Die Erforschung des Inneren Universums

Was geschieht, wenn Zivilisationen mit zunehmendem Fortschritt schliesslich realisieren, dass das Universum riesig, lebensfeindlich und vor allem leer ist? Vieleicht geben sie dessen Erforschung ganz einfach auf, und widmen sich interessanteren Dingen.

Das Universum kann viele Menschen begeistern: nicht zuletzt, weil wir es nicht wirklich verstehen. Klar, wir haben in den letzten 300 Jahren enorm viel gelernt (vermutlich mehr als in all den Jahrtausenden zuvor). Aber es gibt riesige Lücken in unserem Verständnis: Was ist Dunkle Materie? Was ist Dunkle Energie? Wie kam es zum Urknall, gibt es jenseits davon die Ewige Inflation? Wie genau entstehen Planeten, wieviele erdähnliche Planeten gibt es, gab es mal Leben auf dem Mars, und wie viele ausserirdische Zivilisationen tummeln sich in unserer Milchstrasse? Gerade dieses letzte Thema kann viele Menschen faszinieren oder beschäftigen. Weil die Antworten auf diese Fragen nicht bekannt sind, wird das Universum zur Projektionsfläche für Wunschträume. Jeder sieht im Universum etwas anderes, und gerade das macht es interessant.

Doch was geschieht, wenn wir mehr und mehr über das Universum entdecken? Wenn wir plötzlich wissen, was Dunkle Materie, was Dunkle Energie ist, wenn die Weltformel einst gefunden ist, die Anzahl der Planeten da draussen bekannt, die Planeten aller Sterne in der Nachbarschaft kartiert, wenn das Marsleben nie gefunden und das SETI-Signal nie empfangen wurde – was dann? Dinge, die „erklärt“ sind, verlieren an Faszination, denn sie berühren den Pioniergeist nicht mehr. Sicher, die Planeten unseres Sonnensystems werden einen gewissen wissenschaftlichen, touristischen oder sportlichen Reiz behalten – etwa so wie die Berggipfel auf der Erde. Aber irgendwann ist der letzte Zwergplanet besucht, der letzte Mond kartiert, das letzte grosse Rätsel gelöst, und die verbleibenden Rätsel interessieren nur noch die Experten. Die stetig wachsende, sich entwickelnde Menschheit wird im Verlauf des 21. Jahrhunderts fast zwangsläufig die Rohstoffe des Sonnensystems zu nutzen beginnen, von Solarenergie aus der Erdumlaufbahn bis hin zum Abbau von seltenen Metallen auf Asteroiden. Diese Arbeiten können mehrheitlich von Robotern gemacht werden,  Menschen werden nur in Ausnahmefällen benötigt oder reisen zum reinen Vergnügen ins All.

Irgendwann in dieser Phase könnte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass wir im All extrem exotisch, extrem verletzlich und vor allem extrem allein sind. Wir werden realisieren, dass es da draussen keine Planeten gibt, die wir mit vertretbarem Aufwand kolonisieren können, wie die Europäer dies einst mit dem Rest der Erde taten. Der Mars ist eine endlose, eiskalte Wüste: Jeder Siedler einer permanenten Kolonie müsste so viel Wert generieren, um die laufenden Kosten seiner Existenz decken zu können – doch womit würde er dies bezahlen? Welche Güter könnte der Mars exportieren, um die Milliardenkosten zu decken, die eine solche Kolonie mit all ihrer Hochtechnologie nun einmal mit sich bringt? Keine – es gibt dort nichts, was die Erde nicht hat. Eine Marskolonie wäre gewissermassen ein philantrhopisches Projekt, finanziert von Leuten, die es so wollen und es sich leisten können. Von Planeten anderer Sterne gar nicht erst zu reden: zu weit weg, zu lebensfeindlich, zu teuer. Mit dem Ende der Träume würde die Faszination für das Universum einem ganz anderen Gefühl Platz machen: Langeweile – und Gleichgültigkeit.

Denn gleichzeitig entwickeln wir derzeit Technologien, die es uns möglich machen, Universen so zu erschaffen, wie wir sie uns wünschen würden – aber virtuell. Wenn die Welt so viel Zeit in die Entwicklung der bemannten Raumfahrt stecken würde wie, sagen wir, in „World of Warcraft“ – wo wären wir dann? Mit unserer Fähigkeit, eine interessante, spannende, abenteuerliche Welt zu simulieren, weit über die Fähigkeit unserer „Vorstellungskraft“ bzw. des „Kopfkinos“ hinaus, mit einem Grad von Realismus, der schon bald an die Wirklichkeit heranreicht: wer braucht da noch echte Raumschiffe, wenn man die interessantesten Teile der Raummission selbst erleben kann? Wenn das Universum eben nicht voller glubschäugiger Aliens ist, die uns unseren Planeten wegnehmen wollen – wer sagt, dass wir keinen Spass daran haben können, einfach so zu tun als ob? Mit zunehmender Rechenkapazität und fortschreitender Technologie rücken Welten wie die „Matrix“ aus dem gleichnamigen Film in den Bereich des Möglichen. Wer sagt, dass neue Gesellschaftsentwürfe zwingend auf realen, fernen Planeten ausprobiert werden müssen – statt in der Geborgenheit einer virtuellen Welt auf dem Heimatplaneten? Dem einen, festgelegten Universum steht eine theoretisch unendliche Anzahl von möglichen, formbaren, individualisierbaren virtuellen Universen gegenüber. Die Roboter, die Rohstoffe aus dem Sonnensystem heranschaffen, können auch die Versorgung der Menschen übernehmen, die sich in diesen virtuellen Welten tummeln (sollen wir sie Spieler nennen?). Am Ende könnten diese Spieler damit beginnen, ihr Bewusstsein direkt in diese virtuellen Welten hochzuladen: es statt in ihrem biologichen Gehirn auf einem Substrat laufen zu lassen, das sich leichter mit diesen künstlichen Welten integrieren lässt.Diese Spieler-Zivilisation, und ihre Roboter, könnten sich dann daran machen, ihren Planeten in ein fast beliebig grosses Computernetzwerk zu verwandeln – oder, in einem eher ironischen Akt, ihn doch noch zu verlassen (sich selbst zu überlassen) und ein Computernetzwerk in den Tiefen des Alls aufzubauen, wo es keine Abwärmeprobleme gibt. Nur eine winzige Minderheit der Zivilisation würde sich noch dafür interessieren, das Universum zu erforschen oder gar zu besiedeln. Eine mögliche Antwort für das Fermi-Paradox?

Können wir sicher sein, dass auch nur eine Zivilisation dem Reiz der zwar virtuellen, aber vielleicht auch spannenderen Realität auf lange Frist entkommen wird? Die Fähigkeit, sich etwas vorzustellen, sowie Neugier und Abenteuerlust sind wohl Eigenschaften, die jede Spezies haben dürfte, die eine technische Zivilisation aufbaut. Sobald die Technologie es möglich macht, diese vorgestellten Welten real werden zu lassen (wenn auch nur virtuell) – ist das dann nicht eine viel grössere persönliche „Macht“, ja Befriedigung als zu wissen, dass es da auf dem Mars ein paar ausgewählte Menschen gibt, die dank regelmässigen Milliardeninvesitionen überleben?

Wer sich fragt, ob so ein Szenario real werden könnte, muss sich nur einmal umschauen: Wo auch immer die Menschen sind, ihre Gedanken verweilen immer öfter im virtuellen Raum. Sie hören Musik aus dem iPod, sie telefonieren, sie tippen auf ihrem Laptop oder streicheln ihr Smartphone – doch niemand schaut mehr nach oben. Die Erforschung des Inneren Universums hat vielleicht schon begonnen.

Dieser Artikel wurde inspiriert durch ein spannendes Lunchgespräch mit Eric Gaidos. Thank you, Eric!

13 Kommentare

  1. Inzwischen spricht „man“ in wissenschaftlichen Quanten-Kreisen vermehrt von der Möglichkeit universumweiter, zeitunabhängiger Kommunikation. Es darf nun ohne Paranoiaverdacht über die „Verschränkung“ von Supergehirnen oder Supercomputern, bei einem Glaserl Wähn, theoretisiert werden. Sollte es dieses geben, dann „schon lange“. Langlebige Zwergsonnen mit entsprechend langlebigen Planeten könnten die heimlichen Vorreiter der Intelligenzerzeugung gespielt haben.
    Aus diesem Blickwinkel gesehen kann der Besuch von Et’s, auf der guten jungen Erde, als natürliches Ereignis angesehen werden. Schon immer.
    Kommt – lasset uns mit den Menschen spielen…

  2. ‚Die‘ haben da was!? Na logisch! Das dürfte doch allmählich klar sein.
    Nein keine A….s! Die gibt‘s auf unserer Erde nicht. Aber es sollte allen aufgeschlossenen Wissenschaftlern in den letzten 20 Jahren ins Bewusstsein gerückt sein, dass sich seit ca.70 Jahren ein
    nichtöffentlicher Technologiebaum entwickelt hat. Und dort warten perfekt getarnte ärgerliche Überraschungen auf uns. Frag solange bis du keine Antworten mehr bekommst, dann bist du mit etwas Menschenverstand fast am Ziel.

  3. Ich denke schon das es nach der heutigen Auffassung von Wissenschaft einen durch genetische Merkmale gesetzten Erkenntnishorizont für die Menschheit geben wird, den selbst das intelligenteste Individuum oder die beste Brainstorminggruppe einfach nicht mehr überschreiten kann. Diesen Erkenntnishorizont nochmal zu erweitern wäre wohl nur im Rahmen einer evolutionären Weiterentwicklung unseres Hirns möglich, ob auf natürlichem Wege (langsam) oder künstlichem. Aber irgendwo werden die Grenzen auch durch unsere Art zu Denken limitiert sein. Ist schon richtig die Frage zu stellen: „Was dann?“

  4. Die Menscheit ist doch selbst ihr Alien, die Borg gab es schon von 1933 bis 1945, alles passierte schonmal bei uns Menschen, nur mit dem Unerschied, dass wir immer weiter differenzieren und erfinden, unser inneres nach außen tragen, materialiseren und anwenden, bis wir die inneren Zusammenhänge daran begreifen und danach selbst entscheiden ob wir es nutzen. Wenn jeder gesättigt ist, geben wir uns unseren Gefühlen hin und es geht von vorne los.

  5. Ich denke schon dass wir einige Grundeigenschaften auf intelligente Lebensformen, so wie wir sie uns vorstellen, also die wir auch als solche erkennen können, übertragen können. Und um genau solche geht es hier ja.
    Neugier gehört bestimmt dazu. ( die übrigens auch einem Delfin innewohnt )
    Über alle anderen Formen können wir doch nichtmal vernünftig spekulieren.

    Über alles andere können wir nichtmal spekutlieren.

  6. Dass extraterrestrische Lebensformen zu irgendeiner Form von Gedankengang befähigt sind stellt ja noch eine einigermaßen debattier- und vertretbare Auffassung dar.

    Aber Dinge wie „Abenteuerlust“ oder „Neugier“ sind in erster Linie höchst menschliche Attribute, sie als Non Plus Ultra beim Debattieren über ET’s anzusehen ist meiner Meinung nach höchst ignorant und typisch anthromorphisierend-voreingenommen gegenüber etwaigen existierenden intelligenten Lebensformen.

    Keiner kann wirklich sagen, aus welchen Beweggründen Aliens handeln würden oder werden. Aus unserer Sicht werden sie wahrscheinlich nicht nachvollziehbar sein. Menschliche Verhaltensformen- und Sichtweisen zählen auf anderen Planeten vermutlich so viel wie es heutzutage die von Delfinen für uns tun.

    -brentler

  7. Tja, Frido und Phillip, wie gesagt es gibt bestimmt fast alles da draussen.
    Vielleicht sogar Zivilisationen die den Werdegang einer in einem irdischen Film oder Serie vorkommenden durchlaufen haben 🙂

  8. Dass es noch Menschen gibt, die den Drang haben fremde Planeten zu entdecken und zu besiedeln, geht von der Annahme aus, dass es Kapazitäten dafür gibt. Wenn eine zukünfte Menschheit irgendwannmal an einem kritischen Punkt angelangt, andem sich die Jungen nur noch um die Alten kümmern, gleichzeitig anfangen ihren eigenen Konsum einschränken zu müssen, und sie dann außerdem noch die ökonomischen und ökologischen Folgeerscheinungen bekämpfen müssen, dann könnten solche Kapazitäten fehlen. Vielleicht sehnen diese Menschen sich dann zurück nach einer Welt, inder man noch selber über seine Zukunft entscheiden konnte, ohne äußeren Zwängen ausgesetzt zu sein. Diese Menschen könnten es als vorteilhaft ansehen, ihr reales Leben aufzugeben. An eine virtuelle Realität angeschlossen könnte man alle Vorzüge einer Konsumgesellschaft nutzen, bräuchte aber nur die Ressourcen für die eigene Lebenserhaltung aufbringen und um die virtuelle Realität am Laufen zu halten. Diese geringen Mengen an Energie und Material lassen sich dann einfacher von Maschinen erwirtschaften, denen es auch egal ist, dass die Umwelt auf der Erde kollabiert, weil kein Mensch mehr dafür da ist, sich darum zu kümmern. Diese Menschen verbringen ihr ganzes Leben in der virtuellen Realität, die idealerweise den Höhepunkt ihrer Zivilisation darstellt. Manche würden vielleicht das Jahr 1999 als Reverenz nehmen. Man könnte sicher auch eine „perfekte“ Welt schaffen, aber würde man das längerfristig wollen? Den Nachbau einer früheren Epoche kann man aber akzeptieren. Und damit man nicht mit dem Gedanken leben muss, dass das alles nur Fiktion ist, vergessen die Bewohner dieser „Matrix“, dass es so ist. Man muss vorher nur noch den Maschinen die Aufgabe geben dieses Geheimnis zu bewahren, und Abweichler zu bekämpfen, damit die Mehrheit der Menschheit friedlich ihr Leben leben können. Die Maschinen wissen natürlich auch (was die Menschen vergessen haben), dass die Erde mittlerweile eine trostlose Wüste ist, auf der sie außerhalb der „Matrix“ sowieso nicht lange überleben können.

  9. Wieder einmal ein sehr schöner Artikel. Ich glaube jedoch nicht, dass es dazu kommt – wie einige Vorredner schon angesprochen haben, wird es wohl immer Menschen geben, die an virtuellen Realitäten nicht interessiert sind, so wie auch jetzt nicht jeder ein Computerspieler ist. Und ich glaube auch, dass die Menschheit immer vom Universum fasziniert sein wird, egal ob dort oben jetzt noch jemand ist oder nicht.

    Wenn es jedoch wirklich so kommen sollte wie im Artikel beschrieben, muss ich irgendwie an die Borg denken. Wenn irgendwann einmal praktisch die ganze Menschheit in einer Art virtueller Realität steckt und ihre Gehirne mittels einem Netzwerk mit allen anderen Individuen verbunden sind, ist es doch möglich, dass ein Hacker eine Art Virus dort einschleust, das dann schlussendlich dafür sorgt, dass das Ich-Bewusstsein der Individuen gelöscht und durch eine Kollektivintelligenz ersetzt wird. Und dieses „Hive-Bewusstsein“ könnte dann ja auf die Idee kommen, quaderförmige Raumschiffe mit Warp-Antrieb zu bauen (die Intelligenz dafür müsste bei 7 Milliarden Individuen wohl vorhanden sein) und andere Intelligenzen zu assimilieren. Schließlich ist Wissen Macht, und wie kann man mehr Wissen schnell ins Kollektiv aufnehmen als durch Assimilation anderer intelligenter Wesen?

    Das klingt jetzt etwas weit hergeholt, aber etwas ähnliches könnte ich mir durchaus vorstellen. Das Ganze ist auch sehr nett erläutert in „Exit Mundi“ von Maarten Keulemans, auch insgesamt ein sehr schönes Buch. 😉

    Das einzige Problem an dieser These: Das Fermi-Paradoxon löst sie nicht, denn wenn es bei nur einer Zivilisation so käme wären wir schon längst Cyborgs, die im fahlen grünen Licht durch gewaltige Raumschiffe stolpern und andere mit „Resistance is futile“ begrüßen. 🙂

  10. Ich kann mir schon vorstellen das es Spaß macht all diese virtuellen Möglichkeiten mal durchzuspielen. Und man wird das bestimmt tun, aus reiner Lust an der Vergnüglichkeit.
    Ich glaube aber das wird sehr bald langweilig, sehr viel schneller als die reale Welt.
    Bestimmt werden wir die reale Welt irgendwann mal sehr gut verstehen. Ich denke aber niemals restlos, wir werden uns wohl immer ständig fragen was hinter unserem Erkenntnisshorizont liegt, und diesen zu erweitern zu versuchen. Das wird wohl keine Ende nehmen, es sei den das Universum hat irgendwo ein erkennbares Ende in dem auch gleich die Ursache seiner Existenz zu erkennen ist, aber das nehme ich nicht an.
    Das alles gilt für eine beliebige virtuelle Welt nicht. Man weiß bis ins letzte Detail wie sie funktioniert, sie ist gandenlos deterministisch, und schließlich weiß man auch warum es sie gibt. Schließlich hat man sie selbst gemacht, aus Langeweile.

    Wie soll so eine virtuelle Welt jemals interessanter sein als die Realität ? Selbst wenn man damit alles was die eigenen Sensorik und das eigene Gehirn hergeben ausprobieren kann, wird das doch, wohl wissend das man dies nur zur Beseitigung der eigenen Langeweile tut, selbst sehr bald langweilig.

    Es gäbe auch keinen Grund Nachkommen zu haben. Wozu ? Nur damit sie wieder Unterhalten werden müssen ? Soll man nur zur Selbstunterhaltung existieren ? Da kann man gleich garnicht existieren, das kommt auf selbe raus. Das Ende einer solch öden und bemitleidenswerten Zivilisation ist wohl absehbar.

    Es wäre denkbar dass manche Zivilisation beim voranschreiten ihrer technischen Fähigkeiten einer solchen Entwicklung anheim fällt, so wie mach andere ihrer Existenz wohl bei kriegerischen Auseinandersetzungen ein Ende bereitet.

    Vermutlich gibt es da draußen fast alles irgendwo, auch wenn es sehr weit weg sein mag. Dass wissend wird es wohl immer eine Gruppe von Menschen geben die diese Dinge suchen. Denn auch die stete Suche gehört zu unseren ureigensten Eigenschaften. Und selbst gemachtes kann man nicht suchen.

    Ich glaube daher nicht dass uns eine solche Entwicklung jemals Gesammtheitlich ereilt.

  11. Ich empfehle die Lektüre Trurls Modellwelten in Stanislaw Lems
    „Experimenta Felicitologica“ (Kyberiade Teil 2), und das Gespräch mit seinem Ex-Professor am Grab.

  12. Irgendwie eine extreme Vorstellung, eine Zivilisation die das Bewusstsein seiner Bewohner „hoch lädt“ und dann nur noch in einem, von der Realität entrücktem, virtuellem Paradies zu leben. Und die Erde als Träger des Supercomputers für das Ganze.
    Vor allem die emotionale Belastung der letzten biologischen Menschen die ihr Hirn dahinein hoch laden…so kann das nicht sein, menschliches Bewusstsein in der „Matrix“ ja, aber nur mit Schnittstelle nach außen…Die ultimative Unsterblichkeit und möglicherweise gleichzeitiger Sieg über alle menschlichen Schwächen.
    Denkbar wäre eine auch eine 1:1 Kopie des echten Planeten, in der dann Maschinen „ausführen“.

  13. Eigentlich ist die Religion doch etwas ganz ähnliches.
    Und die gibt es, seit es Menschen gibt.
    Ich glaube nicht, dass der Mensch sich an einem Wendepunkt in virtuelle Welten ziehen wird, sondern dass das Bild etwas komplexer ist,beide Motivationen, der Forscher und Kolonalisierungsdrang und die Imaginationslust bringen im Wechselspiel die Geschichte hervor.
    Selbst wenn das Universum leer von anderen Zivilisationen ist, bleibt der Grundsatz der Unvorhersagbarkeit, lange, relativ ruhige Phasen wechseln sich mitZeiten der Revolution und Umwälzung ab, ohne dass man sie im Ansatz vorraussagen kann.

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