Keine Intelligenz im Design

Intelligent Design ist Kreationismus in neuem Gewand – der Versuch, dem Kreationismus einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben. Dabei lässt sich das angebliche „Intelligent Design“ relativ einfach widerlegen.

Auf den ersten Blick klingt die Überlegung ja gar nicht so abwegig: Die Wissenschaft lebt schliesslich davon, Hypothesen aufzuwerfen und diese dann mit Experimenten zu überprüfen. Warum also soll die Hypothese, das Leben auf der Erde sei von einem intelligenten Schöpfer geschaffen, nicht erlaubt sein? Nachdem die Kreationisten aus den US-amerikanischen Schulen verbannt wurden, weil das Lehren von religiösen Inhalten gegen die Verfassung der USA verstösst, die Religion und Staat strikte trennt, musste eine Alternative her. Also strichen die Kreationisten das Wort „Gott“ aus ihren Schriften und ersetzten es durch einen nicht näher bezeichneten „intelligenten Schöpfer“. Ausserdem wurden alle Bibelverweise gestrichen – ohne die religiösen Verweise, hoffte man, würde man das „Intelligent Design“ (ID) als „wissenschaftliche Alternative“ auch im Unterricht lehren können – den Namen des intelligenten Designers würde man dann am Sonntag schon nachreichen.

Die Taktik ging nicht auf – der oberste Gerichtshof durchschaute das Spiel schnell. Das hat nicht nur damit zu tun, dass ausnahmslos alle ID-Vertreter christliche Fundamentalisten sind, oder damit, dass in einigen angebotenen „Lehrmitteln“ ganz einfach durchgängig „Gott“ durch „Intelligenter Designer“ ersetzt wurde, diese aber ansonsten unverändert neu aufgelegt wurden. Dass ID nicht in den US-amerikanischen Schulen gelehrt werden darf, hat schlicht und einfach damit zu tun, dass ID nichts mit Wissenschaft zu tun hat. Ich werde im folgenden erklären, warum. Wir werden den Anspruch der ID-ler ernst nehmen und keinerlei Verweise auf christliche Denkmodelle machen.

Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, diese Entwicklung könnte bei uns nicht stattfinden. Auch in Europa gibt es Kreationisten, die gerne im Biologieunterricht die christliche Schöpfung gleichberechtigt mit der Evolutionstheorie gelehrt haben möchten – in der Schweiz ist sogar eine entsprechende Volksinitiative in Vorbereitung.

Falsifizierbarkeit

Eine wissenschaftliche Hypothese muss nicht vielen Ansprüchen genügen – ein Anspruch ist jedoch von zentraler Bedeutung. Die Hypothese muss falsifizierbar sein. Das heisst, es muss möglich sein, sie durch ein Experiment zu widerlegen, zu zeigen, dass sie falsch ist. Ansonsten macht es keinen Sinn, die Frage überhaupt wissenschaftlich zu behandeln! Ideen oder Hypothesen, die nicht falsifizierbar sind, mögen vielleicht philosophisch interessant sein – für die Wissenschaft sind sie schlicht nicht relevant.

Einige Beispiele für nicht-falsifizierbare Hypothesen wären:

– Wir leben alle in einer perfekten „Matrix“, einer künstlichen Realität.

– Der Topf mit Wasser braucht immer deutlich länger, bis er kocht, wenn ich zuschaue, aber nur, wenn dies niemand überprüft

– Es gibt unsichtbare Einhörner, die nie irgendwelche Spuren hinterlassen

– Es gibt eine geistige, feinstoffliche Welt, die unseren Messgeräten absolut nicht zugänglich ist

– Einige UFOs sind hochentwickelte ausserirdische Raumfahrzeuge

– Die Menschen wurden von hochentwickelten Aliens per Gentechnik intelligent gemacht

– Das Universum wurde von einer Gruppe Aliens, die ausserhalb von Raum und Zeit existieren, geschaffen

– Das Universum wurde in 6 Tagen von einem allmächtigen fliegenden Spaghettimonster geschaffen, das es so aussehen lässt, als ob die Welt eigentlich 13 Milliarden Jahre alt wäre

All diese Hypothesen haben etwas gemeinsam: man kann streng genommen nicht ausschliessen, dass es tatsächlich so ist, dass die Aussage korrekt ist. Aber man kann auch nicht zeigen, dass sie falsch sind. Die Überprüfung der Hypothese ist weder durch Experiment oder Beobachtung möglich. Damit ist sie ganz klar unwissenschaftlich (das heisst nicht: „zwingend falsch“ – bloss nicht durch wissenschaftliches Arbeiten beantwortbar). Und natürlich gehört das klassische ID (durch leichte Variation der letzten zwei Beispiele zu erreichen) auch in diese Liste. ID ist deshalb unwissenschaftlich.

Es hat einen guten Grund, dass man unwissenschaftliche Fragen nicht in der Schule behandelt. Wenn man ID zulässt, gibt es keinen Grund, nicht auch das fliegende Spaghettimonster, die UFOs und Einhörner in der Schule zu behandeln.

Die Evolutionstheorie hingegen, um gleich den häufigsten Einwand aufzunehmen, ist falsifizierbar: Ein Nashornskelett in Gesteinen der Kreidezeit, ein Wellensittichskelett im Perm, ein Känguru im Präkambrium (am besten noch mit einer passenden Altersdatierung) würde zeigen, dass unsere Vorstellung von Evolution falsch ist. Die Fossilien, die wir bisher gefunden haben, sagen es aber ganz deutlich: Es gab früher Tiere, die es heute nicht mehr gibt. Und es gibt heute Tiere, die es früher nicht gab (wobei ich jetzt nicht kleinere Veränderungen wie Körpergrösse und Länge von Stosszähnen etc meine, sondern ganz grundsätzlich: es gibt z.B. in der Saurierzeit keine känguru- oder affenähnlichen Tiere, nichts, was den Walen gleicht, kein Tier, das auch nur im entfernten so aussieht wie ein Elefant, etc).

Falsifizierbarkeit lässt sich auf eine einfache Frage reduzieren: [b]Was würde einen davon überzeugen, dass die Hypothese falsch ist?[/b] Ich kann ganz klar sagen, was mich davon überzeugen würde, dass die Evolution falsch ist. Ein ID-Anhänger kann das nicht, weil es nichts gibt, was ID widerlegen könnte. Und genau deshalb hat ID nichts mit Wissenschaft zu tun.

Irreduzierbare Komplexität

Wenn man als ID-Anhänger schon die Frage, was einen denn davon überzeugen würde, dass ID falsch ist, nicht beantworten kann, haben sie zumindest Argumente entwickelt, woran man denn erkennen könnte, dass ID zutreffend ist. Eines davon ist die von ihnen so genannte „Irreduzierbare Komplexität“. Gewisse biologische Systeme, sagen sie, sind so komplex, dass man kein Element daraus herausnehmen kann, ohne das Funktionieren des Ganzen zu zerstören. Ergo, sagen sie, können sich diese Systeme nur entweder rein zufällig und spontan in vollständiger Funktionsfähigkeit gebildet haben oder aber sie müssen geschaffen sein (wobei die erste Möglichkeit aufgrund von Wahrscheinlichkeitsüberlegungen verworfen wird). Illustriert wird das oft mit einer Mausefalle (von der man keine Komponente entfernen kann, ohne die Mausefalle selbst unbrauchbar zu machen), die sich unmöglich „zufällig“ entwickelt haben kann, sondern geschaffen wurde.

Tatsächlich spiegelt der Ausdruck „Irreduzierbare Komplexität“ lediglich unser Unwissen um die wahren Umstände, die zu dem biologischen System geführt haben. Da uns die Zwischenschritte fehlen, können wir gar nicht beurteilen, ob die vermeintliche „Irreduzierbare Komplexität“ durch eine Schöpfung entstanden ist, oder ob wir einfach zu dumm sind, um uns vorzustellen, wie sich das ganze System ohne Schöpfer hätte entwickeln können. Es könnte ja sein, dass früher einmal ein sehr viel einfacheres, weniger effizientes System existierte, das immer komplexer und dabei auch effizienter wurde. Teile, die einst als Optionen oder vielleicht sogar Ballast hinzukamen, wurden mit der Zeit unverzichtbar (in der Biologie wird das als „Exaption“ bezeichnet). „Irreduzierbare Komplexität“ sagt also nichts über das System selbst aus, sondern nur etwas über unser bisheriges Vorstellungsvermögen. Da wir nicht widerlegen können, dass wir vielleicht einfach zu dumm sind, um die „Reduzierbarkeit“ des Systems auf einen weniger komplexen, weniger effizienten Vorfahren zu zeigen, sind wir wieder bei der Falsifizierbarkeit.

Im Übrigen ist genau dies in den letzten Jahren mehrmals geschehen: ein biologisches System (wie das sogenannte Flagellum von Bakterien), von dem ID-Anhänger behauptet hatten, es sei „irreduzierbar komplex“, wurde in primitiveren, einfacheren, weniger effizienten Formen in anderen Bakterien beobachtet.

Irreducible Complexity proven to evolve

Mehr Details zum Thema „Irreduzierbare Komplexität“ gibt es hier:

Talkorigins: Übersichtsseite Irreduzierbare Komplexität

Unintelligent Design

Neben der Unwissenschaftlichkeit und unhaltbaren Argumenten dafür hat das „Intelligent Design“ noch einen weiteren Schönheitsfehler: Viele Lebewesen sind nicht besonders intelligent Designt… Oder anders gesagt, für ein so schlampiges Design sollte man einen allfälligen Schöpfer wohl verklagen.

Da ist zum Beispiel der „Vagus-Nerv“. Noch nie davon gehört? Einige mögen sich daran erinnern, dass George W. Bush im ersten Jahr seiner ersten Amtszeit beinahe an einer Bretzel „erstickt“ wäre – da war der Vagusnerv im Spiel. Dieser zieht sich vom Hirnstamm zum Herzen und weiter zu anderen inneren Organen, und gehört zum parasympathischen Nervensystem, das für die „Steuerung“ der inneren Organe verantwortlich ist. Auf dem Weg vom Kopf zum Herzen verläuft er stellenweise entlang der Speiseröhre, was – in seltenen Fällen – eine katastrophale Nebenwirkung haben kann: Verschluckt man sich, so dass genau dieser Nerv stimmuliert wird, führt die Stimulation dazu, dass die Herzfrequenz hinuntergefahren wird. Hält die Stimulation an, fällt die Herzfrequenz immer weiter bis zum Herzstillstand. Menschen können daran sterben – und tun es auch. Ich kenne selbst jemanden, der daran gestorben ist.

Wäre der menschliche Körper tatsächlich designt, müsste man fragen: welcher Idiot baut einen derart offensichtlichen „Fehler“ in den Körper ein? Es gibt keinen speziellen Grund, warum der Vagus-Nerv nicht gegen Stimulation isoliert oder von direktem Kontakt mit der Speiseröhre getrennt werden könnte. Die Positionierung dieses Nervs ist etwa so sinnvoll, wie wenn es im Innenraum eines Auto einen nicht näher bezeichneten Punkt gäbe, dessen beiläufiges und unabsichtliches Berühren das sofortige Ausschalten des Motors zur Folge hätte, selbst mitten auf der Autobahn. Ich glaube nicht, dass ein entsprechender „Designer“ eine Stelle in der Autoindustrie finden würde.

Aus evolutionärer Sicht gesehen spielt dieser „Designfehler“ keine grosse Rolle – so lange nur sehr wenige Menschen daran sterben, gibt es keinen ausgeprägten Selektionseffekt in Richtung eines besser isolierten Vagus-Nerves.

Ein zweites Beispiel für „unintelligentes Design“ am Menschen ist die [b]Geburt[/b]. Man stelle sich vor, das Entfernen eines Akkus aus einer Digitalkamera ginge folgendermassen von statten: Einige Stunden vor der eigentlichen Entfernung des Akkus würden im inneren der Kamera Chemikalien freigesetzt, welche die Akkuaussenhülle weich und geschmeidig machen sollen sowie die Öffnung des Akkuschubfaches weiten, damit sich der Akku dann besser rausquetschen lässt. Dann wird der Akku langsam aus der Kamera ausgepresst, wobei er stark verformt wird und die Möglichkeit besteht, dass er kaputt geht oder in seiner künftigen Benutzung stark eingeschränkt ist. Auch die Öffnung des Akkuschubfaches lässt sich danach nicht mehr richtig verschliessen, einige Kamerafunktionen in der Nähe der Öffnung können auch in Mitleidenschaft gezogen werden, so funktioniert vielleicht anschliessend das Fach für den Speicherchip nicht mehr richtig, und das USB-Kabel lässt sich nur noch gelegentlich anschliessen. Darüber hinaus ist die Belastung für die Kamera so gross, dass sie bei jedem Akkuwechsel kaputt gehen kann. Mal im Ernst: Wer würde eine solche Kamera kaufen? Ich denke, man würde von einem grauenhaften Design sprechen… doch genauso verhält es sich mit der menschlichen Geburt.

Biologische Systeme sind komplex und ineffizient, weil sie für überlebensnotwendige Anpassungen immer nur das zur Verfügung hatten, was bereits existierte und dabei nur geringe Modifikationen vorgenommen werden „durften“. Es gab nie die Möglichkeiten für ein Design auf dem „reinen Tisch“.

Wer sich also ein bisschen länger als nur oberflächlich mit dem „Intelligenten Design“ beschäftigt, muss schliessen, dass es kein solches Design gibt, oder aber, dass der allfällige Designer nicht besonders intelligent sein kann. Wenn dies die Privatmeinung von ausgebildeten und mündigen Erwachsenen ist: von mir aus. Menschen glauben die unglaublichsten Sachen. Aber auf keinen Fall würde ich wollen, dass meine Kinder dies in der Schule lernen müssen.

Da könnten wir ja gleich beim Spaghettimonster weitermachen.

11 Kommentare

  1. Warum sollte ein Schöpfer erst schwerere Atome in Sonnen erbrüten lassen, um uns daraus zu bauen? Würde Gott vor der uns bekannten Welt existieren können, so hätte er weder Lust, noch Zeit noch die Langeweile, seine Existenz durch Basteln verschönern zu wollen. Alles was wir sind stände zu ihm ohne Bezug. Leben ist eben nur ein Abfallprodukt von verstrichener Zeit – was es durchaus kostbar und schützenswert macht. Wir haben ja nichts anderes. Viele Grüße, Manfred.

  2. An kalifornischen Schulen zum Glück nicht: Bisher ist es christlichen Fundamentalisten lediglich in einigen wenigen \“Bible Belt\“-Staaten wie Kansas gelungen, die Evolution aus dem Programm streichen zu lassen.

    Was die mathematischen Möglichkeiten angeht, denke ich nicht, dass man das so ohne weiteres Abschätzen kann. Es ist ja nicht so, dass ein vollständiges Organ, oder gar ein ganzer Organismus, durch eine grosse Reihe von Mutationen entstehen muss: diese Entwicklungen (wie etwa jene des Auges) sind meist graduell, und Dinge, die heute einander bedingen, müssen nicht immer in dieser engen kausalen Verzahnung existiert haben. Wir wissen allerdings, dass die Mutationsrate, die sich aus zufälligen Änderungen ergibt, sehr wohl ausreicht, um in der zur Verfügung stehenden Zeit die tatsächlich bestehenden Unterschiede zwischen zwei beliebigen Organismen zu erklären: Wenn wir einen Wal und eine Kuh nehmen, berechnen, wie lange es dauern würde, bis sich durch zufällige Mutationen die tatsächlich vorhandenen Unterschiede (im Umfang von ein paar Prozent) ergeben, dann stimmt das sehr gut mit der Zeit überein, die seit dem letzten gemeinsamen Vorfahren von Wal und Kuh vergangen ist. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass alle mathematisch denkbaren Mutationen auch irgendwo geschehen, und es einfach eine Frage der Selektion (Umwelt) ist, welche dass bis heute überlebt haben.

    Im Übrigen kommt ein einmal verschwundenes Organ nie mehr zurück, wenn es wieder gebraucht wird. Die Evolution scheint hier einseitig zu sein. Die Flossen von Tieren, die ins Wasser zurückgekehrt sind, haben einen ganz verschiedenen Aufbau, stammen von verschiedenen Organen ab, etc. – gemeinsam ist ihnen nur die Funktion, und die wird von der Selektion diktiert. Auch das Fliegen wurde von unzähligen Organismen erfunden, aber jedes Mal auf eine andere Art. Auch das deutet darauf hin, dass es eben kein Inventar von Designs gibt, auf die die Tiere irgendwie zugreifen könnten, wenn der Bedarf da ist.

  3. Also, so einige Argumente der \“intelligent Disigner\“ scheinen nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein. Einfach diese, dass es es die mathematischen Möglichkeiten von Mutation einfach viel zu groß sind für eine reine Evolution aus zufälliger Selektion.
    Es gibt auch Mittelwege, also sowohl als auch. Um eine Intelligenz im Design zu vermuten muss kein patriachichlischer Gott dahinter stehen. Beispiel: In der Evolusion gab es ja nicht nur Beispiele wie Leben an Land ging und aus Flossen Füße etc. werdenm sondern auch umgekeht, wie Leben zurück ins Wasser ging wo dann wieder Flossen wuchsen etc. Warum dann unzählige Möglichkeiten probieren wenn der Natur schon die Flossen als Lösung bekanntz ist.
    Rupert Sheldrake geht von \“morphogentischen Feldern\“ aus, und die moderne Quantenpysik von mehr als 3 Raumdimensioen aus. Gut, das ist jetzt auch nicht falsifierbar. Aber es ist doch denkbar, dass Lebewesen in ihrer \“Evolution\“ zum großen Teil auf bereits vorandenen Wissen in der Natur zurückgreifen kann. Ich will jetzt keines Falls den jüdisch-christlichen Kreationismus verteidigen, aber dass die rein mechanistische Erklärung Darvins viele Lücken hat sehe ich auch, eine \“Intelligenz\“ im Desing ist durchaus auch anders möglich.

    P.S. An Kalifornischen Schulen ist Darvins Evolutionstheorie m.E. verboteb, war zumindest vor eingier Zeit mal so!

  4. Hi..
    wunderbare Beschreibung (mit dieser konnte ich die Problematik auch meinen Töchtern verständlich erklären ! ). Es ist erfrischend bei einer Suche im Internet einmal zufällig auf so eine Seite zu gelangen….

    Danke
    Stefan

  5. Paule, ein Astronom muß auch keinen Stern bauen können um zu verstehen wie er entsteht.
    Wer hier das \“Maul aufreißt\“ ist angesichts Deiner Wortwahl und themenfremden Hetze aber die Frage…

    Deine weiteren Ausführungen zeigen wieder nur einmal daß Du Evolution überhaupt nicht verstehst. Nichts wird durch \“Zufall\“ geschaffen sondern durch den Mechanismus aus Mutation, Selektion und Rekombination. Kreationisten versteifen sich immer allzu gern auf das Zufallselement in der Mutation um zu behaupten daß Evolution behaupten würde, hier würde etwas aus Zufall entstehen.

    Wieso ein Biologe IKEA-Regale aufbauen können muß, müßtest du mal erklären….oder halt, besser nicht, eigentlich will das niemand wissen.

    Gruß Alex

  6. Erstaunlicherweise können die Apologeten der Evolution selbst nicht einmal etwas verbessern. Sie schaffen es ja nicht einmal, eine Mikrobe zu entwickeln.

    Aber im Maulaufreißen, da sind sie rieeeeesengroß.

    Ich befürchte, daß keiner der hiesigen Apologeten auch nur ein IKEA-Regal konstruieren könnte, geschweige denn, daß sie ohne Anleitung dasselbige auch zusammenbauen können.

    Was zeichnet eigentlich Biologen aus? Können die Leben kreieren? Bestenfalls können sie die einzelnen Produkte beschreiben. Aber sie verstehen bereits das Produkt selbst nicht. Bestenfalls entdecken sie die außerordentlichen Funktionen, mit denen die Produkte ausgestattet sind. Eine Schlange kann z.B. Temperaturunterschiede mit ihrem Infrarotsensor von 0,003 K feststellen. Die Fledermaus kann mit ihrem Radar die Oberflächenbeschaffenheit eines Flügels feststellen und weiß dann, ob das ein zum Fressen geeignetes Objekt ist. Bombardierkäfer produzieren in ihrem Körper Sprengstoff samt Zünder. Wie lange konnten sie an der Apparatur und Mixtur wohl rumbasteln, ohne selbst in die Luft zu fliegen?

    Die Logik der Anhänger der Evolutionsreligion funktioniert ungefähr so: Je komplexer ein System ist, desto leichter kann es der Zufall erschaffen haben. Und deshalb können sie nicht einmal ein IKEA-Regal konstruieren. Beweis: Keiner von denen ist Konstrukteur bei IKEA. Sie sind eben schon dafür zu dumm!

  7. @Albrecht Gundelach: Ich meine daß die Sache mit dem Unterkiefer nicht evolutionstechnisch begründet ist, sondern an mangelnder Anforderung im Kindesalter und damit eine Art Zivilisationsleiden ist. Wo gibt es denn noch wirklich was zum Kauen? Heute gibt es statt sehniges Fleisch nur weiche Burger, statt faseriger Wurzeln gibt es Schokolade. In Entwicklungsländern ist das Problem der zu engen Kiefer unbekannt.
    Ähnlich könnte man meinen der menschliche Zahn sei eine Fehlkonstruktion; tatsächlich ist er einfach dem hohen Zuckeranteil unserer heutigen Nahrung nicht gewachsen.

  8. Parneb, Du liegst wirklich komplett falsch;
    eine Theorie über die Auswirkungen von X bedarf nicht dessen Ursache. Das wäre eine Erweiterung, nicht mehr und nicht weniger.

    Die Theorie \“Das Universum breitet sich seit und durch den Urknall aus\“ bedarf daher ebensowenig eine Erklärung zur Ursache, wie folgendes Beispiel:
    Wenn Du auf z.B. einen Unfall hattest und im Krankenhaus aus der Bewußtlosigkeit aufwachst und anhand der Dir umgebenden Menschen schlußfolgern willst wo Du Dich befindest – in einem Krankenhaus – brauchst Du dafür noch lange keine Theorie wer das Gebäude und wie gebaut hat.

    Als die ersten Menschen feststellten, daß die Erde ein (runder) Planet ist, brauchten sie für diese Theorie (\“Die Erde ist ein runder Planet\“) auch keine Theorie über deren Entstehung. Klar hat man mehr Durchblick wenn man weiß wie das gekommen ist, aber für die Aussage \“Die Erde ist ein runder Planet\“ ist das vollkommen unerheblich.

    Für die Theorie \“Ich bin der Sohn meiner Eltern\“ brauchst Du auch keine Theorie darüber, wie Du gezeugt wurdest, ob \“natürlich\“ oder im Reagenzglas, oder von einer Leihmutter ausgetragen wurdest.

    Und ebenso für den Urknall: wir befinden uns wie in den obigen Beispielen an einem Ort (eine Stelle im Universum), beobachten unsere Umgebung und ziehen daraus Rückschlüsse über sein Wesen.
    Wie es dazu gekommen ist, ist für die Feststellung \“Ah, unsere Welt dehnt sich aus, läßt sich also zu einem Zustand extrem hoher Dichte zurückrechnen, viele weiteren Beobachtungen stützen das im Detail, keine Beobachtung widerspricht dem\“ also absolut nicht notwendig, auch wenn das Wissen nach dem Warum natürlich schön wäre.

    Gruß Alex

  9. Zu deinem Fazit (das ich wohl beim ersten Mal überlesen oder nicht als Separat vom Wiki-Text erkannt habe): Mit der gleichen Argumentation kann man auch den Weihnachtsmann nicht ausschliessen. Trotzdem gibt es keinen Grund, davon auszugehen, dass er tatsächlich existiert.

    Die Forderung nach Falsifizierbarkeit ist keine beliebige philosophische Idee, sondern letztlich eine logische Konsequenz daraus, dass ganz viele Dinge wahr sein könnten, es aber gleichzeitig nur eine Realität gibt. Denk mal darüber nach.

    Du missverstehst die Urknalltheorie: Sicher würde man wissen wollen, was \“vor\“ dem Urknall war, sofern diese Aussage überhaupt einen Sinn macht. Und wie erwähnt: es gibt Ideen dazu, doch die wissenschaftlich ernst zu nehmenden machen beobachtbare Voraussagen, wie man unserem Universum \“ansehen\“ könnte, dass es eine Vorgeschichte vor dem Urknall hat. Die Urknalltheorie besagt jedoch einfach, dass das sichtbare Universum im Moment des Urknalls beliebig dicht komprimiert war – im Gegensatz zu, sagen wir, der Steady-State-Hypothese, die ein immer gleiches, statisches und unendlich altes Universum vorschlug.

    Bei allem guten Willen kann ich mir nicht vorstellen, warum \“Theologie\“ eine Wissenschaft sein soll. Formulieren von falsifizierbaren Hypothesen, Durchführen von Experimenten? Fehlanzeige. Gleiches gilt bei ID: Die Aussage, \“vielleicht hat das ja irgendwer geschaffen\“ macht uns nicht intelligenter. Sie lässt sich nicht testen, überprüfen, hinterfragen. Man könnte antworten: \“ja, vielleicht\“ oder \“nein, vermutlich nicht\“ – WISSEN können wir es nicht, ganz grundsätzlich! Mit WISSEN SCHAFFEN hat es also nichts zu tun. Was wir nicht wissen können, ist keine Wissenschaft. Nenn es Philosophie, Gedankenspielerei, Strohhalm, moralische Lebensgrundlage… Wie auch immer – und das ist jetzt wirklich nicht abwertend gemeint. Es ist auch nicht tragisch: viele Dinge sind nicht \“Wissenschaft\“, also objektiv entscheidbar, und trotzdem subjektiv wahr oder sogar interessant und Quelle langer Diskussionen: Brahms oder Mozart? Lady Gaga oder Eminem? Star Trek oder Star Wars? Shiva oder Allah? Mac oder PC?

    Ich habe mal die Bibel gelesen, vor Jahren. Ich kann nichts von \“altem Wissen\“ darin erkennen. Sicherlich, es ist ein sehr menschliches Buch, ja ein nur allzu menschliches Buch, geprägt von menschlichen Träumen, Nöten, Zwängen und Erfahrungen, aber auch menschlichem Horror. Damit kann das Spaghettimonster natürlich nicht konkurrieren. Aber der Hauptprotagonist der Bibel ist ehrlich gesagt kein bisschen glaubwürdiger als das Spaghettimonster.

  10. @Bynaus – „Und was willst du mir mit den Wikipedia-Zitaten zu Wissenschaft und Falsifizierbarkeit nun genau sagen?„

    Wiederholung des Fazits: Die Frage ist demnach nicht, wie man sicher beweisen kann, dass es eine übergeordnete Intelligenz gibt oder wie man sicher beweisen könnte, dass es sie nicht gibt. Sonder solange wir nicht beweisen können, dass die Hypothese Falsch ist – ist sie auch nicht Falsch. Was jedoch nicht bedeutet, dass sie zwangsläufig die Wahrheit sagt!

    Im Punkto Falsifizierbarkeit hat die Wissenschaft eine Philosophie aufgegriffen und diese zu einem Faktum erhoben (was bei Philosophischen Thesen – meiner Meinung nach – Quatsch ist, da Philosophische Thesen immer eine (mehr oder weniger) persönliche Sichtweise haben.

    Und entschuldige Bitte – was den Urknall ausgelöst hat ist natürlich auch für die Urknalltheorie relevant. Selbst wenn man behauptet, da war nichts und die Kausalität setzte erst mit den Urknall ein, so ist dies eine Theorie, die zeigt, dass man sich sehr wohl damit befasst was davor war. Und die Ursache nicht finden zu wollen, nur weil das Ergebnis immer gleich ist – wo bleibt da der Forschergeist!?!

    Selbstverständlich sind die Naturwissenschaften wichtig, um die Welt besser zu verstehen. Doch auch alle anderen Wissenschaftsbereiche (inklusive der Theologie) sind ebenso wichtig. Vor allem in den Bereichen, wo wir mit den Naturwissenschaften noch nicht weiterkommen.

    Meine Meinung ist (nach wie vor) – ID ist, wenn es genutzt wird um die (Natur-)Wissenschaft zu behindern, falsch und missbraucht. Wenn es jedoch genutzt wird um die (Natur-)Wissenschaft zu ergänzen und neue Fragen zu stellen, die es zu erforschen und zu beantworten gilt, dann ist es absolut berechtigt eine Wissenschaft genannt zu werden.

    Und zum Thema Spagettimonster: Hast Du Dir mal die Mühe gemacht und Dich kritisch mit den Texten der alten Religionen auseinanderzusetzt. Sie zeugen von einem alten Wissen, dessen Bedeutung leider erst mühsam wiederentdeckt werden muss. Dieses Wissen kann, für jeden der zwischen den Zeilen ließt, sehr interessant, z.T. amüsant und bereichernd sein, und geht weit über den alten Mann mit Rauschebart oder das Spagettimonster hinaus.

    Und da wir alle Einstein mögen: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“

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