Mars, einfach?

MarsOne ist eine nicht-staatliche Organisation, die im Jahr 2023 vier Menschen zum Mars schicken will – ohne Rückkehrmöglichkeit. Diese Pioniere, die alle zwei Jahre von vier weiteren Menschen verstärkt werden, sollen den ersten menschlichen Aussenposten auf dem Roten Planeten aufbauen. Der Plan hat jedoch ein grosses Problem: Energie.

MarsOne besteht aus einer Gruppe von (vorwiegend) niederländischen Ingenieuren, Unternehmern und Wissenschaftlern, deren Ziel es ist, die erste permanente Mars-Basis aufzubauen (und nebenbei auch den ersten Menschen zum Mars zu schicken). Gelingen soll dies mit etablierter Technik, zu Kosten von etwa 6 Milliarden Dollar. Die Finanzierung soll über das „grösste Medienevent der Geschichte“ finanziert werden, welches MarsOne rund um die Mission herum inszenieren will: „Big Brother“ auf dem Mars (der Entwickler des ursprünglichen Big-Brother-Formats ist Teil des Kernteams von MarsOne), aber nicht nur. Die ersten Pioniere (jeder kann sich bewerben!) sollen – wohl nach einer Vorselektion – in Fernsehshows von den Zuschauern ausgesucht werden, Filmrechte vor und während der Mission sollen weltweit verkauft werden.

Der Plan sieht vor, im Jahr 2016 eine „Supply Mission“ (Versorgungsmission) zum Mars zu schicken: Eine SpaceX-Dragon-Kapsel mit Bremstriebwerken soll 2.5 Tonnen Versorgungsgüter (Werkzeuge, Ersatzteile, Trockennahrung) für die späteren Astronauten auf dem Mars landen. Zwei Jahre später soll ein Rover zur Ermittlung der besten Stelle für die exakte Position der Marsbasis auf dem Mars landen (in der Nähe der ersten Kapsel). Der Rover wird später als „Traktor“ für allerlei Arbeiten rund um die Basis verwendet. Bis 2021 sollen dann weitere SpaceX-Dragon-Kapseln landen: zwei sind für die Lebenserhaltung verantwortlich, zwei enthalten Versorgungsgüter und einen zweiten Rover, und zwei sind als Wohnbereiche vorgesehen. Die Kapseln landen relativ nahe beieinander und werden dann von den Rovern an dieselbe Stelle transportiert. Im Jahr darauf wird das Mars-Transfer-Raumschiff im Orbit zusammengebaut – im September 2022 sollen die ersten vier Astronauten darin die Erdumlaufbahn in Richtung Mars verlassen. Sie landen 2023 und nehmen die Station in Betrieb. Alle zwei Jahre sollen weitere 4 „Siedler“ folgen.

Was fällt auf? Eine Rückkehr der Astronauten ist nicht vorgesehen! Was für eine staatliche Organisation undenkbar wäre (schliesslich sollen die Raumfahrt-Helden fürs symbolische Happy-End erfolgreich zurückgebracht werden – allerdings wurde das Konzept der Einweg-Mission zum Mars auch schon von Buzz Aldrin laut angedacht), ist für eine private Institution kein Problem: Denn schliesslich verlassen die Pioniere die Erde im vollen Bewusstsein, dass sie den Rest ihres Lebens auf dem Mars verbringen könnten. Da man keiner mündigen Person verbieten kann, sich – im vollen Bewusstsein um die Risiken, z.B. im Fall einer Krankheit – auf so etwas einzulassen, ist die Sache aus meiner Sicht ethisch unbedenklich. Alle Menschen müssen sterben, ob auf der Erde oder auf dem Mars. Wer in ein fernes Land auswandert, insbesondere wenn es sich dabei um ein Entwicklungsland handelt, tut das ebenfalls im vollen Bewusstsein um die Risiken: er nimmt sie in Kauf, weil er sie einem höheren Ziel unterordnet – genauso wäre das auch bei den Marssiedlern. Problematisch wäre es wohl eher dann, wenn eine der Mars-Siedlerinnen (es sind jeweils zwei Männer und zwei Frauen pro Flug vorgesehen) schwanger werden würde, insbesondere wenn sich herausstellen würde, dass unter Marsbedingungen (z.B. verringerte Gravitation) eine Schwangerschaft problematischer verläuft als auf der Erde, oder auf diese Weise keine gesunden Kinder zur Welt kommen können (was ich angesichts des Umstands, dass ein Fötus sich ohnehin im Wasser schwimmend entwickelt, für unwahrscheinlich halte) oder dass eine natürliche Entwicklung der Muskeln und Knochen nach der Geburt nicht möglich ist (was ich nicht ausschliessen will). MarsOne macht auf der Webseite deutlich, dass sie deshalb Schwangerschaften in den ersten Jahren unter allen Umständen vermeiden wollen. Dafür sollen entsprechende Experimente mit Tieren durchgeführt werden. Die Frage von Marskindern und ihrer Zukunft wird sich aber zumindest langfristig stellen.

Der Verzicht auf die Rückkehrmission macht die Mission denn auch so enorm viel günstiger als die angedachten NASA-Missionen zum Roten Planeten, die mit Kosten von bis zu 500 Milliarden Dollar fast hundert Mal teurer sind. Dies hat damit zu tun, dass die Rückkehr, bzw. die Fähigkeit des gesamten Konzepts, die Astronauten vom Mars auch wieder zur Erde zu bringen, der bei weitem teuerste Teil des Plans darstellen. Dies hat zum Beispiel damit zu tun, dass jedes Kilogramm Treibstoff, das für den Flug nach Hause benötigt wird, entweder zunächst zum Mars transportiert werden muss (unter hohem Treibstoffaufwand), oder vor Ort produziert werden muss, was komplexe, ferngesteuerte Treibstoffherstellungsanlagen auf der Marsoberfläche erfordert. Erschwert wird das ganze auch dadurch, dass der Marslander sowohl in der Lage sein muss, auf dem Mars zu landen, als auch wieder aus eigener Kraft in den Marsorbit zurückzustarten. Das macht ihn komplexer als jedes bisher gebaute Raumfahrzeug (der Mondlander etwa musste nicht mit einer Atmosphäre klarkommen). Die SpaceX-Dragon-Kapseln im MarsOne-Plan müssen nur eines: auf dem Mars landen (mit Red Dragon ist übrigens eine solche Mission bereits von anderer Seite her angedacht worden). Schliesslich verlässt sich MarsOne darauf, alle Komponenten mit der Falcon Heavy Rakete starten zu können, die viel günstiger werden soll als die heutigen und künftigen NASA-Raketen.

Aus meiner Sicht hat der Plan jedoch ein grosses Problem, der nichts mit ethischen Bedenken oder Kosten zu tun hat, sondern mit Energie. Für die Energieversorgung sieht MarsOne ausrollbare Solarzellenflächen vor, die von den Rovern auf dem Boden ausgelegt werden. Kombiniert werden sie Batterien, die tagsüber aufgeladen werden und die Kolonie in der Nacht mit Strom versorgen. Das ist grundsätzlich kein schlechter Plan. Auf dem Mars scheint – von gelegentlichen Staubstürmen abgesehen, die Sonne ziemlich konstant, Solarzellen sind einfach in der Wartung, im Transport und günstig in der Herstellung (auf der Erde), im Gegensatz zu, sagen wir, einem kleinen Atomreaktor (Verbrennung von fossilen Stoffen funktioniert ohne Sauerstoff in der Atmosphäre nicht, Geothermie ist auf dem Mars vernachlässigbar, genauso wie Wind – Solarenergie ist deshalb die logische Wahl). Ich habe jetzt nicht im Sinn, abzuschätzen, wie gross die benötigte Solarzellenfläche für eine realistische Versorgung der ersten vier Astronauten ist. Ich unterstelle einfach mal, dass MarsOne diese Abschätzung sorgfältig vorgenommen hat und zum Schluss gekommen ist, dass die nötige Versorgung realistisch machbar ist.

Das Problem liegt vielmehr darin, dass der Mars (wie praktisch alle Oberflächen im Sonnensystem) energetisch gesehen eine ziemlich „tote“ Landschaft ist. Es gibt, ausser der Sonnenstrahlung, kaum nutzbare Energiepotentiale. Leben in jeder Form erfordert Energie – und diese Energie beziehen Lebewesen aus Energiepotentialen. So ist die Energie, die in chemischer Form gespeichert in Nahrung und Luftsauerstoff steckt, etwas grösser als die Energie, die in chemischer Form gespeichert in den Abbauproduktion CO2 und H2O steckt – die Energiedifferenz wird vom Körper zur Erhaltung der Lebensfunktionen genutzt. Auf der Erde sorgen Pflanzen via Photosynthese dafür, dass in den meisten Gegenden der Erde eine grosse Menge Energie in gespeicherter Form zur Nutzung (etwa als Nahrung, oder als Brennholz) bereit steht. Zum Beispiel in der Form von Bäumen.

Bäume und andere Pflanzen waren in der Geschichte der Kolonisation immer von grosser Bedeutung. Wenn wir uns vorstellen, wie die verwegenen Siedler (irgendwann im 16. Jahrhundert) nach Monaten der Schifffahrt an Land gehen, um ihre Kolonie aufzubauen, was tun sie da wohl als erstes? Sie suchen eine Wasserstelle, schlagen ein paar Bäume, bauen sich eine erste Unterkunft, jagen ein paar Tiere und braten sie über dem Feuer. Dies alles funktioniert nur, weil die Siedler vor Ort eine grosse Menge bereits vorhandener und in einfacher Form freisetzbarer Energie nützen können. Auf dem Mars gibt es nichts vergleichbares: er gleicht in dieser Hinsicht einer Wüsteninsel ohne fruchtbares Land. Die Siedler im 16. Jahrhundert wären bei diesem Anblick mit Sicherheit weitergezogen…

Natürlich werden die MarsOne-Siedler ihren unmittelbaren täglichen Energiebedarf aus Solarzellen decken können. Doch diese Energiequelle ist nicht besonders flexibel: jede zusätzliche muss von der Erde eingeflogen werden. Es wird eine Menge Wachstum erforderlich sein, bevor die Siedlung ihre eigenen Solarzellen herstellen kann – doch genau für dieses Wachstum sind grosse Mengen an Solarzellen notwendig. Wenn man sich konkret überlegt, wie die Mars-Siedlung denn genau wachsen soll, wird klar, welch ein Nadelöhr die Energieversorgung darstellt: Mehr Wohnraum erfordert den Bau von (luftdichten) Gebäuden. MarsOne sieht als mittelfristiges Ziel den Bau einer Ziegelei vor. Diese wird Energie benötigen (hohe Temperaturen, Sauerstoff). Will man Glasfenster oder Kunststofffenster (etwa für Gewächshäuser) einfügen, erfordert dies ebenfalls Energie (Gewinnung von Siliziumglas aus dem Boden durch Schmelzen oder chemische Trennung von Kohlenstoffverbindungen aus der CO2-reichen Atmosphäre). Metalle (z.B. Eisen) müssten aus dem Boden gewonnen werden – wieder unter grossem Energieaufwand (Elektrolyse). Bei einer irdischen Kolonie auf einer tropischen Insel ist das alles kein so grosses Problem: Bäume gibt es ja in der Regel mehr als genug (diese sind gleichzeitig ein hervorragendes Baumaterial, gerade weil die „Lebenserhaltung“ von der Umgebung gewährleistet wird).

Was bedeutet dies? Ich halte es für durchaus möglich, dass es MarsOne gelingen wird, Menschen zum Mars zu schicken (ob zu diesen tiefen Kosten, sei mal dahingestellt). Ich halte es aber für äusserst unwahrscheinlich, dass eine allein von Solarzellen versorgte Station in der Lage sein wird, aus eigener Kraft nennenswert zu wachsen. Genaugenommen sagt MarsOne nicht, dass eine wachsende Siedlung der Plan ist: der Plan ist der Bau eines ersten Aussenpostens (wörtlich: „Settlement„, dh, Siedlung). Aber es schwingt, zumindest unterschwellig, immer die „Siedlerromantik“ mit – hier machen wir den ersten Schritt, erst diese Basis, dann den ganzen Mars! Das ist jedoch, angesichts der fundamentalen Unterschiede zwischen dem Mars und einer tropischen, fruchtbaren Insel eine unrealistische Sicht der Dinge. Eine solche Entwicklung würde vielleicht dann möglich, wenn der Siedlung eine wesentlich leistungsfähigere Energiequelle zur Verfügung stünde, wie etwa ein kleiner, wartungsfreier Atomreaktor (der derzeit allerdings nur auf dem Papier existiert). Ein solcher Reaktor könnte den Ausbau der Siedlung unterstützen, bis sie genügend gross (und komplex) ist, um selbst Solarzellen im grossen Stil herzustellen (da es auf dem Mars keine nennenswerten Uranvorkommen geben sollte, wären die Siedler ohnehin langfristig auf den Import von Uran z.B. von der Erde, vom Mond oder von Asteroiden angewiesen – bei Sonnenenergie hingegen ist echte Autarkie auf dem Mars möglich). Doch so, wie die Siedlung jetzt geplant ist, wird daraus nie viel mehr werden als das Äquivalent einer Antarktisstation – bloss ohne jegliche staatliche Unterstützung. Was wohl mit den mutigen Marssiedlern geschehen wird, wenn Big-Brother-Mars wegen zu schlechter Quoten abgesetzt wird? Wer bezahlt dann für den Import von neuen Solarzellen?

51 Kommentare

  1. @ Petra

    Die Bezeichnung war keinesfalls als Beleidigung gedacht.
    Aber dramatische Formulierungen sind einfach nötig um den Argumenten entsprechenden Nachdruck zu verleihen. Das solltest du nicht persönlich nehmen. Trotzdem bitte ich um Entschuldigung.

    Und @ Matthias, mit Verlaub, pensioniert NASA Astronauten sind genau das ! Natürlich sind sie bereit das zu tun ! Was hätten sie denn zu verlieren ?
    Ich stelle auch garnicht in Frage dass man jemand findet der es tut, davon bin ich sogar überzeugt.

    Das ändert aber nichts an den Konsequenzen !

    Weshalb ich meine freie Meinung vertrete das solche Vorhaben der bemannten Raumfahrt großen Schaden zufügen ! Das sieht nur durch die rosa Brille gut aus. Weshalb das so auch nicht stattfinden wird.

  2. In einem freien Land darf eben jeder seine Meinung haben.

    Für die Blumen “ Lebensmüde Pensionisten in Torschlusspanik “ bedanke ich mich artig.

    Vielleicht besucht du mal den VHS-Kurs “ Wie poste ich in Foren ohne persönliche Beleidigung „.

  3. @Der Beobachter: Allein der Umstand, dass es pensionierte Astronauten gibt, die ohne zu zögern bei einer solchen Mission mitmachen würden, zeigt doch, dass es nicht nur Verrückte und Verzweifelte sind, die sich von dieser Idee begeistern lassen. Claude Nicollier war auf vier NASA-Missionen, und trotzdem würde er, wie er in dem oben verlinkten Artikel sagte, sofort mitfliegen.

    Und komm bitte nicht mit den hungernden afrikanischen Kindern (schon fast ein Klischee). Es gibt so viele „nutzlose“ Dinge in dieser Welt, für die jährlich Unmengen (z.T. hunderte von Milliarden Dollar) an Geld ausgegeben werden (man denke nur schon an Haustiere…). Wenn Menschen für Afrika spenden wollen, sollen sie – andere werden für eine Marskolonie spenden wollen, ohne jeden Zweifel: und sie haben das genauso volle Recht dazu.

  4. Amundsen und Scott wären nicht zum Südpol gegangen wenn sie dort bleiben und sterben hätten müssen, nur um die ersten zu sein. Sie waren ja keine Schwachköpfe. Und sie wären heute auch keine Helden wenn sie es derart geplant hätten, sondern höchstens ein Kuriosum.

    Bemannte Raumfahrt darf kein Himmelfahrtskommando sein ! Und es darf ihm auch kein „ich hab Nichts mehr zu verlieren, mir ist egal wo ich Sterbe“ Image anhaften. Man würde sich schnell fragen warum man solchen Menschen so viel Geld zur Verfügung stellen soll.

    „Dann könnte es so ergehen wir bei den Mondlandungen. Beim ersten Mal war es noch interessant, beim 2 Mal guckte schon niemand mehr hin“

    Was denkst du wie lange eine Marssiedlung interessant wäre ? Und diese Frage ist wichtig, da sich MarsOne ausschließlich aus dieser Neugier finanzieren möchte. 2, vielleicht 3 Flüge lang ? Das sind ohnehin schon 6 Jahre.
    Und dann ? Wer soll es dann bezahlen ? Denkst du das man dem Projekt dann die Steuermilliarden hinterher wirft ? Während in Afrika Kinder verhungern, die mit ein paar Dollar gerettet werden könnten ? Mit welchem Recht sollte diesen Menschen ein solcher „Rettungsaufwand“ zuteil werden, wo sie doch billigend in kauf nahmen das sie verfrüht Sterben könnten ?

    Nein, nein. Solche Diskussionen darf es um die Bemannte Raumfahrt herum nicht geben. Das wäre ganz schlecht und ihr jähes Ende.

    „Ferner bin ich der Überzeugung, dass eine solche Mars to stay Kolonie die Entwicklung leistungsfähiger Raumfahrzeuge beschleunigen wird“

    Das glaube ich nicht. Den das Produkt von MarsOne ist Werbequote und nicht Raumfahrt.
    Die Raumfahrzeuge müssen also so billig wie es eben geht, so interessant wie möglich gemacht werden. Das ist das Geschäftsmodell.
    Dass dabei Menschen den Mars betreten ist mehr oder weniger ein Nebenprodukt, das dazu dient interessant zu sein. Eine vernünftige Geschäftsführung müsste aber auf das Produkt fokussiert bleiben, die Quote. Bessere Schiffe kommen in so einem Geschäftsplan da nicht vor, es sein den besser heißt billiger.

    „Und damit auch um den ersten Schritt der dauerhaften Präsenz der Menschen im Sonnensystem.“

    Dazu sind wir heute nicht in der Lage. Und der mit Abstand vernünftigste erste Schritt um diese Fähigkeiten zu entwickeln ist der Mond, und nicht der Mars.

    Auch ich bin der Meinung das wir so bald wie möglich zum Mars fliegen sollten. Aber wenn dann bitte ordentlich.
    Der Idee ein paar lebensmüde Pensionisten mit Torschlusspanik, privat finanziert, auf nimmer wiedersehen in den Himmel zu schießen kann ich beim besten Willen nichts positives abgewinnen. Ich denke dass so etwas eher negative Konsequenzen für die bemannte Raumfahrt hat.

    Es werden wirtschaftliche Interessen sein die uns in den Weltraum bringen, so wie sie uns einst über die Ozeane gebracht haben. Und wenn dann die geeigneten Mittel zur Verfügung stehen, dann wird auch jemand den Mars betreten, und zurückkommen. So wie Amundsen es am Südpol getan hat, sobald es die Möglichkeiten gab ihn dort hin zu bringen, die aber nicht speziell dafür entwickelt wurden.

    „Vielleicht machen es die Chinesen ?“

    Ein Wettlauf wäre wohl das Beste für einen frühen Marsflug. Hätte es den nicht zum Mond gegeben wäre gut möglich das wir bis heute nicht betreten hätten.
    Das wären dann bestimmt auch Rückholmissionen, denn etwas anders will sich bestimmt keine Nation auf die Fahnen heften. Das war auch beim Mond schon so, den auch dort wäre eine Einwegmission bestimmt leichter gewesen. Aber Kamikaze sind nur in Japan Helden 😉

  5. Noch eine Gedanke im Nachtrag. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe will Mars one ca. 2023 die ersten Menschen auf den Mars schicken. Privat organisiert und finanziert. Also in ca. 10 Jahren.

    Nasa, Esa etc. planen bzw halten die erste Rückholmission in ca. 25 Jahren für möglich. ( es waren vor 30 Jahren auch schon 25 Jahre ).

    Aber wir dürften uns einig sein, ob es gemacht wird oder nicht, dass in 25 Jahren die Technik für Rückflüge vom Mars zur Verfügung steht.

    Und wie bereits im vorangegangenen Posting gesagt, bin ich überzeugt, dass ein Mars to stay bzw. Mars one Aussenposten, welcher ja auch permanent ausgebaut werden soll, die Entwicklung von Rückflugraumschiffen beschleunigen wird. Da kommt eine Eigendynamik ins Spiel. Auch mit kommerziellem Hintergrund sicherlich. Why not ?

    Es gibt also theoretisch für die ersten Marssiedler nach ca. 15 Jahren eine erste Chance zur Rückkehr.

    Vielleicht machen es die Chinesen ? Was, glaubt ihr, machen die Amis, wenn die Chinesen in 20 Jahren bemannte Marsmissionen durchführen ?

    Und sicher ist, wer bemannte Marsflüge beherrscht ist Technologieführer auf der Erde. Und Weltmacht Nummer 1.

    Das war vor mehr als 40 Jahren bei den Mondlandungen nicht anders. Damals haben die Amis ihre Überlegenheit gezeigt. Mit allem Prestige was ihnen das gebracht hat.

  6. Ungeduld ? Ja, auch. Forscher und Pioniere waren immer ungeduldig. Amundsen und Scott waren ja nicht verpflichtet, schon 1911 zum Südpol aufzubrechen. Sie hätten ja auf die Erfindung von Hubschraubern und GPS waren können.

    Und noch etwas, es ist eine fundamentale Frage die ja auch Buzz Aldrin stellt. Bei dem riesigen Aufwand, warum nur einige Monate auf dem Mars bleiben ?

    Dann könnte es so ergehen wir bei den Mondlandungen. Beim ersten Mal war es noch interessant, beim 2 Mal guckte schon niemand mehr hin und die Sache schlief mangels Interesse ( und damit Geldzuweisungen ) ein. Ich bin Zeitzeugin der gesamten Raumfahrt seit dem ersten Sputnik.

    Bei Mars zu stay geht es um den ersten Schritt einer dauernden Besiedlung des Mars, bzw., zumindest einer dauerhaften Aussenstation dort. Und damit auch um den ersten Schritt der dauerhaften Präsenz der Menschen im Sonnensystem.

    Das ist eine ganz andere Qualität und Zielsetzung als mal eine Stippvisite.

    Überlasst doch die Entscheidung den Persönlichkeiten, die daran Interesse haben und diesen Weg gehen möchten. Es wird ja niemand gezwungen.

    Ferner bin ich der Überzeugung, dass eine solche Mars to stay Kolonie die Entwicklung leistungsfähiger Raumfahrzeuge beschleunigen wird, welche dann auch später einmal eine Rückkehrmöglichkeit offerieren, für den, der dies möchte.

    Und ich bin der Überzeugung, dass die Menschheit eine Kolonie auf dem Mars nicht zugrunde gehen lassen wird sondern mit dem nötigen Nachschub versorgen wird.

    Das ist in meinen Augen kein Himmelfahtskommando sondern ein sinnvoller erster Schritt zur langfristigen Erforschung und einer dauerhaften Präsend der Menschheit auf dem Mars.

    Wahrscheinlich der einzig richtige und sinnvolle Schritt, welcher eine Dynamik entwickeln wird.

    Nach der Mondlandung nachte man, na, 20 jahre später sind wir auf dem Mars. Das wäre dann 1989 gewesen. Nichts war. Statt dessen verpulverte man das Geld im Irak mit Tausenden von Opfern.

    Nein, man darf nicht warten bis zum Sanktnimmerleinstag. Mutige Menschen müssen einen ersten Schritt tun. So wie es schon immer war.

    Ud was ist denn an einem Leben dieser ersten Pioniere auf dem Mars so furchtbar ? Man hat doch alles bzw. wird sich dies aufbauen. Und man hat Zeit, dem Mars richtig zu erkunden, mahr als eine Paarmonatsmission.

    Von mir aus soll man dies auch vermarkten, wenn es anders nicht zu finanzieren ist und die Regierungen der Erde ihr ( unser ) Geld lieber in Waffensysteme und Massenvernichtungswaffen stecken.

  7. @Petra

    Es geht hier meiner Meinung nach nicht um Pioniergeist irgend einer Art, oder um Kaskomentalität.
    Es geht hier lediglich um Ungeduld. Es wäre ja nicht so das wir Menschen vom Mars, mit einer sorgfältig gestalteten Mission nicht auch wieder zurückbringen könnten. Wir können das !

    Der einzige Grund, und wirklich der einzige, für eine One Way Mission ist die Ungeduld. Der schlichte Umstandt dass das technisch und finanziell der leichere Weg ist.

    „Und es gilt, den Menschen ein kosmisches Bewusstsein zu vermitteln“

    Genau dieses Bewusstsein sollte nicht damit Anfangen das wir Menschen wegen unserer Ungeduld in den Tot schicken. Ich möchte garnicht wissen welche gesellschaftlichen Auswirkungen es hat wenn sich die ersten Menschen auf dem Mars leidensbedingt die Giftkapsel verpassen. Wozu soll das bitte gut sein ?

    Auch wenn sich einige ältere Semester so einen wildromantischen sinngeladenen Lebensabend vorstellen, ändert das nichts an diesen Tatsachen. Es ist der falsche Weg. Es ist moralisch und ethisch falsch sich aus Ungeduld zu so etwas hinreißen zu lassen.

    Wie schon gesagt, es gibt keinen Grund zur derartig unangebrachter Eile. Eine „Husch-Pfusch, wir schicken dich mal schnell zu Mars, du willst ja ohnehin nicht zurück“ – Mission ist total unangebracht.
    Wir sollten uns die Zeit und Mühe nehmen das ordentlich zu tun. Das ist der einzig richtige Weg wie ich meine.

  8. Kaskoversicherte Wohlstandsbürger werden die Motivation von Menschen mit Pioniergeist wohl nie verstehen.

    Was trieb die Entdecker früherer Jahrhunderte hinaus ? Eine unstillbare Neugierde auf das Unbekannte. Dafür haben sie Lebensgefahr, Hunger, Durst, Krankheit, Ungeheuer, Riesenkraken, Seeschlangen etc. in Kauf genommen. Sie sind auf Nusschalen ins Ungewisse hinaus gesegelt, auf die Gefahr hin, am Ende der Welt von der Scheibe zu kippen…..

    Und bei Mars to stay ? ( ich verwende diesen Begriff lieber als Mars one )

    Eine Reise mit kalkuliertem Risiko. Und keineswegs ins Unbekannte. Die besten Ingenieurleistungen, welche die Menschheit heute zu bieten hat im Rücken Kein Selbstmordkommando, sondern kalkulierte Auswanderung. Gefahr ? Ja, natürlich. Aber lauert Gefahr nicht täglich auf uns ? Überall ? Aber, kein Hunger, kein Durst, medizinische Versorgung ( ein Arzt muss zur ersten Crew gehören ), Unterhaltung, jederzeit Kontakt zur Erde, Filme, Video, Internet. Ein mit der Zeit wohnlich eingerichtetes Habitat.

    Und die wahrscheinlich interessanteste Aufgabe der Welt. Erforschung des Mars. Vielleicht die ersten Schritte zum Terraforming erkunden. Suche nach früherem oder heutigem Leben.

    Mich würden nicht eventueller Ruhm treiben ( was ist Ruhm ? ), sondern das Bewusstsein, eine für die Zukunft der Menschheit sinnvolle Aufgabe zu übernehmen.

    Ich würde mich freuen auf ein Leben auf dem Mars. Auf ein interessantes, ausgefülltes und auch lebenswertes Leben. Ich bin Ü 60, was soll ich zurück zur Erde ? Da war ich lange genug.

    Und für mein menschenwürdiges Ende, in fernen Tagen, eine schnell wirkende Kapsel. Mit Blick auf den kleinen leuchtenden Punkt am Nachhimmel des Mars, der Erde genannt wird. Um wievel besser wäre das als ein Ende an Schläuchen oder im Demenzheim.

    Wenn ICH vor der Wahl stünde, mit Kolumbus auf seiner Nusschale loszusegeln ( mit dem Unwissen von damals ) oder Mars to stay, ich würde tausendmal eher Mars to stay wählen.

    Man muss mich nicht verstehen. Den Menschen meines Geistes brauche ich sowie nichts weiter zu erklären.

    Ich sage aber nochmals, Mars to stay ist etwas für Menschen plus 50 oder plus 60, in Saft und Kraft stehend, mit entsprechender Qualifikation, die ein erfülltes Leben auf der Erde gelebt haben. Als 30jährige würde ich das nicht machen sondern auf ein Rückflugticket warten. Ich würde Leute in diesem Alter auch generell ausschliessen.

    Und so ist, wie ich Buzz Aldrin verstehe, Mars to stay in der ersten Stufe auch geplant.

    Also, auf zum Mars ! Und danach: auf zu Alpha Centauri ! Es gibt viel zu entdecken. Und es gilt, den Menschen ein kosmisches Bewusstsein zu vermitteln, damit sie ihre Waffen vernichten, in Frieden miteinander leben und allen Menschen auf der Erde ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.

  9. „Sagt bzw. garantiert wer?“

    Es gibt keine Garantie. Aber wie gesagt, wenn ich vom Worst Case ausgehe spielt es keine Rolle ob wir zum Mars fliegen. Vor einem „wir haben keine Zeit mehr“- Hintergrund machen alle weiteren Überlegungen keinen Sinn mehr. Da können wir nurmehr auf die Pauke hauen, solange es uns noch gibt.
    Mancher Orts denk man aber ohnehin, dass es genau das ist was wir tun 😉

    „Vielleicht – aber vielleicht kann man den Grundstein zu einer solchen Siedlung nur mehr oder weniger heute setzen.“

    Ich glaube wir messen uns selbst zu viel Bedeutung bei wenn wir das glauben. Es ist generell ein Mangel an realistischer Selbsteinschätzung in allen möglichen Bereichen zu beobachten. Ja man redet uns förmlich ein dass wir alle Superstars sein können und das alles geht wenn man es nur fest genug will, und das genau jetzt die Zeit dafür ist. Aber das ist ein Gesellschaftsproblem, und ein anderes Thema.
    Obwohl ich genau diesen Umstand für die Ursache derartiger Raumfahrtpläne halte.
    Dieses Phänomen wird aber nicht von langer Dauer sein denke ich, denn es führt unweigerlich zum unglücklich sein, was die Begeisterten wohl oder übel bald erkennen werden müssen. Aber wie gesagt, es ist ein anderes Thema.

    Ich würde jeder Marsmission Beifall klatschen, und mir so eine Sendung unter allen Umständen jeden Tag ansehen. Bitte mich hier nicht misszuverstehen.
    Dennoch bin ich der Meinung dass so ein Unterfangen nur scheitern kann, aus genannten Gründen, und halte es nicht für den richtigen Weg um einen Fuß auf den Mars zu setzten.
    Der Mars hat mehr von unserer Aufmerksamkeit verdient als eine Casting Gameshow und Big Brother Voyeurismus. Das ist keinesfalls der richtige Platz in unserem kollektiven Geist für den Mars.

    Die Zeit ist noch nicht Reif für Menschen auf dem Mars.

  10. @Der Beobachter:
    „Doch das tut sie. Es mag zwar sein das unserer Hochphase eine Stagnation folgt, aber auch die geht wieder vorbei.“

    Sagt bzw. garantiert wer? Wir wissen nicht, wie lange Hochzivilisationen wirklich leben. Der Umstand, dass es da draussen offenbar keine gibt, bzw. dass wir selbst nicht in einer bereits sehr langlebigen Hochzivilisation leben, weist auf jeden Fall nicht darauf hin.

    „Wenn wir annehme das wir zu Grunde gehen , und nie mehr werden leisten können als heute, dann spielt es doch auch keinen Rolle ob wir zum Mars fliegen. Dann schaffen wir es sowieso nicht von Dauer zu sein.“

    Vielleicht – aber vielleicht kann man den Grundstein zu einer solchen Siedlung nur mehr oder weniger heute setzen. Gibt es die Siedlung, hat sie zumindest eine Chance auf eine Zukunft, und man wird sich Gedanken machen, wie man sie erweitern, verbessern, erhalten kann – sie gibt der Weltraumfahrt bzw. der Marsbesiedlung ein menschliches Gesicht. Die Geschichte könnte eine ganz andere Entwicklungsrichtung einnehmen, als wenn wir den womöglich einzigen Moment verpassen, diesen Schritt zu machen. Und es gibt ja auch Leute, die aus freien Stücken, ja sogar mit Begeisterung bereit sind, diesen Schritt zu machen.

  11. @Erdling
    „Oder Tschernobyl.. oder die Ehe in einer konservativen Familie.“

    Es tut mir leid, aber dem kann ich nicht folgen. Willst du jetzt die Ehe mit eine One way Mars Mission vergleichen ? Und wenn ja, was soll das bedeuten ? Aber egal

    Natürlich kann ich mich irren und es finden sich tatsächlich Menschen die einerseits verrückt genug und anderseits bei trst genug sind das zu tun. Und unsere Sensationslust ihnen dabei zuzusehen wie sie sich das antun ist langanhaltend genug um die Sache zu finanzieren.
    Gutheißen muss ich das nicht. Einen glorreichen Aufbruch ins all Stell ich mir anders vor.
    Ich würde wie schon erwähnt würde ich auch wetten das das nicht stattfindet.

    @Matthias
    „Zeit steht uns übrigens auch nicht zwingend unbegrenzt zur Verfügung. “
    Doch das tut sie. Es mag zwar sein das unserer Hochphase eine Stagnation folgt, aber auch die geht wieder vorbei. Wenn wir annehme das wir zu Grunde gehen , und nie mehr werden leisten können als heute, dann spielt es doch auch keinen Rolle ob wir zum Mars fliegen. Dann schaffen wir es sowieso nicht von Dauer zu sein.

    Es gibt also keinen Grund zu Eile.

  12. Ich denke schon dass sich da genügend psychisch starke Personen finden die auch noch die Qualifikationen haben.
    @Beobachter:
    Du sagst sowas gab es noch nie, stimmt aber nicht es gab schon unzählige OneWay-Missionen. Ganz kitschiges Beispiel wäre der Film Pearl Harbor, wo die Amis einen Vergeltungsschlag planen und die Bomber ausmissten damit sie bis Japan kommen. Den Piloten war klar dass sie nicht mehr zurück kommen. Oder Tschernobyl.. oder die Ehe in einer konservativen Familie.

    Und dass die Veranstalter nicht selbst da rauf gehen kannst du ihnen nicht vorwerfen. Sonst müsstest du jedem bei der NASA der nicht ins All will das selbe vorwerfen.

    Und als Motivation kann ich mir durchaus Ruhm vorstellen. Man weiss dass man in die Geschichtsbücher eingehen wird und noch über Jahrhunderte im Geschichtsunterricht erwähnt wird. „Für Ruhm und Mutter Erde!“ sozusagen.

    Ich muss aber auch sagen, für mich wäre das nichts. Kein blauer Himmel, keine Wolken, keine Bäume, kein Grün. Da wäre mir sowas schon viel lieber:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fc/Internal_view_of_the_Stanford_torus.jpg

  13. Wow, ein sehr interessantes Projekt. Die Probleme, die der Autor anspricht stimmen natürlich. Nichts desto trotz sind es genau solche Ideen, die die Entwicklung vorantreiben. Selbst wenn es bei der Idee an sich bleibt und das Projekt nicht realisiert werden sollte, so hilft sie doch, das Thema „Mars-Mission“ in den Medien präsenter zu machen und somit die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diesen große Menschheits-Traum des 21. Jahrhunderts zu lenken und dessen Verwirklichung somit zu forcieren.

    Dabei kann ich übrigens nicht verstehen, wie Menschen, die an einem solchen Projekt interessiert sind, von manchen schon zu so einem frühen Zeitpunkt als Leute mit psychischen Problemen dargestellt werden. Die Idee steckt schließlich noch in den Kinderschuhen und die gesamten Rahmenbedingungen und der konkrete Ablauf können nur abgeschätzt werden. Wenn bei jeder wissenschaftlichen Entdeckung oder Forschungsreise so gedachten worden wäre – ich glaube kaum, dass wir heute auf unserem derzeitigen Stand leben würden.

    Ich bin 26 Jahre alt und fühle mich für so eine Reise definitiv noch zu jung. Auch verfüge ich leider nicht über entsprechende Qualifikationen als Ingenieur oder Physiker. Nichts desto trotz kann ich mir durchaus vorstellen, mich in fünfzehn Jahren für so eine Mission zu bewerben. Eine Familie gründen und ein entsprechend sesshaftes und sicheres Leben will ich nicht führen und meine größten Ziele sind bis dahin sicherlich erreicht. Warum also nicht einen solchen Weg beschreiten? Auch wenn dieser einen ungewissen Ausgang nimmt – zum Mars zu fliegen und dort etwas aufzubauen ist ein Traum und es würde mich unglaublich erfüllen, diesen verwirklichen zu dürfen.

  14. Vor 50 Jahren habe ich die Schule geschwänzt, um via Radio Direktübetragungen von Cape Canaveral zu hören vom Start der ersten Mercury-Kapseln. Alan Shepheard, Gus Grissom, wer kennt sie noch ?

    In der Nacht der Mondlandung habe ich – logisch – kein Auge zu getan.

    Und heute würde ich, einige Jahre jünger und mit einem dafür brauchbaren Beruf, ein Einwegticket zum Mars lösen.

    Bin ich verrückt ? Nein. Mein Verstand ist glasklar. Das ist eine Frage unbeugsamer Leidenschaft wie sie manche Menschen eben haben, andere nicht. Kühnheit und Entdeckerblut gegen Vollkaskomentalität. Sterben müssen wir alle, oder ?

    Und vorher sammle ich lieber auf dem Mars Steine auf und suche nach Wasser und Mikroben, statt im Finanzamt Formulare zu stempeln.

    Ich meine aber, die ersten Marskolonisten sollten jenseits der 50 sein. Mindestens. Und auf der Erde schon ein erfülltes Leben gelebt haben.

    Für mich ginge ein Traum in Erfüllung. So oder so, egal mit welchem Ausgang.

    Wir entstanden aus Sternenstaub und wir werden wieder zu Sternenstaub. Der Mars ist unsere Heimat, ebenso wie die Erde.

  15. @choeger: So ein Solarzellenreplikator (ich nehme an, du meinst eine Maschine, die in der Lage ist, Solarzellen herzustellen?) wäre schon eine tolle Sache – nur gibt es die Dinger nicht zu kaufen. So lange das so bleibt, wird die Siedlung in der Energiefalle sitzen bleiben.

    Im Prinzip kann die Siedlung alles brauchen, was aus simplen Ausgangsstoffen mit wenig Energie Solarzellen herstellt – Effizienz (dh, Umwandlungseffizienz von Sonnenlicht zu Solarzelle) ist zweitrangig, denn Platz gibt es ja mehr als genug (so lange sich natürlich mit den Solarzellen mehr Energie gewinnen lässt als reingesteckt wurde).

  16. das mit den todeskandidaten stammt nicht von mir sondern von vordenkern der NASA, und einen gewissen „charme“ kann man dieser sichtweise nicht absprechen: was würdest du tun, wenn du auf erden dein leben verwirkt hast und dich für den elekrtsichem stuhl oder eine marsmission entscheiden dürftest? mal ehrlich!

  17. Man sollte der allerersten Fähre einen Solarzellenreplikator mitgeben. So ein Replikator könnte bescheiden anfangen und nach einem Jahr einen Nachfolger produziert haben. Nach zwei Jahren sind dann vier Maschinen in Betrieb usw.

    Wichtig dabei ist, dass der erste Replikator sich nicht selbst replizieren müsste, sondern eine angepasste Version, die sich aus den örtlichen Gegebenheiten ergibt. Da eine Funkverbindung kein Problem darstellen sollte, könnten auf der Erde dutzende Ingenieure an der Lösung arbeiten.

  18. @Matthias Meier:
    „Ich würde mal sagen, in Afghanistan oder im Irak zu leben ist wohl bereits gefährlicher.“

    Ich fände Afghanistan auf jeden Fall interessanter als den Mars… da gibt es immerhin Afghanen!

    • @Yadgar: Und freie Luft zum atmen, wunderschöne Natur, blauen Himmel… 🙂 Es kommt halt drauf an, was man mit seinem Leben machen will. Eine Marsmission hat, wie ein Leben in Afghanistan zur Zeit, seine Risiken, aber natürlich auch seine Chancen. MarsOne wird lediglich dafür sorgen, dass ein paar wenige Menschen diese Risiken in Kauf nehmen können, wenn sie es wirklich wollen.

  19. Viele gebräuchliche Medikamente kann man auch einfach mitnehmen und kontinuierlich ersetzen und ergänzen, wenn nötig (natürlich mit bis zu zwei Jahren Zeitverzug). Natürlich kann man nicht erwarten, dass damit jede erdenkliche Krankheit abgedeckt ist – aber dieses Risiko gehen die Siedler nun mal bewusst ein. Für den Fall einer nicht behandelbaren Krankheit wird man entsprechende Massnahmen schon im Vorfeld vorbereitet haben, um den Betroffenen ein menschenwürdiges Leben und allenfalls Sterben zu ermöglichen.

    Zeit steht uns übrigens auch nicht zwingend unbegrenzt zur Verfügung. Heute ist die Zivilisation soweit, dass sie in der Lage ist, sowas zu tun. Heute können wir genügend Geld, Technologie und Willen vereinen, um die ersten Schritte zur Besiedlung einer anderen Welt zu machen. In 30 oder 50 Jahren mag das aber wieder ganz anders aussehen. Natürlich gibt es keine Garantie, dass es gelingt, die Kolonie einigermassen autark zu machen, bevor vielleicht das Interesse auf der Erde schwindet oder die irdische Zivilisation kollabiert: es gibt nur die Garantie, dass es keine zweite Chance, kein zweites Standbein geben wird, wenn wir es nicht versuchen.

  20. Medikamente vor Ort herzustellen-
    das wäre wohl eines der wichtigsten Spin-Offs einer solchen Unternehmung. Es gibt schon Lab-on-Chip Technologien,Mikroreaktoren aus Glas oder Silizium, mit denen viele chemische Reaktionen sehr selektiv und vor allem schnell durchgeführt werden können, z.T. kleiner als ein Fingernagel.
    Ein begabter Chemiker könnte,wenn man so ein System variabel gestaltet, vielleicht mit einigen Anläufen eine brauchbare Menge einfacherer chemischer Verbindungen synthetisieren- aber dennoch in einer Vielfalt hunderttausender Stoffe.
    Ansonsten müsste man , um für alles gerüstet zu sein
    ca. 500000 Arzneistoffe
    *2000 Tagespersondosen (im Durchschnitt vielleicht 20 mg)
    also 20t mitnehmen.
    Mitführen sollte man in jedem Fall komplexere Moleküle wie
    Heparin, Insulin, Vancamycin

  21. 3D-Drucker und ähnliche Techniken erachte ich für das mindeste um die Zahl der notigen Siedler für Autarkie bei wenigen tausend zu halten. Denn schließlich muß auch eine solche Technik zumindest mit unterschiedlichsten, hochwertigen Rohstoffen gefüttert werden, die leider nicht auf Bäumen wachsen. Und bis sich auch Mikroelektronik derart herstellen lässt dürfte wohl noch recht viel Zeit ins Land ziehen. Und dann sieht die Sachlage vielleicht schonwieder ganz anders aus, da sich sicher auch in anderen Bereichen viel getan haben wird.

    „gezwungen wäre, eine Krankheit nur “notdürftig” zu behandeln“

    Die Siedler können höchstens eine Medizinische Grundausstattung mithaben. Jede spezielle medikamentöse Behandlung ist nicht möglich. Es dauert mindestens einige Monate, im schlechtesten Fall über ein Jahr bis etwas den Mars erreichen kann. Bis dahin hat man vor Ort nichts, da hilft auch kein Funkkontakt.
    Bis spezielle Medikamente vor Ort sind kann man nur symtomatisch, also in den meisten fällen mit Schmerzmitteln behandeln. Bis die Medikamente da sind, die ob der eingeschränkten diagnostischen Möglichkeiten vielleicht immer noch falsch sind wir der Patient in vielen fällen bereits tot sein.

    Ja das nenne ich notdürftig, mit recht wie ich meine. Und ich nenne es auch verrecken, da man das wohl niemandem wünschen würde.
    Ich glaube in der allgemeinen Euphorie stellt man sich die Dinge gerne mal zu einfach vor.

    Also ich wäre dafür zu warten. Zu warten bis wir technologisch wirklich dazu in der Lage sind das ohne derartige Brachialeinschnitte in das leben der Besatzung zu tun.
    Zeit ist das einzige das uns unbegrenzt zur Verfügung steht. Es gibt überhaupt keinen Grund zur Eile. Und es wäre mir zutiefst zuwider wenn wegen meiner Ungeduld sich irgend jemand zu einer so dummen Entscheidung verleiten lässt.

  22. Zunächst einmal: Ich sehe keinen Grund, solche Mars-Reisen ohne garantierte Widerkehr auf Zwang und Sterilisation und solchen Dingen aufzubauen. Es wird mehr als genügend Menschen geben, die das freiwillig tun werden wollen.

    Der Beobachter hat recht, dass die MarsOne-Siedlung, auch nach 10 Jahren, kein glaubwürdiges „zweites Standbein“ ist und kaum technologisch autark sein wird (ich sage „kaum“ statt „nicht“, weil ich mir vorstellen kann, dass das Aufkommen von 3D-Druckern u.ä. viele der heutigen Fertigungs-Probleme lösen könnte).

    Anderseits muss man, wenn das „zweite Standbein“ tatsächlich das Argument ist, zum Mars zu fliegen, auch irgendwann damit beginnen, es aufzubauen. Und so lange wir keine nuklear-gepulsten Super-Orions losschicken können, wird man eine solche im Fernziel autarke Kolonie nur in kleinen, sukzessiven Schritten aufbauen können. Will man damit bald beginnen, statt nochmals zwanzig, dreissig, vierzig (?) Jahre zu warten, dann bietet sich die OneWay-Lösung an.

    Strahlung an der Marsoberfläche ist kein grosses Problem. Die Atmosphäre schirmt den allergrössten Teil ab. Es ist auch absurd, zu denken, dass eine Kolonie, die in regelmässigem Kontakt mit der Erde steht und regelmässig Material und neue Siedler von dorther zugeschickt bekommt, gezwungen wäre, eine Krankheit nur „notdürftig“ zu behandeln und ihre Mitglieder elendiglich „verrecken“ zu lassen. Sicher wird es für gewisse Krankheiten keine Heilung geben können, aber palliative Medizin, oder der sichere Freitod werden Optionen sein, mit denen sich die Siedler schon vor ihrem Abflug auf der Erde auseinandergesetzt haben werden.

    Soviel ich weiss kann man sich bei MarsOne noch nicht melden. Wenn es dann soweit ist, wäre es interessant zu sehen, wie sich das hier entwickelt. 🙂

  23. @ Holger
    „Das gleiche hätte man über Kolumbus’ Entdeckungsfahrt oder über die ersten Expeditionen zum Südpol sagen können.“

    Nein, das hätte man nicht sagen können, denn diese Herrschaften hatten natürlich alle vor auch wieder nach hause zu kommen. Auch wenn es nicht alle geschafft haben ist das etwas grundsätzlich anderes.
    Es gab bisher keine vergleichbare Situation.

    “ und die Menschheit hätte langfristig ein “zweites Standbein” für den (unwahrscheinlichen) Fall, dass die Erde plötzlich unbewohnbar wird“

    Das ist doch Unsinn. Eine kleine Marskolonie kann nicht autark sein. Das technische Niveau das zum überleben erforderlich ist ist extrem hoch. Um aus den Steinen und dem Staub des Mars ein habitat zu bauen ist wohl das Wissen und Können von tausenden von Menschen nötig. Eine Marskolonie muss für Autarkie in erster Linie sehr groß sein. Die Resource „Fähigkeiten“ ist wohl die problematischste.
    Auch das ist ein riesen Unterschied zu allem bisher dagewesenen. Auf der Erde kann eine handvoll Menschen fast überall überleben, weil für das wichtigste schon gesorgt ist.
    Anzunehmen das auf dem Mars 20 oder 50 Menschen autark leben könnten ist Unsinn, das können sie nicht.

    Es steht in diesem Falle also fest das man den Rest seines Lebens auf ein Minimum beschränkt, in totaler Abhängigkeit von der Willkür eines Konzerns verbringen wird. Um im besten Fall frühzeitig an einer strahleninduzierten Krankheit notdürftigst behandelt zu verrecken. Oder noch früher an eine nicht behebbaren Defekt zu sterben.
    Jedem der sich dafür meldet kann man zumindest mal die Annahme unterstellen nicht richtig nachgedacht zu haben, oder aus welchen gründen auch immer einem Zerrbild der Wahrheit aufzusitzen.

    „“Fakt ist das keiner der Veranstalter und Diskutanten bereit wäre es zu tun. ”
    Die Beiträge von kaba und Photon widerlegen diese Behauptung.“

    Ich unterstelle hier hohles Gerede und wette keiner der Beiden hat sich schon bei MarsOne gemeldet.

    @ Altan
    „uf hinrichtungskandidaten aus todeszellen als marssiedler ohne retour-ticket zurückgreifen“

    Wir könnten gleich zu Gunsten des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns jegliche Ethik über Bord werfen. Wie stellst du dir das denn vor ? Marsflug statt Spritze ?
    Der Tot vor Augen ist zwar sicherlich die einzige ernstzunehmende Motivation für so eine Entscheidung. Aber Menschen denen wir androhen sie zu ermorden sind keine Freiwilligen.

  24. Verurteile Verbrecher auf so eine Reiße zu schicken? Finde ich nicht eine Gute Idee zumal es genügend nicht vorbestrafte Freiwillige geben wird.
    Das Thema Ethische bedenke finde ich hier aber auch fehl am Platz, da es ja freiwillige sind 😉

  25. wenn man ethische bedenken in den vordergrund stellt, könnte man ja auf hinrichtungskandidaten aus todeszellen als marssiedler ohne retour-ticket zurückgreifen, ersatzweise lebenslang einsitzende häftlinge. freiwillig natürlich. so hätten diese die chance ihrem tristen zellendasein zu entkommen und könnten sich darüber hinaus sogar noch profilieren. hinreichend intelligente kriminelle gibts sicherlich genug.

    warum das hier mit den schwangerschaften so problematisiert wird, ist mir unbegreiflich. es kämen halt nur sterilisierte männer und frauen in betracht.

  26. ich nochmal; zwecks Finanzierung: ich erinnere mich da an einen SF-Roman, in dem die Marsreise von Hollywood finanziert wurde, d.h. der MArsflug als filmische Doku, als Live-Film … wer weiß, wie verrückt es tatsächlich werden wird?

  27. Hallo Matthias
    Daumen hoch für diesen Artikel und generell Deine Arbeit hier! Das, was Du hier schreibst, hört sich ziemlich nach R. Zubrins Plan an? Ist er auch dabei?

  28. Ich denke, dieses Konzept könnte durchaus funktionieren, wenn auch vielleicht nicht in dem gesteckten Zeitrahmen. Und es wäre für Wissenschaft und Gesellschaft sogar wertvoller als eine Return-Mission zum Mars: Die Siedler hätten viel mehr Zeit, den Planeten zu erforschen als Astronauten, die nur ein paar Tage oder Monate dort bleiben; und die Menschheit hätte langfristig ein „zweites Standbein“ für den (unwahrscheinlichen) Fall, dass die Erde plötzlich unbewohnbar wird (z.B. durch einen Asteroideneinschlag oder einen Atomkrieg).

    @Beobachter:
    „Niemand musste jemals vorher eine derartige “Unannehmlichkeit” auf sich nehmen, ganz egal was er getan hat. Deshalb ist das auch mit nichts zu vergleichen.“
    Das gleiche hätte man über Kolumbus‘ Entdeckungsfahrt oder über die ersten Expeditionen zum Südpol sagen können. Trotzdem wurden sie alle von „psychisch stabilen“ Menschen professionell durchgeführt. Bei den ersten Antarktisexpeditionen (Amundsen, Scott) bestand im Nachhinein betrachtet ein Risiko von 50%, innerhalb von Wochen zu sterben (und erst posthum berühmt zu werden)- ist das etwa motivierender als die 99%ige Wahrscheinlichkeit, sein restliches Leben als Weltberühmtheit auf einem unwirtlichen (aber wissenschaftlich hochinteressanten) Planeten zu verbringen?

    „Fakt ist das keiner der Veranstalter und Diskutanten bereit wäre es zu tun. “
    Die Beiträge von kaba und Photon widerlegen diese Behauptung.

  29. Danke Matthias für diesen tollen Artikel.

    Die Marsbesiedlung, besonders deren Umsetzung ist in meinen Augen ein spannendes Thema.

    Ich denke es werden sich Hunderttausende finden, die sich bereitwillig zum Mars befördern lassen. Auszuwählen welche davon sich tatsächlich als geeignet erweisen, stelle ich mir um ein vielfaches schwieriger vor.

    Die nicht garantierte technische Sicherheit schreckt mich zum Beispiel davon ab. Das Lebenserhaltungssystem ist verständlicherweise das A und O, Strahlung, Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung etc..
    Hat man nur einen der Bereiche nicht volltändig im Griff, ist der Tod der Siedler vorprogrammiert (auch an einem entzündeten Zahn kann man sterben).

    Ich gehe fast schon davon aus, das es vor 2030 nichts wird.
    Da es noch knapp 18 Jahre bis dahin sind, kann man aber nicht wirklich sagen wie sich die Technik bis dahin entickelt und ob es nicht doch früher machbar sein wird.

    Erst neulich habe ich gelesen, das Airbus an 3D-Druckern für Flugzeuge arbeitet.
    Je nachdem wie weit man mit dieser Technik kommen kann, bietet es sich an ersteinmal einen Drucker, eine leistungsstarke Energiequelle und eine Apparatur zur Synthese langkettiger Kohlenwasserstoffe mit der ersten Lieferung hin zu schicken.

    2*H2O –> 2*H2 + O2

    CO2 + 4*H2 –> CH4 + 2*H2O

    (Wenn man will kann man sich auch Schnaps synthetisieren, wobei das vll. keine gute Idee ist.)
    Die Wasserstoffgewinnung und Kohlenwasserstofferzeugung sind technisch recht simpel und lassen sich auch im geringen Maßstab umsetzen.

    Im Bereich der Energieversorgung befindet sich die Technik bereits im Umbruch. Das MIT spricht von wenigen Jahren bis zur Marktreife der Lithium-Luft-Batterie.
    Die Photovoltaikindustrie endekt gerade das schwarze Silizium für sich.
    Mein Hoffnungsträger ist die Polywell. Hierbei wird es sich in naher Zukunft ebenfalls entscheiden ob man das Konzept weiter verfolgt oder ob es zu ineffizient ist für die Energiegewinnung.

    Je nachdem welche Komplexität man mit den 3D-Druckern erreichen kann, kann man zumindest in gewissen Bereichen von der Erde unabhängig werden. Man braucht dem nach nur Das einfliegen was man nicht herstellen kann.

    Teile für luftdichte Treibhäser lassen sich zum Beispiel schon heute herstellen.
    Somit kann man innerhalb von Monaten einen passablen Außenbereich mit atembarer Luft und ausreichenden Druckverhälnissen herstellen.

    Die Idee mit einer Höhle finde ich auch sehr gut da diese einen ausreichenden Schutz vor Strahlung bietet. Und vergleichsweise simpel mit den oben angenommenen Technologien bewohnbar machen lässt.
    In diesem Fall verhällt es sich aber genauso wie mit den menschlichen Kandidaten.
    Man muss ersteinmal die passenden finden.

    Zum Punkt Psyche denke ich mir lassen sich die Siedler sehr gut bei Laune halten wenn sie sehen das die Siedlung immer weiter wächst (der Außenbereich vor der Höle immer größer wird).
    Das man gewisse Teile einfligen muss halte ich zunächst für kein großes Problem. Die Basis wächst dadurch zwar deutlich langsamer als ein Stützpunkt in der Antarktis aber sie wächst.
    Ab einer bestimmten größe muss man sich jedoch gedanken machen was kostengünstiger ist. Regelmäßig Ersatzteile nachschicken oder vor Ort eine Fertigungsanlage für die Notwendigen Bauteile herstellen.

  30. Tja, natürlich könnten wir lange darüber diskutieren dass es Menschen geben könnte die das tun wollen UND auch Mental tatsächlich dazu in der Lage sind.
    Fakt ist das keiner der Veranstalter und Diskutanten bereit wäre es zu tun.

    Ich glaube das erst wenn ich es sehe, und ich würde wie schon gesagt alles was ich habe dagegen wetten.
    Aber das ist nur meine Meinung, und heißt nicht das es absolut unmöglich ist.

    „Der Mars liegt dann doch etwas weiter weg als ein paar Wochen. “

    Das hängt von der Definition von ein paar ab 😉
    Ich glaube aber dass der Mars für unsere Momentanen Raumfahrtmöglichkeiten definitiv zu weit weg ist. Ich glaub nicht das Menschen zum Mars fliegen bevor das nicht in einigen WENIGEN Wochen zu bewerkstelligen ist.

    Aber, wie auch schon mehrfach gesagt, ich lass mich gerne überraschen.

  31. Bin da auf kabas Seite, ich würds auch machen.

    Der Kontakt zur Erde ist ja sowieso nicht komplett abgebrochen, viel von dem was ich hier machen würde/werde im normalen Leben geht da auch. Nur Reisen und umziehen nicht. Aber dafür ist das die weiteste Reise/der größte Umzug überhaupt.

    Und für sowas muss man nicht unbedingt ein Draufgängertyp sein. Ich denke dass es viele Fachleute gibt, die im normalen Leben eher vorsichtig sind, die aber bei besonderen Gelegenheiten auch bereit wären, alles zu riskieren.

    Und im Fernsehn werd‘ ich’s mir auf jeden Fall anschauen.

  32. ich würds sofort machen 🙂
    @ Beobachter: es gibt Menschen denen es nichts ausmachen würde ihr Leben nicht auf der Erde bis zum ende zu verbringen.
    es war kein Mensch vor ihnen da es ist eine komplette Neuheit, ein ganzer Planet Menschenleerer , DAS ist es alleine schon wert.
    ps. nicht jeder denkt so wie du 😉
    LG

  33. Zufällig hat heute das MarsOne-Team gerade seine FAQ um die Frage ergänzt, ob psychologische Probleme die Mars-Mission scheitern lassen könnten: http://mars-one.com/en/faq-en/19-faq-health/271-will-psychological-issues-become-a-problem-for-the-astronauts (interessant auch, was der am Ende verlinkte Artikel über die Charaktere auf der Shackleton-Expedition zu sagen hat).

    Im Übrigen wollte ich hier nochmals kurz klar machen, dass ich keineswegs ein glühender MarsOne-Anhänger bin. Der Artikel dürfte es klar machen, dass ich zu diesem Thema noch viele Fragezeichen setze. Ich bin aber interessiert an einer angeregten und vielseitigen Diskussion, weshalb der Advocatus Diaboli in mir hier manchmal der Macht das Gleichgewicht zu bringen versucht… 😉

  34. „Wenn man an ein Ziel fliegt das nur ein paar Wochen entfernt liegt, will man wieder nach hause“

    Der Mars liegt dann doch etwas weiter weg als ein paar Wochen.

    „Für wen willst du ruhmreich oder berühmt sein ? Für die 3 andern ? Die Erdlinge siehst du ja nie wieder. Von deine Ruhm au der Erde hast du rein garnichts. Du kannst es also nicht für den Ruhm tun. “

    Wie heissen die ersten zwei Menschen auf dem Mond? Vom Ruhm muss man ja nichts haben – ich denke, es könnte gewissen Menschen absolut ausreichen, zu wissen, dass sie mit ihrem „Opfer“ (das sie nicht als solches sehen werden) in die Geschichtsbücher eingehen (und das werden sie, jene auf der Erde sicher, und in jene des Mars, sollte es sie mal geben, auf jeden Fall).

    „Was denkst du wie lange es spannend ist in einer Steinwüste herumzulaufen.“

    Es geht nicht darum, ob es spannend ist. Es geht nur darum, eine allzu klaustrophobischen Situation (wie in einem U-Boot) zu entkommen. Ausserdem, du darfst mir glauben, einem Geologen wird es in einer Steinwüste nie langweilig… Wenn die Kolonie in einem Krater mit Sedimentablagerungen errichtet wird, wird es nur schon Jahre dauern, das alles sorgfältig zu kartieren. Wenn du dann auch noch Proben nimmst, analysierst, etc., hast du ein lebenslanges Projekt vor dir… (das dir zudem niemand wegnehmen kann 😉 ).

    „Weil er sich einige Jahre hinzieht.“

    Nun, auf der Erde ist das nicht anders, oder? Alterung. Wie gesagt, auf einer Pionier-Kolonie auf dem Mars mag man schneller Altern und eher verunfallen – aber das ist kein „langsamer und qualvoller Tod“. Ich würde mal sagen, in Afghanistan oder im Irak zu leben ist wohl bereits gefährlicher.

  35. „Aber falls überhaupt jemals ein Mensch seinen Fuss auf den Mars setzt, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass er nicht damit rechnet, diesen Fuss je wieder auf die Erde zu setzen.“

    Genau das glaube ich auf keinen Fall. Wenn man an ein Ziel fliegt das nur ein paar Wochen entfernt liegt, will man wieder nach hause. das kann man mit früheren Siedlern zwar nicht vergleichen aber Mman kann den Mars nicht wie eine Australische Strafklonie besiedeln.

    „Warum kann man es nicht des Ruhmes wegen tun?“

    Für wen willst du ruhmreich oder berühmt sein ? Für die 3 andern ?
    Die Erdlinge siehst du ja nie wieder. Von deine Ruhm au der Erde hast du rein garnichts. Du kannst es also nicht für den Ruhm tun.

    „sich regelmässig draussen die Beine zu vertreten (oder Expeditionsfahrten mit dem Rover zu unternehmen).“

    Was denkst du wie lange es spannend ist in einer Steinwüste herumzulaufen. 2 Monate vielleicht ?

    „warum das generell ein “langsamer und qualvoller Tod”

    Weil er sich einige Jahre hinzieht. Länger machens die auf keinen Fall. Vermutlich sind die ersten schon Tot wenn die nächsten kommen.

    Das OneWay klappt meines erachtens auf keinen Fall. Die Menschliche Psyche läßt das nicht zu. Ein Marssiedler darf kein Draufgänger Typ sein. Solche Typen halten das nicht aus. Aber genau solche Typen bräuchte man. Das ist ein Widerspruch wie ich meine und muss scheitern.

    Da wir uns TwoWay in absehbarer Zeit nicht leisten wollen rechne ich auch nicht damit das zu meinen Lebzeiten, und das sind vermutlich noch etliche Jahrzehnte, ein Mensch den Mars betritt.

    Aus meiner Sicht kann dieses Konzept au keine Fall funktionieren. Aber wie gesagt, ich lass mich gerne überraschen.

  36. Warum kann man es nicht des Ruhmes wegen tun?

    Ja, die Platzverhältnisse dürften relativ beengt sein, und das für eine lange Zeit – auf der anderen Seite hindert die Astronauten nichts daran, sich regelmässig draussen die Beine zu vertreten (oder Expeditionsfahrten mit dem Rover zu unternehmen). Ich würde zudem vorschlagen (neben dem Atomreaktor und einer Solarzellenfabrik), dass die Kolonie wenn schon in der Nähe einer Lavahöhle aufgebaut wird, so dass man zumindest den Plan ins Auge fassen kann, diese für die Besiedlung auszubauen. Da hätte man viel Platz, Schutz vor Wind und Staubstürmen, sowie vor der Strahlung (die an der Marsoberfläche immer noch höher ist als auf der Erde).

    Natürlich werden diese Menschen sterben, irgendwann. Einige von ihnen werden vielleicht vorher zur Erde zurückkehren. Vielleicht (vermutlich) werden sie auch „vor ihrer Zeit“ auf dem Mars sterben, aber das gilt auch für andere Menschen, die in riskanten Umgebungen leben. Dieses Riskio gehen diese Astronauten bewusst ein, weil ihnen ein langes, bequemes Leben auf der Erde weniger Wert ist als ein etwas kürzeres als erste Bewohner eines fremden Planeten – eine solche Risikoabwägung ist nicht ungewöhnlich in der Geschichte.

    Ich sehe aber immer noch nicht, warum das generell ein „langsamer und qualvoller Tod“ sein soll. Das Ziel ist offenbar die Nahrungsautarkie für die Station. Es wird auf absehbare Zeit natürlich keine Technologieautarkie geben, aber die Versorgung mit der nötigen Technik wird keine unlösbare Aufgabe sein, so lange die Firma auf der Erde weiterexistiert (bzw., so lange jemand auf der Erde bereit ist, diese Versorgung zu garantieren). Soziologisch gesehen wird die Kolonie durch neue Mitglieder alle 4 Jahre eher stabiler werden. Die Chance auf Misserfolg wird sinken, weil die einzelnen Mitglieder „verzichtbarer“ werden, bzw. sich auf eine Aufgabe konzentrieren können – das, was sie am besten können.

    Die Erfahrung hat bisher auf jeden Fall gezeigt, dass TwoWay ebenfalls kein Weg zum Mars ist. Seit Jahrzehnten rückt die bemannte Marsmission nur immer weiter weg. Gemessen daran, dass die OneWay-Mission einfacher und billiger zu haben ist, und daran, dass sich für ein solches Unternehmen sicher Menschen finden lassen und sich damit sogar Geld verdienen lässt, denke ich, dass eine Einweg-Mission deutlich bessere Chancen hat, überhaupt je realisiert zu werden. Vielleicht nicht MarsOne, vielleicht nicht bis 2023. Aber falls überhaupt jemals ein Mensch seinen Fuss auf den Mars setzt, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass er nicht damit rechnet, diesen Fuss je wieder auf die Erde zu setzen.

  37. Natürlich ist das dramaturgisch übertrieben. Aber das restliche Leben auf, sagen wir 50 qm pro Nase, in extremer Abhängigkeit und Abgeschiedenheit verbringen zu müssen als „Unannehmlichkeit“ zu bezeichnen, ist eine extreme Untertreibung.
    Niemand musste jemals vorher eine derartige „Unannehmlichkeit“ auf sich nehmen, ganz egal was er getan hat. Deshalb ist das auch mit nichts zu vergleichen.
    Und deshalb ist jede Person de das ernsthaft in Erwägung zieht ein äußerst zweifelhafter Charakter, der ganz offensichtlich nichtsmehr zu verlieren hat. Schließlich kann man es nichtmal des Ruhmes halber tun.
    Ein langer und qualvoller Tod deshalb weil diese Menschen sterben werden. Und zwar lange vor ihrer Zeit. Eine Gruppe derartiger Menschen ist keinesfalls dazu fähig in einer solch extremen Lage längere Zeit zu überleben.
    Ich lass mich allerdings gerne vom Gegenteil überzeugen. Ich würde aber auch alles was ich habe darauf Wetten, dass das nicht der Fall sein wird.
    Es wird keine MarsOne Flüge geben. Und wenn überaschender Weise doch dann wird es Tote geben, und keine Marssiedlung. OneWay ist für Menschen kein Weg zum Mars.

  38. @Der Beobachter: Es ist sicher übertrieben zu sagen, dass sie den Rest ihres Lebens in einer 10 qm grossen Kiste verbringen werden – schliesslich ist das meiste Stations-Volumen ausserhalb der eigentlichen Kapseln geplant – dass muss so sein, nur schon, wenn sie ihre eigene Nahrung heranzüchten wollen.

    Ich denke, es ist ebenfalls absolut übertrieben zu sagen, dass so jemand ein psychisches Problem habe und behandelt werden müsse… Menschen nehmen für das Erreichen grosser persönlicher Ziele viele sogenannte „Unannehmlichkeiten“ in Kauf. Nur weil jemand die Prioritäten anders setzt als du (oder ich), ist er nicht gleich psychisch krank.

    Du bringst aber durchaus einen legitimen Punkt auf: nämlich die Frage, ob die Leute, die sich auf eine solche Mission ohne Wiederkehr zum Mars begeben wollen, auch die sind, die eine solche erfolgreich ausführen (und langfristig überleben) können. Ich stimme dir zu, dass man belastbare und stabile Personen dafür braucht. Ich habe allerdings keinerlei Zweifel daran, dass es belastbare, stabile Personen gibt, die gleichzeitig so begeistert sind von einem Pionierleben auf dem Mars, dass sie die „Unannehmlichkeit“, den Rest ihres Lebens auf dem Mars zu verbringen, aushalten können und wollen. Nicht, weil sie hier kein Leben haben, sondern weil sie dieses Leben gegenüber dem höheren Ideal zurückstellen.

    PS: Warum eigentlich ein „langer und qualvoller Tod“?

    @Jay: Ich denke auch, dass eine erste Crew aus älteren Menschen keine schlechte Wahl wäre. Auf der anderen Seite hätte eine junge Crew die Chance, irgendwann eben doch zur Erde zurückkehren, wenn sich die Technologie entsprechend entwickelt hat. Es gibt übrigens viele Untersuchungen (u.a. aus der Erfahrung bei Antarktis-Überwinterungen), die zeigen, dass gemischte Teams in solchen Situationen deutlich stabiler sind.

    @Commander Tomalak: Wetten, dass du dir die Serie trotzdem ansehen würdest? 🙂

  39. @Jay
    Es ist egal wie qualifiziert die Kandidaten sind, jeder der freiwillig den Rest seines Lebens in einer 10 qm großen Kiste, in einer tödlichen Wüste verbringen will, hat ein psychisches Problem das eigentlich behandelt werden müsste.
    Das ist ganz was anderes als über den Ozean in unbekanntes Land aufzubrechen, wie im Artikel umrissen wird. Das kann man nicht vergleichen.
    Was soll man mit jemandem der mit einer „Sterben muss ich sowieso“ Einstellung daherkommt ? Man bräuchte höchst belastbare und daher höchst stabil in sich ruhende Personen. Und solche Leute haben ein Leben und wollen wieder nach Hause.

    @CommanderTomalak
    „Und ansehen werde ich mir diese Show auch nicht“

    Das wirst du ! 😉

  40. Also wer sich zu so einem Blödsinn überreden lässt, ist garantiert jemand, der auf der Erde nichts mehr zu verlieren hat. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit so jemandem auf dem Mars besonders viel anfangen kann, wo es auf jeden einzelnen ankommt, wenn mal was schief läuft 😀

    Aber sollen sie ruhig machen. Mitleid werde ich keins haben, wenn der ganze Karren an die Wand fährt. Und ansehen werde ich mir diese Show auch nicht.

  41. @“Der Beobachter“
    Ganz sicher wählen sie nicht den stumpfsinnigen Bodensatz der Gesellschaft aus, welchen man sonst zu 95% in BB-Soaps findet.
    Ich bin mir sicher, dass hier eine gewisse (Hoch)qualifikation vorausgesetzt wird. Arzt(in), Techniker(in), Geologe(in), etc, sowas in der Zusammensetzung könnte ich mir vorstellen. Und ganz sicher niemand mit Frau+Kind(er).
    Kandidaten so um die 45 werden da wohl die erste Wahl sein. Warum?

    Nun. Schickst Du Astronauten um die 30 und in Zusammensetzung von 2×2 Männlein/Weiblein, ist eine Schwangerschaft imo vorprogrammiert (aus der Hand geschossen). Vielleicht schon während dem Flug, da es dort besonders langweilig ist ;-). Man könnte eine Schwangerschaft schon daher vermeiden, wenn man zuerst nur 4 Kerlchen hochschickt (ich weiß, ist für die Vier wirklich schwer ohne Weiblein, aber was tut man nicht für die Wissenschaft…. 🙂 – Egoshooter tuns auch). Oder eben Kandidaten mit „mehr Erfahrung“ und um die 45.

    Grundsätzlich sehe ich in dem Projekt einen klar besseren Ansatz als auf einer nicht-finanzierbaren Return-Mission. Und egal wie unwahrscheinlich es ist – niemand sagt, dass die „Siedler“ nicht die Möglichkeit erhalten, eine „Rückholfähre“ mit „importierten“ Teilen zusammenzubauen. Ist deutlich effizienter als dies von vornherein sicherzustellen.

  42. Also technisch halte ich das in dem Zeitraum schon für möglich, ist zwar alles sehr knapp aber machbar.

    Was meiner Meinung nach der größte Problem ist, sind die Kandidaten. Das müssen dann schon WIRKLICH RICHTIG GUTE Freunde sein.

  43. Also diese MarsOne Geschichte ist der größte Schwachsin den ich seit langem gehört habe.
    Jeder der sich da meldet gehört zum Psychiater und nicht auf eine Raummission.
    Es ist eine Reise in einen langen und qualvollen Tot. Für den Rest diese erbärmlichen Lebens auf ein Paar Quadratmeter eingepfercht, von der Sensationslust der gelangweilten Massen finanziert. Solange es nicht langweilig wird.

    Für mich ist das ethisch nicht in Ordnung.
    Es darf zwar prinzipiell jeder machen was er will. Aber ich finde es nicht in Ordnung wenn ein Rudel Leute zur Verwirklichung ihrer Weltraumträume ein paar psychisch labile Castingshowkandiaten zu so etwas überrede.
    Die Herrschaften sollen bitteschön selber fliegen.
    Auf den Mars. Ohne Wiederkehr.
    Das schau ich mir an….

  44. Ich weiss nicht, wie unrealistisch das ganze (insbesondere der Zeitplan) wirklich ist – wenn die Fernsehshow mit der Kandidatenauswahl erst einmal anläuft, dann wird das Geld zu fliessen beginnen, und die Komponenten existieren ja zu einem grossen Teil bereits. Fragezeichen müsste man am ehesten beim Dragon-Lander und der Falcon Heavy setzen, die bisher beide bisher praktisch nur auf dem Papier existieren. Wenn SpaceX hier Verzögerungen einfährt, wird sich natürlich auch das MarsOne-Zeitfenster nach hinten verschieben (in Zweijahresschritten).

    Geräte dürften reparierbar sein, und kritische Komponenten kann man im Notfall in vielfacher Redundanz mitnehmen (oder eben nachschicken). Aber ich stimme dir völlig zu, dass die langfristige Zukunft eines solchen Projekts (ganz ohne jedwelches Wachstum) keinesfalls gesichert ist. Ein staatlicher Akteur, der als Versorgungs-Garant auftritt, dürfte dem Projekt helfen. Anderseits kann ich mir nicht vorstellen, dass die Weltöffentlichkeit die Astronauten nach dem Konkurs von MarsOne einfach verhungern lassen würde.

  45. Guter Artikel. Ich war mir gar nicht bewußt daß die das so kurzfristig schon planen. Komplett unrealistisch.

    Vor allem: Wer wird dafür verantwortlich sein daß die Siedler da oben auf ewig (!) Nachschub bekommen und damit am Leben bleiben.
    Auf ewig Nachschub ist notwendig, weil jedweder Defekt an irgendeinem größeren Gerät dort nicht wird behebbar sein.
    Also muß immer die Firma auf der Erde einspringen.
    Was nun, wenn es diese aber irgendwann nicht mehr gibt?
    Wie sollen kritische Defekte schnell genug behoben werden?
    Und was machen die schließlich, wenn da oben doch jemand schwanger wird?
    Oder wenn nach ein paar Jahren alle unter Knochen- und Muskelschwund leiden und gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind sich zu versorgen?
    In jedem dieser Fälle müssen sie dann doch zurück.

    Gruß Alex

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