Nibiru, Planet X und ähnlich exzentrische Ideen

Im Internet und in einigen Büchern wird manchmal behauptet, die Sonne habe einen geheimnisvollen „zehnten“ Planeten, der alle 3600 Jahre – das nächste Mal im Jahr 2012 – ins innere Sonnensystem zurückkehrt. Dieser Artikel zeigt, warum das Unsinn ist.

Nibiru auf seiner Bahn
Nibiru auf seiner Bahn
Im Bücherregal einer Kollegin weckte vor ein paar Jahren ein Buch meine Aufmerksamkeit: „Der zwölfte Planet“ von Zecharia Sitchin. Das sei, versicherte sie mir, ein ganz interessantes Buch… Wie das so ist mit den pseudowissenschaftlichen „interessanten Büchern“, weiss man ja schon vom Kreationismus. Trotzdem schaute ich mir das Buch an, und seine Story geht ungefähr so. Vor langer Zeit gab es zwischen Mars und Jupiter einen weiteren Planeten, Tiamat genannt, der mit Nibiru, dem Heimatplaneten einer uralten Zivilisation (den Annunaki) zusammenstiess. Dabei brach Tiamat in zwei Stücke, eines der zwei Stücke wurde zu unserer Erde, das andere wurde zum Asteroidengürtel. Diese „bahnbrechenden“ Erkenntnsse stammen nicht etwa aus der Beobachtung der Natur, sondern, man höre und staune, aus uralen Sagen der Sumerer.

Zecharia Sitchin ist nicht der erste, der den Einfall hatte, uralte Schriften wortwörtlich zu nehmen und gleichzeitig jede wissenschaftliche Erkenntnis über die Entstehung der Planeten des Sonnensystems in den Wind zu schlagen (vor ihm waren auch Immanuel Velikovsky und Erich von Däniken auf diese einkommensfördernde Idee gekommen). Auch hier wieder die Paralelle zu den Kreationisten: schriftliche Überlieferungen längst vergessener Völker werden zur unumstösslichen Wahrheit geadelt, die von Beobachtungen in der Natur bestenfalls bestätigt, niemals aber wiederlegt werden kann.

Trotzdem, nehmen wir für diesen Artikel mal an, es wäre tatsächlich so gewesen. Ich möchte hier allerdings nicht einfach die Thesen Sitchins behandeln, sondern das Thema „Planet X“ allgemein angehen, weil es immer wieder auch unabhängig von Sitchin auftaucht (Sitchins Version der Geschichte, die ich oben kurz skizziert habe, enthält eine Menge Fehler, die alle zu analysieren würde einfach zu lange dauern). Die beiden Angaben „3600 Jahre Umlaufzeit“, eine nächste Sonnenannäherung im Bereich des Inneren Sonnensystems und die Angabe „Wiederkehr 2012“ beschreiben die Umlaufbahn des hypothetischen „12. Planeten“ (Nummer 10 und 11 sind Sonne und Mond – vielleicht sollte jemand die Sumerer darüber in Kenntnis setzen, dass Pluto mittlerweile kein Planet mehr ist bzw. Eris entdeckt worden ist, was diese Zählung wohl etwas durcheinander bringen dürfte…) ziemlich gut. Mit den Gesetzen der Himmelsmechanik lässt sich berechnen, dass Nibiru im Schnitt etwa 235 Astronomische Einheiten (235 mal den Abstand Erde-Sonne) von der Sonne entfernt ist. Wenn der Punkt der nächsten Annäherung an die Sonne im Bereich von etwa 1 Astronomischen Einheit liegt (also etwa der Entfernung der Erde zur Sonne), dann hat die Bahn eine Exzentrität (Abweichung von der Kreisform) von 0.996, die weiteste Sonnenentfernung läge bei 469 Astronomischen Einheiten. Die Bahn von Nibiru gliche damit der eines langperiodischen Kometen.

Für die allergrösste Zeit seiner Bahn (bis auf die paar Monate in Sonnennähe) wäre der Planet stocksteif gefroren, eine Stickstoff-Sauerstoffatmosphäre wie die Erde würde ausfrieren und sich als Eisschicht auf der Oberfläche niederschlagen. Leben wie wir es kennen könnte unter solchen Bedingungen natürlich nicht existieren, geschwiege denn höheres Leben oder eine Zivilisation wie die „Anunnaki“.

Aber auch da sehen wir grosszügig darüber hinweg, und widmen uns dem Planeten Nibiru selber. Seit dem Beginn des Sonnensystems umkreist er also die Sonne auf dieser extrem exzentrischen Bahn. Eine solche Bahn ist prinzipiell instabil, denn jedes Mal, wenn der Planet die grossen Planeten des äusseren Sonnensystems kreuzt, besteht die Chance, dass er einem von ihnen zu nahe kommt und darauf so stark abgelenkt wird, dass er entweder in die Sonne fällt, mit einem Planeten kollidiert oder (am wahrscheinlichsten) in den interstellaren Raum geschleudert wird. Seit seiner Entstehung vor 4.5 Milliarden Jahren hat Nibiru rund 1.25 Millionen Durchgänge durch das Sonnensystem geflogen – es ist praktisch unmöglich, dass er auf keinem einzigen seiner Sonnenumläufe nicht in die Nähe Jupiters gekommen ist und abgelenkt wurde. Es ist gut möglich, dass es in den ersten Millionen Jahren des Sonnensystems derart extreme Planeten gab – diese wurden aber innert kürzester Zeit (für Astronomen heisst das: innert einigen Millionen Jahren) von Jupiter und Saturn aus dem Sonnensystem geschleudert. Mit Kometen, die wir direkt beobachten können, passiert dies andauernd (ehrlicherweise muss man hier anfügen, dass ein solcher Planet viel mehr Masse als ein Komet hat, und sich deshalb über die gleiche Entfernung nicht so stark ablenken lässt – langfrist entkommt aber auch ein massiver Planet einem nahen Vorbeiflug an Jupiter nicht).

Aber nehmen wir an, Nibiru sei der Ablenkung auf wundersame Weise entkommen, und wir halten nun nach ihm Ausschau – könnten wir ihn heute bereits sehen, wenn er 2012 das innere Sonnensystem erreichen würde? Die heutige Position, fünf Jahre vor der Periheldurchgang (der nächsten Annäherung an die Sonne) lässt sich aus den Kepler-Gesetzen berechnen und beträgt ca. 20 AU (irgendwo im Bereich der Umlaufbahn von Uranus). Das reflektierte Licht von Objekten im Sonnensystem nimmt etwa mit der vierten Potenz zum Sonnenabstand des Objekts ab (dies, weil man für weit entfernte Objekte davon ausgehen kann, dass Erde und Sonne etwa gleich weit vom Objekt entfernt sind, zudem nimmt die Helligkeit eines Körpers mit dem Quadrat zum Abstand ab, zweimal das Quadrat hintereinandergeschaltet gibt dann die Abnahme nach der vierten Potenz). Das heisst mit der Verdoppelung des Sonnenabstandes nimmt das Licht um das sechzehnfache ab.

Damit lässt sich nun also abschätzen, wie hell uns Nibiru heute erscheinen müsste, wenn er wirklich nur noch 20 AU von uns entfernt wäre. Setzen wir einen Planeten von der Grösse der Erde in 1 AU Entfernung als Helligkeitsmass „1“ fest, dann erscheint uns Nibiru in 20 AU Entfernung 20^4 = 160000 mal schwächer. Zum Vergleich: Der Zwergplanet Pluto am Rande des Sonnensystems (im Schnitt ca. 40 AU von der Sonne entfernt), der auch noch sehr viel kleiner ist (seine Scheibe nimmt im Teleskop nur etwa 3% der Fläche ein, die die Erde in gleicher Entfernung einnehmen würde), erscheint uns 85 Millionen Mal schwächer als unsere Referenzerde in 1 AU Entfernung, oder immer noch über 500 mal schwächer als Nibiru! Nicht zu vergessen – Pluto wurde bereits 1930 entdeckt. Heute werden in dieser Entfernung routinemässig jedes Jahr etliche neue Kometen entdeckt, zum Teil lange bevor sie einen Schweif ausbilden.

Einen Planeten wie Nibiru hätte man definitiv nicht übersehen können – nicht einmal eine weltweite Verschwörung der Astronomen hilft hier weiter: jeder Amateurastronom mit einer mittelmäsigen Ausrüstung könnte den Planeten durch sein Teleskop sehen.

Erst recht gilt dies natürlich für den Fall, dass Nibiru sehr viel grösser als die Erde wäre. Manchmal heisst es, Nibiru sei ein „Brauner Zwerg“ (also ein Objekt, das zwischen 13 und 80 Mal so schwer ist wie Jupiter und damit weder als Planet, noch als Stern bezeichnet werden kann). Bei einem Durchflug im Jahr 2012 wäre dieser Nibiru bereits heute von Auge zu sehen! Ein solcher Planet hätte zudem wohl schon bei seinem ersten Durchflug durch Sonnensystem (vor Milliarden von Jahren) alle anderen Planeten mit seiner gewaltigen Masse aus der Bahn geworfen.

Fazit: Es kann keinen solchen „Zehnten Planeten“ geben, der die Sonne schon seit Jahrmilliarden umkreist. Möglich wäre auf dieser Bahn lediglich ein grosser Komet, vielleicht so gross wie damals Hale-Bopp (der rund 50-80 km Durchmesser hatte), der vor einigen hundert bis zehntausend Jahre auf diese Bahn hin abgelenkt wurde. Erst recht nicht könnte ein solcher Planet Leben, geschwiege denn eine Zivilisation hervorbringen. Und selbst, wenn all dies irgendwie doch möglich wäre, müsste man den Planeten bereits heute sehen können.

Eine ausführliche Wiederlegung von Sitchins „Der Zwölfte Planet“

50 Kommentare

  1. Hi
    Ein Brauner Zwerg hätte man wirklich schon lange gesehen wenn er schon so nahe ist, dass er uns bald trifft. Allerdings (um die Weltuntergangstheorie aufrecht zu erhalten;) ) müsste er uns gar nicht direkt treffen. Es würde reichen, wenn er durch den Kuiper-Gürtel fliegt und dabei tausende von Komenten ins innere des Sonnensystems schleudern würde. Diese würde man im schlechtesten Fall erst ein paar Tage vor dem Einschlag bemerken.. Somit ist der Weltuntergang durch Nibiru (ist das eigentlich das gleiche wie Nemesis?) noch nicht ganz falsifiziert :p

    Grüsse und freut euch schon auf den 20. Dez 2012. Das wird die wildeste Party aller Zeiten 😉 (Kleine eigene nicht sehr ernstgemeinte Verschwörungstheorie: die wildeste Party, die wiederum dafür sorgt, dass die Welt am 21. Dez 2012 untergeht – sozusagen eine selbsterfüllende Prophezeiung?)

  2. Genau darum geht es ja: Spezifische Aussagen über Nibiru, wie z.B. eine Kombination von Umlaufbahn, Grösse etc. lassen sich direkt durch die Nichtbeobachtung wiederlegen… Insofern kann man problemlos gewisse Dinge \“beweisen\“.

  3. Aber meine lieben Freunde, lasst uns doch spekulativ bleiben, denn beweisen könnt ihr hier gar nichts.
    Selbst die Bibel ist ein \“astrotheologischer Hybrid\“ ind der das Leben der Sonne (\“Christus\“) genauer beschrieben wird, wie auf der ganzen Nordhalbkugel enstandene Religionen es ebenfalls beschreiben. (Wers nicht gleubt muss sich eben informieren, sollte wieder ein unausgegorener \“das ist quatsch\“-Kommentar kommen werde ich natürlich Beweise anführen.
    Es gibt nichts was es nicht gibt, und achja \“Es ist nicht tot was ewig lebt, als bis der Tod die Zeit besiegt\“ Viel Spass 😛

  4. Was ich noch viel freakiger finde ist, dass sich die sogenannten \“Kreationisten\“ über alle Logik hinwegsetzen wollen. Jedenfalls danke Bynaus – endlich eine Seite wo sachlich auf die ganzen Geschichte eingegangen wird. – Ich beschäftige mich zwar erst seit wenigen Tagen mit dem Thema \“Nibiru\“ aber was ich da an haarstreubenden Sachen lesen durfte/mußte geht ja nun wirklich auf keine Kuhhaut mehr. – da die Bibel ja auch für diese Kreationisten herhalten muß, hab ich da folgende Textstelle für sie: Beati pauperes spiritu – Matthäus 5, 3 🙂

  5. Es geht hier in dem Artikel ausschliesslich um ein Objekt, welches das Innere Sonnensystem in nächster Zukunft durchqueren würde. Ein Brauner Zwerg, auf den diese Beschreibung zutrifft, kann – wie im Artikel auch erwähnt – durch Beobachtungsdaten längst ausgeschlossen werden: man hätte ihn längst entdeckt.

    Etwas ganz anderes ist die Frage, ob es jenseits des Kuipergürtels noch weitere grosse Himmelskörper gibt, von denen wir nichts wissen (die aber nie ins innere Sonnensystem eindringen…). Siehe dazu einen neueren Artikel mit dem Namen \“die Planeten jenseits des Kuipergürtels\“, ebenfalls auf dieser Webseite.

    Nibiru ist nun also plötzlich Eris? Wird ja immer freakiger… und warum dazu die Sonne fotografieren? Die Bahn von Eris ist bekannt, genauso wie die Position. Möglicherweise spielst du auf \“Nibiru wird von der Sonne her kommen und deshalb nicht sichtbar sein\“ an – Fakt ist, wegen der Bewegung der Erde bzw. des Objekts selbst könnte sich kein Objekt mit einer Bahn, die grösser ist als die Erde, längere Zeit \“hinter\“ oder \“vor\“ der Sonne \“verstecken\“. Spätestens nach einigen Monaten würde man es in aller Deutlichkeit wieder sehen.

  6. nibiru/Planet-x
    Hallo Leute,
    mal ein paar Kleinigkeiten zu nibiru.
    Das ist kein Planet sondern eine fast-Sonne. Die Wissenschaft nennt das „brauner Zwerg“. Woher wussten die Sumer eigentlich das es Pluto überhaupt gibt ohne Fernrohre und so? Wir haben diesen Planeten nämlich erst 1930 entdeckt.
    Ach ja, nibiru oder „Eris“, der name ist von der NASA, kann man schon sehen. Fotografier die Sonne!
    Friede über alle Grenzen
    raumbruder

  7. Der Präastronautik-Artikel ist gebucht. 🙂 Scientology – naja, das ist irgendwie so abstrus, dass ich mich frage, ob es sich lohnt, hier überhaupt irgend was dazu zu schreiben. Wie im Impressum erwähnt, ich nehme immer gerne Vorschläge für weitere Themen entgegen.

  8. bynaus, schreib mal bitte nen Artikel über Präastronautik.
    und einen über sientologie.
    es gibt noch soviel pseudowissenschaftlichen nonsens, mich würde es wirklich interessieren was DU davon hältst.

  9. Es geht hier nicht einfach um einen Planeten jenseits der Neptunbahn – ein solches Objekt gibt es wohl schon irgendwo. Es geht hier um einen Planeten, der angeblich bis tief ins Sonnensystem hinein kurvt und hier Weltuntergänge und so auslöst. DARUM geht es in diesem Artikel. Während ein Planet X alles andere als ausgeschlossen, ja sogar sehr gut möglich ist, steht ein Planet wie \“Nibiru\“ völlig quer in der Landschaft.

  10. Sehr schön, mal wieder so ein Post mit Kommentaren von solchen die es besser Wissen…..

    Nun wer nicht glaubt das es diesen Planeten gibt, der sollte mal in Quellen wie Alpha-Centauri nachsehen!

    Soviel ich weiß ist Harald Lesch kein Eso oder ähnliches.
    Der Betrag heiß: Gibt es einen X Planeten.

  11. Sehr schön, Bynaus 😉 – diese Theorie musste ich in einem anderen Forum gerade ebenfalls widerlegen, bevor ich den Link zu deinem Artikel hier gesehen habe – hätte ich mir sparen können.
    ufoalien.date-o-mat.com/blog/32/111/2012
    nimmt darauf ziemlich ausführlich Bezug. Demnach ist Nibiru also viermal so massereich wie die Erde, zwanzigmal dichter und etwas kleiner als Jupiter.

  12. Ja, lieber \“unbekannter Gast\“, dann poste doch einfach mal eine Quelle für diese Behauptung, so dass ich und die anderen Leser das nachvollziehen können, dann schauen wir weiter. Und nein, irgend eine Eso-Seite, auf der dies einfach ohne weitere Quellenangabe behauptet wird, gilt nicht als Quelle.

  13. lieber bynaus
    du wirst noch augen machen was es alles gibt – träum ruhig weiter – schon in den sternenkarten der mayas war pluto, auch proportional, richtig eingezeichnet – wie ist das möglich, wo dieser planet doch erst 1930 entdeckt wurde

  14. Nur zur Sache mit Pluto, auch wenn es hier eigentlich kein Thema ist: es ist eben doch ein Argument. Dass Pluto so früh gefunden wurde, war reiner Zufall, weil jemand zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufgrund von falschen Annahmen ein ganz anderes Objekt suchte. Wäre den Sumerern das \“Wesen\“ Plutos und der Kuipergürtelobjekte bekannt gewesen, hätten sie ihn bestimmt nicht als Planet gezählt. Die Verleihung des Planetenstatus an Pluto war ein jahrzehntelanger IRRTUM, der erst durch neue Erkenntnisse aufgedeckt worden ist.

  15. \“Pluto ist kein Planet mehr…\“ na ja, das mag ja wohl stimmen aber das ist doch kein Argument, denn die Einteilung erfolgte aufgrund von neuen Kriterien.
    Zecharia Sitchin schreibt in seinem Buch, dass Nibiru angeblich alle 3600 Jahre der Erde nahe kommt. er schreibt aber auch, dass er um 7400 und um 3800 v. Chr. in Erdennähe war. Das Jahr 2012 wäre demzufolge gar nicht möglich, denn die nächste theoretische Nähe wäre um 3400 n. Chr. also in 1400 Jahre!!

    Ja, man soll nicht alles wortwörtlich nehmen. zecharia Sitchin hat sicher auch Fehler gemacht, aber er wirft meiner Meinung nach interessante Fragen in die Runde, z.B. wer die Sumerer wirklich waren oder über die Evolutionschritte der Menschheit…
    Ausserdem fand ich seine Geschichten immer noch interessanter als gewisse Bibelpassagen. Eigentlich sogar glaubwürdiger 😉

  16. Heb mal die Oberfläche auf die gleiche Höhe im Diagramm, dann hast du deinen Treibhauseffekt (in der lateralen Verschiebung). Dass zudem ÜBER den Wolken (bzw. der obersten, reflektiven Schicht) ungefähr die Schwarzkörper-Temperatur herrschen muss, habe ich schon weiter unten geschrieben. Und die beträgt bei der Erde etwa -18°, bei der Venus etwa -30°.

  17. Woran erkennst du einen Treibhauseffekt an diesem Bild, wo der CO2 Gehalt der beiden Atmosphären sich um etwa Faktor 250000 unterscheidet?
    Die paar Grad wärmer auf der Venus bei demselben Druck (1 bar) entsprechen ungefähr der stärkeren Sonneneinstrahlung.

    Meine Formel beschreibt exakt das, was ich gesagt habe. Verdrehe hier nichts!

  18. Du hast zwar eine Formel gegeben, die aber eben ganz etwas anderes beschreibt als das, was du zuvor behauptet hast.

    Was du eigentlich erklärst, ist die Temperaturabnahme mit der Höhe. Schön. Es geht aber nicht darum. Die Temperatur auf jedem Planeten wird mit fallendem Druck abfallen. Es geht aber darum, warum der Absolutbetrag der Temperatur auf der Venus so hoch ist, also warum sie im Mittel eine so warme Atmosphäre hat.

    Die Bodentemperatur hat zwei Ursachen: erstens, die direkte Sonnenstrahlung, die den Erdboden erreicht, zweitens, die Treibhausgase in der Atmosphäre, welche Wärme zurück halten. Ohne Treibhausgase hätte die Erde – bei gleicher Albedo – eine mittlere Oberflächentemperatur von -18 Grad. Die Venus ist oberhalb der Wolken sogar noch kälter, rund -30 Grad (weil sie sehr viel \“weisser\“ ist als die Erde und damit den grössten Teil der einfallenden Strahlung wieder ins All zurückgibt). \“Insgesamt\“ aber wird die Temperatur davon bestimmt, wieviel Energie die Atmosphäre aufnehmen kann. Und da spielt eben CO2 eine sehr grosse Rolle. Was du da über \“Sättigung\“ etc. erzählst, ist Unsinn, den kein Atmosphärenphysiker teilen würde (aber du weisst es natürlich besser?).

    Je mehr CO2 in der Atmosphäre vorhanden ist, desto mehr Infrarotstrahlung (von Objekten, die sich auf typische Umgebungstemperaturen aufgeheizt haben) kann absorbiert und reemittiert werden. Da die Atmosphähre für einige dieser Wellenlängen undurchlässig ist, kommen die Strahlen nicht weit weg, bevor sie absorbiert und reemittiert werden, so ähnlich, wie man mit einer Taschenlampe zwar in den dichten Nebel zünden, damit aber bloss die Umgebung aufhellen kann – es wird also mehr Licht \“zurückgehalten\“ als wenn der Nebel nicht da wäre. Auch hier gilt: je mehr Nebel, desto mehr Streuung, und genauso ist es beim CO2.

    Es ist ganz einfach eine geometrische Frage: Die Chance, dass ein vom Boden (oder einem bodennahen Objekt) abgestrahltes Infrarot-Photon der passenden Wellenlänge auf ein CO2-Teilchen trifft, ist grösser, wenn es viele davon gibt (weil die Teilchen gegenüber dem Raum, in dem sie sich bewegen, winzig klein sind, spielen \“Bedeckungen\“ praktisch keine Rolle und es kann daher auch praktisch keine Sättigung eintreten). Auf der Venus ist der Nebel sehr dicht, weshalb sehr viel IR-Strahlung zurückgehalten wird, was sich in einer hohen mittleren Temperatur äussert – die natürlich, wie in allen Atmosphären, mit sinkendem Druck nach oben abfällt.

    Deshalb kannst du auf einem erdgrossen terrestrischen Planeten jenseits von etwa 2 AU keine Oberflächentemperatur im Bereich von flüssigem Wasser erhalten, egal wie dicht die Atmosphäre ist. Die Temperatur nach unten wird zwar weiterhin zunehmen, aber das allgemeine Temperaturniveau ist soweit weg von der Sonne viel zu tief, um jemals auf 0°C zu kommen. Da müsstest du schon einen kleinen Gasriesen haben.

  19. Die Wolkenbildungsmöglichkeiten und die Atmosphärengase sind es letztlich, welche die Abstrahlung eines Planeten bestimmen. Nicht die Bodentemperatur (außer bei diathermen Gasen). Die Venus strahlt also nicht entsprechend ihrer Bodentemperatur von rund 500°C in den Raum ab. Die Wärmeabgabe wird praktisch (bei dichter Wolkendecke) von der Oberflächentemperatur und Dichte (Höhenlage) dieser Wolkendecke bestimmt. Darunter kann sich mehr oder weniger fast jede Bodentemperatur einstellen.

    CO2 und H2O, beide strahlend und auch kondensierbar, haben also schon eine Wirkung. Nur ist z.B. bei uns die Wirkung des CO2 bereits seit weitaus geringerem CO2 Pegel als heute,\“voll\“ ausgelutscht. Selbst eine Verzehnfachung bringt keine nennenswerte Änderung mehr. Erst dann würde sich eine Änderung zeigen, wenn CO2 auch wieder selbst Wolken bilden könnte.

  20. Ich habe dir eine Formel gegeben, mit der du selbst arbeiten und überprüfen kannst.

    Ich gebe dir noch eine Vorstellungshilfe, damit du den Zusammenhang/Mechanismus erkennst.

    Dir ist bekannt, daß beim adiabaten Komprimieren eines Gases dessen Temperatur ansteigt. Ebenso ist dir bekannt, daß beim adiabaten Expandieren eines Gases die Temperatur absinkt.

    Nun nimm einen drucklosen Luftballon (ähnlich Höhenballon), mit ideal isolierter Hülle und 20°C Gastemperatur, am Boden.

    Den lass nun Aufsteigen. Was passiert dabei? Er dehnt sich aus, die Gasfüllung expandiert und das Gas wird kälter.

    Umgekehrt, bringst du ihn wieder in Gebiete höheren Druckes, wird das Gas komprimiert und wieder heißer.

    Wenn du das mit einer Luftüllung machst und einer extrem leichten Hülle (gewichtslos), udn der Ballon sich im thermischen Gleichgewicht mit der Umgebung befindet, schwebt der Ballon in jeder Höhe. Ist seine Temperatur etwas höher als es der umgebenden Luft entspricht, weil er am Boden etwas erwärmt wurde, wird er in beliebige Höhen aufsteigen (Strahlung jetzt außer Acht gelassen).

    Da bereits auf einem sehr kurzen Luftlänge CO2 bei uns sehr hobe Absorbtion von Strahlung hat, kann nur die bodennahe Schicht CO2 mäßig aufgewärmt werden. 100m weiter geht das bereits nicht mehr. Auf der Venus ist diese wirksame Schichtdicke vielleicht 1mm dick.

    Hätte man ein vollkommen diathermes nichtkondensierbares Gas, z.B. Argon, würde sich eine Atmosphärentemperatur genau nach meiner Adiabatenformel einstellen. Die Bodengastemperatur entspräche dann genau der Oberflächentemperatur.

    Wie hoch der Bodendruck hierbei ist, spielt gar keine Rolle. Ob 0,1 bar oder 1000 bar.

    Anders sieht es aus, wenn kondensierbare Gase in der \“Luft\“ enthalten sind. Ganz \“schlimm\“ wird es, wenn der Boden durch ein diathermes Gas Abstrahlen kann und so eine Wolke trifft. Je nachdem, kann sich dann vielleicht gar keine Wolke bilden, wenn die Strahlung die gerade entstehende Wolke trifft udn damit die Kondensation wieder rückgängig macht.

    spuren von nichtdiathermem Gas, H2O und CO2, bewirken wegen der Strahlungsabschottung, daß sich überhaupt Wolken bilden können. Das muß man natürlich alles in Verbindung mit der Gesamtsituation sehen, also den temperatur- und druckabhängigen Kondensationsmöglichkeiten (Dampfdruckkurve).

  21. 😀 Das ist natürlich nicht das, um was ich dich gebeten habe. (und was machst du in einer wolkenlosen Atmosphäre?)

    Letztlich sagt deine Formel etwas über Wolken und ihre Höhe über Grund aus – aber damit kannst du nicht die Oberflächentemperatur selbst berechnen. Ich gebe dir folgende Daten: Ein Planet, eine Erdmasse, die Atmosphäre hat 90 bar Druck an der Oberfläche. Kannst du mir die Oberflächentemperatur aus diesen Werten berechnen? Wenn die Oberflächentemperatur wirklich nur vom Druck abhängen würde (wie du weiter unten behauptet hast), müsste das doch möglich sein…

  22. Ganz grob:
    Tboden = Tunterkante Wolke – 6 * (Abstand Wolke – Boden)

    Abstand in km.
    Bei einer unvermischten Atmosphäre müßte man etwa 10 K/km ansetzen, bei ähnlichen Gravitationsverhältnissen wie auf der Erde. Ansonsten nimmst du einfach die Adiabatengleichung, Temp = f(p,k). Das ist unabhängig vom Gravitationsfeld. T1 = T2*(p1/p2)^(k-1)/k
    Letzte Gleichung entspricht aber einem höheren (=>10K/km) Temperaturgradienten und gilt nur für eine Atmosphäre aus diathermem Gas. Bei nichtdiathermem Gas (H2O, CO2 u.a.) tritt dann bei Ungleichgewicht Konvektion auf, wobei sich die aufsteigenden wärmeren und die absinkenden kälteren Luftmassen etwas vermischen. Dadurch wird der Temperaturgradient vermindert.

    Wenn ich bei der Venus z.B. eine Wolkenhöhe von 50km über Grund und 90 bar Bodendruck, 1 bar oben und -10°C Wolkentemperatur unterstelle und einen Adiabatenexponenten (cp/cv) von 1.33, ergibt sich eine Bodentemperatur von 530°C.

  23. Ah, ein Treibhauseffekleugner bist du natürlich auch noch… Musste ja so sein…

    Dann stell doch mal einfach eine empirische Formel auf, mit der man die Oberflächentemperatur der Venus berechnen könnte, mal angenommen, man kennt nur die Atmosphärendichte. Wir vergleichen dann diese Formel mit anderen Planeten…

  24. Die Temperatur auf der Oberfläche hat nichts mit CO2 zu tun sondern mit der Athmosphärendicke/Masse und der Wolkenhöhe und Dicke. Ab Wolke nach unten nimmt die Temperatur ungefähr adiabatisch weiter und je tiefer der Boden unter den Wolken liegt, desto heißer wird er sein. Der Effekt von CO2 ist bereits bei allergeringsten Mengen ausgeknautscht. Erst wenn die CO2-Absorbtionslänge in die Größenordnung der Atmosphärenhöhe kommt, also bei geringeren CO2-Gehalten, macht sich CO2 etwas bemerkbar. Bei uns ist das dann etwa unterhalb von 10-20 ppm. Darüber ist der mögliche Effekt dann schon abgesättigt. Ob die Venus also 95% CO2 hat oder nur 0,0001% macht also keinen Unterschied.
    Treibhausgläubige sehen das natürlich anders.

  25. Wenn der Perihel in Plutoentfernung liegt, dann ist so ein Planet möglicherweise möglich, ja (siehe auch den Artikel zu den möglichen Planeten jenseits des Kuipergürtels).

    Was die Oberflächentemperatur angeht, in dieser Entfernung hilft alles CO2 nicht mehr. Fällt die Temperatur an der Wolkenoberseite nämlich unter einen bestimmten Wert (der allein von der Entfernung zur Sonne und dem Rückstrahlungsvermögen des Planeten bestimmt wird), bildet CO2 Eiskristallwolken, die blendend weiss sind und das Rückstrahlungsvermögen des Planeten erhöhen, so dass er noch weiter auskühlt. Man schätzt deshalb, dass Atmosphären von terrestrischen Planeten nicht weiter als ca 2 AU von der Sonne entfernt noch wärmere Temperaturen (über dem Gefrierpunkt von Wasser) halten können.

    Wer sein Weltbild einzig am eigenen Verständnis festmacht, wird letztlich an seinen eigenen Begrenzungen scheitern… Ein Mensch kann eben immer nur eine sehr begrenzte Menge wissen, verstehen, erkennen – der Versuch, alles zu wissen, zu verstehen und zu erkennen, muss scheitern. In einer Wissensgesellschaft hast du gar keine andere Wahl, als dich auf das Wissen, Verständnis und Erkenntnis anderer zu verlassen – durchaus kritisch, aber immer mit Vernunft.

    Die Schwierigkeit ist letztlich, aus all dem Wissen anderer das Richtige auszuwählen. Das kann nicht allen gleich gut gelingen.

  26. Es muß ja nicht sein, daß das Perihel in Erdnähe liegt. Solch eine Bahn wäre in der Tat nicht haltbar. Das gilt auch noch für ein Perihel in Saturnentfernung. Es genügt aber, wenn das Perihel etwa in Plutoentfernung liegt. Auch dann ist die Zählung der Sumerer bzw. der Annunaki noch richtig, wobei man denen wohl auch zugestehen muß, ihre eigene Definition von \“Planet\“ anwenden zu dürfen. Die Bahn ist dann ausreichend stabil und vor allem die Periode. Der Erde wird Nibiru unter diesen Umständen nicht mehr gefährlich.

    Ein Planet muß auch da draußen nicht stocksteif gefroren sein. Venus zeigt z.B., daß es auch anders geht. Deren Oberflächentemperatur liegt auch einige hundert Grad über dem Soll. Anscheinend kennst du dich mit der Wirkung einer Atmosphäre und Wolken noch nicht aus.

    \“Wir alle müssen uns in der Erkenntnis auf das Urteil anderer verlassen, das funktioniert ja auch gut:\“

    Für dich mag dieser Satz wohl gültig sein, weshalb bei dir die Gehirnwäsche auch vorzüglich funktioniert. Ich verlasse mich lieber auf meinen eigenen Kopf, auch wenn der schon alt und sehr gebraucht ist.

  27. Meine Ausführungen bezogen sich auf einen klassischen Himmelskörper, etwa so, wie ihn Sitchin beschreibt. Ein solcher Himmelskörper wäre heute problemlos sichtbar.

    Wenn du jedoch von einer ausserirdischen Raumstation fantasieren willst, ist das etwas ganz anderes, (je nach Grösse) was die Sichtbarkeit angeht. Im Prinzip bleibt die Forderung nach Belegen aber genauso erhalten… \“Wahrscheinlich\“ ist ein \“erster Kontakt auf der Südhalbkugel\“ nur dann, wenn deine Raumstation eine ganz bestimmte, bereits jetzt bekannte Bahn hat: welche denn? Grosse Halbachse, Exzentrizität, Neigung, Frühlingspunkt (plus: an welchem Punkt der Bahn befindet sie sich jetzt)? Erst mit diesen Angaben lässt sich eine Aussage über die Sichtbarkeit treffen. Sind dir diese Angaben bekannt? Wenn nein, würde ich vorschlagen, aufzuhören, nachzuplappern, was andere im Brustton der Überzeugung von sich geben und das eigene Gehirn anschalten. Wenn ja, bite Posten. Wir sehen dann weiter…

  28. Nibiru ist auch kein wirklicher Planet in dem Sinne mein Freund.
    Wenn es ein künstlicher Himmelskörper ist dann ist kein Leben auf der Oberfläche zwingend erforderlich. Dies schliesst auch die Bahnablenkung aus.

    \“Bei einem Durchflug im Jahr 2012 wäre dieser Nibiru bereits heute von Auge zu sehen!\“
    Kommt auf die Umlaufbahn an.
    Wahrscheinlich wäre ein erster Kontakt auf der Südhalbkugel, aufsteigend in den Norden mit der Zeit.

  29. In der Antike gab es mal zwei Philosophen, die darüber stritten wessen Sicht auf die Welt nun richtig sei.
    Am Ende starben beide unwissend weil sie nur über ihren Standpunkt diskutierten und nicht nach der Wahrheit des Lebens selbst suchten.
    Wir wären niemals so dumm, oder?

  30. Daswar genau das was ich erhofft habe, also mussich dir vollkommen Recht geben.
    Und wenn du ebensodieser Ansicht bist, so bin ich mir sicher, dass du deinen Text auf dieser Seite sicher demensprechend anpassen wirst.
    Ich habe schon zu viele Kollegen Windmühlen hinterherrennen sehen um doch zu wissen wie die Geschichte am Ende ausgeht.

    Beste Wünsche,
    AdanoS

  31. Sicher können unsere Vorstellungen falsch sein. Es gibt aber keinen Grund, zu vermuten, dass irgend etwas speziell falsch ist, wenn keine Belege dafür vorliegen. Wenn ich behaupte, dass bei mir im Garten ein unsichtbares rosarotes Einhorn lebt, das sich nur mir zeigt – kannst du das wiederlegen? Natürlich nicht. Ist es deswegen wahr? Das weiss niemand ausser mir. Ich kann versuchen, dich davon zu überzeugen, in dem ich dir Belege vorlege.

    Ja, ich übernehme Verantwortung für alles, was auf dieser Seite steht, mit Ausnahme der Kommentare… 😉

  32. Wie ich schon sagte ist es für eine weiter fortgeschrittene Zivilisation möglich weiterentwickelte Technologie zu besitzen, die uns einen Blick auf ihr \“Gefährt\“ verwehren. Wir wissen das zwar nicht, aber ausschliessen kann man das eben nicht… :/
    (Vor allem weil wir dabei sind ähnliche Technologien zu entwickeln.)
    Man kann zwar nicht behaupten was man will, aber man kann durchaus behaupten, dass Teile von unserem Wissen falsch sein könnten.
    Jeder der dem widerspricht hat Angst die Wahrheit zu erkennen und ist nicht für wissentschaftliche Arbeit geeignet.

    Du bist der Macher dieser Seite Bynaus, richtig?

  33. @AdanoS, es geht nicht darum, etwas, was \“über die heutige Wissenschaft hinaus geht\“ als nicht-existent darzustellen, sondern etwas, was längst hätte gesehen werden müssen, aber nicht gesehen wird, als Hirngespinst zu entlarven. Heute entdecken Teleskope bereits, wenn sie jenseits der Saturnbahn die allerersten Anzeichen von Aktivität zeigen – und gleichzeitig übersehen sie einen mehrere 1000 km grossen Körper? Jegliche dynamischen Betrachtungen sprechen dagegen, dass ein Objekt wie \“Nibiru\“ existieren könnte, das kann jeder mit dem \“Gravity Simulator\“ oder einem ähnlichen Programm problemlos nachvollziehen.

    Leider machen nur allzuviele den Fehler, aus \“Irrtümern\“ der Wissenschaft der Vergangenheit darauf zu schliessen, das jede beliebige wissenschaftliche Aussage falsch sei und man deshalb behaupten könne, was man wolle. Wissenschaft ist das vorläufig mögliche, das, was nicht von den Beobachtungen ausgeschlossen wird – wenn dies dann aber mal so ist, dann gibt es nichts, was diese Möglichkeit zurückholen könnte. Die Erde wird für alle Zeiten eine Kugel sein, die die Sonne umkreist: das lässt sich durch nichts mehr in Frage stellen. Genauso verhält es sich mit \“Nibiru\“.

    Was die \“mechanischen Computer\“ angeht, toll, aber das ändert nichts an der generellen Aussage: die allermeiste Technologie ist sehr jung. Wer einen mechanischen Computer bauen kann, der dann ein ganz spezielles Problem lösen kann, ist noch praktisch genauso weit davon entfernt, per Internet zu kommunizieren, wie der Höhlenmensch.

  34. @Thomas: Habe dich ursprünglich für den Verfasser des obigen Artikels gehalten, möge man mich entlasten..

    Ach und bevor ich es vergesse (was ich getan habe :)), wer denkt unsere heutigen technischen Geräte wären eine Sache der letzten beiden Jahrhunderte, der täuscht sich, schon die Griechen verfügten über (mechanische) Computer, mit denen sie die Laufbahnen der Planeten berechneten und andere Berechnungen auführten für die heutzutage elektrische Computer notwendig sind.
    Die meißten lachen wenn sie diese (mittlerweile endlich anerkannten) Fakten hören und wissen es durch (vlt jungblütiges) Temperament oder heuerer Hektik eben doch nicht besser.

    Dann muss ich anmerken, dass es zwar schadet sich nur auf die Erkentnisse anderer zu stützen, dass die Menschheit nur deshalb aufgehört hat Moos und Flechten von Steinen zu knabbern (wie dramatisch! *freu*) indem sie sich half und voneinander lernte. Man stelle sich einen Kollegen vor, der nochmals den gasförmigen Zustand von Wasser beweisen muss um von Niederschlag zu sprechen 😉

    Aber Bynaus, dazu sei auch gesagt, dass es immer leicht ist sich den Stand der Wissenschaft anzusehen und was auch nur weit genug darüber hinaus geht oder auch mit heutigen Erkenntnissen bricht als nicht-existent darzustellen.

    Also falls ich nicht plötzlich von einer riesigen Verschwörung \“um die Ecke gebracht\“ werde freue ich mich auf ertragreiche Kommentare, bis dann
    AdanoS

  35. Also Thomas, wenn du wirklich nach dem Spruch (Ich weiss, dass ich nichts weiss) hättest du ergo diesen Artikel gar nicht geschrieben, schliesslich kannst du nicht die Ansicht vertreten dass etwas hypothetisches nicht existiert.

    Die Wissenschaft hat immer nur dann Fortschritte gemacht, wenn sie ihren Verstand aus den so oft herbeigewünschten \“Goldenen Zeitalter\“ des universelllen Verständnisses herauskatapultiert hat und \“upps\“ etwas Neues fand…

    Ich sage lediglich dass es möglich sein könnte, dass (so wie wir Shuttles und Raumanzüge entwickelt haben) es für eine mögliche \“andere\“ Zivilisation durchaus plausibel klingt, dass diese Solches in größerem Stil entworfen haben. Haben wir das nicht vielleicht ebenfalls vor wo wir doch so gerne den Mars besiedeln wollen? ^^

    Sieh das Ganze doch mal etwas lockerer, wir werden ja schliesslich erfahren ob uns jemand besuchen kommt solange er nur den Schutzschirm ausschaltet, richtig? 🙂

    Gruß, ein Wissenschaftler
    (P.S.: Ich habe Descartes nie wirklich gemocht…)

  36. Wir alle müssen uns in der Erkenntnis auf das Urteil anderer verlassen, das funktioniert ja auch gut: ich kann ohne Bedenken in ein Flugzeug steigen, obwohl ich die Baupläne nicht selber durchgesehen und nachvollzogen habe.

    Es ist aber ein Unterschied, ob es für eine Sache einfach keine stützenden Beobachtungen gibt oder ob sie bereits durch Beobachtungen widerlegt wird. Die Entdeckung des schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstrasse wurde schon lange vermutet, niemand hätte dies zuvor als \“unmöglich, weil es keine Beweise gibt\“ bezeichnet, weil es einfach nichts gab, was vermuten liess, dass im Zentrum der Milchstrasse KEIN Schwarzes Loch sein könnte.

    Bei \“Nibiru\“ sprichen aber, wie im Artikel erwähnt, alle Beobachtungen direkt dagegen, dass der \“Planet\“ in der Form tatsächlich existiert. Denk mal darüber nach, Thomas: das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

  37. eine sache möcht ich hier mal anfügen, der mensch hat im laufe seiner entwicklung,sei sie positiv oder negativ. ist mal dahingestellt eine ganz sichere erfahrung gemacht. sowohl in der moderne als auch in der mystik.
    ich weiß das ich nichts weiß.
    das ist die einzig für uns menschen und vor allem für forscher, einstellung.

    egal ob das hier diskutierte thema nun eine substanz hat oder nicht. stelle ich hier mal fest das ihr alle sehr auf euren menschenverstand bedacht seid. die summe aus euren bisherigen erfahrungen die zum größten teil nicht mal von euch selbst stammt sonern von anderen. eure sogenante beweißführung stützt sich also nicht auf eure eigenen erlebnisse und erfahrungen, sondern auf das wissen anderer. das würde mir mal zu denken geben.

    die geistige entwicklung der menscheit hat noch nie von solch einer grundeinstellung profitiert.

    im september 2002 haverivizierten astronomen ein weiteres schwarzes loch im zentrum unserer milchstrasse und nannten es \“sagittarius B.— damit haben wohl die wenigsten gerechnet und sicher wärt ihr die ersten gewesen wenn man diese vermutung im jahr 1999 gehabt hätte die ersten gewesen die das als \“ dummheit \“ bezeichnet hätten. weil es ja keine beweise gibt. vor 150 jahren wurde die die elektrizität festgestellt und zwar in einem bereich von wenigen milli volt. heute betreiben wir anlagen die mehrer hundert megawatt erzeugen können.

    macht euch mal eure eigenen gedanken dazu….

    ach übrigens fehlten auch damals berichte über das vorhandensein von elektrizität.

    der mensch ist das was er glaubt. viel spaß beim forschen.

  38. Sitchin gibt in seinem Buch \“Der zwölfte Planet\“ eine Perihel-Passage für das Jahr 3800 v.Chr. an, so dass sich die darauf folgende um das Jahr 200 v.Chr. ereignet haben müsste. Für den fraglichen Zeitraum (Punische Kriege bzw. frühe Han-Dynastie) gibt es jedoch keinerlei Berichte über das Auftauchen eines neuen Planeten bzw. über die Landung von Göttern. Entweder haben die Einwohner Nibirus die Raumfahrt verlernt oder (was wahrscheinlicher ist), es hat sich kein Perihel Nibirus ereignet, weil es diesen hypothetischen Planeten ausschließlich in der Phantasie Zecharia Sitchins gibt. Bis zum Jahr 3400 (der nächste zu erwartende Periheldurchgang, nicht im Jahr 2012!) dürfte genügend Zeit vorhanden sein, um die Existenz Nibirus nachzuweisen, wenn es ihn dennoch geben sollte. Mit darauf wohnenden \“Göttern\“ dürfte allerdings nicht zu rechnen sein …

  39. Natürlich ist sie neuzeitlich, und natürlich konnten die Sumerer Pluto nicht kennen, da sie keine Teleskope hatten. Die Einteilung stammt von Sitchin selbst (als Buchtitel). Aber damit Sitchins Geschichte Sinn macht, musste er ja zeigen, dass die Sumerer astronomisch mindestens so weit waren wie wir (es ginge ja nicht an, dass sie zwar den \“Planet X\“ kennen, aber nicht Pluto – zu dumm nur, dass man erst seit den späten Neunzigerjahren weiss, dass man Pluto schon gar nie als Planet hätte zählen dürfen…), sie mussten ja sogar \“mehr\“ über das All wissen als wir, damit die Geschichte vom zwölften Planeten, den sie kannten und den wir \“noch nicht kennen\“ Sinn macht…

  40. Die Summerer(die ja nicht mitbekommen haben, dass das Objekt \“Pluto\“ den Planetenstatus verlor 😉 ) hatten doch, historisch gesehen, gar keine Teleskope um diesen überhaupt erst zu entdecken.

    Ich kenne mich mit der Geschichte des Teleskopbau (leider) nicht so aus, aber diese Einteilung(\“12. Planet\“) scheint mir arg neutzeitlich. Wurde wirklich behauptet sie kämme von den Summerern?

  41. Respekt, Bynaus!
    Ich könnte nicht die Energie aufbringen, mich so intensiv mit New-Age-Mythen zu beschäftigen und dann noch eine ausführliche Widerlegung zu schreiben. Und wie bei der Alkyone-Geschichte, mit der wir uns kürzlich beschäftigt haben, werden sich \“wahre Gläubige\“ leider durch nichts überzeugen lassen. Ein Kampf gegen Windmühlen, traurig aber wahr.

  42. Ich persönlich schätze aufgrund meiner bisherigen Auseinandersetzung mit dem Thema die Chance relativ gross ein, dass es in der inneren Oortschen Wolke noch erstaunlich grosse Objekte geben könnte. Nicht wegen der angeblichen Periodizität (sie ist heute noch stärker umstritten als früher), sondern vor allem wegen dem Kuiper-Kliff (dem abrupten Ende des Kuipergürtels) sowie aufgrund von Planetenbildungsmodellen – einige dieser Modelle funktionieren besser, wenn es noch weitere \“gescheiterte Gasriesenkerne\“ wie Uranus und Neptun gab und einige von ihnen aus dem Sonnensystem geschleudert wurden – bloss, wohin? In die Oortsche Wolke oder gleich in den interstellaren Raum? Braune Zwerge und Rote Zwergsterne lassen sich mittlerweile mit einiger Sichheit ausschliessen. Jupitergrosse Planeten sind erst ab einer Entfernung von 200 AU und mehr mit den bisherigen Beobachtungen verträglich, \“Neptune\“ sind natürlich erst recht denkbar. Mich würde es nicht überraschen, wenn wir in 100 Jahren von einigen Planetengrossen Körpern in der Oortschen Wolke wüssten – das würde unser Bild vom Sonnensystem wohl drastisch erweitern…

    Möglicherweise werde ich dazu mal auf Planeten.ch eine ausführlichen Text schreiben.

  43. Gut aufgezeigt, was jeder \’normale\‘ Wissenschaftsinteressierte natürlich weiß, aber wie bei den Kreationisten auch werden echte Anhänger der Planet-X-Hypothese sich nicht durch die lückenloseste Beweisführung umstimmen lassen… Manche Menschen brauchen sowas, aber was solls, lass die ihr Pendel schwingen und glücklich sein 🙂

    Was mich interessieren würde: Wie wahrscheinlich ist denn die Existenz von planetengroßen Objekten mit wenig exzentrischen Umlaufbahnen im äußersten Sonnensystem, also evtl. sogar jenseits des Kuipergürtels? Hätte man solche Körper mittlweilse zwangsläufig entdeckt oder wäre da noch die eine oder andere Sensation drin? Es werden ja immer wieder einige Anzeichen genannt, z.b. die abrupte äußere Grenze des Kuipergürtels, die ungleich verteilte Eintrittsrichtung von Kometen ins innere Sonnensystem oder auch die großen Artensterben (regelmäßig) alle ~63 Mio. Jahre…
    Was für Brocken könnten sich da vor unserer Beobachtung bisher noch versteckt haben, Gasriesen ja wohl kaum oder?
    gruß anac

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