Die ganz normale interplanetare Gewalt

Das Universum, das wir bewohnen, ist voller ungerichteter, beiläufiger, natürlicher und dabei ganz alltäglicher Gewalt. Je mehr wir über die Entstehung von Planetensystemen lernen, desto besser verstehen wir, welchen ausserordentlichen Hafen der Ruhe das Sonnensystem darstellt.

Die Dinosaurier, in ihren letzten Tagen, hätten sich dieser Einschätzung des Sonnensystems als Hafen der Ruhe sicher nicht angeschlossen. Bereits geschwächt von einem gewaltigen Flutbasaltausbruch in Indien, starben sie praktisch von einem auf den anderen Tag aus, als ein 10 km grosser Asteroid die Erde traf und mit einer Energie von 100 Millionen strategischen Atombomben einen 160 km durchmessenden Krater in den flachen Meeresboden vor Yucatan riss. Auf dem ganzen Planeten ging ein Gesteinsregen nieder, die Hitze entzündete weltweit Wälder und Savannen – davon zeugt noch heute eine dünne Ascheschicht, die sich in praktisch jedem Gestein jener Zeit findet. Im Leben der letzten Dinosaurier war dieser Impakt das letzte, entscheidende Ereignis. Im Alltag des Planetensystems jedoch war es bloss ein weiterer, gewöhnlicher Tag. Auf der Ebene der Planeten war nichts Entscheidendes, oder auch nur Bemerkbares geschehen, sie zogen einfach weiter ihre Bahnen, als ob nichts gewesen wäre, als ob auf der Erde nicht gerade rund 60% aller Lebewesen auf einen Schlag verschwunden wären.

Was ich damit sagen will: Selbst diejenigen Ereignisse, die wir als ulitmativ gewaltsame Ereignisse wahrnehmen, können nichts an der Stabilität der Bahnen der Planeten ändern. Einschläge von 10 km grossen Asteroiden lassen sie völlig kalt – alles, was bleibt, ist ein weiterer unter zigmilliarden Kratern. Doch es gibt Kräfte im Universum, die selbst ganze Planeten aus der Bahn bringen können, und wie es scheint, sind auch diese Kräfte und Ereignisse häufiger und gewöhnlicher, als vielleicht bisher gedacht.

Wie man dachte, wie Planetensysteme entstehen

Die klassische Theorie der Planetenentstehung – formuliert anhand unseres eigenen Sonnensystems, lange bevor man die ersten extrasolaren Planeten entdeckt hatte – lautete etwa folgendermassen: Nach der Entstehung der Sonne war diese von einer Scheibe aus Staub und Gas umgeben, deren Dicke und Dichte mit zunehmendem Abstand abnahm. Im äusseren Sonnensystem, wo die Temperaturen tief genug waren, dass Wassereis kondensieren konnte, bildeten sich innert kürzester Zeit die ersten Planetenkerne und gewannen schnell an Masse: es gelang ihnen, Wasserstoff und Helium aus der Scheibe zu gewinnen, bevor diese – nach wenigen Millionen Jahren – verschwunden war. Im äussersten Sonnensystem war die Scheibe zu dünn, um weitere Gasriesen hervorzubringen, Uranus und Neptun, „Eisriesen“ genannt, gelang es nur noch knapp, ein wenig (rund 10%) Wasserstoff und Helium an sich zu binden, abgesehen davon sind sie eher sowas wie gigantische Versionen von Pluto und anderen eisigen Objekten. Jenseits ihrer Bahnen bildeten sich nur noch kleinere Trümmer. Im Innersten Sonnensystem dauerte die Akkretion der Planeten länger, doch am Ende bildeten sich – lange nachdem das Gas aus der Scheibe verschwunden war – die vier terrestrischen Planeten (Merkur, Venus, Erde, Mars).

Was wir von Exoplaneten gelernt haben

Das klang so einfach und logisch, dass man wie selbstverständlich erwartete, dass alle Planetensysteme im Universum im Grundsatz gleich aussehen würden wie unseres. Natürlich kam es anders, man entdeckte bald eine grosse Anzahl an „Hot Jupiters“, glühend heisse Gasriesen, die ihren Stern in Bruchteilen der Entfernung der Erde zur Sonne umkreisen. Doch die Hot Jupiter sind nur deshalb unter den uns bekannten Exoplaneten so stark vertreten, weil man sie mit den heutigen Planetensuchmethoden leicht entdecken kann. In Wirklichkeit sind sie recht selten, nur rund 1% aller Sterne haben einen Hot Jupiter, während mindestens 20% (und, gemäss gewissen Einschätzungen, bis zu 100%) aller Sterne Planeten haben. Viel häufiger sind Systeme von exzentrischen Gasriesen. Das sind Gasriesen, die ihren Stern in der Zone umkreisen, in der sich im Sonnensystem die terrestrischen Planeten befinden – auf einer „exzentrischen“ Bahn. Das heisst, ihre Bahn (oder ihr Orbit) gleicht einer langgestreckten Ellipse, die sie in periodischen Abständen weit von ihrem Stern weg, und nah heran bringt. Meist befinden sich gleich mehrere dieser exzentrischen Gasriesen im gleichen Planetensystem.

Wie sind solche Systeme entstanden? Dieser Frage geht eine ausgezeichnete neue Arbeit von S. Raymond (und Mitarbeiter) von der Universität Bordeaux nach, die auf arXiv.org frei abrufbar ist. Sie simulierten die Entstehung von Planetensystemen, mit einer klassischen Gasriesenzone in der Mitte der Scheibe, einer Scheibe aus eisigen Trümmern aussen und einer Scheibe aus felsigen Trümmern innen, aus denen sich langsam terrestrische Planeten bilden. Die Forscher simulierten nun, was passiert, nachdem die Gasriesen sich gebildet haben und das Gas in der Scheibe sich verflüchtigt. Solche Gasriesen können ungemütlich nahe beieinander entstehen, denn so lange das Gas der planetenbildenden Scheibe da ist, wird ihr gegenseitiger Einfluss gedämpft – nachdem es sich (in der Regel nach etwa 8 Mio Jahren) verflüchtigt hat, beginnen sie sich aber gegenseitig zu stören. Es kann Jahre bis Jahrmillionen dauern, bis sich das System destabilisiert, doch in 96 von 152 Simulationen kamm es irgendwann zu einer Destabilisierung. Wenn diese Eintritt, werden die Gasriesen wild durch das System geworfen, geraten auf exzentrische Bahnen, begegnen sich (oder kollidieren sogar) oder werfen sich gegenseitig aus dem System. Die sich gerade bildenden terrestrischen Planeten, oder die Asteroiden- und Kometentrümmerscheiben innen und aussen haben kaum eine Chance, diesen Kampf der Titanen heil zu überstehen. Die meisten terrestrischen Planeten werden geradewegs in den Stern befördert oder aus dem System geschmissen. In einigen wenigen Fällen überlebt ein einziger terrestrischer Planet, bei dem Resonanzen mit den verbliebenen Gasriesen zu einem schnellen Wechsel von Exzentrizität und Bahnneigung führen.

Kein Staub aus destabilisierten Systemen

Interessant ist, dass in praktisch allen destabilisierten Systemen auch gleich die Trümmerscheiben innen und aussen (Asteroiden, Kometen) zerstört wurden. Solche Trümmerscheiben produzieren normalerweise – durch die stetigen Kollisionen zwischen den Trümmern – eine Wolke aus Staub, die den Stern umgibt (und die von irdischen Teleskopen entdeckt werden kann). Da der Staub sich nach wenigen 10000 Jahren verflüchtigt haben sollte, ist eine Staubwolke, die auch nach Jahrmilliarden noch vorhanden ist, ein Hinweis darauf, dass ständig Staub nachproduziert wird, das heisst, dass noch immer Trümmergürtel vorhanden sind. Die Abwesenheit von Staub deutet also umgekehrt darauf hin, dass das System keine Trümmergürtel mehr hat – und damit wohl eine solche destabilisierende Phase, wie oben beschrieben, durchlaufen hat. Umgekehrt deutet die Anwesenheit von Staub auf ein „ruhiges“ System hin, das nie destabilisiert wurde. In solchen Systemen ist somit auch die Chance, viele terrestrische Planeten auf stabilen Bahnen zu finden, hoch. Nur etwa 16% aller alten (mehr als 1 Mrd Jahre alten) Sterne haben solche Staubhüllen, das heisst, dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich in 84% der Fälle entweder überhaupt keine Planeten, oder dann Systeme von exzentrischen Gasriesen gebildet haben. Was wohl auch bedeutet, dass der grösste Teil aller terrestrischen Planeten, die sich je bilden, innerhalb von nur wenigen Millionen Jahren nach ihrer Entstehung durch die Gasriesen in ihrem System zerstört werden. Nur in ruhigen Systemen überleben die terrestrischen Planeten über Jahrmilliarden.

Wo stehen wir?

Doch nun wird es noch interessanter: Unser Sonnensystem passt weder in die eine, noch in die andere Kategorie. Während in unserem System die Bahnen der Gasriesen offenbar nicht gross destabilisiert wurde (sonst wären wir nicht da), sind die Trümmergürtel des Sonnensystems viel ärmer an Material, als man dies erwarten würde. Das typische „ruhige“ System in der Simulation hatte rund hundert Mal mehr Staub (und damit auch hundert Mal mehr Material), als der Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, und der Kuipergürtel jenseits der Neptunbahn in unserem Sonnensystem zusammen produzieren. Das ist ein wohlbekanntes Phänomen: Die Staubhüllen um die sonnennahen Sterne Epsilon Eridani und Tau Ceti sind ebenfalls rund hundertmal dichter als jene des Sonnensystems – was darauf hindeuten würde, dass beide Systeme zur „ruhigen“ Kategorie gehören.

In einem solchen „ruhigen“ System würden wir nicht überleben können: Wenn es hundert Mal mehr Asteroiden und Kometen gibt, dann gibt es eben auch hundert Mal mehr Einschläge. Das heisst statt im Schnitt alle 100 Mio Jahre müsste man jede Million Jahre einen Einschlag wie den des eingangs erwähnten 10-km-Impaktors am Ende der Dinosaurierzeit erwarten. Komplexes Leben, wie wir es kennen, könnte unter diesen Bedingungen nicht entstehen und überleben.

Nun wird vielleicht langsam klar, was ich mit dem „ausserordentlichen Hafen der Ruhe“ meinte: Das Sonnensystem wurde weder destabilisiert wie die Mehrheit der Systeme, noch gehört es zu der Klasse, die nie destabilisiert wurden. Sonst hätten wir viel mehr Asteroiden und Kometen – und entsprechend mehr Einschläge – zu verzeichnen. Stattdessen gehört es zu einer exotischen Gruppe von Systemen, die nur „mild“ destabilisiert wurden. Was ist darunter zu verstehen?

Very Nice!

Seit einigen Jahren vertritt Alessandro Morbidelli von der Universität Nizza das „Nice-Model“ (Nice = Nizza auf englisch), und konnte damit schon viele Erfolge verzeichnen. Im Nizza-Modell bilden sich die vier Gasriesen viel näher beieinander, als sie sich heute stehen (alle vier, vielleicht zusammen noch mit einem fünften, waren auf die Distanz zwischen 5 und 15 Astronomische Einheiten verteilt). Nachdem das Gas sich verflüchtigt hat, beginnen sie, durch Interaktion mit kleineren Körpern langsam zu wandern. Das geht 700 Mio Jahre gut, doch vor 3.8 Milliarden Jahren ergibt sich plötzlich eine Instabilität: Eine Resonanz zwischen Jupiter und Saturn wirft Neptun und Uranus auf ihre heutigen Bahnen, wobei sie den Kuipergürtel des Systems stark ausdünnen. Diese Ausdünnung führt zu einem Regen von Kometen im Inneren Sonnensystem, der unter Planetologen als „Late Heavy Bombardment“ (LHB; dt. spätes schweres Bombardement, „spät“ deshalb weil es sich erst 700 Mio Jahre nach der Entstehung des Sonnensystems ereignet hat) bekannt ist. So sind etwa die grossen dunklen Einschlagbecken, die das Mondgesicht ausmachen, beim LHB entstanden.

Dieses Nizza-Modell erklärt auf einfache Weise eine ganze Reihe von Beobachtungen. Kürzlich wurde es um „Nizza 2.0“ (PDF) erweitert. Dabei handelt es sich um eine Idee, wonach auch Jupiter in den ersten paar Millionen Jahren ins Innere Sonnensystem vorgedrungen sein könnte, wobei er die Scheibe von asteroidalen Trümmern, aus denen sich später die terrestrischen Planeten bildeten, bis in eine Entfernung von etwa einer Astronomischen Einheit zur Sonne (also da, wo heute die Erde ist) zerstörte. Aus einer derart „beschnittenen“ Trümmerscheibe lassen sich nämlich die heutigen vier terrestrischen Planeten viel besser bilden als mit klassischen Modellen, bei denen sich die Trümmer bis zum Asteroidengürtel hinaus ausdehnen. Gleichzeitig erklärt diese Jupiter-Wanderung auch, warum im Asteroidengürtel nur noch so wenig Material vorhanden ist. Jupiters Wanderung wurde schliesslich durch eine Resonanz mit Saturn gestoppt und umgekehrt, bevor er die ganze asteroidale Trümmerschiebe des inneren Sonnensystems zerstörten konnte. Sollte sich „Nizza 2.0“ bestätigen (hier eine weitere populäre Beschreibung des Modells, verdanken wir unsere Existenz also einer mehr oder weniger zufälligen Intervention von Saturn.

Goldlöckchen ruft, einmal mehr…

Um zum ursprünglichen Thema zurückzukehren: Das „Nizza“- und das „Nizza 2.0“ Modell erklären, warum unser System, obwohl es nie stark destabilisiert wurde, dennoch verarmte Trümmergürtel besitzt. Es brauchte – einmal mehr – eine unglaubliche Kombination von Parametern, die „genau richtig“ liegenmussten, damit die Dinge sich so entwickeln konnten, wie sie es taten. Wäre Saturn ein bisschen weiter draussen, oder ein wenig später entstanden, dann wären wir heute nicht da. Wären Neptun und Uranus nur ein wenig masseärmer oder massereicher gewesen, die Destabilisierung hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können, hätte stärker, oder weniger stark ausfallen können, und in beiden Fällen wäre die Erde, die wir kennen, unmöglich geworden. Künftig sollte man also nicht nur sagen: „der Planet darf nicht zu heiss, nicht zu kalt, sondern muss gerade richtig sein!“, sondern auch: „Das System darf nicht zu dynamisch, nicht zu ruhig, sondern muss gerade richtig sein!“…

Die Drake-Gleichung muss wohl um einen weiteren Faktor erweitert werden.

17 Kommentare

  1. Es spielt keine grosse Rolle, ob man einen der bestehenden Faktoren im Geiste kleiner macht, oder einen weiteren Faktor hinzufügt – das kommt auf das gleiche raus. Was ich damit sagen wollte: Einmal mehr endecken wir, dass die Bedingungen für intelligentes Leben sensibler auf Störungen sind, als wir zuvor gedacht hatten.

  2. No E.T. hat am 17.04.2011 01:04:43 geschrieben:
    Man braucht keine erweiterte Drake-Gleichung, mit noch mehr Variablen (deren Wert wir wahrscheinlich auch nicht kennen), sondern kommt mit der bisherigen Drake-Gleichung aus, wenn man zumindest einige Werte kennen würde.

    Die Formel ist ja recht allgemein, dort geht es nur um die Anzahl von Planeten mit Leben, Anzahl der Planeten mit intelligenten Leben usw., neue Variablen scheinen mir da weniger was zu bringen.

  3. @Beobachter:
    Naja, wann wurde denn das letzte mal etwas \“über den Haufen geworfen\“? Das ist länger her; das war das Ptolemäische Weltbild wonach die Sonne um die Erde kreist.
    Alles was danach kam, bis zur Relativitätstheorie, waren Verbesserungen am Modell und mehr Wissen darüber wieso es so ist, aber kein \“über den Haufen werfen\“. Auch Kants Theorie zur Entstehung des Sonnensystems wurde nur immer weiter verbessert, bis heute. Weil die Grundannahme numal offenbar korrekt ist, auch wenn man inzwischen durch die Eigenschaften der Exoplaneten wieder viel dazugelernt und das Modell verbessert hat.

    Gruß Alex

  4. Wir werden unsere Weltmodelle über den Haufen werfen solange wir existieren. Die Frage ist was können wir jetzt aussagen, und was nicht.

    @ No E.T.
    Ich glaube das primitives Leben deutlich häufiger ist. Ich könnte mir vorstellen das es fast überall existiert wo es flüssiges Wasser gibt. Unter der Erde.
    Es gibt auch auf der Erde bis in mehrere Kilometer tiefe Bakterien. Dieses unterirdische Leben macht sogar deutlich mehr Biomasse aus als jenes auf der Oberfläche (und im Wasser).
    Diese unterirdischen Lebensräume hat prinzipiell jeder Planet. Sie sind äußerst geschützt vor \“Wetter\“ und Strahlung. Wenn es dort Wasser gibt ist er wohl auch fast immer bewohnt wie ich meine.
    Höher organisiertes Leben hingegen braucht geschützte stabile Bedingungen mit flüssigem Wasser an der Oberfläche eines Planeten über sehr sehr lange Zeit. Und das dürfte so gut wie nicht vorzufinden sein.
    Ob dieses Leben dann auch noch Intelligenz entwickelt ist purer Zufall wie ich meine, mit uns völlig unbekannter Wahrscheinlichkeit.

  5. wer weiss wieviele konfigurationen zu einem aehnlichen ergebniss fuehrenwas wenn die staubmenge vorher ausgeduennt war es gibt sicher tausende unwahrscheinlichkeiten die zu einer zweiten erde fuehren. wir haben zu wenig daten und beobachtungen gesammelt in den naechsten 100 jahren werden wir die modelle und meinungen noch oft total ueber den haufen werfen.

  6. vielleicht haben wir in 50 Jahren eine wirklich brauchbare Drake-Formel, erweitert um viele Parameter. Es würde mich nicht wundern, wenn bei dieser zukünftigne Formel bei angenommen 10 hoch 24 Planeten im Universum ergeben würde, dass wir zurzeit die einzige intelligente, vernunftbegabte Spezies im All sind. Also der Wert um 1 oder kleiner rauskommen würde. Ich vermute allerdings schon auch, dass primitives Leben in Form von Bakterien nicht gar so selten ist, vielleicht zurzeit 1000 Planeten mit Bakterien pro Galaxis.

  7. Wenn die Wissenschaft noch mehr forscht, wird Sie auch immer neue Andersartige Dinge entdecken,spielt den dass eine Rolle wie WAS entsteht. Meiner Meinung nach sollten wir das Leben welches WIR haben,mehr wahrnehmen. Für welchen Zweck, es gibt ja nichts zu entdecken ausser ein Teil der Vergangenheit zu entschlüsseln. Augen auf,auf Raumschiff Erde, hier gibts mehr zu finden,als man denkt. Doch Zerlegung und Spezifizierung von allem,ist doch nur der Versuch der Unterteilungen, weil WER über Leben entscheidet! Wir Menschen.Wir sollten SOL dankbar sein,Mensch darf DASEIN fühlen,unser Bewusst. UNBEZAHLBAR. Werdet wie ihr wart. Lassen, ne Alles fassen. Alles ist doch ein Teil von uns.

  8. Soviel ich weiss nicht. Es gibt schon in den allerältesten Gesteinen von vor 4.4 Mrd Jahren Hinweise auf fliessendes Wasser, so dass es schon relativ früh einen aktiven Wasserkreislauf gegeben haben muss – und das geht wohl nur mit Ozeanen. Die Wassermenge, welche die sich bildenden Planeten abbekommen, hängt allerdings stark von der Exzentrizität des grössten Gasriesen ab (dazu gibt es eine Arbeit, an deren Autor ich mich gerade nicht mehr erinnere). In der Illustration oben im Artikel siehst du den Wassergehalt der sich bildenden terrestrischen Planeten, ausgedrückt in der Farbe (besser Auflösung im Artikel selbst – die Erde, zum Vergleich, hat einen Wasseranteil von ca. 10^-4).

    Anderseits, mir fällt jetzt gerade kein Test und keine bisherige Arbeit ein, mit der man ausschliessen könnte, dass ein signifikanter Anteil (dh, Zehnerprozente) des Wassers der Erde erst mit dem LHB geliefert wurde. Man würde es wohl nicht vermuten, aber man kann es wohl auch nicht ausschliessen.

  9. Noch was anderes:
    Wäre es denkbar dass ein großer Teil des Wassers auf der Erde erst während des \“Late Heavy Bombardment\“ hierher kam, als die Entstehungshitze bereits weitgehend abgeklungen war ?
    Das würde nämlich bedeuten das eine solch leichte Destabilisierung nicht nur nötig wäre um das System weitgehend trümmerfrei zu machen ohne die Gesteinsplaneten zu zerstören, sondern auch um ausreichend Wasser auf die Gesteinsplaneten zu bringen.

  10. Etwas Positives würde ich aus den im Artikel genannten Erkenntnissen aber noch rausziehen:

    Bislang gab es ja eine Theorie, die diese Eigenschaften des Sonnensystems mit einer nahen Sternenbegegnung in der Frühzeit erklärt.
    Dieses Ergeignis ist imho viel unwahrscheinlicher und ein noch viel goldigeres Löckchen; wenn sich ein Planetensystem zu einer Anordnung wie unserer nur unter solch einer sehr exakt justierten Sternenbegegnung entwickelt, dann dürfte das etwas im ganzen Universum extrem Seltenes sein; die Anfangskonfiguration muß stimmen, Masse, Abstand und Winkel des einfallenden Sterns, sogar die Positionen der Planeten bei diesem Ereignis.

    Hat unser Sonnensystem seine Konfiguration aber aus seiner eigenen Entwicklung heraus gefunden, so wird dies in einiger Regelmäßigkeit auch woanders so ähnlich stattfinden.

    Gruß Alex

  11. Entstehen nur wenige Zivilisationen, so dürfte auch die durchschnittliche Distanz zwischen den Zivilisationen sehr gross sein. Diese Annahme stimmt mit den tatsächlichen Beobachtungen überein. Eine grosse Distanz zwischen den Zivilisationen wäre auch eine mögliche Erklärung für die Abwesenheit ausserirdischer Signale.

  12. @ Votai: wenn man bedenkt, dass es vor uns ca. 4 Mrd Jahre gebraucht hat, bis plötzlich für eine (!) Art eine Entwicklung zu einer intelligenten Art einsetzt, die nur 7 Mio Jahre braucht, und für eine Entwicklung zur Zivilisation nur 10000 Jahre, dann wundert man sich doch, dass es in der Vergangenheit keine Zivilisation gegeben hat.
    Das erkenntman u.a. an den noch immer konzentrierten Rohstoffen und an den Fehlenden prähistorischen Satelliten etc.
    Es drängt sich die Erkenntnis auf, dass die Natur nicht zu höchster Intelligenz strebt. Intelligenz ist weitgehend zufällig, ja sogar unwarscheinlich.

  13. Vielleicht sind wir ja auch nur eine der ersten in unserer Galaxis =).

    Mich würde interessieren ob, wenn alle vorrausetzungen für Leben erfüllt und genug Zeit ist, sich irgend wann zwangsläufig eine Intelligente art bildet die auch zu einer Zivilisation fähig ist.

  14. Tja, das hat auch etwas Gutes.

    Es bestärkt die Annahme das wir in weitem Umkreis ( viele Mio. Lichtjahre ) die einzige zivilisationsbildende Lebensform sind.

    Würden wir unzählige erdähnliche Planeten bei den Sternen sehen müssten wir nämlich annehmen dass interstellare Raumfahrt und auch Kommunikation nicht möglich sind. Entweder weil es technisch gar nicht machbar ist, oder weil technische Zivilisationen generell zu kurzlebig sind um dies zu bewerkstelligen.

    Da gefällt mir ersteres deutlich besser. Auch wenn das bedeutet das wir auf unseren Reisen wohl niemals \“den Anderen\“ begegnen werden.

    Wir werden uns damit abfinden müssen zu wissen dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwo da draußen sind.

  15. Schöner Artikel;
    Bislang war es immer ganz interessant, Listen der entdeckten Exoplaneten durchzugehen, sich diese Systeme anzusehen und zu überlegen wo da noch ein terrestrischer Planet reinpassen könnte, oder gleich terrestrische Planeten zu finden.

    Dabei könnte es wohl interessanter sein, sich die Staubwolken fremder Sterne anzusehen und welche zu suchen, die ähnlich wie unsere sind – natürlich bei Sternen die selbst auch schon mindestens eine Mrd.Jahre alt sind und die auch Gasriesen haben.

    Hat man so etwas schon gefunden?

  16. Deine Einschätzung ist völlig korrekt: Wenn man bis in die vor- und frühwissenschaftliche Zeit zurückschaut, trifft man die Meinung an, dass es auch auf den anderen Planeten unseres Sonnensystems intelligente Bewohner geben müsse… Selbst am Anfang des 20. Jahrhunderts galt die Vorstellung, es gäbe auf dem Mars möglicherweise eine andere Zivilisation, keineswegs als abwegig.

    Je länger wir raufschauen, je mehr wir lernen, desto mehr bringen wir unser Weltbild mit der Realität in Übereinstimmung. In den 60er Jahren ging man bei Star Trek und anderen SciFi-Werken noch unbesehen von hunderttausenden, ja Millionen von Zivilisationen in der Galaxis aus – doch je mehr wir wissen, desto pessimistischer werden wir. Dies liegt letzlich daran, dass wir unsere eigene Lebensrealität auf das Universum projezieren: Menschen gibt es schliesslich überall, und sie sind scheinbar extrem anpassungsfähig (dass diese Anpassungsfähigkeit nur relativ ist, wir, gemessen an den Bedingungen, die im Weltraum herrschen, extrem verletztlich und \“mimosenhaft\“ sind, ist eine andere Geschichte).

    Ich halte es für durchaus denkbar, dass man in 100 Jahren über unsere Vorstellung, es könnte eine andere Zivilisation in der Galaxis geben, genauso bemittleidend lächeln wird wie wir, wenn wir an frühe Kontaktversuche mit den Marsianern denken…

  17. tja, was soll man da sagen, wurden wir wohl doch noch nicht von außerirdischn besucht =).

    nein mal im ernst, es scheint so das jede neue entwicklung die chance das sich irgendwo wirklich \“intelligentes\“ leben entwickelt immer weiter drastisch verringert, und das obwohl wir eigentlich gerade erst anfangen zu verstehen.

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