Universum prasseln. Wie kann man ein schwaches „Rauschen“ aus einer Entfernung von 14 Milliarden Lichtjahren auf etwas zurückführen, was es physikalisch nicht gegeben haben kann? Denn, es gab keinen Urknall !

    Offene Fragen bleiben trotzdem: Wie entstand die Kollisionsgeschwindigkeit? Wir können nicht ergründen, was alles ausserhalb unseres Universums möglich ist, aber so viel ist sicher: Falls es Branen, d.h. “ Parallelwelten “ geben sollte, so hätten die doch das gleiche Problem mit dem Nachweis ihrer Entstehung. Ausser dem können Branen nicht miteinander kollidieren, weil die Abstände der Sterne viel zu gross sind. Es ist bekannt, dass Galaxien einander durchdringen, ohne sich zu berühren und nur ihre Form sich verändert. Eine Übertragung von Energie zwischen Branen ist auszuschliessen, weil die
    viel zu langsam sind, wenn es mit der enorm hohen Kollisionsgeschwindigkeit Milliarden Jahre gebraucht hat, um die gesamte lineare kinetische Energie in Rotationsenergie umzuwandeln.
    Unser Universum ist nur einmalig entstanden, durch eine Kollision. Der logische Nachweis der Rotatiosenergie bestätigt die Realität der Kollisionstheorie.
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    Ich habe erklärt, dass das Medium aus Dunkler Materie besteht.
    Die Dunkle Materie ist der Urstoff, dieser besteht aus Quanten. Die Grösse der Quanten muss sich in „Plancklängen“ befinden. Die Quanten besitzen zwar eine geringe Energie, aber sie besitzen keine „Rotationsenergie“ und können darum keine Masse bilden, selbst dann nicht, wenn man sie unter einem enormen Druck komprimieren würde.
    Um aus zwei Quanten das zu machen, was wir unter „Masse“ verstehen, müssen diese Rotationsenergie erhalten, d.h. sie müssen mit Lichtgeschwindigkeit kollidieren, und sich durch eine „Streifende Reibung“ in eine enorme Rotation versetzen.

    Die Entstehung der grösseren Urwolke stelle ich mir so vor:
    Ein völlig unregelmässig geformter kleiner Wolkenfetzen bewegt sich mit einer gleichmässigen Geschwindigkeit im Nichts und trifft auf immer mehr gleichartige Fetzen, die sich zusammenschliessen zu einer inhomogenen Urwolke.

    Noch einmal zur Urknalltheorie:
    Der Urknall hatte viel zu wenig Energie, um die Materie dorthin verteilen zu können wo sie sich jetzt befindet. Die Erklärung: Der Raum habe sich ausgedehnt und habe die Materie mitgenommen ist absurd, denn, woher will der Raum die da zu nötige Energie genommen haben? Ich sage: Die Materie musste gar nicht mit Lichtgeschwindigkeit im Raum verteilt werden, sondern sie blieb praktisch am Ort ihrer Entstehung durch die Kollision. Auch reichte die Energie des Urknalls
    bei weitem nicht aus, um 90 Billiarden Joule pro kg in der Masse zu speichern.

    Die Kollisonstheorie stellt zwar die gesamte Astrophysik auf den Kopf, aber ihre Logik zeigt, dass das Universum nur durch Kollision entstanden sein kann und klärt einige Probleme, die das Standardmodell nicht lösen kann, wie z.B. die völlig unverstandene Trägheit der Masse, die Entstehung der Starken Kernkraft und das Rätsel der Dunklen Materie.

    Gedanken über Einsteins „Raumkrümmung“:
    Das bekannte zweidimensionale Modell der gespannten Gummiplane mit einer schweren Kugel in der Mitte zeigt zwar deutlich, dass die Gravitation durch die „Raumkrümmung“ erzeugt wird, aber im dreidimensionalen Raum versagt das Modell. Wohin soll die Masse den Raum krümmen? Nach oben oder unten, nach vorn oder hinten, nach links oder nach rechts? Ein mathematisches Raumgitter kann keinen Raum krümmen, da können doch nur physikalische Druckunterschiede eines Mediums wirken. Darum denke ich, dass Albert Einstein den Begriff „Raumkrümmung“ nur mathematisch abstrakt gemeint haben kann, um eleganter da mit rechnen zu können. Er hat die Eigenschaft des Mediums „Äther“ oder wie ich erklärt habe „Dunkle Materie“ auf den Einsteinschen „Raum“ übertragen.

    J.G.Karl Gross, April 2013

  3. @Marcus: Physik wird nicht mit Videos auf Webseiten gemacht – sondern mit Beobachtungen, theoretischen Grundlagen, und ihrem Austausch über Publikationen in Fachzeitschriften. Zum „Plasmauniversum“ wie sich das Autor so vorstellt gibt es keinerlei Publikationen, also keinerlei fundierte Berechnungen, die zeigen, dass das physikalisch überhaupt möglich und mit Beobachtungen verträglich ist, etc. Videos, die Physik vermitteln, sind eine tolle Sache – aber nur so lange sich die Physik dahinter nicht auf die Videos beschränkt! Nur weil etwas plausibel tönt (oder in gewissen Ohren so tönen mag), muss es noch lange nicht richtig sein.

    Dass der Autor der Seite darüber hinaus zu glauben scheint, dass er Einstein wiederlegt habe, verheisst – gelinde gesagt 🙂 – auch nichts Gutes…

  4. Solche Seiten haben weniger mit Verschwörung als mit Revisionismus zu tun; Leute, die nicht einsehen wollen daß Ideen wie diese längst widerlegt sind.
    Ich bezweifle daß Leute die sowas vertreten irgendeine Ahnugn von Physik haben; ja, es gibt intergalaktische Magnetfelder. Und was sollen die bitteschön machen? Die ganzen „Festkörper“ (Sterne, Schwarze Löcher, etc…) sind nämlich alle elektrisch neutral. Zudem kennt man die Größenordnung der Stärke dieser Felder und weiß daher wie groß deren Einfluß ist: nicht erwähnenswert.

    Wer das leugnet lebt unter einem Stein oder hat andere Motive.

    Gruß Alex

  5. @Bynaus

    Hallo,

    der Artikel hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel, trotzdem wollte ich als fleißiger Leser der Seite fragen ob du dich inzwischen mit der Theorie des „Plasmauniversums“ (http://www.viaveto.de/plasmaverse.html) beschäftigen konntest / wolltest und dich mal nach deiner Meinung dazu fragen.
    Das Thema ist mir vor kurzem in den Schoß gefallen und ich habe von der angegebenen Seite bisher die ersten 3 Videos gesehen. Dabei wird einiges für mich als Laien sehr logisch dargestellt, was ja nicht heißen muss dass es das auch ist. Allerdings macht der Rest der angegebenen Seite einen eher „verschwörungstheoretischen“ Eindruck was einen faden Beigeschmack an der Theorie lässt. Wie gesagt wäre es gut mal deine Meinung dazu zu hören 🙂

    MfG
    Marcus

  6. Denis, Du verstehst offenbar den Status von Begriffen wie Dunkler Energie und ähnlichem nicht oder falsch.

    Wenn man Hinweise auf etwas hat, das man noch nicht „sehen“ kann, dann braucht man dafür schlicht und einfach einen Begriff; gleichzeitig macht man sich daran, Modelle auszudenken die das, was die Hinweise liefern beschreiben könnten. Findet man mehr Hinweise, so werden automatisch jene Modelle ausgefiltert, die den neuen Hinweisen widersprechen.

    Das ist eine ganz normale Vorgehensweise, genau so funktioniert Wissenschaft.

    Wenn ein paar Leute vor einer Höhle stehen und darin ein Knurren hören, haben sie dafür auch erstmal eine Vermutung, und die nennen sie „Bär“. Wissen tun sie das nicht.
    Dann schauen sie sich weiter um und sehen Bärentatzenspuren. Das paßt zum Modell „Bär“.
    Als sie sich weiter umsehen, entdecken sie jedoch vorf der Höhle lauter abgenagte Bärenknochen. Das paßt überhaupt nicht zum Modell „Bär“ und muß erklärt werden.
    Das ist etwa die Lage bei Dingen wie der Dunklen Materie. Man hat genug Hinweise, um sicher sagen zu können daß da was ist das gewisse Eigenschaften hat. Was es aber genau ist, dazu braucht man weitere Hinweise und Ideen, wo man und wie nach ihnen suchen kann.

    Und nun erkläre bitte, was diese Vorgehensweise mit Alice im Wunderland zu tun hat.

    Gruß Alex

  7. „Jeder Stuss wie “negative Energie”, “imaginäre Zeit”, “Big Crunch”, etc. wird als “Wissenschaft” verkauft. Sie verstehen den Unterschied zwischen abstarkten Konzepten und realen Objekten nicht, sie benutzen keine verbindlichen Definitionen (unerlässlich) und das macht Alice im Wunderland möglich.“ Würde ich sofort unterschreiben bzw. tue ich hiermit. Wobei aber auch Definitionen Alice im Wunderland möglich machen. 🙂

  8. Die Gravitationskosmologie ist die schwächste Erklärung die überhaupt denkbar ist. Sie kommt nicht ohne immer neue Krücken aus, wie „dunkle Materie“, „dunkle Energie“, „schwarze Löcher“ etc.
    Solche abstrakte Konzepte sind verdinglicht worden – zu Objekten erklärt worden, so als ob ein Loch in der Mitte eines Brettes wie ein Objekt sein soll. Physik im klassischen Sinn (das Studium realer Obejkte), ist damit längst verlassen worden. Es existieren nur Objekte, ihre Wechselwirkungen und Raum (als Abwesenheit von Objekten, also Nichts.) Abstraktze Konzepte wie „Zeit“, „Raumzeit“, „Energie“ und die oben genannten haben nichts mit der Realität zu tun. Selbst Hubbele wandte sich dagegen, die Rotverschiebung als „Ausdehnung des Raums“ anzusehen. Etwas Formloses(Raum) soll sich ausdehnen in(?)etwas anderes Formloses – Helm auf, eine selbstdetonierdende Theorie. Physik wurde durch Metaphysiker wie Einstein, Hawking und Co. beinahe zerstört. Jeder Stuss wie „negative Energie“, „imaginäre Zeit“, „Big Crunch“, etc. wird als „Wissenschaft“ verkauft. Sie verstehen den Unterschied zwischen abstarkten Konzepten und realen Objekten nicht, sie benutzen keine verbindlichen Definitionen (unerlässlich) und das macht Alice im Wunderland möglich. Wer den glaubt ist arm dran.

    • „Dunkle Materie“, „Dunkle Energie“ etc. sind keine „Krücken“: Es sind Platzhalter. Platzhalter für Dinge, die man nicht kennt oder versteht. Es KÖNNTE sein, dass die „fehlende“ Materie durch bestimmte schwach wechselwirkende Teilchen bestimmter Eigenschaften ausgemacht wird – also sucht man nach ihnen. Es KÖNNTE aber auch sein, dass unsere Vorstellung der Gravitation über grosse Distanzen nicht ganz korrekt ist, also sucht man nach Alternativen. Und so weiter.
      Schwarze Löcher hingegen sind ganz konkrete, über ihre indirekten Effekte beobachtbare Objekte, so etwa das 4 Mio Sonnenmassen schwere, nichtleuchtende Objekt im Zentrum der Milchstrasse. Niemand behauptet deswegen, wir hätten vollständig verstanden, wie Schwarze Löcher genau „aussehen“ – wir können aber rein phänomenlogisch sagen, ja, wir haben hier ein Objekt, das kleiner ist als sein Schwarzschildradius – ergo ein Schwarzes Loch.
      Es ist aber natürlich immer einfach, sich über etwas lustig zu machen / sich über etwas abschätzig zu äussern, das man nicht wirklich versteht.

  9. @Alex: Sehe ich genauso. Diese Haltung war vor allem in der Zeit, in der das Urknallmodell vorgestellt wurde, verbreitet, aber sie existiert zweifellos auch heute noch.

    Ich finde die Argumentation zutiefst seltsam: schliesslich wissen wir nicht einmal, ob mit dem Urknall wirklich \“alles\“, dh, das Universum entstanden ist, oder bloss derjenige Teil, den wir sehen. So lange wir hier nicht unterscheiden können, ist es absolut müssig, die philosophischen Konsequenzen des Urknalls diskutieren zu wollen.

  10. Es scheint auch in Kreisen der Atheisten (ich selbst würde mich als solcher bezeichnen) viele Leute zu geben, die – oft wohl aus Gründen dogmatischer Ablehnung des Christentums – die Urknalltheorie ablehnen. Warum? Weil die Bibel einen Anfang der Welt postuliert und die Urknalltheorie ja auch; also, so die Folgerung dieser Atheisten, sind Vertreter der Urknalltheorie christliche Dogmatiker, die die Schöpfungslehre \“retten\“ wollen.

    Daß biblischer Schöpfungsmythos und Urknalltheorie genau null zusammenpassen (beim Urknall kam das Licht erst hunderttausende Jahre später, in der Bibel direkt zu Beginn; beim Urknall gibts keinen Garten Eden, in der Bibel wird keine Inflationsphase erklärt, und so weiter…) wird da nicht wahrgenommen. Mir sind solche ideologischen Ansichten, auch wenn sie aus dem \“eigenen Lager\“ stammen, zutiefst peinlich.

    Gruß Alex

  11. Der Link ging einst auf ein Interview mit dem P.M.-Hausesoteriker Peter Ripota, der in \“P.M.\“ den Urknall wiederholt ziemlich unfundiert angegriffen hat – deshalb diese Linkbezeichnung. Wie es scheint, wurde das Interview mittlerweile entfernt. Aber du hast schon recht, auch im Kommunismus wurde die Urknalltheorie aus ideologischen Gründen abgelehnt.

  12. wenn ich auf \“unfundierte Kritik\“ klicke, komme ich auf die INternetseite der MLPD, der marxistisch-leninistischen Partei Deutschland; wäre aber trotzdem interessant, da sie den dialektischen Materialismus vertritt, der ebenfalls Anti-Urknall ist (glaube ich)

    also – wie wärs mit einer Kritik / Analyse des d.M. ??

    Gruß
    TA

  13. Es ist wirklich traurig. Da denkt man, man diskutiert mit vernünftigen Leuten, und dann kommt immer wieder der gleiche alte Mist von den armen, unterdrückten \“Antirelativisten\“, die nicht publizieren dürfen, weil ihre Ideen nicht dem Mainstream entsprechen. Das nennt man das \“Galileo Gambit\“, und es funktioniert etwa so: \“Galileo hatte recht und wurde unterdrückt, heute ist er überall anerkannt. Ich werde unterdrückt, also habe ich recht, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich anerkannt werde. Ich muss nur noch ein bisschen länger durchhalten und auf keinen Fall von meiner Position abweichen…\“ Dieses Muster sieht man immer wieder, in aller Variation – angefangen bei kleinen Crackpots wie paule und Ekkehard Friebe, und hinauf bis zu in Grossauflagen verlegten Hochglanzbüchern und professionell gemachten Filmen. Wir leben in einer freien Gesellschaft, man kann den Leuten den Unsinn ja nicht verbieten, und es gibt offensichtlich einen profitablen Nischenmarkt für solche Literatur. Doch all das ändert nichts an einer zentralen Tatsache: Es gibt einen guten Grund, warum diese Arbeiten in Fachzeitschriften abgelehnt werden: weil sie den Qualitätsansprüchen nicht genügen. Die Ansprüche sind eben nicht inhaltlicher Natur. Glaubst du, Einsteins Relativitätstheorie sei damals \“Mainstream\“ gewesen, als sie publiziert wurde? Hat Einstein erst Bücher geschrieben und Filme produziert, hat er in Internetforen und Kommentarsträngen ellenlange Texte verfasst, bevor ihm \“erlaubt\“ wurde, in Fachzeitschriften zu publizieren? Selbstverständlich nicht. Wenn Fachzeitschriften wirklich neue Ideen unterdrücken, wie kann es denn sein, dass jede heutige \“Mainstream\“-Idee (auch ausserhalb der Physik) auf eine Publikation in einer Fachzeitschrift zurück geht? Fachzeitschriften publizieren auch heute noch jede Menge Artikel über alternative Kosmologien, vorgeschlagene Erweiterungen zur Relativitätstheorie, Kritiken, und so weiter. Bloss, wer es nicht bringt, wer nicht wirklich in der Lage ist, mit den Fachleuten tatsächlich auf Augenhöhe über diese Themen zu diskutieren (sondern es sich möglicherweise nur einbildet…), der geht dann halt hin und schreibt sein anklagendes Buch über die Unterdrückung alternativer Ideen, das dann auch noch rege gekauft wird. Es ist ein Trauerspiel.

    Über deinen Rat, ich solle \“im Mainstream\“ arbeiten, kann ich nur lachen. Was soll ich denn tun? Lehrbücher in Schönschrift abschreiben? Wissenschaft lebt davon, Dinge zu hinterfragen, neues auszuprobieren, einen Schritt weiter zu gehen als alle anderen. Wer nicht hinterfragt, wird es in der Wissenschaft nirgends hinbringen. Auf die Ideen, die am radikalsten vom \“Mainstream\“ (ich bevorzuge eigentlich den Ausdruck \“gängige Vorstellung\“) abweichen, aber dennoch 1) überprüfbar und 2) bis bisherigen Experimenten vereinbar sind, bin ich am meisten Stolz. Leider stellt sich dann in den meisten Fällen irgendwann heraus, dass die Sache irgendwo einen Haken hat, den man nicht bedacht hat. Aber manchmal eben auch nicht (oder zumindest wird er nicht unmittelbar sichtbar), und dann entstehen die wirklich neuen Dinge.

    Ich stelle übrigens zwei Dinge fest: Erstens kommen wir hier einmal mehr vom Thema ab. Hier geht es um den Urknall, und dabei würde ich gerne bleiben. Sicher, die Relativitätstheorie spielt dabei eine wichtige Rolle, aber wenn schon, dann bitte im Kontext des Urknalls, bzw. der Kosmologie. Nicht im Kontext von Einsteins Frauengeschichten. Zweitens, und das macht mir mehr Sorgen, beginnst du nun mit einem typischen \“Crackpot\“-Diskussionsmuster. Du gehst nicht auf sachliche Argumente ein, weichst auf die Metaebene aus, eröffnest ständig neue Fronten. Warum? Um davon abzulenken, dass dir in der Sachdiskussion die Argumente ausgehen? Dieses wohlbekannte Spielchen werde ich nicht mitspielen.

    Wenn du irgendwen überzeugen willst, dann müssen klare Fakten hin, Beobachtungen. Sachliche Argumente. Am besten publiziert in Fachzeitschriften, wegen der Qualitätskontrolle (behaupten kann jeder alles). Deshalb beharre ich ja auch darauf, deshalb habe ich dir auch ausführlich auf deine fachbezogenen Fragen geantwortet. Auf dieser Schiene können wir weiterfahren, am besten, in dem du im nächsten Post entweder auf meine sachlichen Argumente eingehst, oder es ganz bleiben lässt. Mit Einsteins Frauengeschichten wirst du niemanden beeindrucken.

  14. Ich würde meinen, daß der Sinn dieses Forums eher ist, Gedanken und Überlegungen in freier, zwangloser und lockerer Form auszutauschen und nicht, uns abstrakte, gelehrte, technische Fachpublikationen an den Kopf zu werfen. Du bist Anhänger des herrschenden Paradigmas oder des Mainstreams in der Wissenschaft und daran ist absolut nichts Verwerfliches. Im Gegenteil: Als jemand, der den Wissenschaftsbetrieb kennt, würde ich Dir sogar den sehr wohlwollenden Rat geben, falls Du Karriere machen willst, stets innerhalb des Mainstreams zu arbeiten – selbst wenn Dir eines Tages Zweifel an seiner Richtigkeit kommen sollten. Als Herätiker und Außenseiter hat man kaum Aussicht auf wirklichen Aufstieg und Karriere. Nicht jeder kann ein Kepler sein, dem die Anerkennung zu Lebzeiten versagt war, dessen Leistung aber die Grundlage der modernen Astronomie bildet. Diskussionen zwischen Relativisten und Antirelativisten erinnern stark an Debatten zwischen Linken und Rechten in der Politik oder zwischen Theisten und Atheisten. Die einen wie die anderen können ihre Argumente noch so exakt und sorgfältig darlegen, überzeugen können sie die Gegenseite nicht.

    Der Nobelpreisträger Emil von Behring hat allen Neuankömmlingen in seinem Labor gesagt, daß sie alles Lehrbuchwissen vergessen sollten. Die Realität sähe ganz anders aus.

    Dasselbe gilt von allen anderen Disziplinen, auch von der Geschichte, die bekanntlich „die Lügen sind, die keiner bezweifelt“. In Wirklichkeit war alles auch da ganz anders. So hat Hitler z.B. die Sowjetunion nicht überfallen, weil er unbedingt Lebensraum im Osten wollte, sondern weil Stalin bereit für eine Invasion in Europa stand und er ihm zuvorkommen wollte. Und er hatte Anfangserfolge, weil die Rote Armee, durch Rerpressalien demoralisiert, überhaupt keinen Widerstand leistete und die Deutschen anfangs als Befreier begrüßte. Lenin wiederum wollte ursprünglich nicht die Revolution in Rußland, sondern zunächst in der Schweiz (!) oder England. Der Kommunismus ist 1989 nicht untergegangen, sein Fiasko war lediglich ein großangelegtes Täuschungsmanöver Moskaus und Pekings, um den Westen zu überlisten und doch die Weltherrschaft zu erlangen – usw. Und nein, ich bin kein Anhänger von Konspirationstheorien. Ich bin kritisch, rational und SKEPTISCH und ein Anhänger des britischen Empirismus, vor allem des großen, unvergleichlichen David Hume sowie der modernen sogenannten „analytischen Philosophie“. Hume war übrigens eigentlich Schotte und Schottland war – das ist kaum bekannt – obwohl ein kleines, armes Land von Alkoholikern, zu seiner Zeit der intellektuelle Mittelpunkt der Welt mit einer unglaublichen Konzentration an Genies und Talenten. 2011 ist übrigens 300 Jahre-Hume-Jahr. Einstein selbst war ein großer Hume-Fan.

    Ich habe das Beispiel des Nichtfachmanns gebracht, was aber nicht bedeutet, daß ich mich als Laie oder Amateur betrachte. Meine Person tut nichts zur Sache, ich habe aber einen naturwissenschaftlichen Hintergrund in Biophysik, Medizin und Physiologie sowie in Philosophie und entsprechende Fachpublikationen. Es ist richtig, daß man als Laie mit ein paar angelesenen Kenntnissen nicht auf gleicher Augenhöhe mit Fachleuten diskutieren kann. Mehr noch: Um etwas wirklich Bedeutendes auf einem bestimmten Gebiet zu erreichen, muß man ein Problem bzw. es einen buchstäblich auffressen, man muß sich ihm mit Haut und Haaren verschreiben. (Musikkritiker allerdings kann man seltsamerweise auch sein, ohne selbst unbedingt ein Instrument zu spielen oder singen zu können.)

    Was konkret die RT (und die Kosmologie) anbelangt, so bin ich auf diesen Gebieten alles andere als ein Amateur, habe ich mich doch damit ca. 35 Jahre lang beschäftigt. Ich könnte Dir faszinierende Fakten über die RT, ihre Entstehung, die Rolle Einsteins erster Frau Mileva Maric bei Einsteins frühen Publikationen, Einsteins Privatleben, seine endlosen Frauengeschichten usw. erzählen, die Du bestimmt nicht weißt und die Dich wahrscheinlich sehr überraschen würden. Und die Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie sind 1915 möglicherweise zuerst vom Mathematiker David Hilbert und nicht von Einstein formuliert worden. Es war aber unter der Würde des großen Hilbert, mit dem damals noch kleinen, unbedeutenden Einstein über die Priorität zu diskutieren. Doch das alles ist ein anderes Thema.

    Es gibt mittlerweile eine Menge antirelativistischer Literatur – Bücher sowie Aufsätze – und jeder, der Interesse hat, kann sich problemlos informieren. Ich habe bereits den Physiker Josif Smulksi und seine Veröffentlichungen erwähnt. Weiterhin zu nenen wären u.a. auch das Buch „Requiem für die spezielle Relativitätstheorie“ von Galeczki und Marquardt, Frankfurt am Main 1996. Oder das Buch des Einstein-Kritikers Herbert Dingle „Science at the Crossroads“, auch im Internet einzusehen

    blog.hasslberger.com/Dingle_SCIENCE_at_the_Crossroads.pdf

    Dingle war zunächst glühender Anhänger Einsteins und hat sogar den Eintrag über die RT für die Britannica geschrieben, wandte sich dann aber gegen die RT.

    Oder lies zum Einstieg das Interview des Einstein-Kritikers Gorrhard Barth „Der absolut konstante Blödsinn“, sehr interessant

    http://www.ekkehard-friebe.de/Gotthard-Barth-Interview.htm

    oder dieses Textchen mit kurzer und prägnanter Kritik: Lang, Manfred: Die logischen Fehler der Relativitätstheorie,

    home.arcor.de/gruppederneuen/Seiten/Publikationen/Lang%20Fehler%20d%20Relativit%E4tstheorie.pdf

    Aber wie kommt es, daß kaum relativitätskritische Arbeiten in angesehenen, peer-reviewed Zeitschriften veröffentlicht werden? Na ganz einfach – eben weil sie nicht Mainstream sind. Versuche bitte etwas Unorthodoxes in einer solchen Zeitschrift zu publizieren, z.B. etwas Urknallkritisches im „Astrophysical Journal“. Der bulgarische antirelativistische Physiker Stefan Marinov (1931-1997) hat sich aus Verzweiflung am Ende sogar von der Uni-Bibliothek in Graz in den Tod gestürzt.

    Wie auch immer, entgegen der verbreiteten Auffassung ist die RT keineswegs theoretisch und empirisch gesichert. Ihre logische Konsistenz ist mehr als fraglich. Darüber hinaus existiert bis heute kein einziges Experiment, das die RT eindeutig erhärten würde, hingegen liegen eine Menge Beobachtungsdaten vor, die relativistische Auffassungen widerlegen.

    Ich könnte viele, viele Seiten lang über das berühmte, für die RT angeblich so zentrale Michelson-Morley-Experiment schreiben. Michelson hat übrigens die RT nie akzeptiert. Ebenso über die Eddington-Finsternis von 1919, die Einstein eigentlich berühmt gemacht hat. Ich habe übrigens Einsteins Urtexte in den „Annalen der Physik“ eingehend studiert. Sie hatten bezeichnenderweise keine Zitate und Fußnoten. Heute würde niemand so etwas zur Publikation annehmen. Und ich könnte ein ganzes Buch über Einsteins methodisch-philosophische Fehler schreiben. Hier aber etwas anderes, das Du vermutlich nicht kennst:

    Im Juni 1964 wurden Versuche zur Bestimmung der Entfernung zur Venus mittels Radiosignalen (also elektromagnetischen Wellen) durch zwei amerikanische und ein sowjetisches Observatorium durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, daß die Verzögerung des Signals in der Sowjetunion stets kleiner war als in Amerika. Die Abweichung war fünf Mal größer als der mögliche Meßfehler. Die Analyse ergab, daß sich zur Geschwindigkeit des Signals die Geschwindigkeit der Erdrotation addierte. Während sie in der UdSSR dem Signal von der Venus entgegengerichtet war, hatte sie in den USA die umgekehrte Richtung. Daraus folgt, daß die Lichtgeschwindigkeit im Raum nicht konstant ist, sondern eine klassische Geschwindigkeitsaddition stattfindet. Eine entsprechende Fachpublikation ist auch im Internet einzusehen (’Radar Testing of the Relative Velocitiy of Light in Space’ von Bryan Wallace).

    Den Einwand „Das kann doch alles nicht sein, verschont mich bitte mit diesem Unsnn, das ist doch alles Quatsch, die RT ist unzähliche Male bestätigt worden, sie ist aus der Physik nicht wegzudenken“ kenne ich natürlich. Dennoch: Behalte meine Argumemte im Hinterkopf, villeicht kommt der Tag, an dem sich die Frage nach der RT ganz neu stellt.

    Natürlich kann ein Filmchen die gängige Kosmologie nicht widerlegen, das ist auch gar nicht das Ziel. In diesem profesionellen Film aber haben die bedeutenden Namen der alternativen Kosmologie und Astronomie – Arp, Hoyle, Rubin, Burbidge, Narlikar, Lerner usw. – ihren Auftritt – „audiatur et altera pars“ – hören wir auch die Gegenseite an. Man muß diese Leute gesehen und gehört haben. Lies mal diesen Spiegel-Artikel über Halton Arp:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,666629,00.html

    Lerners Buch ist nicht uninteressant. Ich lese gerade erneut das Buch des sowjetischen Astrophysikers Josif Shklovsky (1916-1985) „Probleme der modernen Astrophysik“. Shklovsky war orthodoxer Astronom, er gibt aber u.a. zu, daß 99,7% der Materie in unserer Galaxis Plasma sind. Insofern könnte etwas an Lerners Plasma-Kosmologie dran sein. Im übrigen hatten die Sowjets bzw. haben die Russen die beste Physik-Schule der Welt – wenn auch zugegebenermaßen nicht ganz so viele Nobelpreise wie die Amerikaner. Dennoch führt an den Russen kein Weg vorbei. Das wird aber in Europa wohl nicht recht wahrgenommen. Shklovsky hat seinerzeit zusammen mit Carl Sagan ein Buch geschrieben. Er war zuerst Optimist in Bezug auf die Existenz außerirdischer Zivilisationen, dann extremer Skeptiker und meinte schließlich, daß wir buchstäblich allein im Weltall sind (wie auch der große Evolutionsbiologe Ernst Mayr (1904-2005), der darüber mit Carl Sagan im Internet fazinierend diskutiert:

    http://www.planetary.org/explore/topics/search_for_life/seti/seti_debate.html)

    Das waren so ein paar verstreute, fragmentarische Übrlegungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

  15. Dann müsste dein \“RT-Kritiker\“ eben Belege bringen – echte, nachvollziehbare Experimente, in denen die RT klar widerlegt wurde.

    Zu alte Sterne – dieses Problem ist längst gelöst, wie eine seriöse Literatursuche dir zeigen wird. Sicher gibt es offene Fragen, die gibt es überall. Das ändert aber nichts daran, dass das Gesamtbild konsistent ist und von vielen verschiedenen Beobachtungen gestützt wird. Welche Beobachtungen möchtest du denn hinzufügen?

    Das Universum ist kein Perpetuum mobile, bloss weil es ein offenes System ist – ist denn die Erde eines?

    \“Dunkle Materie\“ und \“Dunkle Energie\“ sind eben einfach Platzhalter für Dinge, die man nicht kennt. Wenn die Sterne in den Aussenbezirken der Galaxis schneller um das Zentrum kreisen als sie, anhand der Verteilung der \“sichtbaren Materie\“ sollten, welchen Schluss würdest du ziehen? Wo das besagte Occhamsche Messer ansetzen? Es gibt zwei plausible Möglichkeiten: Newton liegt ein wenig falsch, oder es gibt mehr Masse. Ersteres lässt sich auch anders prüfen, und hat diesen Test nicht bestanden. Also was nun?
    Auch bei der \“Dunklen Energie\“ verhält es sich so: wenn alles darauf hindeutet, dass das Universum eine flache Geometrie hat, aber der Materie-Energieinhalt passt nicht zu dieser Geometrie – was dann? Wir wissen, dass Masse den Raum krümmt, aus unzähligen Beobachtungen. Das Universum ist auf grossen Skalen aber nicht gekrümmt, obwohl es wegen der enthaltenen dunklen Materie-Energie (dunkel und leuchtend) gekrümmt sein sollte. Und jetzt?

    \“Die Welt mag kompliziert aufgebaut sein, doch deutet alles darauf hin, daß sie NICHT UNLOGISCH aufgebaut ist. Es scheint, daß sie mit Hilfe empirisch-rationaler Kriterien verstehbar ist.\“

    Da stimme ich dir vollumfänglich zu.

    \“VIELE PRÄMISSEN SOWIE FOLGERUNGEN DER MODERNEN PHYSIK UND KOSMOLOGIE SIND ABER ABSURD.\“

    In Bezug auf die Kosmologie, um die es hier geht: Was, bitte? Bloss, weil man etwas nicht versteht, heisst das nicht, dass es nicht logisch sein kann. Logik muss nicht jedem, sagen wir mal, Staubsaugervertreter offensichtlich sein, um logisch zu sein.

    \“Es gibt nichts in der Welt, das NICHT VON EINEM INTELLIGENTEN NICHTFACHMANN MIT EINEM GEWISSEN GRAD AN VORBEREITUNG NICHT ZUMINDEST PRINZIPIELL VERSTANDEN WERDEN KÖNNTE.\“

    Bitte nicht schreien, danke. Wenn der \“gewisse Grad an Vorbereitung\“ auch ein Physikstudium umfassen kann (an der Intelligenz soll es ja, gemäss deiner Angabe, nicht mangeln), dann ja. Die Vorstellung hingegen, man könnte sich mit dem Lesen von ein paar Texten oder Büchern derart einlesen, dass man mit einem Fachmann (z.B. einem Kosmologen) auf Augenhöhe diskutieren kann, ist nicht nur dumm, sondern auch arrogant und anmassend. Nach der Lektüre eines Kochbuchs gehe ich auch nicht in die Fünf-Sterne-Küche und glaube, dass ich jetzt dem Koch sagen kann, wie der Hase läuft (oder schmort, von mir aus)…

    \“Eine gut gemachte Dokumentation, die so manche Frage aufwirft.\“

    Mag sein, dass du dich davon beeindrucken lässt. Du hast aber (vermute ich mal) auch nicht das oben geforderte Studium im Hintergrund. Leute, die sich wirklich in der Materie auskennen, schauen keine YouTube-Filmchen, sondern reviewen (überprüfen) Fachartikel, bevor sie sie zur Veröffentlichung empfehlen (oder auch nicht). Dabei werden Methodologie, Experimente, mathematische Ableitungen, Inbezugnahme auf andere Beobachtungen und Experimente etc einer eingehenden Prüfung unterzogen. Erst, wenn die Arbeit logisch einwandfrei ist (wie du ja oben selbst gefordert hast), wird sie zur Veröffentlichung vorgeschlagen (oder, falls nicht, abgelehnt oder zur Überarbeitung zurückgewiesen).
    Ein YouTube-Filmchen hingegen kann jeder produzieren, denn es ist keine Überprüfung der behaupteten Fakten nötig, um es online zu stellen. Zu Eric Lerners Ideen hat der Kosmologe Ned Wright übrigens eine ausführliche Antwort geschrieben: http://www.astro.ucla.edu/~wright/lerner_errors.html

  16. Danke für die Erläuterungen. Ein RT-Kritiker könnte es sich übrigens leicht machen und sagen: Die moderne Urknall-Kosmologie ist vorwiegend auf der (A)RT aufgebaut. Da aber die RT falsch ist, müßte dementsprechend auch die Kosmologie falsch sein. Kosmologische Phänomene wie die Rotverschiebung und die Hintergrundstrahlung MÜSSEN deshalb andere Erklärungen haben (die noch nicht gefunden sind).

    Es gibt allerdings darüber hinaus auch Beobachtungsdaten, die nicht so einfach – wenn denn überhaupt – mit dem Urknall vereinbar sind wie zu alte Sterne und Galaxien, zu große Leeren, Blasen oder Löcher im All, für deren Bildung seit dem Urknall nicht ausreichend Zeit war, die Beobachtung eventueller „intrinsischer“ Rotverschiebungen (Arp) usw. Und ich bin erstaunt, mit welcher Leichtigkeit Urknallkosmologen eines der fundamentalsten Gesetze der Physik – den Energieerhaltungssatz – über Bord zu werfen bereit sind. Das Weltall ist also ein Perpetuum mobile. In keinem anderen Bereich der Physik wäre man etwas Derartiges so leichtfertig zulassen. Und dann all die spekulativen Entitäten wie Dunkle Materie, Dunkle Energie, Inflation usw. Wo bleiben da Ockham und sein Rasiermesser?

    Zitat: „Die Zitate zeigen, dass wir Mühe mit Begrifflichkeiten haben: Es ist schwierig, Beobachtungen und ihre abstrakte, mathematisch basierte Interpretation in verständliche UND gleichzeitig präzise Beschreibungen in natürlicher Sprache zu übersetzen. Das sind keine \“Absurditäten\“, sondern Unzulänglichkeiten der Sprache.“

    Ich wollte in Zusammenhang damit noch eine grundsätzliche Anmerkung zur Anschaulichkeit und Plausibilität der modernen Physik und Kosmologie machen.

    Es wird häufig die Meinung geäußert, daß die Welt kontraintuitiv und für den gesunden Menschenverstand paradox aufgebaut sein kann. Unser Gehirn wurde letztlich ausgelesen, um im Urwald zu überleben, nicht, um z.B. Physik und Kosmologie zu betreiben. Insofern braucht sich die Welt nicht nach dem Vorstellungsvermögen und der Auffassungsgabe des Menschen zu richten. Vieles, was für uns seltsam und kaum vorstellbar bzw. unvorstellbar ist, kann dennoch wahr und richtig sein. Nichtsdestoweniger haben sich in der Geschichte des Denkens Grundsätze herausgebildet, ohne die Wissenschaft im herkömmlichen Sinne nicht betrieben werden kann. Dazu gehören einige erkenntnistheoretische Prinzipien sowie die Grundgesetze der formalen Logik. Eine Theorie kann natürlich Paradoxien, also zunächst widersprüchlich erscheinende, überraschende, unerwartete, aber dennoch wahre Aussagen enthalten. Echte Widersprüche freilich sind unzulässig, denn die Preisgabe der Logik käme der Preisgabe der Wissenschaft gleich. Die Welt mag kompliziert aufgebaut sein, doch deutet alles darauf hin, daß sie NICHT UNLOGISCH aufgebaut ist. Es scheint, daß sie mit Hilfe empirisch-rationaler Kriterien verstehbar ist. VIELE PRÄMISSEN SOWIE FOLGERUNGEN DER MODERNEN PHYSIK UND KOSMOLOGIE SIND ABER ABSURD.
    Der berühmte Einwand, daß Physik und Kosmologie nur von vermeintlichen Fachleuten bewertet werden können, ist nicht stichhaltig. Es gibt nichts in der Welt, das NICHT VON EINEM INTELLIGENTEN NICHTFACHMANN MIT EINEM GEWISSEN GRAD AN VORBEREITUNG NICHT ZUMINDEST PRINZIPIELL VERSTANDEN WERDEN KÖNNTE. So ist z.B. die klassische Mechanik Newtons zwar nicht leicht, aber dennoch mit einiger Mühe nachvollziehbar. Die molekulare Genetik, also die Mechanismen der Vererbung, sind außerordentlich kompliziert, aber nicht paradox oder unbegreiflich. Bei der Formulierung seiner teilweise bis heute ungelösten 23 großen mathematischen Probleme im Jahre 1900 hatte der Mathematiker David Hilbert gesagt, daß man sie jedem erstbesten Passanten auf der Straße erklären können müßte. Dies ist eine möglicherweise überspitzte, aber doch sehr bemerkenswerte Forderung: So schwierig ein wissenschaftliches Problem auch sein mag, es muß zumindest im Prinzip durch Logik und den gesunden Menschenverstand begreifbar sein. DIE MODERNE PHYSIK HEBT SICH ABER VON ALLEN ANDEREN WISSENSCHAFTEN AB UND BEANSPRUCHT FÜR SICH EINE SONDERSTELLUNG. Weil sie angeblich so fundamental sind, wird was in anderen Disziplinen als unannehmbar gilt, in Physik und Kosmologie für normal erklärt. Die Theorien und Konstruktionen der modernen Physik und Kosmologie sind trotz ihrer vermeintlichen Rationalität inzwischen vollkommen irrational, ja geradezu mystisch geworden.

    Wer Lust und Zeit hat, könnte einen Blick auf dieses Filmchen werfen: The Big Bang Never Happened. Eine gut gemachte Dokumentation, die so manche Frage aufwirft. Muß aber mit einem „open mind“ und nicht voreingenommen gesehen werden:

    http://www.youtube.com/watch?v=1yTfRy0LTD0&feature=related

  17. Die Zitate zeigen, dass wir Mühe mit Begrifflichkeiten haben: Es ist schwierig, Beobachtungen und ihre abstrakte, mathematisch basierte Interpretation in verständliche UND gleichzeitig präzise Beschreibungen in natürlicher Sprache zu übersetzen. Das sind keine \“Absurditäten\“, sondern Unzulänglichkeiten der Sprache. Eine solche Unzulänglichkeit z.B. ist der Umstand, dass \“Raum\“ in der Alltagssprache das Abstrakte Konzept der Strecke in die dritte Dimension nimmt (in etwa: \“Volumen\“), in der Kosmologie und den Relativitätstheorien aber ein \“Medium\“ mit Eigenschaften ist. Dass jemand, der das \“Volumen\“ im Kopf hat, nicht versteht, was jemand, der an das \“Medium\“ denkt, meint, wenn er vom \“sich ausdehnenden Raum\“ spricht, ist nicht verwunderlich.

    \“Aber angeblich kann das gesamte Weltall auch „negativ“ gekrümmt sein, falls die Massendichte insgesamt unterhalb eines angenommenen kritischen Wertes liegt. Wie geht das mit der ART zusammen?\“

    Die ART hat kein Problem mit negativen Energiedichten – dies zeigt sich z.B. in den Konzepten von Warp-Antrieben und Wurmlöchern, die mit der ART verträglich sind.

    Eine Oberfläche, auf der ein Dreieck eine Winkelsumme geringer als 180° hat (z.B. der Mittelpunkt einer sattelförmig gekrümmten Fläche), nennt man einen Raum mit negativer Krümmung. Das Universum könnte etwa dann eine negative Krümmung aufweisen, wenn sein Energieinhalt insgesamt negativ ist.

    Der Energieinhalt des Universums ist allerdings (heute) nahezu Null – die negative Energie des Potentials hebt gerade etwa die enthaltene Massenenergie auf – damit ist die Geometrie des Universums insgesamt flach. Wäre die enthaltene Massenenergie kleiner, müsste das Universum insgesamt eine negative Raumkrümmung aufweisen, im Einklang mit der ART.

    \“Ein sich ausdehnendes Weltall steht im Widerspruch zu einem Großteil des Wissens, das die Menschheit über das Universum erlangt hat.\“

    Ah ja, welches Wissen denn? Dass es keine Sterne gibt, die deutlich älter sind als das Universum gemäss Urknall-Theorie? Dass die primordiale Nukleosynthese (\“Kernfusion während des Urknalls\“) perfekt zu den beobachteten Häufigkeiten der leichtesten Elemente passt? Die Beobachtung, dass der Anteil an Helium gegenüber Wasserstoff stetig zugenommen hat? Dass Spektralverteilung der Hintergrundstrahlung perfekt zu einem Schwarzen Körper passt, wie man das vom Urknall erwartet? Dass die Beobachtungsdaten von weit entfernten Supernovae zuerst eine gebremste, dann beschleunigte Expansion zeigen, genau so, wie man es erwartet, wenn das Universum von einer kosmologischen Konstante beschleunigt wird? Und so weiter.

    Ja, da hat Smulsky schon recht, sich entfernende Körper ziehen sich an, wenn sie in einem leeren Raum gravitativ interagieren. Sie werden langsamer und stürzen wieder aufeinander zu. Dieses Bild ist korrekt, WENN die Gravitation alles ist, was ihre Bahn beeinflusst. Dies entspricht auch einem positiv gekrümmten Raum: Da ist Materie drin, \“der Raum ist positiv gekrümmt\“, und alles fällt am Ende wieder in sich zusammen (man nennt dies das \“geschlossene Universum\“).

    Wenn die Beobachtungen, die zeigen, dass das Universum in Wirklichkeit expandiert, aber nicht irgendwie anders erklärt werden können, dann ist dieses Bild des geschlossenen Universums überholt. Denn der Raum, in dem die Galaxien gravitativ interagieren, ist dann EBEN NICHT einfach leer – er ist erfüllt von der Dunklen Energie, die ebenso an den Galaxien zieht wie die Gravitation, sie aber auseinandertreibt. Stimmt das Bild, das die Kosmologie – gestützt auf Beobachtungen – vom heutigen Universum zeichnet, dann macht die Dunkle Energie heute 70% des Energieinhalts des Universums aus, das heisst, sie dominiert heute über die Gravitation. Und ganz recht, das würde bedeuten, dass das Universum insgesamt an Energie gewinnt, also kein geschlossenes System ist. Doch dürfen, müssen wir das annehmen? Der Mensch, die Erde, das Sonnensystem, die Galaxie – alles offene Systeme. Warum sollte das (sichtbare) Universum geschlossen sein?

    Was das alles bedeutet? Ich weiss es nicht. Aber ich behaupte auch nicht, es zu wissen – gestützt auf nichts anderes, als ein paar Annahmen, die ich nicht belegen kann, und Ignoranz gegenüber den Beobachtungen, die in diesem Gebiet gemacht wurden, wie dein \“Prof. Smulsky\“ das tut.

  18. Hier etwas m.E. fundierte Urknallkritik.

    Interessanterweise sind sich auch Anhänger des Urknalls bis zu einem gewissen Grade der Absurditäten dieser Theorie bewußt:

    „Das Konzept eines sich ausdehnenden Universums kann kompliziert sein, so daß wir vorsichtig sein müssen, was wir eigentlich meinen. Am besten denkt man sich den Raum selbst als sich ausdehnend aus, so daß die Menge an Raum zwischen allen Galaxien zumimmt…Ebenso dehnt sich das Universum (soweit bekannt) nicht „in“ irgendetwas aus; lediglich die Menge an Raum in unserem einzigen Universum wächst mit der Zeit“

    (Sean Carroll, preposterousuniverse.com/writings/cosmologyprimer/expanding.html)

    oder:

    “Die kosmologische Rotverschiebung ist keine normale Rotverschiebung. Die Atronomen bezeichnen sie häufig so, leisten damit aber ihren Studenten keinen guten Dienst. Die Doppler-Rotverschiebung und die kosmologische Rotverschiebung werden duch zwei verschiedene Formeln beschrieben. Die erste kommt aus der SRT und trägt der Expansion des Raumes keine Rechnung, die zweite aus der ART und berücksichichtigt diese. Die zwei Formeln sind nahezu identisch bei nahen Galaxien, weichen aber bei entfernten Galaxien ab.

    (CHARLES H. LINEWEAVER and TAMARA M. DAVIS, Misconceptions about the Big Bang, fisica.udea.edu.co/Docs/seminario-lorenzo.pdf)

    Aber:

    „Populäre Erklärungen, sogar Astronomen, reden vom sich ausdehnenden Raum. Aber wie ist es möglich, daß der Raum, der buchstäblich leer ist, sich ausdehnt? Wie kann „das Nichts“ expandieren? Gute Frage, sagt Steven Weinberg. Die Antwort ist: „Der Raum dehnt sich nicht aus. Kosmologen sprechen manchmal vom sich ausdehnenden Raum – sie sollten aber eigentlich wissen, daß das nicht stimmt.“ Martin Rees: „Ein sich ausdehnender Raum ist ein sehr unglückliches Konzept.““

    (‘All you ever wanted to know about the big bang…’ New Scientist, 17 April 1993, pp. 32-3 home.pacbell.net/skeptica/)

    und:

    “Bewegen sich die Galaxien wirklich weg von uns oder expandiert bloß der Raum?
    Das hängt davon ab, wie man die Dinge mißt oder von der Wahl des Koordinatensystems. In der einen Sichtweise verändern sich die räumlichen Positionen der Galaxien, und das verursacht die Rotverschiebung. In einer anderen Sichtweise haben die Galaxien fixierte Koordinaten, doch wächst der Abstand zwischen Fixpunkten mit der Zeit, und das verursacht die Rotverschiebung. Die ART erklärt, wie man von der einen zur anderen Sicht wechselt, die beobachtbaren Effekte wie die Rotverschiebung sind in beiden Sichtweisen dieselben.“

    (Ned Wright, http://www.astro.ucla.edu/~wright/cosmology_faq.html#IDO)

    Ich würde übrigens darüber hinaus in Zusammenhang mit der vermeintlichen Raum“krümmung“ noch die Frage stellen: Woher kommt die von der Kosmologie postulierte mögliche „negative“ Raumkrümmung? Die ART kennt lediglich eine positive Raumkrümmung in der Nähe schwerer Massen. Aber angeblich kann das gesamte Weltall auch „negativ“ gekrümmt sein, falls die Massendichte insgesamt unterhalb eines angenommenen kritischen Wertes liegt. Wie geht das mit der ART zusammen?

    Der russische (antirelativistische) Physiker Prof. Josif Smulski (Smulsky) (Prof. Joseph J. Smulsky is a chief scientist of the Institute of the Earth\’s Cryosphere of the Siberian Branch of the Russian Academy of Science, doctor of physical and mathematical sciences, professor of theoretical and applied mechanics http://www.smul1.newmail.ru/) über das sich ausdehnende Universum:

    “Je weiter ein Objekt ist, z.B. eine Galaxie, von der Erde entfernt ist, desto niedriger ist das von ihr emmitierte Lichtspektrum. Man sagt, daß es „rotverschoben“ im Verhältnis zu seiner Entfernung vom Beobachter ist. Es ist wohlbekannt, daß das Licht einer bewegten Quelle nach der Dopplerformel modifiziert wird. Auf dieser Grundlage wird die Rotverschiebung (…) so interpretiert, daß sich alles von der Erde wegbewegt. Das ist die Basis für die Behauptung, daß sich das Weltall ausdehnt und es logischerweise in einer Explosion aus einem Punkt heraus seinen Ursprung gehabt haben muß, d.h. es gab einen Urknall.
    Wir sehen aus diesen Betrachtungen, daß diese Konzeption sich nicht direkt aus der ART ergibt. Nichtsdestoweniger tragen die unnötig komplexen Methoden der ART dazu bei, daß solche (…) paradoxen Konstruktionen möglich werden. Ein sich ausdehnendes Weltall steht im Widerspruch zu einem Großteil des Wissens, das die Menschheit über das Universum erlangt hat.

    Konzentrieren wir uns auf einen solchen Widerspruch. Insoweit sich Körper gravitativ anziehen, kann man ihre Wechselwirkung in Form der mechanischen Energie beschreiben, die gleich der Summe aus kinetischer und potentieller Energie ist.

    Wenn sich Körper voneinander wegbewegen, erhöht sich ihre potentielle Energie, und wenn ihre Relativgeschwindigkeiten abnehmen, nimmt auch ihre kinetische Energie dementsprechend ab. Dieses Gesetz, auch „Energieerhaltungssatz“ genannt, ist eine der grundlegenden Ideen unserer Zivilisation; es steuert die Himmelsmechanik, Astrodynamik und viele andere Grundlagenwissenschaften.

    Gemäß der Erklärung der Rotverschiebung durch das Dopplergesetz steigt die Fluchtgeschwindigkeit der Objekte mit der Entfernung. Insofern haben Galaxien in größerer Entfernung eine größere kinetische und potentielle Energie, d.h. ihre Gesamtenergie erhöht sich mit der Entfernung von der Erde. Daraus folgt, daß sich im expandierenden Universum die mechanische Gesamtenergie ständig erhöht. Wenn die Wissenschaftler nicht durch die paradoxe RT verwirrt wären, wären sie sicherlich zu einer anderen Schlußfolgerung gekommen, nämlich: weil eine Erhöhung der Gesamtenergie eines geschlossenen Systms unmöglich ist, kann die beobachtete Rotverschiebung der entfernten Galaxien nicht durch den Dopplereffekt erklärt werden. Das wäre vor 70-80 Jahren passiert und zwischenzeitlich wäre eine andere Erklärung gefunden worden.“

  19. Ich bin mir nicht sicher, ob ich zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Artikel verfasste, von Arp wusste, räume aber ein, dass man ihn erwähnen müsste.

    Zunächst einmal ist zu sagen, dass man Rotverschiebungen nicht nur an Quasaren, sondern auch an Galaxien und Supernovae beobachten kann (wenn auch nur hinaus zu kosmologisch kleineren Distanzen). Diese Beobachtungen zeigen, dass die Rotverschiebung tatsächlich mit der Entfernung zunimmt, und stützen damit die Vorstellung von der Expansion des Raumes. Dann hat natürlich nicht nur Arp Quasare und ihre Galaxien beobachtet: In dieser Arbeit von A. Stockton

    adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1978ApJ…223..747S&db_key=AST&high=3325b47acc08258

    hat er eine gute Übereinstimmung zwischen der Rotverschiebung von nahen Quasaren und ihren zugehordneten Galaxien gefunden.

    In den Fällen, in eine abweichende Rotverschiebung beobachtet wird, sind durchaus auch andere Erklärungen denkbar. So könnte sich der Quasar selbst bewegen, weil er das Zentrum der Galaxis umkreist und sich, zum Beispiel, auf dem \“flüchtenden\“ Teil seiner Bahn befindet. Die von Arp angegebene Wahrscheinlichkeit (1:4 Mio) dafür ist kombinatorisch falsch gerechnet, wie hier

    adsabs.harvard.edu/cgi-bin/nph-bib_query?bibcode=1995ApJ…441..505N&db_key=AST&high=3325b47acc06425

    dargelegt wurde.

    Was \“Vom Urknall zum Durchfall\“ angeht, ist mir immer noch unverständlich, wie ein solches Buch bei einem renomierten Verlag durchkommen konnte. Ich habe mir überlegt, es zu kaufen, aber nach dieser Kritik hier:

    http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/09/durchgefallen-vom-urknall-zum-durchknall.php

    ist mir jede Lust daran vergangen. Kritik, jederzeit, aber fundiert und sachlich, bitte.

  20. Es hätte der lobend zu erwähnenden Sachlichkeit des Artikels
    aber gut zu Gesicht gestanden, wenn eines der Hauptargumente
    der Kritiker der Urknall-Theorie wenigstens erwähnt worden
    wäre: den Beobachtungen von Halton C. Arp.

    Demnach gibt es Quasare (quasi-stellar objects), deren sie
    umgebender Wasserstoff eine Verbindung mit der Wasserstoff-
    wolke einer anderen Galaxie eingegangen zu sein scheint.
    Diese Beobachtung lässt eine räumliche Nähe des Quasares zur
    betreffenden Galaxie vermuten. Nun hat aber der Quasar
    eine so stark abweichende Rotverschiebung zu der der
    benachbarten Galaxie, dass eine räumliche Nachbarschaft
    auszuschließen wäre. Somit könnte die Rotverschiebung auch
    auf eine andere, bisher allerdings unbekannte Eigenschaft
    des Lichtes zurückzuführen sein und nicht notwendigerweise
    auf die Expansion des Raumes.

    Arps fundierte Artikel (unter haltonarp.com einzusehen)
    werden durch Nichterwähnung in das Licht gerückt, ein
    noch schwächeres Argument darzustellen, als die (teils
    zu recht) abgelehnten Einwände mancher selbsternannter
    Kritiker.
    Das erweckt für mich den Eindruck, dass hier das Brett
    an seinen dünnsten Stellen durchbohrt werden sollte.

    In einem renommierten Verlag ist 2010 das Buch \’Vom Urknall
    zum Durchknall\‘ erschienen, das wissenschaftlich fundiert
    etliche Argumente und Beobachtungen gegen die
    Urknalltheorie aufführt.

    Die Lektüre kann ich nur empfehlen.

  21. Danke für die Antwort sowie mein Kompliment für die Artikel auf der Website – allesamt sehr fachkompetent und anregend.

    Ich bin bemüht, keine weiteren themenfernen Entgleisungen zuzulassen, zumal ich normalerweise sehr vorsichtig und skeptisch bin, etwa im Sinne der Äußerung von Richard Feynman:

    „Ich kann mit Zweifel und Unsicherheit leben. Ich denke, daß es viel interessanter ist zu leben und nicht zu wissen als Antworten zu haben, die falsch sein könnten. Ich habe ungefähre Antworten und mögliche Überzeugungen und verschiedene Grade der Gewißheit über verschiedene Dinge, bin mir aber keiner Sache ganz sicher und es gibt viele Dinge, über die ich nichts weiß, wie z.B. ob die Frage, warum wir hier sind, einen Sinn hat. Ich brauche die Antwort nicht zu kennen. Ich habe keine Angst, Dinge nicht zu wissen, verloren zu sein in einem rätselhaften Universum ohne Zweck, was, soweit ich sagen kann, wirklich der Fall zu sein scheint. Es erschreckt mich nicht.“

    Zum geozentrischen und heliozentrischen System gibt es eine hübsche Äußerung von Wittgenstein, die von Richard Dawkins zitiert wurde, ich weiß allerdings nicht, welcher Quelle er sie entnommen hat:

    „Ludwig Wittgenstein fragte einmal einen Bekannten: \“Sagen Sie mir, warum die Leute immer behaupten, es sei für die Menschen eine ganz natürliche Annahme gewesen, dass die Sonne um die Erde kreist und die Erde selbst sich nicht dreht.\“ Darauf erwiderte der Bekannte: \“Nun ja, es hat doch den Anschein, als würde die Sonne um die Erde kreisen.\“ Worauf Wittgenstein fragte: \“Wie hätte es denn ausgesehen, wenn es den Anschein gehabt hätte, dass die Erde sich dreht?\“

    Ich habe wiederum vom „elektrischen Universum“ nichts gehört, denke aber, daß es nichts mit der Plasma-Kosmologie zu tun hat. Die Plasma-Kosmologie ist eine mehr oder weniger seriöse, wenn auch nicht unproblematische Theorie, die dem Nobelpreisträger Hannes Alfvén zugeschrieben wird. Anstatt auf die RT stützt sich die Plasma-Kosmologie auf die klassische Mechanik und Elektrodynamik, die sie auf das ihrer Ansicht nach ubiquitäre kosmische Plasma anwendet. Ein wichtiger heutiger Verfechter ist Eric Lerner, der ein Buch “The Big Bang Never Happened“ geschrieben hat. Soweit ich sehen konnte, kritisiert Ned Wright auf seiner Tutorial-Page Lerner (Errors in Eric Lerner\’s \“The Big Bang Never Happened\“), ich habe aber die Details noch nicht angeschaut. Lerner wiederum verwahrt sich gegen die Kritik: „Dr. Wright is Wrong“.

  22. Danke für deinen Beitrag, der für einmal 😉 exakt zum Thema passt… Ein paar Anmerkungen meinerseits:

    Das Geozentrische Weltbild war sowohl ein \“frühwissenschaftliches\“ Modell als auch ein religiöses Dogma. Es ist auf den ersten Blick intuitiv durchaus plausibel, dass die Sonne um die Erde kreist: der Mond tut es offensichtlich, und auch die anderen beweglichen Himmelsobjkete tun es in erster Näherung. Aus religiöser Sicht musste die Erde natürlich im Zentrum des Universums liegen, was auch erklärt, warum es so lange dauerte, bis sich in der westlichen Welt das Heliozentrische Weltbild durchsetzen konnte (verschiedene Frühkulturen hatten wohl z.T. auch schon ein heliozentrisches Weltbild).

    Und ja, natürlich müssen auch zum Urknallmodell jederzeit kritische Fragen möglich sein – das ist ja auch der Fall, es gibt viele alternative Kosmologien, die vorgeschlagen wurden und werden. Es ist bloss so, dass ein ganz spezifisches Urknallmodell, genannt \“Lambda CDM\“ (Universum mit einer kosmologischen Konstante und Dunkler Materie), bisher alle Tests überstanden hat – es gibt eine ganze Reihe von Beobachtungen, die zum Test von \“Lambda CDM\“ durchgeführt wurden, und jedesmal wurde die Voraussage bestätigt. Es ist deshalb meiner Meinung nach falsch, Dunkle Materie, Dunkle Energie, Inflation etc. als \“ausgeklügelte Hilfshypothesen\“ zu bezeichnen: sie sind längst integraler Teil des Standardmodells, dh, das Modell würde ohne ihre Existenz gar nicht funktionieren. Dass wir kein tieferes Verständnis davon haben, WAS die \“Natur\“ der Inflation, der Dunklen Materie und der Dunklen Energie ist, tut dem keinen Abbruch.

    Ob das Universum auch zeitlich homogen ist, ist schwierig zu beantworten: es könnte ja sein, dass wir das bloss deshalb nicht erkennen, weil wir allein durch den Umstand, dass wir Menschen (wie auch andere Beobachter) relativ früh nach dem Urknall auftreten müssen und deshalb gezwungendermassen einen begrenzten Horizont (\“sichtbares Universum\“ genannt) haben (\“anthropic bias\“ genannt). Könnten wir sehr viel weiter sehen, würden wir vielleicht erkennen, dass \“Urknälle\“ nichts anderes als seltene Ereignisse in einem unendlich grossen, unendlich alten Universum sind, womit die von dir geforderte zeitliche Homogenität wieder hergestellt wäre. Im Rahmen eines solchen \“Multiversums\“ wird natürlich jegliche Bemühung von spezifischen nicht-wissenschaftlichen Schöpfungsmythen (die meiner Meinung nach auch so ohnehin fehl am Platz ist) definitiv unsinnig.

    Steady-State auf der Ebene des sichtbaren Universums ist in all seinen bisherigen Variationen durch Beobachtungen direkt widerlegt worden (siehe dazu die \“Cosmology Tutorial\“-Webseite von Ned Wright). \“Plasma Kosmologie\“ kenne ich nicht, aber wenn es sich dabei um eine Variation des \“elektrischen Universums\“ handelt, dann ist das eine simple Crackpot-Idee ohne wissenschaftliches Fundament.

  23. Guter und interessanter Artikel.

    Laut Steven Weinberg ist der Versuch, das Weltall zu begreifen, eine der wenigen Beschäftigungen, die dem menschlichen Leben eine Art Sinn verleihen und es über das Niveau einer Farce erheben, auf dem es sich zumeist abspielt.

    Die Urknallhypothese ist gegenwärtig in der Tat das Standardmodell, das gängige „Paradigma“ oder „disziplinäre Matrix“ (in der Terminologie des Wissenschaftstheoretikers Thomas Kuhn), doch wie es im Text korrekterweise heißt, muß sie nicht notwendigerweise der Weisheit letzter Schluß sein. Natürlich können auch etablierte Theorien umgestoßen werden, Paradebeispiel ist das geozentrische System, das nach 1500 Jahren vom heliozentrischen abgelöst wurde. Die gesamte moderne Kosmologie stellt im Grunde eine gigantische und möglicherweise nicht immer zulässige Extrapolation unseres begrenzten Wissens auf das gesamte Universum dar.

    Man muß zugeben, daß die Urknallhypothese zunächst in der Tat eine große Erklärungskraft hatte. Mittlerweile its ihr jedoch vor allem vorzuwerfen, daß sie nicht ohne ausgeklügelte Hilfshypothesen auskommt: dunkle Materie, dunkle Energie, kosmologische Inflation usw.

    Sie nimmt zudem an, daß das Universum räumlich homogen und isotrop ist, philosophisch befriedigender wäre aber eigentlich auch die zeitliche Homogenität (Perfektes Kosmologisches Prinzip). Es ist auch fraglich, ob beim Urknall – wie zuweilen behauptet – die Zeit und der Raum miterschaffen wurden. Ich würde meinen, daß Zeit und Raum irgendwie unabhängig von der Materie existieren. Sie sind keine subjektiven Kategorien im Sinne von Kants apriorischen Anschauungsformen, aber auch nicht ganz real wie die physikalischen Körper. Außerdem gibt der Urknall Schöpfungsmythen und Religionen neue Argumente. Vielleicht war es kein Zufall, daß der katholische Geistliche Lemaître die Big-Bang-Theorie vorgeschlagen hat und der Vatikan auch heute ganz gut damit leben kann.

    Andereseits können sind auch alternative Kosmologien wie die Steady-State-Theorie, die Plasma-Kosmologie und was es da nicht noch alles gibt ebenfalls mit Problemen behaftet.

    Ich habe inzwischen große Zweifel daran, daß die Welt durch eine einheitliche Theorie beschrieben werden kann. Natürlich wäre es schön, wenn alle physikalischen Phänomene auf ein einfaches Prinzip oder Formel zurückführbar wären, aber die Welt muß nicht unbedingt unseren Wünschen und Vorstellungen entsprechen. Vielleicht sind lediglich einzelne Theorien möglich, die Teilaspekte der Welt beschrieben, weil die Welt nicht einem allgemeinen Prinzip unterliegt und nicht alles mit allem irgendwie zusammenhängt.

    Aber selbst wenn es eine solche „Theorie des Alles“ geben sollte, blieben noch immer Fragen offen wie z.B.: Warum beschreiben gerade diese und keine anderen Naturgesesetze die Welt? Warum gibt es überhaupt Naturgesetze? Wieso gibt es überhaupt die Welt, d.h. etwas, warum macht sich die Welt überhaupt die Mühe zu existieren, da sie doch auch nicht existieren könnte? Carl von Weizsäcker hat allerdings spekuliert, daß die ultimative physikalische Theorie ihre eigene Möglichkeit begründen würde, da sie die Vorbedingungen der Erkenntnis im Sinne Kants enthielte.

  24. Bisher dehnt es sich einfach (immer schneller) aus. Was in der fernen Zukunft passiert – weiss niemand. Man versteht ja nicht einmal die Herkunft der Dunklen Energie – folglich weiss man auch nicht, ob diese in Zukunft zunehmen wird oder nicht. Aus dieser Position könnte man sagen, eine Kontraktion ist genauso möglich wie eine ewige Ausdehnung.

  25. Und wenn sich das Universium während Milliarden von Jahren ausdehnt und während Milliarden von Jahren wieder schrumpft, analog von Ebbe und Flut, nur in etwas längeren Zeiträumen?
    Kann man dies heute sicher ausschliessen?

  26. Sehe gerade, daß es hier sehr ruhig ist.
    Also fange ich einfach einmal an. Die Gravitationskonstante G, ich setze hierbei voraus, daß das stimmt, hat die Einheit m³/kgs².
    Dies bedeutet, daß es eine zeit- und masseabhängige Beschleunigung des Raumes gibt. Auf deutsch: m³/s je s je kg.
    G kann man über die Zeit integrieren. Dann hat man G*t und die Bedeutung m³/skg
    Für eine bestimmte Zeit hat man dann ein Volumen, welches sich durch nochmalige Integration über die Zeit ergibt: Gt²/2, m³/kg

    Eine bestimmte Zeit nach \“Null\“ hat man dann auch eine bestimmte Dichte. kg/m³: 2/Gt²

    Die Gravitationskonstante G ist uns aus Messwerten bekannt und die mittlere Dichte rho des Weltalls ebenfalls zumindest der Größenordnung nach.

    Daraus läßt sich eine Zeit errechnen: t= sqrt (2/(rho*G))

    Annahme: rho= 1 H/m³ = 1.67e-27 kg/m³ und G = 6,67e-11 ergibt t= 134 Mrd. Jahre

    Wenn wir allerdings 100 H/m³ annehmen, ergibt sich ein Alter von 13,4e9 Jahren und eine Masse von 1,49e54 kg.

    Außer der mittleren Dichte und der Konstanz der Gravikonstante wurde keine weitere Annahme gemacht!

    Spätere Beiträge folgen.

  27. Stell dir einfach vor, die Tintenpartikel des Filzstifts, mit dem die Punkte auf den Ballon gemalt wurden, ziehen sich gegenseitig an. Wenn der Ballon so langsam aufgeblasen wird, dass die daraus resultierende Kraft geringer ist als ihre gegenseitige Anziehung, dann werden die Punkte zusammen bleiben, auch wenn der Ballon (der Raum) unter ihnen wegexpandiert. Genau so ist es auch: Die Anziehung zwischen den Atomen ist so stark, dass sie (lokal!) viel stärker ist als die Expansionsbewegung des Raumes. Ich glaube, es gibt sogar einen von Einstein entwickelten mathematischen Formalismus, mit dem man berechnen kann, bis in welche Entfernung unsere Galaxie wegen dieser Effekte nicht mitwächst (das waren, wenn ich mich richtig erinnere, einige Millionen Lichtjahre, das heisst, die lokale Gruppe wird durch die Raumexpansion nicht auseinander gerissen).

  28. Huch, das kam ja überraschend schnell^^

    Hmmm… Ich weiß jetzt nicht genau, ob ich Opfer eines essentiellen Denkfehlers bin oder ob ich mich falsch ausgedrückt habe, daher greife Ich das beliebte Ballonmodell nochmal auf:
    Pustest man diesen Ballon auf, kann man sehr schön beobachten, dass die darauf befindlichen Punkte im gleichen Maße >mitwachsen<, wie der Raum zwischen ihnen >wächst<. Stellt man sich nun vor, dass einer der Punkte ein Beobachter >seines Universums< (also: seines Ballons) ist, kommt man doch zwangsläufig zu dem Schluss, dass er selber auch >wächst< und von seinem Standpunkt aus >alles gleich bleiben< müsste, da sich die Änderungen aufgrund der Gleichmäßigkeit seiner Wahrnehmung entziehen würden. Wenn dem jetzt NICHT so ist, bedeuted dies dann, dass der Raum - Raum als Begriff für die >Trägerdimension(en)< der Materie - eine andere Quantisierung als die Materie selber hat!? Und würde das weiterhin bedeuten, dass der Einfluss der Materie auf den Raum selber größer ist als angenommen!?

  29. Diese Frage wird oft gestellt, und du hast recht, dass ich sie hätte im Artikel erwähnen sollen. Natürlich expandiert der Raum, in dem wir uns \“selber\“ befinden, ebenfalls. Aber die lokalen Bewegungen von Teilchen sind so gewaltig gegenüber dem äusserst kleinen Expansionsbetrag, dass er nicht ins Gewicht fällt. Beispiel: Zwei Atome in einem Molekül schwingen in jeder Sekunde viele Millionen Milliarden mal stärker (=grössere Strecken), als sie sich durch die Expansion des Raumes voneinander entfernen. Deshalb wird die Raumexpansion die beiden Atome im Molekül niemals trennen können. Die Raumexpansion ist auf kurzen Strecken nicht mehr als ein Flüstern neben einer Box an einem Heavy-Metall-Konzert: Absolut vernachlässigbar.

  30. Wie immer wenn ich vom expandierenden Raum lese, stellt sich mir folgende Frage:
    Expandiert der gesamte Raum oder nur der Raum zwischen den Galaxien?
    Zweiteres schließe ich für mich persönlich aus, weil es für mich nach meinem bisherigen Wissen unplausibel erscheint.
    Wenn aber der Raum selber expandiert, müsste der Raum in dem \“wir selber\“ sind (einschließlich unserer Technik) dem selbigen unterliegt. Die Folge daraus wäre: Wir würden keine driftende Materie beobachten können, da dass bestehende Verhältnis gleich bliebe – das Universum würde \“ruhen\“. Also!?

  31. Wahrscheinlich wird die Urknalltheorie gerade deshalb so unter Feuer genommen, weil die Trennwand zwischen dem, was allgemein als naturwissenschaftlich absicherbar oder überprüfbar gilt, und dem rein Transzendentalen und prinzipiell Unerklärlichen hier besonders dünn ist. An diesem geheimnisvollen Zeit- und Raumpunkt X, dieser philosophischen Demarkationslinie, prallen beide Weltanschauungen in ihrer gegenseitigen Unvereinbarkeit eben brutal aufeinander.

    Wenn es, wie in der Urknalltheorie behauptet, stimmt, dass mit diesem Big Bang die Welt an sich erst entstanden ist – inklusive Raum und Zeit –, dann ist und bleibt der »Ursprung des Urknalls« prinzipbedingt unerklärbar, denn diese Welt schließt auch alle möglichen Erklärungsmittel und Messmethoden ein. In deinem Artikel musst du ja selbst vor diesem Phänomen kapitulieren, wenn du sinngemäß sagst, dass aus der Zeit vor der Zeit keinerlei Informationen zu erhalten sind. In einem »Zustand ohne Zeit« macht eine Zeitangabe wie »vor« überhaupt keinen Sinn.

    Hier wird wieder mal deutlich, dass unser Gehirn in erster Linie ein bloßes Überlebens-Organ ist, das für eine echte, rationale Welt-Erkenntnis nur unzureichend geeignet ist. Wer von den Urknall-Theoretikern ehrlich ist, wird zugeben, dass diese Theorie frustrierend und quälend ist (womit nicht von mir behauptet wird, dass sie falsch sei!!!), denn Naturwissenschaft sollte daran gelegen sein, immer die Ursachen eines bestimmten natürlichen Phänomens aufzudecken. Ausgerechnet beim Urknall gelingt es aber nicht, diesem Ur-Sprung allen Seins »auf den Grund zu gehen«. Man kann es nur als unerklärbare Gegebenheit hinnehmen – und damit dem überheblichen Anspruch mancher (nicht aller!!!!) Naturwissenschaftler zu Grabe tragen, letzten Endes alles auf dieser Welt mit eben den Mitteln dieser Welt eine sinngebende Erklärung zu geben.

    Und wenn Wissenschaftler lapidar kund tun, dass Fragen nach dem Zustand »vor« dem Urknall prinzipiell sinnlos seien und dann zur Tagesordnung übergeben, erheben sie sich damit über die Regungen »normaler« Menschen, die eine solche Hoffnungslosigkeit furchtbar wurmt. Diese Immunität gegenüber nachvollziehbaren menschlichen Gefühlen gegenüber rückt solche Wissenschaftler fast schon in die Nähe von gefühlskalten Monstern – wahrscheinlich auch ein Grund, dass ihre Theorie so heftig kritisiert wird.

    Andererseits wäre auch eine Steady-State-Theorie oder das Postulat eines seit und in Ewigkeit bestehenden, unendlichen Universums nicht minder frustrierend – denn auch da versagen all unsere Denkstrukturen und Begriffe: Angesichts unendlicher Zeiträume ohne Anfang und Ende gibt es ebenfalls kein »davor« und erst Recht kein »Warum«. Auch von daher haben die Urknall-Gegner keinerlei Grund zum Frohlocken.

    Ich bin beileibe kein Crackpot. Ich habe zwar Fragen, und ich hege auch an manchen Dingen Zweifel, aber ich würde mir nie anmaßen, dass ich klüger sei als ganze Generationen gut ausgebildeter Wissenschaftler.

  32. Au weia! Bei dem Interview mit Peter Ripota wurde mir echt übel! Das tut echt weh, wer so wenig Ahnung von der Materie hat, sollte einfach mal still sein!

    Was den Brief an die Physikergemeinde angeht: Es ist immer Platz für neue Ideen, aber nur, wenn sie fundiert sind! Warum also diese Flennerei??

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